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Title A - Z
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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 187 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
Professor Für unwillkürlich deu Grnnd, warum er nnd seine klugen Freunde so große Stücke auf die Erhaltung der Integrität des alten Tirols legten. Es war zunächst die kirchliche Geographie, die keine Veränderung erleiden sollte, denn be kanntlich hält der Papst viel auf die Eiutheiluug der Erde in jene Sprengel, die in Rom für immer festgestellt wurden, und die Diocese von Triem umfaßt nicht nur gauz Wälsch- tirol, sondern anch fast den ganzen deutschen Theil unserer südlichen Alpen

. Auch waren die Bischöfe vou Trieut größ tenteils Deutsche und ihr Capitel mnß nach einer Ueber- einkunft mit Rom zu zwei Drittheileu aus Deutschen bestehen. Durch die Ablösung der toleranten Wälschen würde aber auch der Sonderbund der reinen nnd echten Katholiken an Boden verlieren, die Zahl der Glanbenseinheitler würde nm die Hälfte vermindert, wie käme man dann dazu für das halbe Tirol, für etwa 499,990 Menschen Ausnahmsgesetze festzustellen? Dies war der richtige Sinn der Worte Flirs: „Die Kraft Tirols

wird durch die Spaltung gebrochen, Tirol hört auf Tirol Zu sein!' Treffend bemerkte darauf der Ab geordnete Vogt aus Gießeu, Tirol sei ebeu nur eiue „Grenz festung des Nltramonianismus'. Die wälschen Abgeordne ten fielen mit ihren beiden Anträgen dnrch. Die Mehrzahl derselben wnrde bei den Wahlen für

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 376 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
tags und des Kaisers ohne weiteres zum Gesetze erhoben werden. Es kam also alles darauf an die früheren Grund gesetze, die das Patent rechtfertigten, ihres allgemeinen Charak ters zu entkleiden. Dazu benützte vr. Haßlwanter den Vor wand, daß es in Tirol keine akatholischen Religionsgesell schaften gäbe, als ob die Tragweite des Gesetzes durch dessen Anwendung bedingt wäre, er bezog sich auf das Rescript vom 7. September 1859, als ob der Landtag hierdurch er mächtigt wäre über die Cnltnsfrage

im allgemeinen, über die öffentliche Religionsübung und die Gemeindebildung der Evangelischen zu berathen, ja er bezog sich selbst ans eine im Patente vom 8. April gemachte Ausnahme, indem er vorgab die für Tirol einzuleitenden Bestimmungen seien von jenem Rescripte der gegenwärtigen Versammlung übertragen. Sie konnte also seiner Meinung nach das hier noch in Ue- bnng bestandene Toleranzpatent anch verschärfen, das Patent sprach aber nur von seiner Beseitigung unter jeder Bedin gung. Den Rest bildeten

geschichtliche Beweisstellen über den alten Satz: wie gefährlich es sei an diesem Nationalgut der Tiroler zu rühren. Er erinnerte an die Aufregung, die das Toleranzpatent anfachte, die Folgen des bayerischen Reli- gionsedictes, das Tirol mit der Revolution von 18l)9 beant wortete, und schloß mit den Worten Erzherzogs Johann, die er am 18. April 1848 dem Klerus zurief: „Die Perle unter den Vorzügen Tirols und Vorarlbergs ist das unerschütter liche Festhalten des Volkes am Glauben seiner Väter. Tirol

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 63 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
wachse, dennoch von Zeheutholden herbeizuschaffen sei. Man ging der Frage vorerst dadurch aus dem Wege, daß man auf den Antrag desselben Giovanetti dem Fisens Bericht über alte Gewohnheiten nnd Hebungen im ganzen Lande Tirol abheischte. Zwei Jahre später erklärte der Generalreferent dem ständischen Ausschuß, er könne deßhalb in dieser Angele genheit keinen Vortrag erstatten, weil die Acten in Verstoß ge- rathen. Zur Jahre 1846 endlich beschloß man, daß rücksichtlich der Ablösung kein direeter

