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History
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1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 68 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Uebertragung der Signorie an den König. 61 rolle erleichterte, des letztem Bestrebungen und Handlungsweise den Gambacorta gegenüber zu rechtfertigen im Stande war. Da die letzteren sich in so kritischer Lage befanden, innerhalb ihrer eigenen Partei auf solchen Widerspruch stiessen, konnten sie sich jetzt auch nicht mehr mit dem frühem Trotz und Selbstbewusstsein auf die ihnen vom König gemachten Versprechungen stützen, mussten fiel mehr darauf bedacht sein, den König abermals und sei

es durch neue Opfer für ihr Interesse zu gewinnen, um an demselben sowohl wider die Gegenpartei der Raspanti als auch gegen die Abtrünnigen von den Bergolini eine Stütze zu erlangen. So gelang es König Karl, eine über den Parteien stehende Stellung zu erwerben, alle Parteien buhlten um des Königs Gunst und Wohlwollen 1 ), jede von ihnen suchte ihn in ihr Interesse zu ziehen, um mit seiner Hilfe über ihre Feinde den Sieg davon zu tragen. Dies© Veränderung der Sachlage mag nun die Gambacorta und ihre Anhänger

zur Uebertragung der Signorie über Pisa sammt Graf schaft und Gebiet an den römischen König veranlasst haben (21, oder 22. Januar), damit derselbe mit seiner über den Parteien stehenden Autorität für Beseitigung der Misshelligkeiten und Unordnungen in Pisa eintrete, was die Häupter des bisherigen Parteiregiments nimmer vermocht hätten; überdies verpflichteten sie sich dadurch den König aufs Neue und noch mehr, als er es ihnen durch den in Mantua ein gegangenen Vertrag ohnehin schon war 2 ). König Karl zeigte

sich darüber sehr erfreut, übernahm die Signorie und gab sogleich seinem Kriegsvolk Befehl, die Stadtthore zu besetzen, die bisher die Mieih- truppen der Commune bewacht hatten, welche letzteren zugleich ihres Dienstes enthoben wurden 3 ), Ebenso nahm der König die Verwaltung 'A M. Vili. IV. 47, dor auch bemerkt, »dass man (seitens der Gambacorta) nicht gewagt habe, die vom König verbürgten Vertragsartikel diesem in Erinnerung zu bringen*, darauf hinzudeuten, in wie fern dieselben den letztern

zur Erhaltung des s status quo 4 verpflichteten. 2 ) M. Vili. e. 48, der nebenbei bemerkt, dass die Weise der Uebertragung der Sig norie an den König incorrect gewesen, weil sie der verfassungsmässigen Zustimmung des Volkes (also wohl des »Consiglio generale®) entbehrt habe; die Gambacorta hatten sj'g I i nämlich damit so sehr beeilt, auf dass die Gegner ihnen hierin nicht zuvorkämen. 8 ) M. Vili. c. 51. Es waren das thcils italienische theils burgundische Söldner. Was den Tag betrifft

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 139 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
132 Vcrtragsscliluss Karls mit den Florentinern. Der Vertrag selbst 1 ) enthielt folgende Stipulationen: 1. König Karl liebt alle Yerdammungs- und Strafurtlieile, welche seine Yor- Uebereinkunft habe man, erzählt Villani (cap. 7 8), den Eid aufgefunden, den Karl hei seiner Wahl zum römischen König Papst Clemens VI. geleistet hatte, nämlich, dass er die toscanischen Städte alle und Florenz insbesondere von den Strafen, in welche sie unter seinein Grossvater Heinrieh VII. dem Reiche verfallen

seien, sowie von allen Ver pflichtungen, die sie seitdem an das Reich gehabt hätten, denen sie aber nicht nachge kommen seien, freisprechen, sie nicht beschweren, nicht bekriegen, noch endlich ihre Frei heiten antasten wolle. Grosse Thorheit sei es gewesen, zwei Monate lang mit dem König zn unterhandeln und sich eines solch wichtigen Umstands nicht zu erinnern. Diese Un wissenheit sei Florenz theuer zu stehen gekommen, mit 100-000 Goldgulden habe es dieselbe bezahlen müssen, ohne dio Mühsal

und die steten Befürchtungen in Anschlag zu bringen, wodurch die Unterhandlungen mit dem König der Commune so beschwerlich wurden; nur einen kleinen Tlieil der Summe, wozu sie sich in Folge des Vertrags ver pflichten musstc, hätte sie dem König als freiwillige Gabe offeriren können, wenn man davon gewusst hätte, dass die Kirche Karl bereits früher zur Lossprechung der Florentiner von der Kelchsacbt eidlich verpflichtet habe. Villani fährt fort, er schäme sich geradezu von einer noch unverzeihlichem

Yorsäumniss Kunde zu geben; auf die Nachricht vom Zug des Königs nach Italien habe man sich nämlich florentinischerseits an den Papst ge wendet, um dessen Verwendung bei König Karl zu erlangen. Diesem Wunsche sei der Papst in der That nachgekommen, und habe eine Urkunde ausgefertigt, worin der König an sein eidliches Versprochen in dieser Hinsicht erinnert wurde, Dieses Schriftstück sei drei Monate in der päpstlichen Kanzlei liegen geblieben, bevor man die 30 Goldgulden erlegte, welche die Ausfolgung

derselben kostete; erst hierauf sei das Document in Florenz eingetroffen, damals aber der Vertrag bereits abgeschlossen gewesen und die liecloren von Florenz hätten daher zu ihrem grossen Leidwesen keinen Gebrauch mehr davon machen können. Was die Bemerkung betrifft, dass die florentinisclien Behörden sich zu spät des eidlichen Versprechens König Karls vom 22. April IS46 erinnert hätten, so lässt sich allerdings, so unwahrscheinlich dies klingt, aus Mangel an sonstigen Zeugnissen nichts hin gegen einwenden

