Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Author:
Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
VII, 256 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark:
II 63.031 ; II 102.724
Intern ID:
141922
Haut und Hemd und ging zu ihrer Base. Als sie in das Zimmer trat, wo der Herr und die Frau waren, ging ihr leztere sogleich entgegen und sagte : „Grüss Gott, liehe Tante, das ist recht schön, da ss Ihr doch einmal zu uns auf Besuch kommt.' „Ja, ja, hab 1 mich auch schon lange darauf gefreut', sagte die Tante und drückte mit dem Alme gegen den Leib, so dass das Blut und das Fett auf den Boden rann, während sie ganz eingebogen da stand. „ Ach, gute Frau, was macht ihr denn da?' sag-te der Herr
an seinem frühen Tode!' Als der Herr dies hörte, wandte er sich zu seiner Frau und sagte: „Höre, Frau, dass du mir ja keine Spindel mehr anröhrst! Ich mag das Spinnen nicht mehr leiden !' Das war ihr ganz recht; sie hatte fortan das beste und gemächlichste Leben und wenn sie inzwischen nicht gestorben ist, so faulenzt sie noch heute. — 50. Die närrischen Weiber. (Le donno matte.) (Vgl. Grimm Nr. 104, Ziti gerle, Märchen I, Nr. 14.) Es war einmal ein Mann und ein Weib, die lebten mit einander in einem Hause