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Books
Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 49 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
stimmtes Sehnen uns Sänger in die weite Ferne, nach Sà und Nord, nach Ost und West. Gesegnet sei die Schwelle,,, die unser Fuß betritt, gesegnet Burg und Hütte, wo man gastlich uns empfängt!' — „Ihr kommt wohl von einem Helteren Fest?' frug der Herzog. — Der Sänger' lächelte. „Von einem Fest, wo man zum Geklirr der Schwerter tanzte.' — Otto sah ihn verwundert an. „Wie das, Herr Hiltpold?' — „Wie, mein Fürst,' entgegnete der Gefragte, „Ihr wißt nicht, was sich in den jüngsten Wochen erst

bei Wasserburg, am Inn begeben?' — Der Herzog warf Trautson einen be deutungsvollen Blick zu. „Am Inn bei Wasserburg?' -— „Ja, so war's,' betheuerte Hiltpold. —- „Wollt Ihr uns nicht des Näheren darüber erzählen?' forschte Otto von Andechs aufmerksam. „Kommt, setzt Euch in unfern Kreis und thut uns kund, was Ihr erlebt.' Ter Herzog setzte sich an den breiten Tisch vor dem Erker^ Hiltpold und Berthold nahmen rechts und links von ihm ihre Plätze ein. „Ihr wäret wohl selbst in Wasserburg?' fragte Otto. — „Gewiß

,' versetzte der Sänger, „ja sogar ans des Grafen Schloß; doch davon später. Erlaubt, daß ich erst von der Fehde Euch erzähle, die zwischen dem Baiernherzog Otto und- dem Grafen Conrad, Euren: Nachbar, sich abgesponnen.' — Der Herzog und Trautson lauschten mit gespannter Aufmerk samkeit, während Ritter Hiltpold fortfuhr: „Herzog Otto von Baiern, vom Volke der Erlauchte genannt, hatte ani Inn ein Heer gesammelt, mit welchem er Kaiser Friedrichs Sache gegen den Papst unterstützen wollte. Nun ist aber Graf

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 81 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
tauchten Hause der Grafen von Thaur, Hall und Wasserburg und derm Freunden und Verwandten verübt habt. Ihr habt den Funker Hagen von Schönberg, hen Verlobten der jungen Gräfin Irmengard, unter nichtigem Vorwande in die Acht erklärt, obwohl der Zwist zwischen mir und ihm, un: dessent- willen Ihr ihn strafen wolltet, schon ausgetragen war.' — „Herr Bischof,' erwiderte Otto darauf, ' „Euer Gedächtniß scheint Euch zu verlassen, sonst müßtet Ihr doch wissen, daß Hagen von Schönberg den Gottesfrieden

gebrochen hat, und somit nach Lehensrecht mir zur Bestrafung anheimgefallen war.' Der Brixner Bischof schien auf diese Antwort nicht vor bereitet. Verlegen tändelte er mit dem goldenen Kreuz, das an einer schimmernden Kette um seine Schultern hing. „Sucht keine Ausflüchte,' sprach er bedächtig. „Graf Conrad hatte Euch bereits durchschaut. Des Junkers Handstreich auf unsere Person kam Euch gelegen, ihn auf gute Art bei Seite zu schaffen, da Ihr Euere Angen auf seine Braut gerichtet.' — Herzog Otto

schwieg. — „Darauf habt Ihr,' redete der Bischof weiter, ..die StamMbnrg des Grafengeschlechtes gleich einem Räuber überfallen und niedergebrannt; Ihr tragt die Schuld an Conrads Tod, sein Blut klagt Euch an.' — „Herr Bischof,' erwiderte Otto darauf, „der Haß eines Pfaffen ist zu ver ächtlich, als daß ich Euere Vorwürfe beantworten soll.' — ^Egno's Augen rollten im Zorn. „Thut, wie Euch gut dunkt, ' sprach er im Tone höchster Gereiztheit, „der Lohn des Gottlosen wird Euch nicht ausbleiben. Ihr habt

den Grimm der hei ligen .Kirche herausgefordert, ihre strafende Hand wird auf Euch niederfallen und Euch zermalmen. Herzog Otto von Andechs, noch wißt Ihr nicht, was geschehen, während dieser Zeit, als ^hr gefangen im Kerker wäret: Meran ist verloren, der Bann strahl glastet auf Euch, die Stadt Innsbruck liegt im Inter dict, Euere Unterthanen sind der Treue gegen Euch enibunden.' „Ha, wer erfrechte sich zu solcher That?' rief Otto. — Herr Herzog, im Namen der Kirche Gottes,' gab der Bischof zur Antwort

