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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 50 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
Warum bemüht man sich aber nicht, deutsche Priester und Lehrer heranzuziehen? Warum hilft der deutsche hohe Adel, die Auersberge in Gottschee, die Arz, die Wolkenstein, die Trapp u. s. w. in Südtirol nicht dazu, deutsche Lehrerseminarien zu errichten? Treu hingen die Cimbern, dà Nachkommen der von den Franken nach der Zülpicher Schlacht aus den Sitzen am Untermain und Miitelrhem verdrängten Allemannen an ihrer Sprache. Ein cimbrischer Bekannter von mir, Pfarrer Brunner von Roß (Rotzo) besuchte

die deutsche Gemeinde Lusern in Südtirol; er wollte cimbrisch- deutsch predigen; der Kurat des Ortes «à, sonst ein guter Deutscher, der aber seiner Gemeinde auch immer blos italienisch gepredigt hatte, litt es nicht. In Pfarrer Brunner (auf wälsch dal Pozzo, Seiten nachkomme des bekannten cimbrischen Schriftstellers dal Pozzo), dem Bürger Italiens, war das germanische Nationalbewußtsein reger und stolzer als in dem deutschen Priester einer deutschen Ge meinde Tirols. Die Entschuldigung, die man von oben

, herunter hört, „daß die Kirche die deutsche Sprache nicht gestatte Lei diesen Resten unseres Volkes', ist doppelt unstichhaltig. Denn erstens ist es unglaublich, daß die neuen Bischöfe von Brixen und Trient der Aufforderung, „in deutschen Gemeinden deutsche Priester in ihrer deutschen Sprache, wie noch im vorigen Jahrhundert amtiren und nicht mehr den Jtalianismus cultiviren zu lassen', wiederstehen würden. Und zweitens ist längst der Beweis geliefert, daß es nur am Willen des betreffenden Pfarrers

liegt, die deutsche Sprache wieder in ihre Rechte einzusetzen; denn in Proveis, einem Orte, wo den deutschen Bauern auch wälsch gepredigt wurde, hat der Kurat Mitterer, ein Regenerator einer ganzen Gebirgsbevölkemng, trotz des Widerspruchs seines hyperwälschen Decans, mit nachträglicher Beistimmung seines Bischofs (von Trient), in Kirche und Schule und allem oberhirt- lichen Verkehr wieder die deutsche Sprache eingeführt. Es fehlt nur der MuH; denn so unterjocht von dem Ueberge- ' wicht

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 10 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
an die Grenze schickte und der sich selbst einen Mann „Cimbrischen' i. e. „deutschen Geblütes' nennt, nach ca. 1660 berichtete: „schon allein die 13. Communi seien so reich an Mannschaft, daß sie mit leichter Mühe 36,000 Krieger der vorzüglichsten Güte Zu stellen vermöchten.' ES ist wirklich merkwürdig, daß die österreichische Regierung es nie verstanden hat, die germanischen Elemente in ihren Staaten zu heben, zu stärken und ihren eigenen, doch auch nur im Grunde deutschen, Interessen nützlich

zu machen; im Flamland, im Elsaß, in Äühringen, im Thal von Domo d'Ossola' (am Tosa-Fall) in den cim- brischen Gemeinden, in Istrien .(siehe die eben jetzt vor sich gehende Slavisirung von: „Zarz, Deutschruth und Gottschee' re.j, von Siebenbürgen und Ungarn gar nicht zu reden : überall hat nicht nur die deutsche Nationalität ihr Volksbewußtsein verloren und fremde Sprache angenommen, sondern auch direct das deutsche Reichs- gebiet ist Stück um Stück, (Schweiz und Niederlande) eins nach dem andern beraubt worden

. Und ebenso wurde das deutsche Element im deutschen Bundeslande Tirol, in unserem Südtirol selbst, ver nachlässigt : ein »Äscher Pfarrer, der Dechant Don Tecini, dessen Borfahren auch wiederum Deutsche waren, schrieb noch im Jahre

