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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 79 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
mahnt zu Gài und Buße — sie bleibm gleichgültig- sie wird angegriffen. geschmäht und trauert — ihnen geht's nicht Zu Her zen. O über solche laue Kinder trauert die Kirche viel — es sind unzählige. Andere schlagen ihr noch tiefere Wunden durch ein sittenloses Leben ! sie sind Säufer, Unzüchtige, Ungerechte, imfriedkiche Menschen, machen der Kirche Schande und verführen Ande« ; — o über diese weint und trauert die Kirche , denn es sind ihre tobten, faulen Glieder, die sie täglich peinigen und ent

ehren. Waren die Gläubigen sittlicher und reiner — die Kirche wäre so weit nie hevabgckommen. Ich rede nicht von euch, meine Lieben! denn unter euch werden solche Menschen keine sein; aber daß ihr euch ein abschnckcndes Beispiel davon nehmet. M gibt noch'eine dritte, die schlimmste Art von Kindern der Kirche, die sie am meisten mißandeln; das sind die, die sich geradezu zu ihren Feindm halten. Sic tragen freilich nur mehr den Namen VW Kindern der katholischen Kirche; aber unter diesem Namen schmähen

sie, drücken sie und verderben sie ihre Kirche — es sind die falschen, die Schnnkatholiken. Doch genug von allen diesen! ihr seht wohl, nicht wenige sind der Wunden, aus denen unsere Mutter, die katholische Kirche, blutet, und nicht gering sind die Ursachen ihrer Trauer. Was haben nun wir zu lernen und Zu thun? Das Erste ist offenbar dieses, daß wir Mitleid und The Un ah me mit ihr haben. Aber ein weiches Mitleid, das bloß seufzet und nichts thnt — das ist weibisch, die Kirche braucht ein männliches

, ein thatiges Mitleid, das mit ihr bereit ist zu leiden und zu kämpfen. Wir so llen dieß erstens zeigen durch eifriges Gebet. Ja betet für die heil, katholische Kirche mit Inbrunst und Vertrauen ! der Herr hat es ja verheißen, sie nicht zu verlassen, und er wird wieder helfen. Zeit eure Teil nahme weiter durch Treue und Folgsamkeit gc.'en die Kirche; höret GotteS Wort, seid eifrig im Gottesdienst, bewàt euch mäßig und rein, seid liebevoll gegen Alle und gerecht im Klei nen Wie im Großen

^ das ist die schönste Ehrenrettung der Kirche. — Endlich ist der Wider sta nd gegen die Feinde der Kirche notwendig. Duldet nicht, daß man spotte und

1
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 211 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
! fem Hause Hei! widerfahren. Wahrhaft ist heute diesem Hause ^ Heil widerfahren; denn heute feiern wir in dieser, sowie in al- ^ len andern Kirchen unsers Bisthums das Kirchweihfest. d. h. - das Andenken an jenen Tag,. da dieses Gebäude von Holz und ! Stein in einen Tempel des lebendigen Gottes umgewandelt wurde. Freuet euch, meine Lieben, über das Glück, eine ge weihte Kirche in eurer Mitte zu haben! O was ist es Schönes- und Bedeutungsvolles um ein christkatholisches Gotteshaus! Gerade

über die Schönheit uud Bedeutung einer geweihteg Kirche Hab' ich mir vorgenommen, heute zu euch zu reden. Freilich könnte man darüber drei Tage lang reden, ohne fertig zu wer den. allem ich will euch nur die vorzüglichsten Punkte in Kürze auseinandersetzen. Vor allem andern müßt ihr euch erinnern , daß man das Wort Kirche in zweierlei Bedeutung braucht. Einmal versteht man darunter jedes Gotteshaus; dann aber versteht man darun- ì ter die Gemeinschaft aller ChristMubigeu. Wenn man z. B. ! sagt: Christus

hat eine Kirche gestiftet ^ oder: Der Papst ist das Oberhaupt der ganzen. Kirche, so meint mau nicht dieses oder jenes Gotteshaus, sondern man versteht da die Gemein schaft aller rechtgläubigen Christen. Zu dieser.. Kirche gehören nicht bloß die Rechtgläubigen auf Erden, sondern auch die lei denden Seelen im. Fegfeuer und die Seligen ini Himmel. . Da her theilt sich die große Kirche, welche alle wahren Christen umfaßt , in drei kleinere Kirchen: l . die streitende Kirche d. i. die Rechtgläubigen auf Erden

; >2. die. leidende Kirche oder die Seelen im Fegfeuer. und 3. die triumphirende Kirche oder die Heiligen im Himmel. Jedes- geweihte Gotteshaus steht nun mit allen diesen drei Kirchen in der engsten Verbindung, und zwar ist es ' I. ein Abbild der streitenden Kirche, !l. ein Ort der Hilfe uud des Trostes für die leidende Kirche. IN. ein Vorbild der tnumphirenden Kirche Dich wollen wir in drei Theilen betrachten. Im Namen Jesu, der das unsichtbare Oberhaupt der Kirche ist.