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 112 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
Otto darauf, „vielleicht ist Irmengarde dort und fleht zu Gott vor dem Altare um eine glückliche Heimkehr. Kommt, wir wollen eintreten?' Sie stiegen einige Stufen hinan und kamen durch eine weite Thür in die matt erleuchtete Halle. Links in derselben war der Eingang in die Kapelle. Hiltpold von Schwangau kam auf dm Herzog zu, ihn zu -empfangen. Sein Blick war verstört, seine Miene Zeigte tiefe Bestürzung. Otto schien es nicht zu bemerken. „Gott zum Gruß, Ritter!' redete er ihn mit offener

Freundlichkeit an. — Der Schwangauer zwang sich dieselbe zu erwidern. „Wir Sänger,' entgegnete er, „kennen die Herzen und das Sehneu ber Liebenden, und ich konnte es daher wohl ahnen, wohin Herzog Otto auf seiner Rückkehr zuerst die Schritte' lenken werde. Deshalb habe ich als Abgesandter des Grafen von Tirol keinen schicklicheren Ort wählen können, um Euch so .schnell wie möglich seine Botschaft auszurichten. Graf Albrecht entbietet Euch Gruß und Frieden!' — Herzog Otto runzelte èie Stirne und erwiderte

zogs gelungen gewesen.' — Otto schüttelte ungläubig das Haupt. „Ihr werdet mich schwer bereden, daß ich des Grafen Botschaft Glauben schenke,' sprach er; „ich kenne die Tücke meiner Gegner.' -— „Und doch ist es nicht anders, als ich be hauptet,' versetzte der Schwangauer. „Nur Einigkeit macht stark, und darum hat der Graf jeder Feindschaft wider Euch abge schworen und wünscht, daß die alte Freundschaft, die er stets Eurem erlauchten Bater bewährt, auch Zwischen ihm und dem Sohne hergestellt

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 51 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
selbe. „Wie/' fragte Herzog Otto seinen Gast, „nicht eine einzige Nacht wollt Ihr unter meinem Dache Herberg neh men?' — „Vergebt mir, wenn ich die Gnade Eurer Gast freundschaft mir auf ein andermal vorbehalte,' erwiderte der' Schwangauer. „Drunten am Thore steht mein Roß mit meinem Knappen, lang ist meine Reise, und die Wetterlanne eines jeden Tages ist nicht so günstig, wie die des heutigen; darum lebet wohl, edler Herr, ill Gottes Schutz, und denket Ihr' an Irmen gard von Thaur, dann grüßet

sie mit Eures Sängers Wort: „Selig sie, die süße Reine, Selig sie, ihr rother Mund; Selig sie, die ich da meine, Selig sie, so süßer Fund! — ' Der Herzog reichte ihm bewegt die. Hand zum Abschiede, Herr Hi! mold druckte die dargebotene Rechte, dann verneigte er sich und ging. Otto von Andechs blieb eine Weile stumm und schritt mit verschränkten Armen sinnend ans und nieder. „Junker Tmutson,' redete er diesem endlich an. —„Ihr befehlt, Herr Herzog? —'—Otto trat auf ihn zu. „Erinnert Ihr Euch der Schmach,' sprach

es, wie Ihr wollt,' versetzte Otto in gereiztem Tone, „es ist das Recht der Vergeltung, das ich übe als Beleidiger. Habt Ihr übrigens vergessen, Tranlson, was Ihr vor einer Stunde mir zugeschworen? —' — „Ich weist es und werde meinen Schwur halten.' gab der Ritter zur Antwort. — „Das war wohl gesprochen, wie ich stets von Euch gehofft,' fuhr der Herzog weiter. „Nun sagt mir, kennt Ihr keinen Schleich weg. unbemerkt in die Burg zu gelangen; denn der Ueberfall