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Category:
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Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 69 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
62 Die Parteien einigen sich. der Einkünfte der Commune in sein© Hände und liess bekannt machen, diss wer sich von frühem Zeiten her irgendwie geschädigt erachte oder in Zukunft dafür halten werde, sich an sein Hofgericht wenden möge, indem er zugleich versprach, dafür sorgen zu wollen, „dass das Lamm neben dem Wolfe sicher und furchtlos weiden könne Das Volk von Pisa war nun aber bei der üebertragung der Signorie ai den König nicht um seine Meinung befragt worden, ob gleich in solchen Fällen

verfassimgsgemäss die Zustimmung des „ Con siglio generale' erfordert wurde: schon dieser Umstand bewirkte, dass das auf seine autonome Freiheit mit Recht stolze Volk den mit den Hoheitsrechten des eigenen Gemeinwesens ausgestatteten König scheel sichtig ansah, da es von ihm Schädigung seiner vollen municipalen Freiheit und Unabhängigkeit befürchtete. Auch mag der König jetzt mit grösseren Prätensionen aufgetreten sein, denn er soll zur Be- quarfcirung seines Kriegsvolks die Häuser angesehener pisanischer

Bürger sowie deren Hausgeräth gefordert und bereits damit begonnen haben, dieselben für solche Zwecke in Beschlag zu nehmen *). Jetzt erst erkannte man die Gefahr, die man durch eigene Schuld herauf beschworen, man besorgte allgemein, der König werde gar bald noch herrischer auftreten und die Bürgerschaft zu' noch drückenderen Leistungen heranziehen, und eben diese Befürchtung einer allen 'Bürgern ohne Unterschied der Partei in gleicher Weise drohenden andere Wahl als zwischen Mittwoch

den 21. und Donnerstag den 22. Januar. Dienstag (20. Januar) als der König dio Mietlitrnjipcn der Stadt in seinem Namen beeiden liess, war dein König die Signorie noch nicht fibertragen worden, am selben Tag noch erfolgte sodann die Audienz der Raspanti beim König, welclio so viel Bedrohliches für die herr schende Partei hatte, dass auch die Anzianen sich einmischten, um die Aufständischen zu beruhigen, jedoch ohne Erfolg. Am 28. Januar (Freiheit versammeln sich bereits Bürger leider Parteien im Anzianenpalast

(Villani c. 51) und bereuen, dass man es durch eigene Schuld habe dahin kommen lassen, dass der König die Signorie und das Besatzungsrecht in seine Hände bekommen. Es bleiben also für die Vornahme des Acts der Uobcrgabo der Signorie an den König nur die zwischen dem 20. und 2S. Januar liegenden Tage, der 21. (Mittwoch) und der 22. (Donnerstag) übrig. ') M, Vili. c. 51. Karls Truppen dürften vorher einzeln in der Stadt bequartiert gewesen sein, da der König aber Signore von Pisa geworden

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Category:
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Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 77 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
70 Die Pe-rugianer weigern sich eine Gesandtschaft an den König zu schicken. leisten, so dass daraus für die Communen keinerlei Verpflichtung er wachse : die Artikel, worin man diese allgemeinen Anträge zusammen fasse, seien dem König in woMgesetzten und zierlichen Worten vorzutragen *); müsse man dabei die Versicherung schuldiger Ehr furcht abgeben, so könne dies in der unverfänglichsten Weise durch die Worte „debita reverenti a et devotione' geschehen, doch so, dass das eine ebensoviel

oder eben so wenig zu bedeuten habe als das andere. Auch sei es angezeigt, sich wegen der Zögerung, so lange keine Gesandten an den König geschickt zu haben, zu entschuldigen, was am besten in der Weise geschehen könne, dass man den König darauf aufmerksam macht, dass die drei Communen und die andern freien Städte, welche sieh diesen anschliessen, eine volksthtimliche Verfassungsform besitzen und nicht etwa durch einzelne hervorragende Personen regiert werden, dass die drei Gemeinden überdies sich stets

in gegenseitiges Einvernehmen zu setzen pflegen, weswegen von ihnen BescUfisse nicht so schnell gefasst werden können, wie es wünschens werte und- auch möglich wäre, wenn nur eine einzige Gommine oder solche, die durch ein Haupt regiert werden, dies zu thun hätten. Was die besondern Bitten betreffe, die die Communen an den König richten wollen, so möge jede derselben hierüber ihren eigenen Be schlags fassen, da es die Zeit nicht erlaube, in dieser Hinsicht etwas zu vereinbaren ; nur mögen die Gesandten

der genannten Communen Üb gegenseitigen* Wünsche und Begehren begünstigen und unter stützen, wie es sich für Brudergemeinden ziem®. Eidlich- Hessen die Florentiner die andern Communen bitten, Alles bereit zu halten, damit die Gesandten sogleich abreisen können, weil der König in aller nächster Zeit -in Pisa eintreffen werde 2 ). Die Neinherren, die oberste Regierungsbehörde in Siena, sollen den Florentinern auch wirklich die Zusage gemacht haben, dass ihre Gesandten im Verein und nach dem Beispiel

derer von Florenz vorgehen werden 3 ). Perugia dagegen hatte sich schon früher geweigert, mit den übrigen toscanisèhen Com munen zusammen Gesandte an den König zu schicken mit dem Hin weis darauf, dass es ja die Lehenshoheit der Kirche anerkenne und somit von der Unterwerfung unter das Reich befreit sei 4 ). Die ') D, fa. der,.König sei mit- nichtssagenden. allgemeinen. Plira.sea hinzuhalten. *) Arch, stör, il&l. I. c, o. 65, 3 )i JH. Vili. IV, 49, — 4 ) I- e.