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 8 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
Germanenlande herum. Sehen wir hernach, wie ausgebreitet unser Sprachgebiet im südlichen Hochgebirg war! Und reden wir davon, wie wir, einzelne und Vereine, der weiteren Beraubung unseres Bolksgebiets enLgegentreten können! Trägt doch unsere eigene Schwäche ein gut Theil Schuld mit! Theils der Egoismus, mit welchem das eine deutsche Land das andere selbstvergnügt seit je berauben oder dahinschwinden sah, theils eine Art von demokratischèsmopoMscher Impotenz, eine Art von internationaler

Urbreigesinnung, in welcher der Deutsche glaubt das gute Beispiel geben zu müssen, wie alle Völker Brüder und wie Grenzen und Sprache und nationale Sitten und Eigenheiten Unrecht und Verbrechen seien. Ein solches Land, wo unzählige unserer Landsleute das Recht auf der fremden und nicht auf unserer Seite suchen, ist Südtirol oder Wälschtirol. „Laßt sie Italienisch werden ! da kommt doch Licht in die Köpfe', entgegnete uns ein Fränkischer Volksmann und be dachte nicht, daß man Licht in die Köpfe bringen

kann, ohne daß man sein eigen Blut verstoßen müsse, und bedachte nicht, daß der Italiener viel bigotter ist als der Deutsche da unten. Und ein anderer, ein Hauptalpinist, erwiderte: „Diese Thäler alle, die sich nach dem Süden öffnen, bis zur Wasserscheide der Donau hinauf, find der wälschen Sprache bestimmt. ' Unter keinem Volke möchte solcher Selbstmordversuch Anklang finden, als in dem von internationaler Liebedienerei immer noch genug angekränkelten Deutschen! Bedenkt man, daß die ganze östliche Hälfte Südtirols

dereinst von Deutschen besetzt war, und daß erst in diesem Jahrtausend die ausgebreiteten Waffen unserer Volksgenossen in der Lombardei ihre Sprache und ihre Nation vergaßen, bedenkt man, daß gerade in dem heutigen Tirol, südwärts vom Brenner, noch 200,000 Deutsche wohnen, und daß der große Haufe der 400,000 wälschen Tiroler fast durchweg deutschen Typus trägt und deutsches Blut in den Adern führt, so bestreitet man die Berechtigung zu der Benennung „Wälsch- Tirol' und setzt lieber dafür „Südtirol

'. In diesem Südtirol nun gibt es aus der mächtigen Bevölkerung, die einst die deutsche Sprache

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 12 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
Hà i\ fv^ 10 unteti an der Etsch nicht das Mindeste. „Werden wir bald zu Italien kommend' frag mein Professor. Aber was gewänne die Bevölkerung, wenn nun wirklich Men auf dem uralten Brenn erwirths- Hause, an dem so mancher deutsche Held gerastet, ein italienischer Bersagli eriposten die Grenze hütete? nichts! Es wäre der größte Ruin für ganz Südtirol. Denn was es -roducirt, producirt Deutsch land nicht, oder nur theilweise, wohl aber Italien und jedenfalls in großer Menge, billiger

eine magere Alp', sprechen die Intelligenten Unter den verwälschten Südtirolern betreffs ihrer Zukunft. Es wäre mm freilich noch viel zu sagen über die bereits be rührten Punkte: daß die deutsche Sprachgrenze vor der Reformation noch tief in das lombardisch-venetiamsche Königreich hinein reichte; denn überall findet man an Flecken und Bergen, an Aeckern und Flüssen deutsche Spuren; es wimmelt in dem venetianischen Lande von „Messergebirge und Prampergebirge,' von „Solimbergo und Spilinbergo.' Es wäre