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 17 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
' Is Schulter. „Herzog Otto?' redete er ihn an, „Euer Sinn ist trüb und verdüstert.' — Der Andechser sah finster brütend vor sich nieder. — „Warum seid Ihr verschlossen gegen mich/' fuhr Trautson fort, „soll ich Euch vielleicht Euren Kummer nennen?' — Der Herzog winkte abwehrend. — „Nicht wahr/' sprach der Ritter/ohne darauf zu achten, „jene schone Reiterin ' im Walde, von der Ihr einmal erwähnt, hat Euch den Sinn berückt?' — „Ihr nieint wohl Irmengard von Thaur?' fragte Otto. — „Wen

sonst, hoher Herr,' versetzte Ritter Trautson mit Ruhe. „Doch Ihr wißt, sie ist des Schönber gers verlobte Braut.' — „Und deshalb verdammt Ihr mich?' — „Ich bin Euer Richter nicht, Herr Herzog.' Beide schwiegen, der Andechser durchschritt mehrmals stumm . das Gemach. „Junker Berthold,' sprach er endlich, „Ihr ^ werdet vielleicht milder über mich urtheilm, wenn Ihr erst mich ^ angehört.' Otto setzte sich an den Tisch, an welchem ihm Trautson gegenüber Platz nahm, und indem er mit der Hand

, wie um seine Gedanken zu sammeln, über die hohe Stirn strich, be- i gann er : „Wie Euch wohl bekannt ist, war Graf Ludwig von Thaur, Hall und Wasserburg ein warmer Freund meines Vaters - und ein gern gesehener Gast an unserem Hofe. So kam es, ! daß ich Irmengard schon in zarter Jugend kennen lernte, und Jahre gingen in trautem Verkehr uns hin, bis Plötzlich das Schicksal trennend zwischen uns trat. — Mein Vater, Herzog Otto I., zog mit dem Grafen Ludwig von Thaur und dem Ritter Georg von Schönberg

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Year:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Page 543 of 840
Author: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Place: Wien
Publisher: Holzhausen
Physical description: CLXXXVIII S.
Language: Deutsch
Notations: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Location mark: IV 65.290/496-2216
Intern ID: 172462
Albrecht IV. von — s. Albrecht. Herzog Al brecht II. von — s. Albrecht. Her zog Ernst der Eiserne von — s. Ernst. Herzog Friedrich IH. von — s. Fried rich. Herzog Friedrich II. von — s. Friedrich. Herzog Heinrich von — s. Heinrieb. Herzog Leopold III. von — s. Leopold. Herzog Leo pold I. von — s. Leopold. Herzog Leopold IV. von — s. Leopold. Her zog Otto von — s. Otto. Herzog Wilhelm von — s. Wilhelm. Johann von — s. Juan. Sanct Leopold, Her zog von —, s. Leopold. Offenbach, N. aus — 11492. Ziegler

the, Muhme des —, 11304; Peter, Bruder des —, 11304; Schwager des — 11304, 11309; Sohn des — 11304; Vorfahren und Nachkommen des — 11304, 11352. Otto Jucundus, Herzog von Oesterreich, 10226. P. Pablo Juan s. Cambiago. San — s. Paulus. San — de Valladolid 9705 n° 8. Pachi Andreas, Uhrmacher, 10879. Padua, ein Künstler von — 11035. Paide Wilhelm, Maler zu Wien, 9986. Paler (Paller) Wolfgang, Bürgermeister zu Augsburg, 9903—9904, 9915, 9919, 10054, 10316, 10345, 10483, 10540, 10543, 10602, 10729

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Books
Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 39 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
sich entfernen. Sie hatte jedoch nicht die untersten Stufen der Treppe erreicht, als ihr Herzog Otto, den Hut mit wallendem Straußfeder auf dem Haupte, das Kinn tief in einen schwarzen Mantel verhüllt, entgegentrat. — Die Dame fuhr erschreckt Zurück. „Irmengarde!' redete er sie an und schlug den Mantel auseinander. Betroffen schmite sie ihn einen Augenblick an. „ Was' sucht Ihr hier, Herr Herzog ? ' fragte sie mit unsicherer Stimme. — ..Wie, Ihr könnt mich darum fragen, Gräfin?' entgeg nete

Otto. „Sagt es Euch nicht das eigene Herz, daß nur , Ihr es sein könnt, die ich suche. Irmengarde, gönnt mir, hier bei den Todten ein Wort mit Euch zu reden, da es mir ver sagt ist, unter Lebendell Euch ein Geständniß zu thun, das ich nicht länger mehr vor Euch verbergen kann ' Die Gräfin schob den Schleier von ihrem Antlitz zurück 5 der Schein der Lanche fiel auf dasselbe und zeigte in vollster'. Schönheit ihre edlen Züge. „Geht in Frieden, Herr Herzog,' sprach sie, „was es auch sein mag