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 102 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Huldigung der Gesandten von Siena, 95 erkennen geben, class ihr Einfluss massgebend in Siena sei, und sie es eigentlich gewesen, denen er die Unterwerfung Siena's zu danken habe 1 ). Sobald daher die neue Vollmacht den sanesischen Gesandten in Pisa zugekommen war, begaben sich diese zum König (1. März) und thaten ihm kund, dass sie nun ermächtigt seien, ihm als Signore von Siena zu huldigen. Der König war darüber sehr erfreut und bestimmte den folgenden Tag zur Vornahme des feierlichen Huldi

- gungsaktes 2 ). Montag Morgens den 2. März begab sich der König zum Dom, ihn begleiteten die Anzianen und eine Anzahl pisanischer Bürger; dort angelangt, liess er sich auf einem über den Stufen des Doms errichteten Thron nieder 3 ), und es erschienen die bevollmäch tigten Gesandten der Commune Siena, übertrugen dem König und seinen Nachfolgern im Namen ihrer Commune die vollkommene und uneingeschränkte Signorie 4 ) über Stadt, Grafschaft und Gebiet von Siena und leisteten Karl darauf öffentlich

vor allem Volke als König und Herrn die Huldigung und den Treueid, An Ort und Stelle ward die Urkunde hierüber ausgefertigt r> ). König Karl seinerseits versprach das Eegiment der „Ncunlierren* in Siena zu erhalten, ernannte die '} M. Vili. IV, 61. 2 ) Nach M. Vili. J, c, land die Huldigung der Sancsen Sonntag den 1. März statt, an welchem Tage die Cronica Sancse des Neri dì Donato (14.6 C.) die Gesandten Siena's in Pisa ankommen und den König besuchen lässt, da sie nichts von der bereits am 29. Januar

erfolgten Ankunft derselben in Fisa weiss. Der in solch äußerlichen Dingen am meisten verlässige Ran. Sardo p. 122 sagt ausdrücklich, dass die Huldigung Montag dea 2. März stattgefunden, und wir müssen ihm, den Pisaner und Zeitgenossen, den Vorzug geben. Die Angabe des ersten März von Seite Villain's und Neri di Donato'» (bei letzterm aber nicht ausdrücklich als Dalum für die Huldigung wird auf eine Audienz zu beziehen sein, die die Gesandten nachsuchten, um den König von der ihnen zugekom menen

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Category:
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Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 131 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
124 Unterhandlungen Karls mit den Florentinern. Diese Ermahnung des Papstes war jedoch nicht im Stande, König Karl zu bewegen, den Vortheil, welchen ihm die auf Florenz lastende Acht, sowie seine zunehmende Macht und sein stets wach sendes Ansehen bei den Italienern verschafften, so ohne Weiteres aus der Hand zu lassen. Eben deshalb kam es im Lauf des Monats Februar zu keiner Einigung zwischen dem König und Florenz; keiner der beiden Theile verstand sich zum Nachgeben. Ungefähr gegen Ende

Februar begaben sich zwei von den floren tmischen Gesandten von Pisa nach Florenz zurück 1 ), uni die Signorie mundlich über den bisherigen Verlauf der Unterhandlungen mit dem König zu unterrichten und neue Terhaltungsmassregeln für die immer zu restituieren (Theiner II. n. 157). Ntuih erfolgter Anerkennung Karls als römischen Königs durch Papst Clemens VI. erneuerte er dem letzteren am 27. April 1347 die früher gegebene Vollmacht abermals auf ein Jahr (1. e. n. 17 8). So ganz natürlich

es nun auch zu sein scheint, dass der Papst von dieser Vollmacht wirklich Gebrauch ge macht habe — denn wozu hätte er sich denn sonst dieselbe geben lassen — so ist doch bisher weder ein derartiges Dokument bekannt geworden, noch findet sich sonst wo bei einem Schriftsteller eine Erwähnung von einer Absolution der italienischen Keichs- rebellen durch den vom römischen König hierzu ermächtigten Papst Clemens VI. Den eigentlich massgebenden, wenn auch nicht gerade entscheidenden Umstand aber bei Beur- theilung der in Bede

stehenden Frage bildet die Ttiatsache, dass unter den Artikeln der ain 80. April 1852 durch Karl's Gesandten Heinrich Propst von Zderas und seinen Sekretär Rimondino Lupi Markgrafen von Soragna mit den Florentinern geschlossenen Uebereinkunft (s. Huber, Reichssachen p. 545, n, 154 und p. 118 n. 1492 a) auch einer vorkommt, der König Karl verpflichtet, die Acht seines Grossvaters K. Heinrich 1 « VII. gegen die tuscischen Gemeinden für aufgehoben zu erklären (Matt. Vili. III. 7 ), woraus folgt, dass

die Florentiner selbst sich damals noch in der Reich sacht befindlich erachteten. Seitdem hatte ' sich hierin nichts geändert, bis jetzt wo Papst Innocenz VI. an König Karl die erwähnte Aufforderung erlicss und ihm sein eidliches Versprechen in dieser Hin sicht in Erinnerung brachte. J ) Es ist nicht möglich, hiefür wie auch für die folgenden Ereignisse eine genaue Zeitbestimmung ftuszumitteln. Erst als drei von den Gesandten später abermals nach Florenz reisten, um sich von dort die Vollmacht zum Abschluss

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 101 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
94 Die Saueseu bevollmächtigen ihre Gesandten m unbedingter Unterwerfung. recht besorgnisserregend ; obgleich dieselben mit ihrer Politik Fiasco gemacht hatten, so dass sie jetzt isolirt dastanden, obwohl sie durch die Kunde vom steten Zuwachs des königlichen Heers ned von den Umtrieben der Ghibellinen in Pisa beängstigt wurden, so bemühten sie sich doch auf jede Weise in den Unterhandlungen, die ihre Ge sandten mit dem König anknöpften, all die Vorrechte ihrer Commune, die ihr eine völlig

souveraine Gewalt sicherten , verbrieft zu erhalten. Doch hatten diese Unterhandlungen nur sehr langsamen Fortgang, und erst als Siena, Volterra und Samminiato mit ihren Unterwerfungs anträgen Ernst machten und König Karl in aller Form huldigten, kamen auch die Vertrags Verhandlungen der Florentiner mit dem römi schen König in rascheren Fluss. Die adeligen Geschlechter Siena's, die zum grössten Theil der herrschenden Clique der „Nenner 0 feindlich gesinnt waren, hatten, wie bereits bemerkt, den Auftrag

