Untersuchungen über die Münzgeschichte Österreichs im XIII. und XIV. Jahrhundert
10 [522] werden in einer ähnlichen Urkunde 2500 Schock oder 150,000 Groschen gleichgesetzt 4375 Pfand oder 1,050000 Wiener Pfennigen ') oder 1 Groschen 7 Pfennigen. Sailer sucht seine auf diesem Wege gefundene Werth- besiinmmng des Pfenniges „zu rechtfertigen und zu stützen' durch eine zweite Combination, welche von einer ganz irrigen Voraussetzung ausgeht. Bei den in jener Zeit sehr häufigen Rentenkäufen finden sich nicht selten Rente und Kaufpreis in verschiedener Währung, etwa erstere
in Pfennigen, letzterer in Marken Silbers angegeben. Indem Sailer annimmt, dass in Niederöster reich im XIV. Jahrhundert „durchschnittlich' ein lO^tiger Rentenfuss in Uebung war, berechnet er für das Jahr 1306 den Silberpfennig zu 5,17 Neukreuzer, für 1308 zu 5,64, für 1322 zu 5,17, für 1325 zu 4,55, für 1330 zu 4,66 uud für 1335 zu 4,14 Neukreuzern, und zieht daraus den Schluss, dass während des ganzen Zeitraumes von 1300 bis 1340 der Silberpfennig im „Durchschnitt' einen Werth von 4,89 Neukreuzern gehabt
habe 2 ), Ist nun schon eine solche Durchschnittsberechnung für einen so langen Zeitraum und lässig, so ist auch die der ganzen Berechnung zu Grunde liegende Annahme eines lö%tigen Eentenfusses eine ganz falsche. Dieser Rentenfuss galt gewöhnlich bei grossen Pfand schaften und Verkäufen, aber im gewöhnlichen Leben war der Werth der Reinte ein sehr schwankender, er beträgt im ange gebenen Zeiträume gewöhnlich mehr als das zehnfache und steigt selbst bis zum zwanzigfachen, fällt aber auch hie und da bedeutend