Geltung habe, womit er aber keineswegs andeuten wollte, daß die Zil lerthaler „Inclinante;:' im katholischen Tirol eine protestan tische Gemeinde gründen dürfen. Vielmehr wurden sie, als sie nm die Erlanbniß zur Errichtung einer solchen Filialge meinde baten, mit Bescheid vom 2. April 18I4 angewiesen, „in eine andere Provinz des Reiches zu übersiedeln, wo schon vorher akatholische Gemeinden sind'. Der Ketzerrichter Joseph von Giovanelli brachte die Sache vor die Stände, bewies

ihnen, selbst gegen den kaiserlichen Erlaß, das Toleranz patent sei in Tirol nie kundgemacht worden, und wußte die Bitte an den Kaiser durchzusetzen, daß der Bescheid vom 2. April 1834 „selbst mit außerordentlichen Mitteln' in Voll zug gesetzt, und die Zillerthaler „Jnelinanten' ans Tirol ge wiesen wurden. Den einen aber, der sich für die armen Lan deskinder erhob, den innsbrucker Bürgermeister Dr. Maurer,

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 94 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
jene Abgeschlossenheit nach Außen, die Unkenntniß der deutschen Zustände, die kurzsich tige Selbstüberschätzung ließ das auferregte kleine Land, auf gegeben von seinem Kaiser, umzingelt vom Feinde, ohne Bundesgenossen und Kriegsbedarf, noch den Kampf wagen mit dem Gebieter nnübersehbarer Heerschaaren, und blutige Früchte erntete das theokratische Tirol von seiner politischen Unkunde, seiner blinden Aufopferung für die verletzten Leiter. Dank der väterlichen. Regierung, die ihre kindlichen Un tertanen

vor. nichts sorglicher Hütete als dem verderblichen Geiste, der die bestehenden Verhältnisse und Autoritäten der ernsten Prüfung des Verstandes unterzog, blieb es in Tirol noch bis zum März 1848 beim guten Alten. Der Klerus, in dessen Händen außer den juridischen und mehicinischen Fachstudien fast ausnahmslos alle Schulen gegeben waren, fühlte natürlich kein Bedürfniß, die Jugend eines Besseren zu belehren denn bisher; er selbst sog mit Begier den Honig der münchener Propheten, welche die Wiederkehr des mittel

alterlichen Regiments des Papstes als das Heil der Mensch heit predigten. Die hohe Schule christlicher Gottseligkeit übernahmen Lignorianer und Jesuiten. Nach dem Jdus des berühmten Märzen war aber der Weckruf der neuen Zeit, die Ermunterung aus dem mehrhundertjährigen Schlafe auch von Tirol kaum abzuhalten; selbst in Oesterreich schien es

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 144 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
Klerus im Freihandelsprincipe der Kirche durch Zeit- und Ta gesblätter -Schule machen ließ. Man hatte nicht tauben Ohren gepredigt; „Freiheit der Kirche' war seit den Märztagen das Losungswort der geistlichen Stimmführer in Brixcn und Inns bruck. Ach, wie war doch die Kirche in Tirol seit Kaiser Joseph „zerbrochen und geknebelt,' seufzten die „katholischen Blätter'. Die Kerzen am Altar waren ihr vorgezählt und es brannten deren so viele man nur aufstecken konnte, keine No vizen durfte

, die „Lei tung' der Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen. Geistliche Vereine schienen allenthalben das passendste Mittel zu diesem Zwecke, die Chorführer in München bildeten längst eine über halb Bayern verbreitete fromme Gesellschaft, in Mainz erstand ein „Pillsverein', etwas später in Wien ans vr. Veiths Anregung „der constitutionelle Katholikenverein', hier in Tirol schon vor dem lchtern ein „katholischer confti- tutioneller Verein'. Der Zweck desselben bestand nach den Satzungen

„in der Wahrung und Beförderung der katholi schen Interessen im Lande Tirol und Vorarlberg und der Grundsätze der eonstitntiouellen Monarchie mit Berücksich tigung der eigenen Provinzialverfassung Hiernach war er ein dreifacher, zunächst Förderung der Rechtgläubigkeit durch Abwehr des „entfesselten Wortes, das ungescheut herein über unsere Berge flattert', und der „schädlichen Einflüsse jeder