daher auf neue Vollmachten. Indessen besann sich 'der Adel in Siena bald eines Besseren, Die Nobili sahen ein,, welcher Gefahr sie sich aussetzen würden, wenn sie Ursache wären, dass das dem König gegebene Versprechen nicht ge halten werde, zumal der „Popolo minuto* mit den „Neunherren® im Punkt der Ueberfcragung der Signorie an den König einverstanden war. Daher begnügten sich die Nobili damit, die Erklärung abzu geben, dass weder die Neun noch das Volk ohne ihren (des Adels) Willen dem König

die Signorie zu ertheilen berechtigt seien, und als am 26. Februar das Consiglio generale versammelt ward, gaben auch die adeligen Mitglieder desselben ihre Zustimmung zur Ausstellung der Vollmacht an die Gesandten, derzufolge die letzteren angewiesen wurden, dem König im Namen der Commune den unbedingten Unter werfungsakt zu leisten. Dadurch wollten die Nobili einerseits dem Popolo minuto einen Gefallen thun, anderseits dem König selbst zu

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Category:
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Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 133 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
126 Unterhandlungen Karls mit; den Florentinern. 50.000 Goldgulden zu bestehen hätten, keinerlei Furcht oder Feigheit zeigen, sondern den Vortheil der Commune auf jede Weise im Auge behalten sollen, sowohl was die dem König zu zahlenden Geldsummen, als auch die andern Bedingungen und Artikel beträfe; erst wenn sie denselben wirklich ganz unerbittlich treffen sollten, dann allerdings sei es ihnen gestattet, auf die Zahlung von 100.000 Goldgulden ein zugehen, um mit ihm nicht zu brechen

. Sämmtliche Mitglieder des geheimen Baths, der diesen Beschluss gefasst, mussten sich durch einen feierlichen Eid zu strenger Verschwiegenheit darüber ver pflichten. Die Gesandten kehrten darauf nach Pisa zurück und hielten sich in den Unterhandlungen mit dem König streng an ihre Aufträge; wie sehr erschracken sie aber, als Karl verschmitzt lächelnd ihnen erklärte, genau zu wissen, welche Aufträge ihnen die Signorie gegeben, femer was dieselben in dieser Hinsicht berathen und beschlossen habe, Alles sei

ihm schriftlich kund gethan worden. Weder habe er die Gambacorta treulos verrathen, noch nach dem Gelde gierig sich ge zeigt, mehr als das mit seiner Würde vereinbar gewesen, endlich habe er an dem Zwist der Bürger Pisa's keineswegs Vergnügen gehabt, wie man ihm nachgeredet ; die Gesandten darüber äusserst verlegen zeigten den Frieren sofort diese merkwürdige Thatsaehe an, dass nämlich der König haarklein erfahren, was im geheimen Kath der Signorie aus gemacht worden war; eben deshalb, klagten sie, fänden

sie den König jetzt noch viel unnachgiebiger, schwieriger und gereizter als früher, obgleich sie ihm nicht im Geringsten nachgegeben und ihn dadurch in seinem Widerstand ermuntert hätten '). Indess war König Karl viel zu vorsichtig und bedächtig, als dass er seine Politik durch momentane Verbitterung hätte beeinflussen M. Vili, IV. 66. Als sich diese Nachricht von den Enthüllungen, die der König den Gesandten gemacht hatte, in Florenz verbreitete, ward dies natürlich als ein grosser Schimpf für die Prioren

, ihre Käthe und Beistände erachtet. Doch kam es zu keiner nähern Untersuchung, weil man unter so kritischen Umständen besorgte, dass daraus nicht noch grössere Gefahr für die Verfassung von Florenz selbst erwachse, zumal der König in solcher Nähe war, dem ein derartiger innerer Zwist nicht anders als erwünscht sein konnte. Ueber die Art und Weise, wie Karl die geheimen Beschlüsse erfahren konnte, weiss uns Villani nichts für sagen, er bemerkt nur, dass »der Kath nicht schul dig

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 76 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Florenz schickt abermals Gesandte nach Siena. 69 König auf keinen Fall weder in Florenz aufzunehmen, noch demselben die Signorie über Stadt und Gebiet einzuräumen. In Ausführung der erstem Massregel liees man die Städte und Burgen des Gebiets von Florenz befestigen 4 ) und beauftragte zwölf 2 B Beamte, im ganzen Ge biet und der Grafschaft herumzureisen, um allen Proviant, sowie alle Gegenstände von Werth in die festen Städte und Burgen in Sicher heit zu bringen. Dem zweiten Beschlüsse gemäss

erwählte man sechs Bürger, die als bevollmächtigte Gesandte an den römischen König abgehen sollten, sobald dieser in Pisa angelangt sein würde (Januar 11) 3 ). Als die Ankunft König Karls zu Pisa demnächst bevorstand, Hess es sich Florenz nochmals angelegen sein, mit den übrigen Com munen die Grundlagen der Unterhandlungen mit Karl IV. zu verein baren. In dieser Absicht sandten der Gonfaloniere und die Prioren am 17. Januar Ser Francesco Muzzi als Machtboten der Commune Florenz nach Siena

, um den Verbündeten die Meinung der Florentiner über die Art und Weise der Gesandtschaft an den römischen König auseinanderzusetzen. Diese ging dahin, dass vor Allem die Macht boten der verbündeten Communen in Gesammtheit und mit denselben Intentionen vor dem König zu erscheinen hatten, welchem sie die Freude ihrer Communen über seine Ankunft in Toscana vermelden und die letzteren seiner königlichen Majestät empfehlen sollten. Dann möge man dem König allgemeine Anerbietungen machen, sein Unternehmen fördern

zu wollen, doch nicht bindende, strenge Zusage J ) Ebenda p. 401 Anmerkung, derzufolge dies bereits am 3. Januar geschah ; wahr scheinlich hat Canestrini dies Datum einer darauf bezüglichen Urkunde entnommen. 2 ) Dem Muratorisclien Text zufolge 16. 3 ) M. Vìi]. IV. 4], cler hier sowie in cap. 55, 69 und 70 wiederholt treffend be merkt, »dass es weit vortlieilhafter für die Florentiner gewesen wäre, wenn sie bereits früher den römischen König beschickt hätten, als dieser noch zu Mantua weilte;* ge wiss hätten sie damals

können. König Karl selbst soll den Florentiner Gesandten diese Ver säumnis s ihrer Commune zu wiederholten Malen vorgeworfen haben (c, 70).