Berwälschung, die aber jetzt Gott sei Dank etwas zum Stillstand kommt, der bajuwarischen Bevölkerung östlich und südlich von Bozen erzählen, wie in den allerletzten Jahrzehnten das deutsche Dorf Lafraun (wälsch Lavorone) bei Fersen fast gänzlich verwälscht

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 7 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
sich zwei in der Ferne beißen, müßt ihr allemal den Braten kriegen? Was Haben denn wir Deutsche erhalten? begnügt Euch mit uns.' — „O euer Bismark hat sich schon sein Stück herausgeschnitten! Warten Sie nur ein paar Wochen, dann werden wir sehen, welch' lange Finger die deutschen Herren wieder gemacht haben.' Ein italienischer Arzt aber fuhr einfach mit dem Bleistift auf der Karte von Vorarlberg bis Graz und, auf das abgesäbelte Alpenland deutend, sprach er: „Das alles ist italienisch

Sie uns Zeit: der Slave drückt den Italiener in's Meer! Triest? Istrien? Wie kann die deutsche Zunge ihre südliche Hausthme entbehren.' Meine Freunde, die Crnagorzen ließen uns den südlichen - Ausgang an's völkerverbindende Meer. Anders die Slavonm. WiE die Italiener schrien sie in Laibach, Agram, Marburg rc. : „Uns ge- hört das Land; Ihr Deutsche müßt hinaus; Triest und Fiume werden die Seehäfen des Südslavischen Reiches.' Was die Helden der schwarzen Berge uns noch gelassen, würden Bleiweis und Kon

sorten schon Samo's des zweiten Königreich zutheilen. Daß dort im deutschen Südöstreich seit 1606 Jahren unser deutsches Blut wohnt, ^Vandalen und BaMrner, von römischen Kaisern Probus und Kon stantin im menschenleeren Lande angesiedelt, kümmert sie nicht. Daß sie selbst meist nur entgermauisirt sind, wissen sie nicht. Und wissen sie's, so leugnen sie's und suchen doppelt eifrig die letzte deutsche Insel, das uralte Gottschee zu slavisiren. Gleiche Arbeit thun im alten Markomannenlande

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 27 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
für deutsche Touristen benützt werden könnte; für eine gute Tirolerköchin würde gesorgt, das Hausmobiliar, besonders bequeme Liegsessel aus der vortrefflichen Schnitzschule in Cles herbeigeschafft rc. Es ist das bei der hohen Lage des Ortes, bei der sonstigen Geeignetheit der Gegend für Sommerfrischler, eine ganz ausgezeichnete Idee! Kamen aus Deutschland Sommergäste in diese wunderbar schönen unV stillen Thäler, es würden die Einwohner geistige Anregung und materiellen Verdienst finden

und mancher von den deutschen Gästen würde gestärkt und geheilt von dem kleinen Samtarium scheiden! Ich schlug dem Kumten vor, die hlerzu nöthigen Mehrkosten durch Ausgabe von Actien aufzutreibm und erbot mich gleich zur ent sprechenden Abnahme. Eigentlich aber wäre dies eine Aufgabe für einzelne, besonders Tiroler oder deutsche Alpenvereinssectionen! Den Nonsberg oder das Fieroz-Thal*) müßte, wenn das Deutschthum *) Vergleiche: Aus allen Weltth eilen Leipz. v. Delitsch^ VI. Jahrgang. Besuch bei den Moccheni's

und „im neuen Reich' 1879 Seite 590 „Longobarden- reste in Süd-Tirol,' wo genügend auSeinandcrgesetzt ist, daß in diesem un- bekanntm GebirgZsystem deutscher AlpenvereinZfektionen die lohnendsten Aufgaben bereit liegen. '

