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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 166 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
Mädchen so ?' fragte er. Da schämte sich die Mutter und erwiederfce schnell: „Ei nun, ich schelte sie, weil sie zu viel arbeitet. Da hat sie heute sieben Spindeln voll gesponnen und ich will nicht, dass sie sich so anstrenge.' ..Kann sie denn gar so gut spinnen ?' fragte der Herr. ,.Da ist weit und breit im Lande keine Spinnerin, die so fleissig ist, wie meine Tochter', antwortete die Mutter. Da sagt« der Herr: „Wenn das so ist, könnt Ihr sie mir wo! zur Frau geben

; denn ich will eine arbeitsame Frau haben und eine bessere und fleissigere find' ich nim mer!' Mutter und Tochter willigten mit Vergnügen ein, die Hochzeit fand statt und der Herr führte seine junge Frau nach Hause. Schon nach wenigen Tagen liess er einen grossen Haufen Flachs bringen und sagte: „Höre, Frau, ich gehe heute den ganzen Tag auf die Jagd; da sollst du bis morgen abends diesen Flachs spinnen.' Sie machte ein trübes Gesicht und sprach : „Herr Genial, das ist nicht möglich.' 4 Da ward er zornig und erwiederte

ihr : „Meinst du, ich habe dich zur Frau genommen, damit du nichts arbeitest? Wenn du faulenzen willst, kannst du wieder nach Hause gehen.' Damit ging er fort auf die Jagd. Die Frau aber war in 'Verzweiflung ; denn der Haufe Flachs war so gross, dass sie denselben auch mit hundert Mägden in zwei Tagen nicht hätte verspinnen mögen. Wie sie so rathlos davor stand, schlich ein rothgekleidetes Männchen herein mit einem Krönlein auf dem Kopfe und sprach: „Was seid Ihr denn so traurig? Was gebt

Ihr mir, wenn ich Euch den Flachs spinne?' Die Frau antwortete nicht, aber das rothe Männchen fuhr fort: „Ich will den Flachs spinnen, aber ich stelle Euch die Bedingung, dass Ihr unter drei Malen meinen Namen errathen müsst, wenn nicht, seid Ihr mein und müsst mit mir kommen.' In ihrer Verzweiflung sagte die Frau ja und flugs erschienen unzählige kleine Männchen und trugen allen Flachs fort, so dass auch nicht ein Fäserchen zurückblieb. Abends kam der Herr von der Jagd heim und als er seine Frau so still und einsilbig fand

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 167 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
„Was wird sie tlmn — was wird sie sa,gen, Wenn wir es morgen zu ihr tragen ? Da wird sie rathen so und so : Ich aber heiss' Tarandaiidò !' Da ward die Frau wieder fröhlich und sagte ; „Ei, lieher Herr Bernal, wie rief doch das närrische Männchen?' Und als er es ihr wiederholte, schrieb sie den Namen heimlich auf und ging getrost ^ Bette. Am folgenden Morgen ging der Herr wieder auf die Jagd, Da a M das rothe Männchen mit hunderten kleiner Teufel dien, welche 611 Alachs herbei schleppten

, der war fein und säuberlich gesponnen ttnd es fehlte daran kein Härchen. Dann aber nahte sich das rothe ^lännchen der Frau und sagte mit höhnischem Lächeln : „Da ist der lachs ; nun aber rathet, was ich für einen Namen habe.' Die Frau stellte sich recht verlegen und sagte: „Heissest du etwa Peter?' »Nein', rief das Männchen lachend. Und sie fragte mit noch trüb- öligerem Gesichte: „Heissest du etwa Toni?' „Nein', erwiederte Us Männchen und lachte noch höhnischer. Da stellte sie sich, als e ßke sie recht

nach und müsse schier verzweifeln ; dann aber sagte Sle - Heissest du etwa — Tarandandò?' „Ö weh', schrie das Männchen, als hätte es eine Viper gestochen, versezte ihr einen ieftig en gchlag auf die Wange und fuhr mit seinen Teuf eichen durch ^ le Luft von dannen, dass es rauschte und sauste, wie wenn der 1 turinwind im Herbste die dürren Blätter hoch aufwirbelt und durch dei i Wald treibt. Als der Herr abends nach Hause kam, zeigte ihm seine Frau 611 gesponnenen Flachs und er war ungemein zufrieden

