Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
und Gewerb nahmen ab. Die früher viel be suchten Jahrmärkte verloren immer mehr an Bedeutung, da sich der Handel immer mehr in Bozen coneentrierte. Die Kaufleute, die früher unmittelbar nach Meran zu den Jahrmärkten kamen, legten nun ihre Maaren zuerst in Bozen nieder und verkauften sie. f Darüber beschwerten sich die Meraner bei Kaiser Karl V., als er er sich in diesem Jahre in Meran befand. Zum Frommen der Stadt erließ der Kaiser von Meran aus vom 8. März 1522 ein ernstes Schreiben an den damaligen
Landrichter von Gries und Bozen, Johann Bapt. Bilos. Der Kaiser sagt, daß ihm glaublich berichtet worden, wie sich die Kaufleute aus deutschen und wälschen Landen unterstehen, wenn sie auf die Meraner Jahrmärkte fahren, Me ihre Güter und Kaufmannswaaren, als: wälsche Tücher, Loden, Meinwand, Zwilch, Kupfer, Leder, Wachs und Anderes zu Bozen 'niederzulegen, daselbst zu verkaufen und zu verwechseln, so daß sie mit ihren Waaren nicht mehr nach Meran kommen, was den kaiserl. Zölle» und der Stadt Meran
zu großem Schaden und Nachtheil gereiche. Er habe in dieser Angelegenheit schon früher durch den Landeshauptmann an der Etsch mit der Stadt Bozen unterhandeln und die Handelschaft in Bozen untersagen lassen, was aber bisher keinen Erfolg gehabt habe. Nun sei er nicht mehr gewillt, länger Wzusehen und diese Handelschaft zu gestatten. Daher befehle er dem obgenannten Landrichter mit Ernst, daß er in Bozen veröf fentliche und gebiete, daß die Kaufleute, so die Jahrmärkte von Meran besuchen