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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Page 334 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
haben, haben Sie auch etwas, mit Ihrem Gelde können Sie nach Gutdünken verfügen, wenn Sie etwa Ihre Verwandten unterstützen wollen. Einem «Sohne soll es nicht Zu schlecht sein, vom Vater sich versorgen zu lassen. Er nimmt Alles an, was ihm das gute Herz des Vaters bietet. Gute Marie, sagte IM, Sie verstehen mich nicht recht. Ich will es nun Ihnen offen sagen: Wenn die Hoffnungen nicht Geld, nicht Gut, sondern Ihre Person, Ihre Hand beträfen, da würden Sie mir erzürnt den Rücken wenden und sagen

, Frecher Fremdling, so hoch wagst du zu blicken. Gehe. — Ich will dich Undankbarer aus immer aus meinem Andenken tilgen und vergessen, was ich einst großmüthig an ihn gethan. Und Marie, Sie täglich zu sehen, Ihr edles Herz zu kennen, und nicht zu wünschen, Sie als Gattin zu besitzen, das Marie ist etwas, was über die Kräfte Meiner Seele geht. Darum will ich scheiden als Freund, mit dem Bewußtsein im Herzen, wenigstens nicht undankbar gewesen zu sein und unedel gehandelt zu haben. Nun wissen

Sie die wahre Ursache meines Entschlusses. Verzeihen Sie mir, daß es heraus, mußte, Sie haben mich gedrängt — nun werden Sie es bereuen, und der Freund, der einst in so hohem Lichte vor Ihnen erglänzte, wird in Ihren Augen verächtlich dastehen! — Doch begraben Sie das, was Sie heute gehört haben, in Ihrem Herzen, sagen Sie es dem Vater und der Schwester nicht, daß ich nicht ihre Achtung auch noch verliere. Glauben Sie mir das Scheiden kostet mir einen harten Kampf, es wird mein Herz bluten, aber nehmen

Sie es doch an, als Opfer meiner/ Liebe und hohen Verehrung, die ich zu Ihnen trage. Und wenn, sagte Marie, ich Ihnen dennoch die Hand reichen und mit Ihnen das Leben in Liebe, Freud und Leid theilen wollte, und wenn der Vater freudig Ja sagte, würden Sie diese Hand zurückstoßen, würden Sie dann noch fliehen, würden Sie drei Herzen in Trauer versetzen, oder mein Herz vielleicht brechen wollen? Marie, rief Jost erstaunt aus, sprechen Sie das im Ernst, oder wollen Sie für meine Kühnheit mir den Dolch noch tiefer

in das Herz stoßen, wollen Sie mich zuerst in einen glücklichen Wahn setzen, und dann mich bitter enttäuschen? Josef, sprach Marie, das denken Sie von mir? Hier nehmen Sie meine Hand. Gott ist unser Zeuge, daß es mein heiliger Ernst ist/ Der Mann, der die Religion aus ganzer Seele liebt, kann und muß sein Weib glücklich machen. Bleiben Sie edel, treu und fest im Glanben, ja dann mein lieber Josef, fürchte ich nicht, daß unser Bund unglücklich sein werde. Was zögern Sie ? Oder hätte ich mich getäuscht

1
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 122 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
haben, haben Sie auch etwas, mit Ihrem Gelde können Sie nach Gutdünken verfügen, wenn Sie etwa Ihre Verwandten unterstützen wollen. Einem «Sohne soll es nicht Zu schlecht sein, vom Vater sich versorgen zu lassen. Er nimmt Alles an, was ihm das gute Herz des Vaters bietet. Gute Marie, sagte IM, Sie verstehen mich nicht recht. Ich will es nun Ihnen offen sagen: Wenn die Hoffnungen nicht Geld, nicht Gut, sondern Ihre Person, Ihre Hand beträfen, da würden Sie mir erzürnt den Rücken wenden und sagen

, Frecher Fremdling, so hoch wagst du zu blicken. Gehe. — Ich will dich Undankbarer aus immer aus meinem Andenken tilgen und vergessen, was ich einst großmüthig an ihn gethan. Und Marie, Sie täglich zu sehen, Ihr edles Herz zu kennen, und nicht zu wünschen, Sie als Gattin zu besitzen, das Marie ist etwas, was über die Kräfte Meiner Seele geht. Darum will ich scheiden als Freund, mit dem Bewußtsein im Herzen, wenigstens nicht undankbar gewesen zu sein und unedel gehandelt zu haben. Nun wissen