. „Aber frinii ist deine Wange so angeschwollen ?' fragte er. „Ja lieber Herr Sfilai', gagte sie, „das ist vom Spinnen.' Aber bald darauf liess er wieder einen noch grössern Haufen r a °hs bringen und befahl seiner Frau, denselben in wenigen Tagen ^ spinnen. Da war sie in Verzweiflung; doch fiel ihr ein, sie habe 03110 Tante, die war ein ungemein schlaues und kluges Weib und hatte s chon mancher Gevatterin aus einer Verlegenheit geholfen. Zu dieser ^ lll S sie und klagte ihr ihre Notli. „Da lass

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 205 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
häufigsten kam sie zu den Alten und liess sich Faden oder Garn ge ben, um Knäuel zu winden; da wurde sie aber nie fertig, denn der Faden und das Garn ging in ihrer Hand nie aus. Alle Weiber waren ihr gut und gaben ihr zu essen, was sie nur hatten. Einmal aber kam sie zu einer Alten und bat sie um zwei Eimer, Wasser zu holen : dieselbe aber gab ihr zwei Siebe. Frau Berta ging zum Brunnen, schöpfte mit den Sieben Wasser und nahm sie auf; bald aber war sie ganz nass und war alles Wasser

über sie hinabgeronnen. Sie ver suchte nochmals das Sieb zu füllen, aber vergebens. Da wurde sie sehr zornig, ging zur bösen Alten, die sie beim Bügeln antraf und stürzte sie in einen Kessel voll siedenden Wassers. Aber am näch sten Morgen ging der Mann der Alten in Frau Beria's Höhle und erschlug sie und ihre Mägde mit der Hacke. Mit der Zeit sollen die Leute auch gar manche Geräthschaften in jener Höhle gefunden haben. 2. Frau Berta war ein wildes Weib, welche mit ihrem Gemale, dem wilden Manne (Tom salvadegh

* ich euch auch gelehrt aus Milchlab Wachs zu machen,' gi@ mochten ihn bitten, so lange sie wollten, er lehrte sie nichts mehr. Frau Berta aber war die Schutzfrau jeder braven Familie und erwies sich besonders wolwollend gegen jene, welche sie achteten und ehrten und nicht zum Zorne reizten. Aber wehe jenen, welche sie durch Verachtung beleidigten! Diesen ging alles schlecht; selbst die be sten Kühe haben keine Milch mehr oder die Milch, die sie gaben, wurde sogleich sauer, Wenn sie aber mit Frau Berta ihren Frieden

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 83 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
Frau merkte, class dieser komme, verwandelte sie Ross und Mann scimeli in einen See voll Fische, sich selbst aber in einen alten Fischei, der stand am Ufer und angelte. „Hast du nicht einen Mann und eine Frau vorbeireiten sehen?' fragte der Diener. ...Kauft Fische , kauft schöne Fische!' rief der Fischer. Der Diener wiederholte seine Frage, erhielt aber keine andere Antwort, „Der Alte da ist taub !' dachte er und kehrte um. Nun nahmen sie ihre rechte Gestalt wieder an und ritten weiter. „Jezt

wird noch der Vater selbst nachreiten.' sagte sie, „aber ich will ihn auch täuschen.' Als auch der zweite Diener unverrichteter Sache heim gekom men war, sezte sich der Alte selbst aufs Pferd und ritt aus. Als die Frau merkte, dass er komme, verwandelte sie Ross und Mann schnell in eine Kirche, sich selbst aber in einen Geistlichen, der stand unter der Kirehthüre und schaute nach rechts und nach links. Da kam der Zauberer und fragte: „Habt Ihr nicht einen Mann und eine Frau vorbeireiten gesehen ?' Der Geistliche