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 34 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
Welche Mutter verstößt so ihre flehenden Kinder? Welches Volk treibt sein eigen Blut, sein ältestes Blut so mit Selbstverstümmlung, wegen lauter theoretischen Kannegießereien, hinaus wie das deutsche? „Ja wir sind von gleichem Blut,' sagte mir eine Cimbrm im „Gärtele' bei Canova („gan Oben') in den Letto communi, „wir sind vom selben Herkommen; doch ist's lang her, aber IdeoäisÄ sind wir; jetzt aber, wo wir an's Königreich Italien ge kommen sind, geht's unserer Zunge an's Verdorren.' Die Trauer

, 2) Das Fieroz- (Vierhös) oder oberes Fersèn- Thal bei Pergi ne („Fersen' noch vor 150 Jahren) mit seinen gewaltigen, noch gänzlich unbekannten Gebirgen; und 3) Der obere, der deutsche Nonsberg. Die Italiener, die Klub'S von Riva und Arko^rc. ziehen jähr- lich mit vielem Zuwachs aus dem Königreich unten im Hellen Haufen in die deutschen Berge Südtirols hinein und zwingen die Leute wälsch zu reden und sagen ihnen: „Seht ihr, wie die Wälschen kommen! Aber wann kommt denn ein deutscher Verein

zu euch?' Nur der Alpenverein Leipzig hat einen kühnen Satz gemacht und hat sich mit nachahmenswerthem Muthe sein Leibgeding mitten in den wälschen Bergen tief unten in der Nähe des Tonalepasses ausgesucht. „Die Wälschen ärgern sich grün darüber. „Doch', trösten sie sich, platzt uns nur erst eine wälsche Sonderprovinz, „das Trentino bis zum Brenner' haben, dann sind wir bald bei Italien und aus ist's mit dem Leipziger Häuslein auf der Mandron-Alp am Adamello.' Am Adamello, wo noch die „deutsche Alp und das Müller-Thal (voi

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 11 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
1321 am Sitze seines Demnates, des ehemalig deutschen, jetzt ver- wUschten, Fleckens Fersen- wälsch Pergine, eine Abhandlung, worin er erzählt- „daß die Bewohner der Bauernhöfe rings um Pergine herum, also eines kleinen Gebietes zwischen dem Etschthale und der östlichen Jtalienergrenze, noch alle Deutsche oder Cimbern und etwa auf 10,000 Seelen anzuschlagen seien.' Jetzt sind es ihrer im Fierozzo- oder Fersen-Thale kaum noch 2,500. Schlecht gelohnt ist aber dem österreichischen Hause

, daß noch in diesem Jahrtausend die Bewohner der Garda-Ufer mit zu den Cimbern gerechnet wurden! Im Ledro-Thale (westliches Ufer des Gardasees) zeigen Platzbe nennungen wie Locca- einst „Lache' — Enguiso- einst „Engwiese' — Lenzumo- einst „Lenkum' ic, genügend, daß noch nicht so viele Jahr hunderte vergangen sind, seit die Bewohner die deutsche Sprache aufgaben. Kommt nicht der Ortsname Malcesine, wie ein Cimber uns die Nachricht erhielt, aus „Malstaettc ?' — Und ein Gelehrter aus Trient, den ich weiter unten im Königreich

traf, srug mich forschend: „Wann werden wir unser Ziel erreichen? Wann wird das Trentino zum Königreich kommen?' — Das „Trentino' aber hat als historisch- politische Erfindung Professor Frapporti auf dem Gewissen- „er schuf aus dem Land Tirol südwärts des Brenners ein Herzogthum Trient oder das Trentino, das von jeher wälsch' und ein Gebiet, weder zum alten Königreich Italien, noch zum Germanischen Reiche ge hörig, gewesen sein sollte.' Daß er damit ca. 200,000 annoch Deutsche zu Wälschen machte