, das Ihr mir zu sagen habt, es ziemt sich nicht, hier an dieser Stelle mit Euch ein same Zwiesprach zu halten. Geht,' wiederholte sie in eà schlossenem Tone. — „Zürnt nicht dem kecken Eindringling, ' entgegnete Herzog Otto, ohne aus ihre Rede zu achten. „Eine Ahnung sagte mir, daß ich cm diesem Tage Euch hier, an der heiligen Ruhestätte Eurer Ahnen finden würde, und sie hat mich nicht getäuscht. Sorget nicht, daß uns Jemand über rasche. Junker Trautson, mein vertrauter Freund, steht droben im Chor am Eingänge

der Treppe und hält für uns Wache.' — Eine leichte Rothe überflog das Antlitz Irmengards. „Ber-- laßt mich, Herr Herzog,' sprach sie, „es ist nicht schön von Euch, den Wegen einer Dame nachzuspüren, von der Ihr wißt, daß sie die Braut eines Andern sei.' — „Dieser Andere,' sagte der Herzog darauf, „ist ein Geächteter.' — Irmengarde schien verwirrt. „Verlaßt mich, Herzog Otto,' wiederholteste nach einer Pause mit gepreßter Stimine. — „Nein, nicht, biS Ihr mich ganz gehört,' gab der Fürst zur Antwort

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 119 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
120 1 grünen Kronen der Eichen. Bedächtigen Schrittes stieg der Herzog einen schmalen Waldsteig hinan, und stand endlich auf einem freien Schlag, den rings umher der dichte Forst ein- schloß. Dort stand das hölzerne Kreuz, rechts und links da von streckten in einiger Entfernung zwei hohe, riesige Eichen ihre dicht belaubten Äeste aus. z Junker Hagen war bereits auf dem Platze und erwartete , seinen Gegner. Otto grüßte ihn stumm mit nachlässiger Hand-- j bewegung. „Sind wir allein?' fragte

der Schönberger mit unter drückter Stimme. — „Allein!' gab der Herzog zur Antwort. ^ Hierauf schritt der Junker den Platz ab von einer der ! großen Eichen bis zur anderen. 1 „Es sind vierzig Schritte/' sagte er zurückkommend, „hier an den Bäumen nehmen wir unseren Stand.' — „Macht den ersten Schuß, Hagen,' sprach Otto kaltblütig. — „Nein, nicht ich,' erwiderte der andere. „Ihr seid der Geforderte, an Euch ist es, den ersten Pfeil abzuschnellen.' — „Meinet- ^ wegen, so sei es,' versetzte der Fürst

, „ich will Euer Blut nicht.' — Sie gingen nach entgegengesetzten Richtungen uud nahmen ihre Stellung unter den Eichenbäumen. Mit gespannter Arm brust standen sie einander gegenüber. Jetzt hob der Herzog sein Geschoß, hell klang der Stahlbogen durch die Morgen- stille, sein Pfeil fuhr sausend hoch über dem Haupte Hagens in den Wipsel der Eiche. Fast gleichzeitig schwirrte von drüben ein Pfeil durch die Luft — — Otto zuckte zusam men und ließ die Armbrust aus der Hand sinken. — „Ich , bin getroffen

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Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 69 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
Gefangene wärer; jedoch wer kann's behaupten, ob nicht Herzog ' Otto von 'Andechs vielleicht Jrmengardms Ketten trägt? - — Tiefe Rothe überflog des Bnrgfränlems Antlitz. „Keiiì ^ Wort mebr von dem,' sprach sie ausweichend, „wenn ich Euch ^ bitten darf, oder ich muß unsere Unterredung abbrechen. Dre j Kluft, vie zwischen uns gähnt, Herr Herzog, und die Ihr ^ selbst aufgerissen, ist zu tief, als daß wir spielend darüber hinwegfetzen könnten.' — „Ihr thnt mir unrecht,' erwiderte : der Andechser