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 207 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
sagten die Weiber wieder und es stand die zweite auf und räumte der Frau Berta ihren Stuhl ein, .. Wird eine andere nach mir kom men. die eine noch längere Nase hat!' sagte dieselbe und sezte sich nieder. Und so ging es fort, bis auch die zwölfte kam, die hatte die längste Nase und die Frauberte süssen auf den Stühlen, die Weiber aber standen und zitterten vor Angst, Da sagte die erste Frau Berta: „Was wollen wir thunV' Und die zweite: ..Wir wollen Wäsche machen/' Und die erste sagte

zu – / l - J den Weibern: ..Bringt uns die Wassereimer , wir müssen Wasser holen.' Die Weiber zitterten, denn sie wussten, was das bedeute — denn die Frauberte wollten sie sieden und brühen ; daher liefen sie und kam jede mit zwei Körben wieder zurück. Nun gingen die Frau- berte fort zur Etsch hinab und wollten die Körbe fällen, aber das Wasser lief bald wieder aus und sie mühten sich lange vergeblich ab. Voll Wutii kehrten sie wieder zum Filò zurück, aber da war es dunkel und die Tliiire gesperrt und jedes der Weiber

lag beim Manne im Bette. Da ging eine Frau Berta an das Fenster der Schlafkammer eines von den Weibern und schrie hinein: „Dank' es der Hose, bei der du liegst, sonst weh diri' Am nächsten Tage sagten die Weiber: „Heute Nacht kommen die Frauberte gewiss wieder und wir müssen uns vorsehen.' Auf ihre Bitten versteckte sich ein Mann neben dem Filò in der Heukrippe eines Ochsen. Um eilt' Uhr kamen die Frauberte wieder ganz so. wie in der vorigen Nacht ; als sich aber die zwölfte niedergesezt

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 168 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
Haut und Hemd und ging zu ihrer Base. Als sie in das Zimmer trat, wo der Herr und die Frau waren, ging ihr leztere sogleich entgegen und sagte : „Grüss Gott, liehe Tante, das ist recht schön, da ss Ihr doch einmal zu uns auf Besuch kommt.' „Ja, ja, hab 1 mich auch schon lange darauf gefreut', sagte die Tante und drückte mit dem Alme gegen den Leib, so dass das Blut und das Fett auf den Boden rann, während sie ganz eingebogen da stand. „ Ach, gute Frau, was macht ihr denn da?' sag-te der Herr

an seinem frühen Tode!' Als der Herr dies hörte, wandte er sich zu seiner Frau und sagte: „Höre, Frau, dass du mir ja keine Spindel mehr anröhrst! Ich mag das Spinnen nicht mehr leiden !' Das war ihr ganz recht; sie hatte fortan das beste und gemächlichste Leben und wenn sie inzwischen nicht gestorben ist, so faulenzt sie noch heute. — 50. Die närrischen Weiber. (Le donno matte.) (Vgl. Grimm Nr. 104, Ziti gerle, Märchen I, Nr. 14.) Es war einmal ein Mann und ein Weib, die lebten mit einander in einem Hause

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 147 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
er solle daher befehlen, was zu fcliiui sei. Sie glaubte, ihr Sohn würde nun den Befehl geben, Mutter und Kinder zu tödten, aber sie täuschte sich, Der Prinz liess den Befehl melden, Niemand solle sich an seiner Frau und an den Kindern vergreifen , bevor er selbst zurückkomme. Da ergrimmte die alte Königin noch mehr und schickte denselben Boten wieder zum Prinzen mit der Nachricht, das Volk drohe mit einem Aufstände und sie sehe sich daher genöthigt, Mutter und Kin der auf öffentlichem Platze

deine Kinder und geh noch bis in den Hintergrund des Thaies ; dort wirst du ein schönes Haus finden nebst Allem, was du für dich und deine Kinder nöthig hast. Aber nie sollst du jenes Haus mehr ver lassen und auch nie Jemanden öffnen, es sei denn, er rufe dich bei den fünf Wunden unseres Heilandes an.' Erfreut versprach sie es, dankte ihnen herzlich und ging weiter. Da begegnete sie einer schö nen Frau, die sah sie mild an und sagte : ..Armes Weib, du hast keine Hände!'' Da seufzte sie; die schöne Frau