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 66 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
, ja dieselbe der herrschenden Partei zu unterwerfen, so fehlen doch alle und jede positiven Anhaltspunkte, Karl anbetrachts seiner Handlungsweise in der ersten Zeit seines pisaner Aufenthalts einer solch perfiden Politik, wie Matteo Villani will, zu zeihen. Wir wissen namentlich nicht, ob die Gambacorta und die herrschende Partei eine Vermittlung durch den König gewünscht oder ob sie eine solche wenigstens anfangs perhorrescirt haben. Der wahrscheinlichste Sachverhalt scheint indess der gewesen zu sein,, dass

die Gambacorta dem König zwar durchaus nicht behilflich waren, die Vermittlerrolle zu erlangen, dass sie aber dann als die Verhältnisse schwieriger wurden, die Raspanti auf ihren Forderungen beharrten, dem König die Militärmacht Pisa's zu Gebot stand und sie selbst sich nicht zu helfen vermochten, der veränderten Sachlage Rechnung getragen und das Project einer durch den König zwischen ihnen und ihren Feinden zu bewerkstelligenden Vermittlung nun auch ihrerseits begünstigt . haben. Geschah es vielleicht

in dieser Absicht, wenn die Gambacorta bald darauf dem König die Signorie über Pisa sammt Grafschaft und' Gebiet antragen r ) ? Wollten sie ihn damit zugleich oder viel- *) M. Vii], c. 48 berichtet uns allein von der Uebertragimg der Signorie von Pisa an König Karl, Ranieri Sardo unci die Cronica di Pisa sagen nichts davon ; Ranieri 's Schweigen kann nicht sonderlich befremden, da er überhaupt mehr für Aeusserlichkeiten Sinn und Ingresse besitzt, betreffs politischer Verhältnisse besonders in dem hieher

ein schlagenden Tb ei) seiner Chronik sehr knapp und kurz ist. Die Cron. dì Pisa enthält über die pisaner Ereignisse in der ersten Zeit nach der Ankunft König Karls, wie bereits bemerkt, noch weniger und die innern politischen Verhältnisse Betreffendes fast gar nichts. Wenn nun auch Villani der einzige ist, der uns von der Uebertragung der Signorie an den König berichtet, so ist er doch anderseits über diese Dinge so gut unterrichtet, dass wir eine so wichtige Nachricht wie die Uebertragung der Signorie

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Category:
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Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 88 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Gesandtschaft der Peruaner au König- Karl, 81 dazu schien die Gunst und Hilfe des anwesenden römischen Königs das beste Mittel zu sein. War es also bei Siena Neid auf den prä- ponderirenden Einfluss von Florenz, der dasselbe bewog, Politik auf eigene Hand zu treiben, so salien sich die Meinem Städte Toscana's durch das Umsichgreifen von Florenz direct bedroht, und wenn sie auch momentan vom letztern nicht alle derart abhängig waren wie Pistoja, welches bereits florentinische Besatzung

sich die kleinern Communen nicht erlauben dürfen, den Intentionen der Florentiner zuwiderzuhandeln, ohne dafür von diesen mit Einbusse des letzten Bestes ihrer Freiheit und Unab hängigkeit bestraft zu werden: es war einzig Siena, welches sie als ihre Stütze betrachten konnten. Für den Fortgang der Unternehmung König Karls konnte nichts vorteilhafter sein als eine derartige Beschränkung des politischen Einflusses von Florenz, in Folge dessen seine Autorität in kürzester Zeit allgemein anerkannt

und die Florentiner gezwungen wurden, unter allen Umständen Karl gleichfalls als römi schen König zu huldigen. Es sei hier noch der Gesandtschaft Perugia's an König Karl Erwähnung gethan. Wie oben 1 ) bemerkt worden, wollten die Peru gianer sich als Lehensleute der Kirche dem König vorstellen und eben deshalb weigerten sie sich mit den Florentinern und Sanesen zugleich eine Gesandtschaft an den König zu schicken, doch behielten sie sich 's vor, schon aus Convenienzrücksichten eine solche nach Pisa abzu ordnen

, um König Karl im Namen ihrer Commune beglückwünschen zu lassen, zumal da sie wussten, dass der Papst das Unternehmen König Karls nicht perhorrescire. Bereits am letzten Januar reisten die Gesandten von Perugia nach Pisa ab, es waren ihrer fünf: Messer Baglione Novello, Messer Golitio de Pellolo, Messer Guido da ») S. 70 und 71. Wer un sky, I. Römerzug Karl's IV. 6

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 184 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Der Zug langt vor St, Peter an. 177 den verschiedenen Ständen der Bevölkerung (Adel, Popolo grasso und Popolo minuto) waren dazu erwählt worden, den König unter dein Baldachin bis zur Basilica von St. Peter zu geleiten. Aber nur äusserst langsam] 'bewegte sich der Zug durch die Strassen vorwärts, da der König der zahllösen Menge derer, die von ihm den Kitterschlag be gehrten, willfahren musste und auf dem ganzen Wege von dem er wähnten Brückchen bis zur Basilika denselben nach rechts und links

Thor empfangen hatten, waren inzwischen vorausgeritten, vom Pferde gestiegen und erwarteten hier beim Zugang zur Cortina den König, bei dessen Erscheinen der eine rechts, der 'andere links die Zügel von Karls Boss ergriffen und dieses mit seinem königlichen Keiter über den Platz hinüber bis zu den Marmorstufen der Basilika von St. Peter geleiteten, wo auch der König abstieg und nach altem Brauch dies Boss den Senatoren zum Geschenk machte. Sodann stieg König Karl die Stufen hinan, begleitet

von den Bischöfen und Prälaten 1 ), den vor dem König einherschreitend Geld unter die Menge werfen, und der römische Stadtpräfect das Schwert vortragen, was wohl alles auch wirklich geschehen sein wird, obgleich uns davon nicht ausdrücklich 'berichtet wird. Was aber den Clerus betrifft, so sagen sowohl Johann als Benes, dass derselbe erst vor der Peterskirche zugleich mit dem Cardinal den König empfangen habe. 4 ) Die von K. Karl am Krönungstag ausgestellten Urkunden sind wohl nach der Handlung datirfc

