¬Die¬ ältesten Geschichtsschreiber, Geographen und Alterthumsforscher Tirols
eins von den trientinischen Herzogen zur Zeit deS longobardischen Reiches in Italien, vas andere vom Ursprung der Stadt Trient handelte, und widmete beide de», genannten Cardinal, damaligem Bischof von Brixen, sie mit der Bitte übersendend, sie strenge zu beurtheilen, damit er die Mängel noch, bevor sie in die Oeffentlichkeit kämen, verbesiern könnte. Obwohl er im Anfang des ersten Buches benierkt, er wolle sich auf das, was Trient betreffe, be schränken, so gehören doch die in diesem Buche
, namentlich die in den erstem Partien erzählten Ereigniffe, mehr der Geschichte des Longobardenreickes überhaupt an, von dem bekanntlich das Herzogthum Trient ein Tbeit war. Die wichtigsten Ereignisse sind die Einfälle der Franken. Ausführlich erzählt er die Geschichte des Herzogs Alachis von Trient, seinen Absall von, longobardischen König Pertharit II., die Vertreibung von dessen Sohne Kunibert und die Schlacht gegen diesen, die Alachis verliert. Er folgt dabei offenbar Paulus Diaconus
, dem Geschichtschreiber der Longobarden, den er auch einmal citirt. Noch weiter, als im ersten, greift er im zweiten Buche über die Gränzen, die er sich gesteckt, hinaus. Er will hier, wie gesagt, vom Ursprung der Stadt Trient berichten. Nachdem er aber Brennus als Gründer derselben genannt bat, nimmt er Anlaß, über die ersten Einfälle der Gallier in Italien zu schreiben, und führt hiebei die verschiedenen Ansichten ver alten Schriftsteller, des Justin, Strabo, Livius, Plutarch an, sie gegen einander abwägend. Oie
Bemerkung, daß Trient zu Italien gehöre, veranlaßt ihn, die Meinungen der Alten und seiner Zeitgenossen über die Gränzen Italiens dem Leser vorzuführen. Interessant ist es zu hören, daß -s schon damals Gelehrte gab, welche eifrig die Ansichten verfochten, der Brenner sei die eigentliche Gränze von Italien. Die Auszählung der einzelnen Alpenketten, der Pässe und der Nachbarländer Italiens bietet ihm Gelegenheit, abermals mit seiner großen Betcsenbeit in den alten Schriftstellern zu glänzen
und die verschiedenen Angaben der alten Classiker über den Berg, welchen Hannidal mit seinem Heere überschritten hat, zu erläutern und zu prüfen, wobei er zum Resultate kommt, daß rer karthagische Feldherr über die peuinischen Alpen, die vom Berge „Pönus" verschieden seien, gezogen sein müsse. Diesen zwei Büchern ließ PinciuS zwölf andere feigen, welche als Fortsetzung die Geschichte der Bischöfe von Trient vom ersten, angeblich Hermagoras, einem Zeitgenosse» der Apostel, bis zum Tode deS Cardinals Bernhard