alier war keine andere als die Mutter Gottes und sie sagte : „Stecke deine Arme in das Wasser dieses Flusses!'' Sie that es und als sie die Anne herauszog, hatte sie ihrfjAeiden gesunden Hände wieder. Vor Freude weinend dankte sie der himmlischen Frau, welche ihr zum Abschiede sagte*. „Geh in jenes Haus und beobachte getreulich alles, was dir die beiden Hei ligen gesagt haben. Dann wird es dir und deinen Kindern gut er gehen, weil du immer fromm gewesen bist und in deinen Nöthen auf den Himmel

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 85 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
und schloss die Thiire zu. Nun legte er sich zu Bette und schlief wieder clie ganze Nacht hindurch auf das Beste. Am dritten Tage jagte er abermals im Walde. Abends begab er sich wieder in das Schloss : die Frau empfing ihn freundlich und frug ihm eine reichliche Abendmalzeit auf. Als er schlafen gehen wollte, sagte sie: Schliems' die Fenster deines Zimmers wol zu, denn ^ie Nachtluft ist kühl und schädlich.' Er ging und wollte die Fenster schliessen, allein er war es wieder nicht im Stande

ihm die Erinnerung an alles Vorgefallene wieder, ^»un erkannte er seine Frau, umarmte sie und bat sie, ihm Alles ver geben zu wollen. „Meine Mutter muss mieli geküsst haben, als ich schlief!« sagte er und seine Frau verzieh ihm gerne; denn die Liebe verzeiht ja Alles, . Nun blieben sie immerdar im Schlosse und richteten sich ge mächlich ein ; die Frau verbrannte ihre Zauberbücher und ward eine Christin. Seine Aeltern und seine Geschwister kamen auch oft zu ihnen und. sie lebten alle in Liebe und Freundschaft

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 93 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
mit der Prinzessin ; darauf führte er sie weit weg in sein Haus. Es war aber kein anderer als der Teufel. Der Teufel musste bald darauf verreisen; vorher übergab er seiner Frau alle Schlüssel des Hauses und erlaubte ihr alle Zimmer zu öffnen mit Ausnahme eines einzigen. Als er fort war, konnte sie einmal ihre Neugierde nicht tiberwinden und Öffnete das Zimmer. Da sah sie die Hölle und in den Flammen stacken ihr Grossvater und ihre Grossmutter und streckten ihr jammernd die Hände entgegen. Past ware

sie auch hinabgefallen, doch hatte sie noch die Kraft zu rückzuspringen und die Thüre wieder zu sehliessen. Aber der Schrecken machte sie krank und sie musste das Beit hüten; denn es war ihr nun Mar geworden, dass sie die Frau des Teufels sei. Als sie wieder im Genesen war und eines Tages allein in ihrem Zimmer sass, pickte eine ihr wol bekannte Taube aus dem väterlichen Hause an ihr Fenster. Schnell schrieb sie auf einen Zettel die Worte: „Vater, rette mich, ich bin die Frau des Teufels!' und hängte ihn der Taube

du denn?' fragte er ihn. „Ich sehe so scharf', sagte der andere, ..dass ich selbst bis in das Haus des Teufels sehe,' -Was macht denn des Teufels Frau?' fragte der König hastig. „Sie sizt allein in ihrem Zimmer und weint.' — „So komm mit mir', sagte der König, „ich will dich gut bezahlen.' Sie gingen und begegneten einem andern Manne, der stand ruhig und horchte. „Was horchst du denn?' fragte der König und der Ange redete erwiederte : „Ich höre so scharf, dass ich selbst das erhorche, was in dèm Häuse