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 208 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Der Papst wendet sich an Karl IV. um Hilfe. 201 mahnte den König, dem Legaten gegen dieselben Hilfe zu leisten ! ), In einem andern Schreiben an König Karl vom 10. Februar beklagte sich der Papst über die grossen Auslagen, welche die Wiedereroberung der kirchlichen Provinzen veranlasse, dass er zu diesem Zwecke Gelder und Einkünfte der Kirche oft Kaufleuten anzuweisen sich ge zwungen sehe, die in ihrem Vermögens stand sehr herabgekommen sind, wovon die Folge sei, dass die Kirche dabei

nicht selten grosse Summen verliere. Nun habe er in Böhmen und den umliegenden Ländern mehr als 40.000 Goldgulden Revenuen, welche nicht ohne grosse Gefähr herbeigeschafft werden können, weshalb er den König ersuche, dem Legaten 40.000 Goldgulden zu leihen, die ihm aus jenen päpstlichen Einkünften in Böhmen zurückgezahlt werden sollen. Ber Papst versichert, »ein solches Darlehen werde ihm so lieb und angenehm sein, als wenn ihm der König die 40.000 Goldgulden ein fach schenken würde 2 )V In einem dritten

Schreiben vom 11. Februar endlich pries der Papst Karls Ergebenheit für die Kirche, die ihm seine eigenen Angelegenheiten denen der ersteren hintansetzen heisse; der Legat habe berichtet, dass er sich an den König vertrauensvoll um Hilfe gegen die Malatesten gewandt und letzterer sie sogleich freundlichst zugesagt habe, obgleich die königlichen Räthe die Beant wortung dieser Bitte hätten verschieben wollen, wofür ihm Innocenz Dank sagte :r ). Der Aufforderung des Papstes, dem Legaten im Kampf

gegen die Malatesten Hilfe zu leisten, kam König Karl bald darauf in der That nach. Am 28. Februar 4 ) schickte der König von Pisa aus, wo *) Huber, P. u. 48. 2 ) Theiner m. 295. Mit welchem Rechte Sugenheim, Geschichte des deutschen Volks und seiner Cultur III, 530 so bestimmt sagen 'kann, Karl habe dein Papst das Darlehen nicht bewilligt, sehe ich nicht ein ; deshalb, weil wir kein Document darüber haben, dass Karl das Darlehen gemacht, kann doch noch nicht das Gegenthcil behauptet werden. Jedenfalls

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 123 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
aus an König Karl geschickt hatte, von dort zurück gekommen erwartete; derselbe war, nachdem er dem König den Auf trag seines Herrn ausgerichtet, zurückgeeilt, um den Cardinal noch auf der Reise anzutreffen und ihm die Antwort König Karls zu über bringen. Zu Brugnato harrten ferner auf die Ankunft des Bischofs von Ostia Arrigo und Valerie Castracani, die Söhne Castruccio's ; fast einen Monat lang hatten sie ihn sehnsüchtig erwartet, um ihn zu bitten, bei König Karl in ihren Angelegenheiten

sich zu verwenden 2 ), was der Cardinal ihnen auch zu thun freundlichst versprach 3 ). Dienstag den 10. März reiste der letztere weiter nach Sarzana (6 Stunden von Brugnato), von wo er den Bruder Simon und Lello de' Coseci nach Pisa an den König abschickte, diesem die Nachricht zu bringen, dass er am Bonnerstag den 12. März in Pisa eintreffen werde, sowie um den Wunsch des Cardinais auszurichten, dass ihm Niemand entgegenkommen möge, da er in einfachem Anzug und ohne Aufsehen in Pisa ankommen wolle

. Die Gesandten erregten mit ihrer Botschaft grosse Freude beim König selbst, sowie bei den Prälaten und Baronen seines Gefolges, jedoch nur mit äusserster Schwierigkeit erlangten sie die Zusage dessen, was der Cardinal betreffs seiner Ankunft wünschte, und schickten den päpstlichen Capi an Petrus Kaptovani mit einem Schreiben, worin sie dem Cardinal davon Nachricht gaben, Mittwoch den 11, März von Pisa nach Pietrasanta (über 5 Stunden ') Job. c. 25 bemerkt, dieser Ort verdiene seinen Namou

nicht, da er in so un fruchtbarer Gegend liege (brngna prugna bedeutet Pflaume, Zwetschke, Brugnato also eine damit gesegnete Gegend) ; Johann legt sich den Namen nach Massgabe seines fran zösischen Idioms zarecht und nennt den Ort »Brignan.* 2 ) Wahrscheinlich baten sie ihn um seine, wie sie glaubten, viclvennögende Fürbitte bei König Karl betreffs ihrer Wiedereinsetzung in die Herrschaft über Lucca (vgl. oben Seite 86 ff.), 3 ) L. c, cap. 26.