, daß ich von Euch erwarten ^ darf.' — «Ihr beansprucht mein Vertrauen?' entgegnete ; Irmengarde. „Wohl, Herr Herzog, Ihr habt mir dav Leben z gerettet, als Ihr mich damals aus der brennenden Burg memer ^ Väter hinweggebracht; doch ich dank' Ench nicht. Es waren ^ nur die tiefsten Temiithigungen, die dies Leben auf muh , geladen. — — Herzog Otto von Andechs,' fuhr sie fort, ; „wer gab Ench ein Recht, die Veste meiner Ahnen zu brechen, wer, eine hilflose Waise ihres letzten Schutzes zu berauben Sprecht, rechtfertigt

Euch, wenn Ihr könnt, und ich wilt Euch j ni it dem Vertrauen aufnehmen, das Ihr sonst vergeblich zu findeu hofft!' ! Herzog Otto schien betreten. „Edles Fräulein,' versetzte er, „Ihr wäret Zeugin der Beleidigung, die nur Euer S ^heim am -- Allerseeleutage an geweihter Stätte zngefngt, ineine Ritterehre gebot mir, sie zu 'rächen, der Verrà th des Grasen an dem Kaiser spornte mich zur Thai. Daß der Sieg sich mir zu- i wandte, hängt an der Laune des Kriegsglnckes, das heute Diesen! lächelt und morgen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 71 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
zuckte ein Blitz schlangenartig ans der Höhe herab und er hellte auf kurze Augenblicke mit bläulichem Lichte die Gegen, '. .Krachend folgten die Donnerschläge rasch hinterher, dann rauschte nur mehr das Gebmuse des Sturmes und das Prasseln des Regens durch die Finsterniß, welche im nächsten Augeublu e wieder durch einen neuen Blitz erleuchtet wurde. Herzog Otto starrte nachsinnend, hinaus in das ìm e Toben der Natur, endlich ließ er wieder seinen Blick aus dem Fräulein ruhen. „Ihr grollt

mir, Irmengard? fragte er. ^ Die Angeredete gab keine Antwort. „Ihr haltet mm) ^sur einen Feind Eueres Hauses,' fuhr er fort, „doch könntet ^yr in mein Herz sehen —' — Eine abwehrende Handbewegung des Fräuleins unterbrach seine Worte. — Wieder schwiegen Meide. — „Verzeiht, was geschehen ist, ' spann Herzog Otto endlich das Gespräch wieder fort. „Es steht nicht in unserer Macht, Bergangenes ungeschehen zu machen. Laßt Groll und^ Hap fahren zwischen uns — Euere Hand zur Versöhnung Ber diesen Worten faßte

er ihre Rechte, sie ließ es schweigend geschehen. Eine Thrane glitzerte in ihrem Ange. ^ „Und nun,' sagte der Herzog, indem er aufstand, „lebt glücklich?' Er verneigte sich und wollte sich entfernen. Im selben Augenblicke erleuchtete ein Blitzstrahl, von einem furchtbaren Donnerschlage begleitet, das Zimmer, lautes Krachen dröhnte durch die Nacht des Gewitters, draußen vor dein Schlosse stürzte zerschmettert eine Eiche nieder. Irmengard sprang erschreckt auf. „Herzog Otto,' rief sie, „Ihr dürft nicht

15
Books
Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 70 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
so gerecht, ìvarum beschi'ed Euch dann Kaiser Friedrich an seinen Hof, daß Ihr ihm Rede stehet? Erklärt mir das, Herr ' Herzog. ' „Graf Conrad,' versetzte Otto, „hatte nach seinem Tode einen Anwalt am Bischöfe von Brixen gefunden, der die Sache seines geschiedenen Freundes am Throne der Hohenstaufen Zu vertreten wußte und den Kaiser gegen mich aufreizte. Judeß lassen wir dies, der Streit ist beigelegt, wenn ich auch den Frieden mit meinen Herrschaften Schärding und Neneuburg

von Volaudseck und Melaus keine Fehde führte. Die beiden Schlösser sind und bleiben Euer freies Eigenthum, und wehe dein, der es wagen sollte, seine Hand darnach auszustrecken!' —- „Wie gnädig Ihr seid ?' entgegnete die Gräfin, spöttisch das Haupt ^ zurückwerfend. Herzog Otto fühlte sich beleidigt, jedoch er kämpfte gegen seine Empfindung. „Ihr seid schön, auch in Eurem Zorne,' gab er mit bitterem Lächeln zur Antwort. Irmengarde ließ wie zufällig den Blumenstrauß aus der Hand gleiten, so daß er zu den Füßen

des Fürsten niedcr- rotlte. Dieser hob ihn ans und reichte ihn mit galanter Ver beugung dein Burgfräulem. — „Ich danke Euch,' erwiderte sie schmollend. — „Wollt Ihr mir Wohl ein Wetterroslein spenden ?' fragte Otto, indem er dein Gespräche eine andere Wendung Zu gebe,, suchte. — „Nein,' entgegnete Irmengard kurz. — „So werde ich mir eines zu eroberu wissen, ' ver setzte der Herzog mit Laune und langte mit der Hand nach den Blumen. — „Nein, Ihr sollt nicht,' sprach das Fräulein