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 146 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
Eines Tages ging er zu ihr und fragte sie, ob sie nicht seine Frau werden wolle. Da erst the te sie und antwortete : „Bas kann nielli sein.'* Betrübt fragte er, warum sie so antworte. „Wie kann ich armes Mädchen ohne Hände deine Frau werden?' sagte sie. „Was wird deine Mutter sagen V' „Darum sei unbesorgt', sagte er, „ich bin mein eigener Herr und folge der Stimme meines Herzens, welche mir sagt-, du werdest mich glücklich machen. Ich liebe dich innig und wahr — doch, wenn du mich nicht lieben

kannst —Bei diesen Worten wurde ihr Gesicht feuerroth und ihr Herz schlug laut, zu gleich sank sie vor ihm auf die Kniee und bedeckte seine Hände mit Küssen und heissen Timmen. „Nun bist du meine Braut vor Gott und vor den Menschen!' rief er jubelnd, hob sie auf und drückte ihr einen Kuss auf die reine weisse Stime. Dann ging er zu seiner Mutter und erklärte ihr, er wolle das Mädchen heiraten. Diese Mutter war eine stolze Frau und hatte schon lange im Stillen darauf gerechnet, ihr Sohn

werde nur die schönste und reichste Prinzessin der Welt heiraten. Daher wurde sie wüthend vor Zorn, nachdem sie die Erklärung des Prinzen gehört hatte. „Bist du wahn sinnig?' rief sie ihm zu, ..Eine hergelaufene Dirne ohne Hände willst du mir als Schwiegertochter und dem Volke zur Königin geben?' Aber der Prinz blieb fest, er zwang seine Mutter ihren Zorn zu be zähmen oder doch zu verbergen und nahm das Mädchen zu seiner Frau. Das Volk grollte ihm desshalb nicht, sondern liebte die junge Königin immer mehr

14
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 31 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
ging er in den Tanzsaal und sah da seine Frau am Arme ihres neuen Bräutigams unter einer Menge vornehmer Herrn und festlich gekleideter Damen. Er sah eine Weile zu ; dann aber schlug er mit dem Besen bald auf seine Frau, bald auf ihren Bräutigam. Da entstand grosser Schrecken ; sie liefen alle den Thfiren zu und warfen im Gedränge Tische und Stühle um. Auch seine Frau wollte fliehen, er aber hielt sie am Kleide fest, bis alle fort waren; dann sagte er: „Kennst du mich ?' Zitternd erwiederte

sie: „Ich sehe ja nichts , aber deine Stimme scheint die meines rechten Herrn und Gemals zu sein/* Da nahm er den Mantel ab, sie erkannte ihn und warf sich um Verzeihung flehend vor ihm nieder. „Willst du wieder meine Frau sein und getreulich bei mir bleiben?' fragte er sie. Sie versprach es, dann nahm er den Mantel wieder um, führte sie über die Stiege herab und setzte sich mit ihr auf den Stuhl. In kurzer Zeit waren sie wieder zu Hause und lebten nun in Frieden und Ein tracht miteinander. Stuhl und Mantel

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 129 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
Ebene. Da waren gar Schöne grüne Wiesen und Felder und sie fragten die Leute, wem die- selben gehörten. „Diesem und diesem Grafen', antworteten sie. Und Sle kamen weiter, da stunden wieder schöne Wälder, dann waren Nieder schöne Weiden da mit vielen Herden und Hirten und so oft fragten, gehörte alles nur jenem Grafen. Endlich kamen sie zum Schlösse, wo der alte reiche Graf selbst mit seiner Frau wohnte und ^hielten die gewünschte Aufnahme. Als nun der alte Herr in den Heller ging, um Wein zu holen

, nahm die Katze die Gelegenheit wahr, Sc Jilich ihm nach und erdrosselte ihn im Keller. Dann kam die Frau es Grafen, um nachzusehen, was ihr Mann so lange im Keller time; ? sprang die Katze auf sie und erwürgte sie auch. Nun ging sie ■Uiauf und sägte zu ihrem Herrn: „Die beiden Alten unten im Keller B sich todt, jezt bist du der Herr des Schlosses und sollst dich als sol« er benehmen; das Weitere überlass nur mir.' Dann sprang sie vor as Schloss hinaus durch Felder und Wiesen und Wälder und überall