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 78 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Instruction der florentinischen Gesandten an König- Karl. 71 Florentiner legten aber vor Allem darauf Gewicht, dass die Gesandt schaften der Communen alle in corpore vor dem König erscheinen sollten, um ihm Eespect und Besorgniss vor dem wie ein Mann auf tretenden Gueifenthum einzuflössen, und weil man hoffte, sich so ge wiss leichter mit demselben verständigen und mehr erlangen zu können *), als wenn man einzeln auftreten und keinerlei Fühlung mit einander unterhalten würde. Deshalb baten

die Prioren von Florenz in einem Schreiben, das vom selben Tag (17. Januar) datirt ist wie die Instruction für Ser Francesco Muzzi, die Peruginer noch besonders, dass sie nach ihrem (der Florentiner) und Sanesen Vorgang gleich falls eine Gesandtschaft an den römischen König schicken mögen, und dass dieselbe sich reisefertig mache, um in der allgemeinen Audienz im Verein mit den übrigen erscheinen zu können, doch müsse dies baldigst geschehen, da Gefahr im Verzug sei 2 ). Auf dies hin verstanden

sich die Peruginer nun zwar zur Abschickung einer Ge sandtschaft, aber auf den ihnen von den Florentinern empfohlenen Anschluss derselben an die der übrigen Communen gingen sie nicht ein, da sie befürchteten, es könnte ihnen daraus ein Präjudiz er wachsen, als ob sie irgendwie König und Eeich untergeben seien; sie beschlossen vielmehr, sich in der Eigenschaft als Lehensleute der Kirche allein in einer separaten Audienz lediglich aus Courtoisie dem König vorzustellen, der ihnen nur als fremder Potentat erschien

3 )'. Am 22. Januar reisten die bevollmächtigten Gesandten der Florentiner nach Pisa ab, es waren ihrer, wie erwähnt, sechs: Messer Barna Eossi, Messer Pazzino Strozzi, Messer Lòysio Giamfigliazzi, Loysio Mozzi, Ugo Bicci und Simone Antilla 4 ) ; man hatte ihnen eine vom 21. Januar datirte Instruction und ausserdem noch ein Akten stück mit den Artikeln für einen eventuellen Vertrag mit dem König mitgegeben. In der erstem war die soeben entwickelte Ansicht der Prioren von Florenz über den Modus des Auftretens

der vereinigten Gesandtschaften vor dem römischen König wiederholt und nur mit ]. c. — 2 ) Arch. stör. 1. c. n. 66. — 3 ) M. Vili. IV. 49 u. 53. Die drei ersten waren vom Adel (ihr unterscheidender Tito! ist »dominus*), die drei letzteren Popolanen. Canestrini lässt sie irrigerweise sämmtliefa Ritter (milites) sein, während àie Urkunde vom 20. März 1355 hei Capponi storia di Firenze, I. 570 nur den zwei ersten diesen Titel beilegt; Loysio Giamflgliazzi heisst daselbst »legum doctor, 4

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 80 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Die fior entmischen Gesandten tragen die Botschaft ihrer Commune vor. 73 mit denen von Siena zusammen die Eeise nach Pisa fort, wo sie am 29. Januar anlangten 1 ), Noch am selben Tage begaben sie sich zum König, um ihm ihre Ehrerbietung zu bezeugen; die Machtboten der Commune Arezzo, die wahrscheinlich bereits vor der Ankunft der Gesandtschaften von Florenz und Siena in Pisa eingetroffen waren, hatten sich ihnen angeschlossen und gingen mit ihnen zum König. Yon diesem zur Audienz zugelassen

, traten sie im festlichen Aufzug in die königlichen Gemächer. König Karl, umgeben von allen den Baronen und Herren seines Gefolges, welche beim Eintritt der Ge sandten ihre Barette lüfteten, liess ihnen eine feierliche und huld volle Aufnahme zu Theil werden; er nahm ihre Ehrfurchtsbezeugung freundlich entgegen, als sie ihm aber den Fusskuss leisten wollten, wehrte er ihnen dies zu thun ; eines besondern Beweises seiner könig lichen Huld und Zuneigung hatten sich die Gesandten von Florenz zu erfreuen

, diesen drückte er die Hand, liess sie an seiner Seite Platz nehmen, ja einen von ihnen umarmte und kiisste er sogar, um wie Matteo Yillani hinzufügt, zu zeigen, dass er ihm keineswegs zürne, obwohl er davon wusste, dass derselbe zwei Jahre vorher von Karls Hofe nach Florenz zurückgekehrt Gehässigkeiten über den König ausgestreut hatte 2 ). Die Gesandten baten sodann, ihnen zur Eröffnung ihrer Bot schaft einen Zeitpunkt zu bestimmen, worauf gleich der folgende Tag dazu anberaumt ward 3 ). An diesem Tag

, den 30. Januar, erschienen die Gesandten von Florenz angethan mit pelzverbrämten scharlach- rothen Gewändern zusammen mit denen von Siena, die wohl ebenso prächtig gekleidet waren, vor dem König und dessen Käthen. Die l ) M. Vili. IV. 53. *) Es wird hier auf die Vorgänge angespielt, welche im Sommer 1852 zum Scheitern der Unterhandlungen zwischen Karl IV. und den Florentinern geführt hatten und bereits so weit gedielten waren, dass nur noch die Ratification des Königs selbst fehlte, welche dieser aber damals

verweigerte, was eine Erkaltung der Beziehungen Karls IV. zu den Florentinern zur Folge hatte und namentlich bei den letztern, die damals durch den Frieden des Papstes mit den Visconti in grosse Verlegenheit versetzt waren, eine ver bitterte Stimmung gegen König Karl erzeugen musste. Vgl. darüber Palm, a. a. 0. S, 40 ff. Was speziell den oben erwähnten Gesandten betrifft, den Karl derart aus zeichnete, so dürfte es Uguiecione Eicci gewesen sein, vgl. Gino Capponi, Storia di Firenze I- 256. 3 ) M. Vili. IV. 58.