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 32 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
Meran befestigt. Ich machte einen Anschlag an die Wand, worin ich die deutschen Besucher ausforderte, „nicht sofort wieder hinab m das Miner oder Etschthal, sondern in das Pescara-Thal hinabzu- steigen und die deutschen Gemeinden da unten zu besuchen.' Ein paar Tage darauf hörte mein Gewährsmann der Unterhaltung von wälscheu Alpinisten zu, die die vom deutschen Alpmverem errichtete Hütte besuchten. „Was deutscher Berg!' riefen sie, „was deutsche Hütte! was deutscher Name! Das Land gehört

. Die Donauhochebene verlangt ebenso das südliche Grenzgebirge, das ganze Grenzgebirge in fester deutscher Hand. Noch ruht es in treuer deutscher Hut; aber wird es so bleiben, wenn das italienische Wühlen und Vordrängen unge hindert vorschreitet? Wer den Kopf des Nonsberges hat, hat den ganzen Nonsberg; wer diesen hat, hat ganz Südtirol! ' Beim Abstieg vom Laugen trafen wir in einer Sennhütte Senner, die von den beiden Proveisern „Lavarmi' genannt wurden. Es waren Deutsche aus Lusern (Laserna) bei Levico (Lewek

) im östlichen Südtirol. Vor zwei oder 8 Jahrzehnten sprachen die Leute nur ihr cimbrisches Nt belangen-Deutsch ; diese beiden, wahre ger manische Apollo's, redeten mich im besten Schriftdeutsch an. „Sind Sie etwa der Herr, der uns in Lusern immer die „Gartenlaube' besorgt?' — Gewiß, der war der Erzähler; seit Jahren lesen jetzt dort die Leute dieses deutsche Blatt. — Ei, wenn sie nur lesen, deutsch lesen, damit sie unser Schriftdeutsch los bekommen! Haben sie modernes Deutsch und gesellschaftliches Vorlesen

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Category:
Social sciences
Year:
1880
Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze in Südtirol : eine Bitte an alle Alpenfreunde
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Page 48 of 57
Author: Hedinger, August / von mehreren Alpinisten
Place: Stuttgart
Publisher: Aue
Physical description: 54 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Nonsberg ; g.Deutsche ; s.Sprachliche Minderheit
Location mark: II 63.897
Intern ID: 166023
deutsch und vier oder fünf noch theilweise deutsch (während Gottes dienst u. dgl. von den deutschen Priestern ihren deutschen Gemeinden auf wälsch geleistet wirdl). geblieben sind. Man hat sich immer gewundert, daß bei jedem Einfall der , Italiener in Tirol das Land Tirol so vielen annexionslustigen Zu wachs, so vielen Abfall von der kaiserlichen Sache, so viel Hülfe und Unterstützung für die fremden Eroberer (die Italianissimi in Deutsche Metz, Levilo, Borgo u. s. w. nennen sie freilich

Befreier) liefern konnte. Wenn man jedoch sieht, wie das Land geflissentlich zur Annahme der italienischen Sprache gezwungen wird, so hört das Wundern auf, und man stndet es nicht mehr unerträglich, daß, von den Mischtirolern gar nicht zu reden, selbst in den vereinzelten deutschen Gemeinden das Streben nach Anschluß an's Königreich Italien das vorherrschende wird. In Tirol fällt der Begriff „Kaisertreu' und der Begriff „Deutsch' zusammen. Jeder Deutsche hält dem Kaiser die Treue. Fällt aber im Süden

ein Mann oder ein Dorf zur grimweißrothm Fahne ab, so hat es die Regierung selbst verschuldet. Man bläut ja ordentlich den armen deutschen Gemeinden das Italienische ein. Wo sorgt man denn dafür, diesen Gemeinden wirklich deutsche Pfarrer zu geben? Wer flößt denn dem jungen Klerus auf der Schule dort deutsches Bewußtsein entgegen dem tollen Schäumen des italienischen Nationalbewußtseins ein? Werden nicht die italienischen Sympathien den jungen deutschen Klerikern in Brixen und Trient überwältigend

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