Sie die wahre Ursache meines Entschlusses. Verzeihen Sie mir, daß es heraus, mußte, Sie haben mich gedrängt — nun werden Sie es bereuen, und der Freund, der einst in so hohem Lichte vor Ihnen erglänzte, wird in Ihren Augen verächtlich dastehen! — Doch begraben Sie das, was Sie heute gehört haben, in Ihrem Herzen, sagen Sie es dem Vater und der Schwester nicht, daß ich nicht ihre Achtung auch noch verliere. Glauben Sie mir das Scheiden kostet mir einen harten Kampf, es wird mein Herz bluten, aber nehmen

Sie es doch an, als Opfer meiner/ Liebe und hohen Verehrung, die ich zu Ihnen trage. Und wenn, sagte Marie, ich Ihnen dennoch die Hand reichen und mit Ihnen das Leben in Liebe, Freud und Leid theilen wollte, und wenn der Vater freudig Ja sagte, würden Sie diese Hand zurückstoßen, würden Sie dann noch fliehen, würden Sie drei Herzen in Trauer versetzen, oder mein Herz vielleicht brechen wollen? Marie, rief Jost erstaunt aus, sprechen Sie das im Ernst, oder wollen Sie für meine Kühnheit mir den Dolch noch tiefer

in das Herz stoßen, wollen Sie mich zuerst in einen glücklichen Wahn setzen, und dann mich bitter enttäuschen? Josef, sprach Marie, das denken Sie von mir? Hier nehmen Sie meine Hand. Gott ist unser Zeuge, daß es mein heiliger Ernst ist/ Der Mann, der die Religion aus ganzer Seele liebt, kann und muß sein Weib glücklich machen. Bleiben Sie edel, treu und fest im Glanben, ja dann mein lieber Josef, fürchte ich nicht, daß unser Bund unglücklich sein werde. Was zögern Sie ? Oder hätte ich mich getäuscht

2
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Page 326 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
aus den Armen der Mutter weggelockt; er hat mich aus meinen süßen Jugendtränmen, aufgeweckt, er hat mich um mein Lebensglück betrögen: Und ich soll ihn noch lieben, den kalten Mann, ihm soll ich den Schmerz klagen, dessen er Ursache ist. Nein, nein ich werde wissen, was ich meinem Vater schuldig bin ; aber an sein Herz eile ich nicht, um meinen Schmerz auszuweinen, denn er hat kein Herz, hätte er eines, so hätte er es gegen meine Mutter gezeigt. Er wußte, wo sie war, und er konnte sie allein

und hilflos lassen, er, der ihr einst am Altare Treue geschworen hatte; ja er war es, der selbst seinem.Sohne das Unnatürliche lehrte, seine eigene Mutter, als Feindin zu fliehen und der es künstlich angelegt hat, ihr das Herz ihres Sohnes zu stehlen. Die Blondine: Sie beurthilen in ihren Schmerzen ihren Vater zu hart, er ist doch Ihr Vater. Josl: Ja einstens beurtheilte ich die Sache auch anders, ich meinte den Vater mehr zu lieben, als die Mutter, aber die Natur rächte sich. Mit doppelter Gewalt

, als wir unsere liebe Mutter verloren. Wir hoffen sie sicher dort wieder zu treffen, um uns nie mehr zu trennen. Josl: Religion ? Ich habe keine Religion mehr, seit sie mir der Vater , herausgestohlen hat. Ich sah viele Religionen, sie alle erfüllten mich mit Verachtung, weil ich sah, daß ihre Anhänger entweder Betrüger oder Betrogene waren. Die Blodine: Meinen Sie das auch von der Religion, die einst Ihre Mutter Ihnen in's Herz pflanzte? Josl: Ja, damals wenigstens meinte ich glücklich zu sein, ich lebte

ohne alle Religion ist unglücklicher als das Thier, und Herr Josef, ich sage es Ihnen offen heraus, so sehr ich Sie achte, so würden Sie in meinen Augen verabscheuungswürdig sein, wenn eS in ihrem Herzen so wäre, wie Sie sagten; aber Sie sind besser, als Sie sagen, und in Ihnen Keckt noch mehr von dem guten Samen, den Ihre Mutter in Ihr Herz gestreut hat, als Sie sich gestehen wollen. Unglücklich und vom Winde hin- und hergeworfen sind Sie nur, seit Sie das feste Schifflein der katholischen Kirche verlassen