, sie Mäh der, Holzfäller oder Hirten antraf, rief sie ihnen zu: „Der ite Graf und seine Frau sind todt und haben meinen Herrn, den r afen Martin von der Katze als ihren Erben eingesezt; der ist jezt euer rechter Herr und lässt es euch durch mich ankiinden , damit ihr ^inen Namen wissfc und fürder ihm allein gehorcht!' Ueberali aber ^orteten die Leute : ..Eure Diener, Frau Katze und wenn unser w er Ben* gestorben ist, so ist er wol gestorben: es lebe unser neuer aerr ' tV

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1867
¬Das¬ Oetzthal und seine Gletscher : Handbuch für Touristen und Gletscherwanderer
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Page 55 of 165
Author: Trentinaglia, Josef ¬von¬ / neu bearb. von Josef v. Trentinaglia
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 60 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur<br>Trentinaglia, Josef ¬von¬: Meran mit seiner näheren und weiteren Umgebung : Handbuch für Reisende / bearb. von Josef v. Trentinaglia. - 1868 - In: ¬Das¬ Oetzthal und seine Gletscher ; Sig.: II A-3.882 <br>Trentinaglia, Josef ¬von¬: Innsbruck mit seiner näheren und weiteren Umgebung : Handbüchlein für Reisende / bearb. von Josef v. Trentinaglia. - 1868 - In: ¬Das¬ Oetzthal und seine Gletscher ; Sig.: II A-3.882;
Subject heading: g.Ötztal;f.Führer
Location mark: II A-3.882
Intern ID: 143580
3. Von Fend durch das Rosenthal und über den Hochjoch - ferner nach Unser lieben Frau in Schnals, gegenwärtig der be- snchtere, bequemere und lohnenden Weg, als über Niederjoch, da abgesehen von der größeren Elevation, der Hochjochübergang mehr in der Mitte der Eiswelt liegt, und daher eine viel großartigere und detaillirtere Rundsicht gewährt. Ein Saum weg (auf dem man auch reiten kann, — 1 Muli von Fend bis Unser Lieben Frau 4 st.), führt über Rofen zuerst dem linken dann an dem rechten

Bachufer bis Zum Hochjoch gletscher, an desse» westlichen Rande er sich bis zur Jochhöhe s931.l/) hinaufzieht. Von hier aus steigt man langsam und nicht steil rechts an der Grabwand vorüber nach Kurgras (6M>) (beim .Kurzenbauern Wein, Kasse, Mehlspeisen), sodann über schöne Alpenwiesen nach Obervernagt und endlich nach Unser Lieben Frau (5124') (Unterwirth Spechtmhauser). Bon Fend bis Rofen ^ Stunden, von Rofen bis zum Hochjochferner 2^ Stunden von hier bis zur Jochhöhe I^St. und bis Unser Lieben Frau

17
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 204 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
I. Bertasagen. Die Sagen von Fran Berta sind noch ziemlich rein in. Folgareit erhalten. Ferner sind deren in Trambilleno, einem aus verschiedenen Weilern bestehenden Dorfe an dem zwischen Terragnuol und Val- larssa liegenden G ebirgs vorspr unge unweit Roy eredo, so wie im K011- chithal bei Àia zu finden; in diesen Orten ist jedoch die Idee der Einheit verloren gegangen und aus Einer Frau Berta sind mehrere und viele geworden. In Vallarsa und Yalsugana war troz eif rigen Nachforscheiis

von solchen verpönten Dingen zu sprechen. Was hierüber gesammelt wurde, mag hier folgen. A. Aus Folgareit. (Nach zwei etwas verschiedenen Mittheilungen.) 1. Einmal war in einer Höhle eine Frau, die hiess Berta, Sie hatte drei Mägde ; die erste ringelte ihr die Locken, die zweite gniedete ihr die Haare und flocht ihr die Zöpfe, die dritte bereitete ihr das Essen. Frau Berta *) war sehr edelmüthig. Sie kam oft nach Folgareit herauf und ging zu allen Weibern, um ihnen arbeiten zu helfen. Am *) Der Name lautet entweder

deutsch ^ Frau Berta ® oder ital. ob brava Berta * oder auch einfach „,1a donna Berta. <c Ueber die Sage Selbst vgl. Zing e rie Sagen Nr. 37.