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 76 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
Zweiten Theil. Unsere zweite schmerzhafte Mutter ist die heil, katholische Kirche. Aber für Viele rede ich da vielleicht eine Sprache, die ihnen wie spanisch vorkommt und von der sie nichts verstehen. Manche kennen vielleicht diese Mutter gar nicht — sie wisim wohl etwas von der katholischen Kirche, aber haben es vergessen, daß diese ihre liebe Mutter ist. Aber höret.nun, ich will euch das beweisen. Die heil, katholische Kirche ist unser Aller Mut« ter, weil sie alles, was eine Mutter

für ihr Kind ist und thut, für uns auf überschwäugliche Weise ist und gethan hat. Sie ist-unsere Mutier, erstens weil sie uns geboren hat — nicht dem Leibe nach, sondern der unsterblichen Seele nach; nicht für die Erde, sondern für den Himmel. Sie hat uns nämlich aus der heil. Taufe wiedergeboren und zu Kindern Gottes ge- macht. Die katholische Kirche hat uns aber nicht bloß geboren und dann etwa hilflos liegen lassen, sondern sie nahm uns liebevoll auf ihre Arme und erzog uns und erzieht uns fort und fort

zum ewigen Leben. Woher bekommt denn das Kind die heilige göttliche Lehre Jesu Christi? Von der Kirche, welche sie durch ihre Priester und Lehrer und die gläubigen Eltern ver kündet. In der heil, katholischen Kirche lernt das Kind Gott fürchten und lieben. Gehorsam gegen die Eltern und Borgesch- ten, Liebe gegen alle Menschen. Hier vernimmt der Erwach sene, der Hohe wie der Niedere, das Wort Gottes aus dem Munde der Diener der Kirche; die Kirche erweckt ihn durch tau- send gute Beispiele, Gnadenmittel

und Gelegenheiten Zum Gu ten. Endlich ist die Kirche für ihre Gläubigen, wie eine gute Mutter für ihre Kinder, eine Ernährerin; sie nährt sie und er halt sie zum ewigen Leben durch die Gnadenbrunnen, die Jesus EHMuS eingesetzt hat — die heil. Sakramente. Bon der Kirche erhält der Schwache im heil. Sakramente der Firmung die Stärkung im Glauben; von der Kirche erhalt der Seelenkranke, der arme Sünder die Heilung und Verzeihung im heil. Sakra- mente der Buße; von der Kirche wird er gespeiset und gààket

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 78 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
W gennützigen Seelen macht es schon libri, wenn sic einen schön geschmückten Aitar, eine schöne Kirche erblicken. Darum berau- ben sie dk Kirche zuerst ihrer Güter; aber das ist das wenigste und könnte man schon verschmerzen — aber sie suchen sie eines grsßern Gutes zu berauben: ihrer Ehre, daß sie kein Ansehen und keine Achtung mehr bei den Menschen hat und so natürlich nicht mehr wirken kann. Daher das unaufhörliche Schimpfen. Spotten, Verlänmden, Mißdeuten, Anklagen der Kirche , ihrer Diener

, ihrer Absichten/Ich möchte liàr mein Leben als meine Ehre verlieren, sagte der hl. Paulus nicht wegen seiner Per son, sondern weil er ein Glaubensbotc war, und so ist es bei der Kirche und ihren Dienern auch: ohne Ansehen können sie nichts mehr wirken. — Sie suchen der heil, Mutter, der katho lischen Kirche, endlich das Theuerste zu rauben — ihre Kinder selbst. Wie manche edle Jungfrau ist schon in die Netze der Verführer gelockt, in Sünde und Laster gestürzt und so vom Herzen und den Ermahnungen der Kirche

abwendig gemacht wor den. Wie manchen wackeren Jüngling haben diese Feinde schon auf die Seite gebracht ! ja wie mancher Ehrenmann, vor dem man früher Respekt hatte, haben sie aufgehetzt. Zweifelnd , wider spenstig, feindselig gegen die Kirche gemacht! Und so rauben sie der Kirche ihre Kinder, die sie wiedergeboren und ernähret hat, bald eines, bald das andere, versuchm's bald im Einzelnen , bald im Großen, im Hanse, in der Gemeinde, ja im ganzen Lande — auch in Mserm Lande, und so weit und breit umher