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 75 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
68 Florenz bascliliesst mit dem König zu unterhandeln. dasselbe auch ihrerseits tliun zu wollen, damit sie auf jeden Fall für ihre eigenen Interessen den möglichsten Vortheil ziehen könnten ! ), Nachdem man endlich darüber Gewissheit erlangt, dass der Rom zug des Königs mit Willen und Zustimmung des Papstes erfolge, bemühte man sich, wenigstens die Vermittlung des letzteren bei even tuellen Vertragsunterhand 1 ingen mit dem römischen König zu er langen, in welcher Absicht die Florentiner

zunächst (18. Dezember) den Legaten Egidius 2 ), darauf (26. Dezember) alle drei Communen den Papst selbst beschickten 3 ) ; man beabsichtigte auf diese Weise zugleich aus der so gefährlichen politischen Isolirung herauszukommen. Unmöglich kann der Papst den Communen Hoffnung auf Beitritt zur Liga gemacht haben, denn während sie früher bis an die Zahne be waffnet König Karl wie einst seinem Grossvater Heinrich entgegen zutreten beabsichtigt und von vertragsmässiger Unterwerfung unter die Autorität

desselben nichts hatten wissen wollen, machten sie sich jetzt, nachdem wohl die Hoffnung auf den Beitritt des Papstes zur Liga gescheitert war, bereits mit dem Gedanken vertraut, den Weg der Unterhandlungen mit dem König betreten zu missen, und es kam nunmehr einzig darauf an, möglichst günstige Bedingungen für eine Vereinbarung mit demselben zu erwirken. Was speziell Florenz betrifft, schwankten daselbst gegen Ende des Jahres 1354 die Meinungen zwischen der Alternative, dem römischen König Unterwerfung anzubieten

oder sich gegen denselben aufs Aeussérste zu verteidigen. Endlich sah man ein (zu Anfang des Jahres 1355), dass es am geratensten sei, einen Mittelweg einzuschlagen, dem König zwar nicht absolut feindlich entgenzutreten, aber doch Stadt und Gebiet in Verteidigungszustand zu setzen, theils im sich für alle Fälle sicherzustellen, theils um nicht eingeschüchtert, furchtsam und muthlos zu erscheinen, gleichzeitig aber auch Gesandte an den König abzuschicken, welche einen Vertrag mit ihm unterband eli sollten

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 86 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
Karl duldet nicht, dass die Florentiner im Namen der Aretiner sprechen. 79 streitig machten ; die eine Partei hatte die andere im Verdacht, dass sie durch geheime Unterhandlungen mit dem römischen König diesen auf ihre Seite ziehe und die andere mit dessen Hilfe auszu stechen versuche, kurz man befürchtete gegenseitig, bei dieser Ge legenheit übervortheilt zu werden. Dieses beiderseitige Mistrauen war es, welches die Parteien bewog, sich nach einiger Zeit einander zu nähern und darin

übereinzukommen, was die Commune Samminiato dem König gegenüber zu thun habe. Das Beispiel der Sanesen und Yolterraner bewog auch die Sammioiatesen ein Gleiches zu thun: sie einigten sich untereinander zu dem Entschluss, die Signorìe ihrer Commune dein römischen König unbedingt zu übergeben. Die so geschehene Vereinbarung hielt man jedoch vor den Florentinern ge heim, damit diese nicht eines der genannten tonangebenden Ge schlechter zu gewinnen suchen möchten und dadurch die zu Stande gekommene Uebereinkunft

zu nichte würde. In der That trugen die Gesandten von Samminiato dem König in Pisa die Signorie an, be vor die Florentiner noch von der Sache erfahren und sie zu verhin dern vermocht hatten 1 ). Was endlich die Commune Arezzo betrifft, so war auch sie ge willt, die Signorie König Karl unbedingt zu übertragen und nur die Befürchtung, dass die früheren Beherscher dieser Stadt, die ghibelli- nischen Tarlati, die nebst ihrem Anhang exilirt waren, von König Karl in die Stadt zurückgeführt werden könnten

daher im Namen dieser Communen (die erstere hatten sie einstens selbst be herrscht und über die letztere führten sie damals abermals die Schutz herrschaft) Anträge an den König zu richten und mit demselben zu 1) H. Vili. IV. 55 und 64. f ) Vgl. Italienische Politik etc, S. 22 und 46.

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Category:
History
Year:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Page 62 of 351
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 339 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Location mark: II 75.234
Intern ID: 163688
wie nichts zn bieten vermochten.. Diese Meinung Villani's, ' die demnach so gänzlich in der Luft hängt, ist es nun höchst wahrscheinlich, die ihn in cap. 47 bewogen hat, die Beeidigung der pisanischen Söldner im Namen des Königs als abermals von den Raspanti eingegeben zu betrachten. Ranieri Sardo weiss nichts von derartiger Pression, die eine raspantische Deputation in dieser Hinsicht auf den König ausgeübt habe, aber er erzählt uns von einer andern Audienz, die die Raspanti bei Karl hatten, und zwar bereits

nach geschehener Beeidigung der Truppen der Commune (p. 118 und 119); seinem Bori cht zufolge erliess der König eine Verordnung, die dahin lautete, dass alle Bürger, welche Klagen vorzubringen hätten sich an ihn wenden sollen, worauf Graf Palletta mit einer rasp antischen Deputation sich zum König begab. Den Erlsss des Königs und die Audienz der Raspanti setzt Ranieri auf einen und denselben Tag ».Dienstag, den 22. Januar®, bezüglich welcher Angabe genau dasselbe gilt, was bereits oben S. 50 Note 2) bemerkt

wurde; dieser Dienstag (nach Karls Ankunft am Sonntag den 18. Januar, der allein gemeint sein kann, ist nämlich der 20- und nicht der 22. dieses Monats. Auch Villani (c. 47) weist diesem Dienstag (20. Jan.) zu: Eine Audienz der s Matrayersi* beim König und die lucidila hm« der pisanischen Truppen durch denselben; Ranieri (p. 118} erwähnt nur nebenbei, dass die letzteren mit die Hand des Königs geschworen hatten', lässt dann Vormittags die Huldi- . gong der Bürgerschaft im Dom, darauf

, also wahrscheinlich Nachmittags, die Audienz der Raspanti beim König stattfinden. Er erzählt die Dinge so, wie er sie hörte, ohne sie % einem. Caus al Zusammenhang zu bringen und ist in dieser Hinsicht zuverlässiger als Villani. Wir werden darum sicherer gehen, wenn wir in diesem Punkt Ranieri folgen und die Audienz der Raspanti beim König an jenem Dienstag den 20. Januar aber erst nach geschehener Beeidigung, dor pisanischen Truppen stattfinden lassen. — Um endlich auf obigen Punkt wieder zurückzukommen

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