18
Books
Category:
History
Year:
1867
¬Die¬ Edlen von Enn
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Page 59 of 88
Author: Ladurner, Justinian / von Justinian Ladurner
Place: Innsbruck
Physical description: S. 89 - 172
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, Bd. 13
Subject heading: p.Enn <Familie> ; z.Geschichte Anfänge-1450
Location mark: II 102.433
Intern ID: 261263
nennt die Moosburg', mit Leuten und Gütern, — Alles Lehen des Stifts Constanz , verkauft habe. (Puzikofer I. 80.) — Sein später ebenfalls erscheinender Sohn Ecel Y. mag damals viel leicht noch nicht grossjährig gewesen sein. — Worin dies veräusserte Lehen, Erbe ihrer Mutter Adelheid, bestanden, darüber gibt folgende Urkunde nähern Aufschluss ; am Dienstag nach Michaeli 1357 zu Constanz urkundet Bischof Heinrich von Constanz dass die edle Frau, Adelheid von Güttingen, eheliche Witt we Herrn

Wilhelms von Enn, eines Freien Herrn seligen, mit Ecel von Enne ihrem Sohne und Wilhelm und Walter 3 Söhnen Her rn Rudolphs von Enne dem Heinrich von Tettikofen dem altern die Veste Güttingen, die man nennt Moosburg , die Weingärten, den Hof zu Frödenthal, die freien Vogteien zu Güttingen . die Vogtei zu Langschlacht und zu Zollikofen verkauft und besagte Frau Adelheid erklärt habe, sie hätte keinen Vatermag, der durch Recht ihr Vogt sein möchte, da selbe alle abgestorben; worauf ihr das Gericht

als Vogt zugewiesen habe Herrn Ulrich von der Hohenklingen ob Stein den jungen Ritter, durch welchen sie zu dreien Malen ihre ungezwungene Einwilligung in den Verkauf erklärt habe. Siegelt der Rischof, Frau Adelheid und Ulrich von Klingen ; Adelheid führt einen zweigeteilten Schild, auf der rechten Seite den halben emiischen Löwen, auf der linken die halbe Güttingische Rose, mit der Umschrift: Sigillum Adelhaidis de Enn. (Puzikofer loc. cit I. 90.) Dieser Verkauf muss jedoch aus irgend einer unbekann

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1867
Maria, Spiegel der Gerechtigkeit : Betrachtungen und Vorträge für den Monat Mai
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Page 101 of 210
Author: Schöpf, Franz / zum Gebrauche für Priester und Laien von Fr. Sch.
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 207 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Maria ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 97.919
Intern ID: 169701
eine gewisse Frau auf den Rath eines verständigen Mannes mit bestem Erfolge angewendet. Früher konnte sie sich über jede Kleinigkeit erzürnen, geringe da durch mit ihrem Manne alle Augenblicke in Streit, der häufig um so unangenehmere Folgen nach sich zog, je mächtiger der ! Geist des Widerspruchs in ihr war. Da empfahl ihr ein kluger> ! Mann, sie solle sogleich den Mund voll Wasser nehmen, sobald ! sie den Zorn in sich aufsteigen spüre oder ihr Mann Lust zum Streiten zeige, und beileibe nicht ausspeien

oder es verschlucken. So geschah es, daß der Mann, an Widerspruch gewöhnt, zuerst noch heftiger tobte; allmählich aber legten sich die SturmeSwogen, die Vernunft kehrte wieder,.und bewundernd die Willenskraft { seines WeibeS, schämte er sich seiner eigenen Schwäche. Und | nachdem die Frau noch einige Male daS Mittel mit gleich gutem j Erfolge angewendet hatte, war sie das sanftmüthigste Wesen und j hatte auch ihren Mann von der sündhaften Gewohnheit der Un- ! geduld geheilt. [ Dieser Geschichte entspricht aufs

Beste jenes Wort des weisen ! ManneS : „Wer das Wasser verschüttet, ist Ursache deS Streites - ! (Sprichw. 17, 14). Denn wenn die Frau das Wasser ausgespieen ! i

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