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Books
Category:
Fiction
Year:
1884
Herzog Otto : historische Erzählung aus Tirol. - (Deutsch-österreichische National-Bibliothek ; 8/9)
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Page 118 of 131
Author: Maurer, Joseph Carl / von J. C. Maurer
Place: Prag
Publisher: Weichelt
Physical description: 125 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: I 302.471
Intern ID: 499550
„ Gnädiger Herr! ' redete er ihn an, „der Jäger läßt Euch fragen, bis um welche Stunde Ihr befehlet, daß er Euch er warte?' — Otto von Andechs stand auf. „ Sagt ihm, Junker, ich gehe allein fort. Ich kenne jeden Steig im Gebirge. Kümmert Euch auch nicht, wohin ich gehe, und seid ohne Sorgen, wenn ich etwa länger ausbleiben sollte. Lebt wohl, suchet die Ruhe auf, Ihr bedürft ihrer. —' — Berthold schien eine Einwendung vorbringen zu wollen. „Gnädigster Herr —' —' „Ich bedarf Eurer Dienste

nicht mehr,' unterbrach ihn der Herzog. „ Ich danke Euch für Eure Treue — und nun geht zur Ruhe. Gott befohlen! ' — Er umarmte den Junker und wandte sich rasch von ihm ab. — Berthold gehorchte und entfernte sich; jedoch ani Eingange schaute er nochmals um. Das Betragen des Fürsten befremdete ihn, zögernd verließ er das Zimmer. Herzog Otto hing Köcher und Armbrust über die Schul tern, stülpte deu Hut auf das Haupt und begab sich wieder in die Kapelle. Dort kniete er an Irmengards Sarge nieder. Es war eben

Mitternacht. — Stunde verging auf Stunde, endlich begannen die Sterne, Welche bisher durch die Bogenfenster hereingeschinunert hatten, am Himmel zu erbleichen, und das erste Frühroth dämmerte im Osten herauf. Otto sah es und erhob sich aus seiner knieenden Stellung. Er trat zu Häupten des Sarges hm und drückte einen langen Kuß auf den bleichen Mund der Ge liebten. „Lebe wohl,' sprach er, „meine Irmengarde, bald bin ich bei Dir?'— Noch einen letzten Blick heftete er auf's tobte Liebchen in: Sarge

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Books
Year:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Page 708 of 840
Author: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Place: Wien
Publisher: Holzhausen
Physical description: CLXXXVIII S.
Language: Deutsch
Notations: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Location mark: IV 65.290/496-2216
Intern ID: 172462
, pictoris, dem Friedrich von Nauders Erbpacht^inse in Partschins. Ms. im Ferdinandeum (III. d. 11J. 17448 7392 Februar 20, Trient. Bischof Georg von Trient belehnt den Magister Andreas, Goldschmied, Sohn des weiland Magister Otto linus de Burgonox'o von Trient, als Curator der Erben des Anton de Belen^anis. Tr. L.-B. IV, i68'f. 17449 13p 2 Juni 2j, Meran. Chunrad, pictor in orto ferarum (Thiergarten), kauft von Friedrich Chnauting, Bürger in Meran und Propst der St. Nicolauskirche dortselbst, einen jähr

lichen Zins von 15 den. Ms. int Ferdinandeum /III. d. 11), f. 187. 17450 1392 August 11, Meran. Heinrich von Thum aus Passeier vergleicht sich mit seiner Gemahlin Gertrud und verspricht unter An derem, auch ihre Kleider, Kleinodien etc. zurückzu geben. Zeuge: Chunrad, pictor in orto ferarum. Ms. im Ferdinandeum (III. d. nj, f. 211. 17451 1392 August 14, Meran. Chunrad, pictor in orto ferarum (Thiergarten) bei Meran, erscheint als Zeuge in einem Heiratsvertrag %wischen Otto von Aur und Anna von Geraut

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