, und sich in die Arme des vielgetheilten Jrrthums geworfen haben. Verzeihen Sie, Herr Josef, daß ich mich so in Ihre zartesten Herzensange legenheiten einmische; einmal will ich Ihnen wohl, andererseits aber haben Sie mir dazu ein Anrecht gegeben, weil Sie mir selbst ihr Herz eröffneten. Nun gehe ich das Buch zu holen, nicht wahr, Sie lesen es, ich bitte — versprechen Sie mir es. Josl: Ja, ich werde es lesen! Glauben Sie nicht daß mir an der Wahrheit nichts liegt, o mir liegt daran, ich möchte wieder glücklich

3
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 114 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
aus den Armen der Mutter weggelockt; er hat mich aus meinen süßen Jugendtränmen, aufgeweckt, er hat mich um mein Lebensglück betrögen: Und ich soll ihn noch lieben, den kalten Mann, ihm soll ich den Schmerz klagen, dessen er Ursache ist. Nein, nein ich werde wissen, was ich meinem Vater schuldig bin ; aber an sein Herz eile ich nicht, um meinen Schmerz auszuweinen, denn er hat kein Herz, hätte er eines, so hätte er es gegen meine Mutter gezeigt. Er wußte, wo sie war, und er konnte sie allein

und hilflos lassen, er, der ihr einst am Altare Treue geschworen hatte; ja er war es, der selbst seinem.Sohne das Unnatürliche lehrte, seine eigene Mutter, als Feindin zu fliehen und der es künstlich angelegt hat, ihr das Herz ihres Sohnes zu stehlen. Die Blondine: Sie beurthilen in ihren Schmerzen ihren Vater zu hart, er ist doch Ihr Vater. Josl: Ja einstens beurtheilte ich die Sache auch anders, ich meinte den Vater mehr zu lieben, als die Mutter, aber die Natur rächte sich. Mit doppelter Gewalt

, als wir unsere liebe Mutter verloren. Wir hoffen sie sicher dort wieder zu treffen, um uns nie mehr zu trennen. Josl: Religion ? Ich habe keine Religion mehr, seit sie mir der Vater , herausgestohlen hat. Ich sah viele Religionen, sie alle erfüllten mich mit Verachtung, weil ich sah, daß ihre Anhänger entweder Betrüger oder Betrogene waren. Die Blodine: Meinen Sie das auch von der Religion, die einst Ihre Mutter Ihnen in's Herz pflanzte? Josl: Ja, damals wenigstens meinte ich glücklich zu sein, ich lebte

ohne alle Religion ist unglücklicher als das Thier, und Herr Josef, ich sage es Ihnen offen heraus, so sehr ich Sie achte, so würden Sie in meinen Augen verabscheuungswürdig sein, wenn eS in ihrem Herzen so wäre, wie Sie sagten; aber Sie sind besser, als Sie sagen, und in Ihnen Keckt noch mehr von dem guten Samen, den Ihre Mutter in Ihr Herz gestreut hat, als Sie sich gestehen wollen. Unglücklich und vom Winde hin- und hergeworfen sind Sie nur, seit Sie das feste Schifflein der katholischen Kirche verlassen

, und sich in die Arme des vielgetheilten Jrrthums geworfen haben. Verzeihen Sie, Herr Josef, daß ich mich so in Ihre zartesten Herzensange legenheiten einmische; einmal will ich Ihnen wohl, andererseits aber haben Sie mir dazu ein Anrecht gegeben, weil Sie mir selbst ihr Herz eröffneten. Nun gehe ich das Buch zu holen, nicht wahr, Sie lesen es, ich bitte — versprechen Sie mir es. Josl: Ja, ich werde es lesen! Glauben Sie nicht daß mir an der Wahrheit nichts liegt, o mir liegt daran, ich möchte wieder glücklich

4
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Page 260 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
dazu noch ein einträgliches Gewerbe; und jetzt will der Bube fort; es ist ihm zu wenig; in seinem Vaterhause ist es ihm zu eng. Wie IM, sprach Wastl, Haft du denn gar keine Liebe zu deinem Vater, der so viel dir that und jetzt allein in der Welt stehen wird; kannst du es übers Herz bringen mich zu verlassen, und willst du, daß eine fremde Hand mir meine Augen zudrücke? Josl: Ich habe meine erste Heimath und meine Mutter auch verlassen müssen, und du warst die Ursache davon und achtetest damals