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 322 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
schlössen hat.' Selbst daß ein Erlaß des Justizministers die Juden in Tirol, die jener Begünstigung entbehrten, in der freien Verfügung über ihre Liegenschaften nicht beschränkte, wurde übel vermerkt. Den protestantischen Minister Brnck nannte die Winkelzeitung höhnisch den „großen Todten' und „unsterblichen Staatsmann', erzählte, wie bei seinem Leichen begängnis; „das Rollen des Donners die Lüste erfüllte', und stellte ihn neben den „armseligen Wicht' Alexander v. Hum boldt als warnendes

Beispiel, „wohin eine Intelligenz ohne Gottesfurcht führe'. Die augsburger „allgemeine Zeitung' begeiferte sie als „protestantischen Kirchenanzeiger für Tirol', während sie selber nicht müde wurde, jedes klerikale Kunst stück für die Weltgeschichte zu registriren. Der Protest der Bischöfe gegen die Beraubung des heiligen Stuhles galt ihr als der größte katholische Act des Jahrhunderts, das Amts geheimnis, das bis zu seiner Kundmachung gewahrt wurde, als Beispiel für alle Regierungen, Diplomaten

, kirchlichen und Politischen Interesse, und viele werden sie mit größter Befriedigung, alle aber mit Bereicherung ihres Wissens und nicht ohne Nutzen aus der Hand legen'. Eine ähnliche Richtung verfolgten die „katholischen Blätter aus Tirol'. Mit dem Concordat schien ihnen der erste Schritt gethan, für eine nach allen Seiten wahrhaft

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 295 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
den Vorsatz, sich in Tirol nie derzulassen, aufgegeben hatte, legte gegen die ihm nun auch im Civilweg verweigerte Verfachung die Berufung an das k. k. Oberlandesgericht ein, um dadurch einen rechtlichen Beweis der Unmöglichkeit der Leistung zu erlangen. Das k. k. Oberlandesgericht theilte aber nicht die Ansicht der k. k. Statthalters, erwog, daß die Rechtsgleichheit zwischen den Bekennern der verschiedenen christlichen Confessivnen schon durch die deutsche Bnndesaete (Art. XVI.) anerkannt, somit

auch in Tirol zur Geltung gekommen sci; daß ferner das kaiserliche Patent vom 4. März 1849 den Grundsatz aus sprach: der Genuß der bürgerlichen und politischen Rechte sei vom Religionsbekenntnisse unabhängig; daß anch das spätere Patent vom 31. December 1851 die „Gleichheit aller Staats angehörigen vor dem Gesetz' bestätigte ; daß endlich nur die Israeliten von dieser Rechtsgleichheit später ausgenommen wurden, und trug sohin die Verfachung des fraglichen Kauf vertrages dem k. k. Bezirksgericht Lana

ohne weiteres auf. Dies ohngefähr die Vorgänge über die letzten Ankäufe von Protestanten in Tirol. Es geht daher klar hervor, daß we nigstens die administrative Behörde an der Ansicht festhielt, das ToleranZgesetz vom Jahre 1781 bestehe noch in voller Rechtskraft, und fort und fort Anstand nahm, die daselbst vorgesehene Dispensation „ohne alle Erschwerung' zu erthei-

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 408 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
Wirksamkeit bleibt.' Der Herr Staatsminister bemerkt ferner: „daß die Einführung dieses Gesetzes in Tirol als eine unschädliche Maßregel er schien, weil nicht zu besorgen war, daß unmittelbar nach der Kundmachung dieses Gesetzes auf Seite der katholischen Bewoh ner Tirols plötzlich eine so gesteigerte Neigung zum Verkaufe des Grundeigenthums an protestantische Käufer uud in Folge dessen eine erhebliche Vermehrung der protestantischen An sässigkeiten eintreten werde, nachdem seit der Erlassung

des Toleranzpatentes, also seit 80 Jahren die Protestanten in Tirol nur in verschwindend kleiner Zahl Fuß fassen konn ten, so daß deren jetzt nur 27 im Lande leben.' Wörtlich wurde ferner bemerkt: „Indem sonach dieses Patent durch den fraglichen Vorschlag unberührt geblieben ist, erscheint es als eine selbstverständliche Pflicht der Staats- und Kir chenbehörden dem bestimmt ausgesprochenen Willen Sr. Ma jestät gemäß das Ansehen des Gesetzes zu wahren und es an der Handhabung desselben, so lange

