¬Die¬ Volksschule in Tirol vor hundert Jahren : Vortrag gehalten in der vierten Generalversammlung der tirolischen Volksschulvereine zu Innsbruck am 25. Mai 1874
mt auß Zorn und ungedult mit Feusten, Haarrausfen, zum Kopfs schlagen oder inn ander ungebürlich weg, son der mit der Rueteu (und dar Zue die Meydlem von den Knaben abgesündert) der gebür nach straffen.' Die Schulstunden sind von Anfang April bis Ende September von 6-^10 Uhr, von Anfang Oktober Vis April von 7—Ih Uhr, Nachmittags aber durchweg von 12-4 Uhr angesetzt. Die Kinder sollen sämmtlich in der Schule erscheinen; man soll ihnen „mt gestatten, in der Zeit snheimbs zu der Früsuppen oder Merend
Zu gehen, fonder jhnm vergunnen, inn der Schuel ungefährlich eine halbe stund lang Wr Suppen und Merend zu essen, damit hier durch die lehrung destowmiger dersaumbt werde.' Kinder, die nicht in die Schule gehen, sollen - „abge nommen die jungen Kinder' — mit der Ruthe gestraft werden. Die Kinder sind „in den alten catholischen Gotseligen KirchM Gefangen', im Katechismus,, des Herrn Petri Canisii', im Buchstabiren, Lesen und Schreiben zu unterrichten. Nur approbirte Bücher sind zu gebrauchen; die Lehrer
müssen wachen, „das die Kinder käme Ketzerische noch argkwonige oder sonst unzüchtige Buelerische ergerliche Büecher, Lieder und Schriften lesen.' Streng ist auf Zucht zu halten; jeder Schüler soll beim Eintritt in die Schule Hut oder Mütze