, und mein Herz habe ich schon lange zum Schweigen gebracht. Wastl: Wie, heilige, kindliche Gefühle nennst du kindische Gefühls, die engsten Bande der Natur willst du auflösen; dann Josl hört jede Familie auf. Josl: Ja ich hatte einmal einen starken Zug im Herzen, er sprach so heftig für dich und meine Mutter, o ich darf, ich will nicht mehr darauf denken; das war die schönste Zeit meines Lebens, wo ich in jener trauten Stube am Krünrck droben mit meinen jüngern Brüdern zu deinen und der Mutter Füßen fröhlich

spielte; ich kannte keine andere Welt, als diese schöne, da hast du unseren Himmel zerstört, und ich fand ihn seitdem nicht mehr. Ich kenne jetzt Niemand mehr, als mich und und mein Glück ist mein Ziel. Wastl: Wie solche Vorwürfe verdient dein Vater, ich, der ich dein höchstes Glück wollte, ich ließ dir ja die freie Wahl, konntest ziehen oder nicht. Josl: Ja, das hast du gelassen ; aber einem Knaben von 13 Jahren hast du die Wahl gelassen, sein Herz auseinanderzuschneiden.. Ich habe es auseinanderge

schnitten. und jetzt hast du nur mehr die andere Hälfte, und selbst diese kannst du ' ganz nicht verlangen, denn sollte ich für mich gar keine Liebe haben, die Hälfte des Herzens für meine Mutter ist todt, schon lange todt. — Und wie, war etwa das Anrecht meiner Mutter auf mein Herz schwächer als das Deinige? Wastl fühlte den gerechten Vorwurf Josts, es erschütterte ihn tief. Nun denn, sprach er, wenn mich Alles in der Welt verlassen will, selbst mein eigenes Blut, so sei es. Ich will ein Mann

sein, und werde allein zu sterben wissen; doch höre Josl, Segen wird dir es gewiß nicht bringen, wenn du Gottesbande mißachtest. Wisse, . es waltet ober uns noch ein mächtiger, allwissender Gott, der diese ewigen Gesetze in unser Herz geschrieben hat. Josl: Er hat damals auch schon gewaltet, als du mir meine Mutter und Brüder aus dem Herzen nahmst, ja mir sogar Gott selbst aus dem Herzen gerissen hast. Ich wähnte ihn damals im Herzen zu haben und war in diesem Wahne glücklich, sehr glücklich. Du hast diesen Wahn

5
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 48 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
dazu noch ein einträgliches Gewerbe; und jetzt will der Bube fort; es ist ihm zu wenig; in seinem Vaterhause ist es ihm zu eng. Wie IM, sprach Wastl, Haft du denn gar keine Liebe zu deinem Vater, der so viel dir that und jetzt allein in der Welt stehen wird; kannst du es übers Herz bringen mich zu verlassen, und willst du, daß eine fremde Hand mir meine Augen zudrücke? Josl: Ich habe meine erste Heimath und meine Mutter auch verlassen müssen, und du warst die Ursache davon und achtetest damals

, und mein Herz habe ich schon lange zum Schweigen gebracht. Wastl: Wie, heilige, kindliche Gefühle nennst du kindische Gefühls, die engsten Bande der Natur willst du auflösen; dann Josl hört jede Familie auf. Josl: Ja ich hatte einmal einen starken Zug im Herzen, er sprach so heftig für dich und meine Mutter, o ich darf, ich will nicht mehr darauf denken; das war die schönste Zeit meines Lebens, wo ich in jener trauten Stube am Krünrck droben mit meinen jüngern Brüdern zu deinen und der Mutter Füßen fröhlich

spielte; ich kannte keine andere Welt, als diese schöne, da hast du unseren Himmel zerstört, und ich fand ihn seitdem nicht mehr. Ich kenne jetzt Niemand mehr, als mich und und mein Glück ist mein Ziel. Wastl: Wie solche Vorwürfe verdient dein Vater, ich, der ich dein höchstes Glück wollte, ich ließ dir ja die freie Wahl, konntest ziehen oder nicht. Josl: Ja, das hast du gelassen ; aber einem Knaben von 13 Jahren hast du die Wahl gelassen, sein Herz auseinanderzuschneiden.. Ich habe es auseinanderge

schnitten. und jetzt hast du nur mehr die andere Hälfte, und selbst diese kannst du ' ganz nicht verlangen, denn sollte ich für mich gar keine Liebe haben, die Hälfte des Herzens für meine Mutter ist todt, schon lange todt. — Und wie, war etwa das Anrecht meiner Mutter auf mein Herz schwächer als das Deinige? Wastl fühlte den gerechten Vorwurf Josts, es erschütterte ihn tief. Nun denn, sprach er, wenn mich Alles in der Welt verlassen will, selbst mein eigenes Blut, so sei es. Ich will ein Mann