nicht im verfassungs mäßigen Wege eine Modification zu Stande gekommen ist, in keiner Weise fehlen zu lassen. Agitationen in dem Sinne um einen Druck auf die Landesvertretung auszuüben er scheinen im Lande Tirol um so weniger gerechtfertigt, als hier die Landesvertretung den Gegenstand bereits in ihre Hand genommen hat. Deren Fortsetzung könnte daher nur

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 324 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
Die Bemühungen der klerikalen Blätter, den „Tiroler Boten' nicht ausgenommen, zeigen, was die Führer auf der Bahn des Heils aus Tirol machen wollten. Man würde jedoch irren, wenn man sie für sehr eifrig gelesen hielte. Das „Jnnsbrucker Tagblatt' ging mit Z. April 1861 aus Mangel an Theilnahme völlig ein, demselben Geschick sollten die „katholischen Blätter' mit Ende 1861 verfallen, nur die großmüthige Spende des Bischofs von Brixen fristete noch ihr dürftiges Leben. Dagegen gewannen

die liberalen wiener Zeitungen immer mehr selbst auf dem Lande an Verbreitung und das Körnlein Wahrheit, das sie unter der damaligen Censur ausstreuen durften, fiel hie und da auf guten Boden und trug in der Folge manche kerngesunde Frucht. Von den Provinzialblättern in Tirol konnte kaum die „Bozener Zeitung' zur nicht klerikalen Presse gezählt werden und wie sehr jede freie Aeußerung verpönt war, die nicht von der allein ver- trauenswerthen Seite ausging, mögen ein paar Beispiele zeigen

, wo man derselben „Schützen-' sowie der „Bozener Zeitung' schon im Voraus verbot das demnächst zu erwartende Landesstatut zn besprechen. Das freie Wort war somit genöthigt,. sich nach aus wärts zu flüchten. Einiges Aufsehen machte diesfalls eine Broschüre des k. k. Statthaltereiconcipisten Vr. Anton Petter „Zur Protestanteufrage in Tirol', die bei R. Olbenbourg

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Category:
History
Year:
1862
Studien eines Tirolers
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Page 101 of 433
Author: Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place: Leipzig
Publisher: Veit
Physical description: VIII, 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark: II 102.235 ; II 65.509
Intern ID: 150582
die eines Besseren belehrt ihnen das Gewicht der eigenen Autorität liehen, traten nun als Ankläger derselben „Wünsche' ailf, die sie früher in Schutz genommen, und ihre Helfer und Handlanger verbreiteten die drei Bedenken durch beson dere Abdrücke im ganzen Lande. Die Brochure war das eigentliche Programm der Reaction, der Zankapfel hinans- geschleudert unter die Olympischen von Tirol, der sie alle zur leidenschaftlichen Bewegung anregte. Näher besehen waren es auch nicht einmal „die Wünsche

über Aushebung der Klöster, gleiche Berechtigung aller Glaubensbekenntnisse und die Tren nung von Kirche und Schule gelesen. Die vom provisori schen Ausschuß der niederösterreichischen Stände angeregten ähnlichen Fragen sind ihm gewiß anch nicht entgangen. Die Förderung gleicher Zwecke wurde somit anch bei den Freisin nigen von Tirol vorausgesetzt; die Öffentlichkeit der Ver handlungen, die vermehrte Vertretung der Bürger lind Ballern als Mittel der verderblichen Eindrängung von „Ad- vocaten und Doctoren

, Aufklärern und Umstürzern' hinge stellt, nnd der alten Jnnggesellenwirthschast in Tirol die Ge fahr ans Herz gelegt, die daraus für die Prälaten- und Adelsbank, den Einfluß der Geistlichkeit, das Kloster- und Kirchengut und die Versicherung eiues guten Nachwuchses entspringen möchte. „Seht!' ries der hellsehende Schukwäch-

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