¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
600 — abgeleitet von dem althochdeutschen Spriu 1 ), lebt in unserer Sprache fast unverändert in dem Worte Spreu, und ward von dem mittel alterlichen Latein in ein Zeitwort verwandelt, mit -der Bedeutung, Jemanden, um ihn zu beleidigen, mit Unfiath beschmutzen. — Diese Beste deutscher Sprache deuten auf früheres Vorhandensein deutscher und zwar longobardischer Bevölkerung in Fieims, Deutschen Cha rakter tragen auch manche Züge der Gemeinde-Verfassung. Neben der Maeinata und den Famulis gab
es in der Gemeinde Fieims: Freie = liberi; sie hielt zwei festgesetzte jährliche Bechtstage im Monate Mai und um St. Martinstag, hei welchen der bischöfliche Amtmann, Gastaldio, erscheinen musste. In der Gemeinde bestand ein Ausschuss von Geschwornen, an deren Bath und Zustimmung der Bischof und sein Gastaldio gebunden waren 2 ). Beide Urkunden tragen das Ge präge einer freien Gemeinde an sieh, die mit dem Bischöfe einen Vertrag schliessfc 3 ). von ihm als ihrem Landesfürsten in freier Ver einbarung Gesetze
annimmt, und die an den Bischof abzuliefernden Gaben festsetzt. Der Gemeindeausschuss, der mit dem Bischof den Vertrag sehliesst, bestand aus Männern, deren Namen deutschen Klang haben. Sie waren Egen, Otto, Bodeger, Fridrich, Einrad, Rudolf, Tiathmar, Rayner, Hotesehalk, Warner, Odogar, Odorich und Bruno. Werden wir nach all diesen Daten in der Gemeinde von Eleims nicht eine in ihrem Ursprünge deutsche, und wahrscheinlich longobardische, freie Gemeinde erblicken dürfen? Wir wären somit in der Lage