Johanna Maria vom Kreuze und ihre Zeit : ein Lebensgemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert
Er war ein großer schöner Mann, mit einem Barte, der ihm bis zur Gurte herabreichte, blendend weiß, stets lächelnd ohne zu lachen, freundlich, aber nie süß, im heftigsten Angriffe von Außen sich nie übereilend. Er kannte die deutschen und italienischen Zustände genau, sast immer aus Reisen für die Heilige Religion, aber wunderbar versammelt im Geiste, Hohen und Ge ringen gleich angenehm. Eine gleichzeitige Urkunde sagt aus, er allein habe dem Generalvikar Maccani imponirt, und man habe Fälle
und wußte sie so freundlich vorzutragen, daß er selten anstieß. „Die Deutschen sind ein gutes Geschlecht,' pflegte er zu sagen, „jeden Fremdling haben sie lieb, wenn er ihnen keine Prügel an den Kopf wirft. Wenn sie sich von Italien lostrennen, und eine Beute der Irrlehre werden, so haben wir die Schuld. O gar so unfehlbar sind wir nicht, als'wir sein möchten.' Er wirkte segenreich ani Rhein und an der Donau, indem er Ordeushäuser seinen armen Mitbrüdern errichtete, und ihnen mit Weis heit, die aus Gott