Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Author:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark:
III 93.315
Intern ID:
182195
und schrecklicher ist dann die Strafe, wenn wir den vielen Ermah nungen kein Gehör gegebe» habeu. Der hl. Cbry- sostvmus sagt wieder: ^Jene, welche viel sündigen, haben mehr Ursache zn fürchten, wenn sie nicht ge straft werden; denn ihre Strafe n,ird eben deßwegen großer, weil der langmüthige Gott sie nickt (gleich) ^ ./'s wir also die Barmherzigkeit Gottes Nicht, ihn mit neuen Sünden zu beleidigen! Der 9. November. Der heil. Theodor, Soldat und Märtyrer. Theodor wurde in Syrien oder Armenien von heidnischen
Eltern geboren, und war nach der Er zählung des hl. Gregor von Nyssa als Soldat unter den kaiserlichen Truppen in der Provinz Pon- tus, als eben die Verfolgungsbefehle gegen die Christen unter den Kaisern Maximian und Valerius ergangen waren. Theodor hatte das Glück gehabt, früher vou einigen christlichen Soldaten die Religion Jesu kennen zu lernen, und sich heimlich taufen zu lassen. Bis jetzt war er ein heimlicher Christ; als aber diese Befehle gegen die Christen kamen, konnte
ausschneiden, oder mich auf eine andere Art peinigen. Ich gebe willig alle Glieder meines Leibes hin aus Liebe zu meinem Schöpfer/ Die Richter schienen Mitleid zn haben mit seiner Jngend, gaben ihm Bedenk zeit, und entließen ihn. Theodor benutzte die Zeit, um von Gott die Gnade der Beharrlichkeit zu er flehen. Um seinen Richtern zu zeigen, daß er in seinem ersten Entschlüsse unerschütterlich beharre, legte er ans höherm Antriebe Feuer an den mitten in der Stadt stehenden Tempel der heidnischen Göttin
Cybele, und verwandelte ihn zu einem Aschenhaufen. Die Richter, vor die er das zweite Mal geführt wurde, suchten ihn vergeblich durch Drohungen zn schrecken. Auch Versprechungen führten nicht zum Ziele; mau ließ ihn daher an einen Pfahl binden, und zerfleischte seinen Leib mit eisernen Krallen; er aber prieß Gott, und litt standhast. Während der Nacht warf man ihn halbtodt in's Gefängniß, wo ihn Gott wunderbar durch eineu Engel tröstete. In dem dritten Verhöre, das Theodor bestand, be kannte er Jesnm
wie zuvor, und wurde deßwegen verurtheilt, lebendig verbrannt zu werden. Mit Freude bestieg er den Scheiterhaufen im Jahre ?(16. Dem hl. Theodor gab man Bedenkzeit, ob er den wahren Glauben verläugnen, oder die grausam sten Peinen erleiden wolle. Er wollte keine Zeit,