Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Author:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark:
III 93.315
Intern ID:
182195
seine Diener allzeit zu versorgen, selbst auf wunderbare Weise. 3. Was nützt endlich die überflüssige Angst und Sorge für das Zeitliche? Man kann es doch nicht erzwingen, und es bleibt deßwegeu doch bei jener Einrichtung, die Gott getroffen hat. Ein Mensch, der glaubt er sei zu klein, wird deßwegen doch um keinen Zoll länger, und wenn er gleich hundertmal wünscht, er möchte größer sein; wie ihn Gott wachsen läßt, so wachst er. So geht es auch mit der Sorge für alles Zeitliche. Wenn ein Bauer ganze Nächte
nichts schlafen kann, vor lauter Sorge, ob wohl nicht ein Hagelschlag seine Saaten trifft: was hilft.es ihm? Durch seine Angst wird das Wetter doch nicht abgewendet. 4. Was dann die Kleidung anbelangt. Wenn Gott das Gras auf dem Feld so schön kleidet, um wie viel mehr wird er für die Kleidung des Men schen sorgen! Es gibt Blumen, die mit so schöner Kleidung und Farbenpracht von Gott ausgestattet I nach Pfingsten. M!7 sind, z. B. die Lilien, daß selbst Salomon, der doch die größte Pracht besaß
es an Kleidung nicht fehlen lassen! Wir dürfen also nicht änstglich darnach fragen: ^ Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns bekleiden?' Mit diesen zeitlichen Sorgen geben sich die Heiden ab. Nicht für das zum Himmelreiche auserlesene Volk ist dies eine Sorge, unter welches auch wir gehören. Die Weltmenschen, welche nichts Vessers wissen als irdische Glückseligkeit, geben sich derlei Sorgen hin. Wir aber haben einen Vater im Himmel, der schon weiß, was uns noth thut
, und nichts wird abgehen lassen. Was soll also unsere erste Sorge sein? Unsere erste Sorge soll sein das Reich Gottes zu suchen. Jesus sagt: , Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; so wird euch dieses Alles zugegeben werden.' Zuerst sollen wir also suchen/ daß wir mit Gott ausgesöhnt werden, und in Freundschaft leben. Zu erst solle» wir uns det Gnade Gottes und des Himmels versichern. Zuerst sollen wir uns im Dienste Gottes einüben. Und wenn wir einmal unsere Sache mit Gott in Richtigkeit
haben: wenn wir einmal im Besitz der himmlischen Güter sind; dann wird uns Gott das Zeitliche dazu geben. Die Hauptsache ist das Himmlische und das Ewige: das Zeitliche ist dann nur eine Eingabe, die uns Gott auch gewiß geben wird. Wie könnte man dieses Evangelium falsch verstehen? Man könnte dieses Evangelium falsch verstehen, wenn man glauben würde, Jesus verbiete gar alle Sorge für das Zeitliche. Jesus verbietet nur die übertriebene Sorge für das Zeitliche, wo man immer und einzig nur auf die irdischen Güter denkt