sein, und werde allein zu sterben wissen; doch höre Josl, Segen wird dir es gewiß nicht bringen, wenn du Gottesbande mißachtest. Wisse, . es waltet ober uns noch ein mächtiger, allwissender Gott, der diese ewigen Gesetze in unser Herz geschrieben hat. Josl: Er hat damals auch schon gewaltet, als du mir meine Mutter und Brüder aus dem Herzen nahmst, ja mir sogar Gott selbst aus dem Herzen gerissen hast. Ich wähnte ihn damals im Herzen zu haben und war in diesem Wahne glücklich, sehr glücklich. Du hast diesen Wahn

6
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/187200/187200_331_object_4439865.png
Page 331 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
Obermais zu. Er schritt an den Leuten vorbei, ohne zu achten, wer ihn begegnete, so war sein Herz in Wonne getränkt. Hierauf will er in's Schloß, will der Marie sagen, was er jetzt empfinde, und wer er jetzt sei, sie soll es auch wissen und sich mit freuen, war sie ja eingeweiht in die innersten Geheimnisse seines Herzens. Schon von weiten chatte Marie den Jos! kommen gesehen. Sie eilt ihm entgegen. Ist jetzt nun Alles in Ordnung, fragt sie. —- Alles, alles sagt. IM. Ich könnte jetzt sterben

sich von seinem Stuhle und kniet an der Stufe des Altars vor dem Priester nieder,, und liest aus dem Buche das ihm der Pater in die Hand gegeben mit lauter fester Stimme: Ich Josef N. entsage vor Euer Hochwürden und den gegenwärtigen Zeugen und schwöre ab freiwillig, ungezwungen und wohlbedacht mit Mund und Herz alle und jede Ketzerei, Irrlehre und Kirchentrennung, wie sie immer heißen mögen, welche der heiligen römischen katholischen Kirche widersprechen und von ihr verworfen und verdammt sind. Insbesondere

und benanntlich entsage ich und schwöre ab der luthe rischen Ketzerei sammt allen irrigen Lehren derselben, die ich ehemals bekennt und geglaubt habe. Ich schwöre zu Gott mit Mund und Herz: Und Josl erhob die 3 ersten Finger der rechten Hand zum hl. Schwüre. Dann las er weiter, daß er von nun an Alles glauben wolle, was die katholische Kirche lehrt. Das apostolische Glaubensbekenntmß, die Tradition, die Lehre von den 7 Sakramenten, von derErbsünde, von der hl. Messe als Opfer und dem hl. Altars-Sakramente

12
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 119 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
Obermais zu. Er schritt an den Leuten vorbei, ohne zu achten, wer ihn begegnete, so war sein Herz in Wonne getränkt. Hierauf will er in's Schloß, will der Marie sagen, was er jetzt empfinde, und wer er jetzt sei, sie soll es auch wissen und sich mit freuen, war sie ja eingeweiht in die innersten Geheimnisse seines Herzens. Schon von weiten chatte Marie den Jos! kommen gesehen. Sie eilt ihm entgegen. Ist jetzt nun Alles in Ordnung, fragt sie. —- Alles, alles sagt. IM. Ich könnte jetzt sterben

sich von seinem Stuhle und kniet an der Stufe des Altars vor dem Priester nieder,, und liest aus dem Buche das ihm der Pater in die Hand gegeben mit lauter fester Stimme: Ich Josef N. entsage vor Euer Hochwürden und den gegenwärtigen Zeugen und schwöre ab freiwillig, ungezwungen und wohlbedacht mit Mund und Herz alle und jede Ketzerei, Irrlehre und Kirchentrennung, wie sie immer heißen mögen, welche der heiligen römischen katholischen Kirche widersprechen und von ihr verworfen und verdammt sind. Insbesondere

und benanntlich entsage ich und schwöre ab der luthe rischen Ketzerei sammt allen irrigen Lehren derselben, die ich ehemals bekennt und geglaubt habe. Ich schwöre zu Gott mit Mund und Herz: Und Josl erhob die 3 ersten Finger der rechten Hand zum hl. Schwüre. Dann las er weiter, daß er von nun an Alles glauben wolle, was die katholische Kirche lehrt. Das apostolische Glaubensbekenntmß, die Tradition, die Lehre von den 7 Sakramenten, von derErbsünde, von der hl. Messe als Opfer und dem hl. Altars-Sakramente

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