, so daß es ihnen gelang, gerade in Rom , dem Mittelpunkte der Kirche, die größte Unordnung anMichten und dem Nachfolger des hl. Petrus alles zu nehmen bis auf's nackte Leben. Das sind die Wunden, die die Feinde der Kirche schlagen — viele und tiefe Wunden. Aber die schmerzlichem sind jene, die ihr die eige, yen Kinder beibringen. Ja gibt es wirklich solche undank bare Kinder, die die eigene Mutter schlagen? Ja es gibt solche, bört es! Manche beleidigen sie durch Kälte und Teilnahmslosig keit. Die Kirche hält

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 213 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
Auch die Grundmauern, welche die Apostel bedeuten, treffen wir im Gotteshaus? cm. Seht, die zwölf Zeichen an der Mauer, vor denen am Kirchweihfeste Kerzen brennen , heißt man die Apo stelzeichen -, es sin^ jem Stellen, welche bei der Einweihung der Kirche vom Bischof besonders gesalbt worden sind, zum Zeichen, daß alle Salbung und aller Segen in- der Kirche von den Apo- stà ausgeht. — Der übrige Vau. endlich bedeutet die Gemein schaft der Gläubigen; hier ist der Ort. wo,,sie gemeinschaftlich

ihre Anliegen Gott dem Herrn vortragen und gemeinschaftlich dm Segen des Himmels erwarten. —So ist nun wirklich dieses kleine Haus Gottes, ein Abbild des großen, welches die. ganze Kirche ist. und auch hier wohnet Gott wirklich und wahrhaf tig im heiligsten Sakramente, wie er in der ganzen Kirche woh net. Alles in diesem heil. Gebäude hat seine Bedeutung, nichts, ist umsonst da. So z. V. bedeutet das ewige Licht die bestan dige Gegenwart Jesu Christi, der das Licht der Welt ist; so be deutet der Weihrauch

. der duftend emporsteigt. die Gebete der Gläubigen, die vor Gott ein wohlriechendes Opfer sind- kurz: alles hat seinen tiefen Sinn; aber ich habe euch heute bloß die. ses Wenige zeigen wollen, damit ihr sehet, wie jedes geweihte Gotteshaus in sàm Bau ein Abbild verstreitenden Kirche ist. 2. Aber weit deutlicher noch ist es ein Abbild der streiten den Kirche in seinem Zwecke. Warum hat denn Jesus eine Kirche gestiftet — oder mit andern Worten:- was ist denn der Zweck der streitenden Kirche Gottes auf Erden

? Erstens soll die Kirche auf Erden die Lehre Jesu den Menschen verkünden; dämm hat Jesus seinen Aposteln befohlen; Gehet hin in alle Welt und vnkündet das Evangelium allen Völkern und lehret sie alles ha lim. was ich euch gesagt habe. Zweitens soll die Kirche durch die Sakramente die Menschen heiligen; deßwegm hat Jesus seinen Aposteln die Gewalt gegeben zu taufen, die Sünden nachzulassen, das heil. Opfer darzubringen und die üb rigen. hh. Sakramente auszuspendcn. — Auch das Gotteshaus

5
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 293 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
nicht so glaubt und so lehrt, wie alle andern Bischöfe mit dem römischen Pabste. so wird er bald zur Rechenschaft gezogen und muß umkehren oder wird von der Kirche abgeschnitten. — Aber könnte nicht ein gefährlicher Irrthum einen großen Thnl der Gläubigen, ja selbst viele Bischöfe ergreifen? Auch baß ist mög lich; und in einem solchen Falle Hilst das Concilium oder der allgemeine Kirchenrath. Die Bischöfe und Lehrer aus der gan zen Christenheit kommen an einem Orte zusammen mit dem rö mischen

Pabste, sprechen unter dem Beistande des heil. Geistes den uralten Glauben der Kirche gleichsam wieder frisch und neu aus und flößen den Jvrthum aus, wie die Flamme den Rauch. Solch« ehrwürdigen Versammlungen waren schon zwanzig, die letzte vor 309 Jahren. —- Aber noch eine Frage. Könnte denn «cht die ganze Kirche und alle Bischöfe sammt dem Pabste ir. r«? Da dürfen wir unbesorgt sein. Christus hat der Kirche die große Verheißung gegeben: Seht ich bin bei euch bis an's Ende der Welt

. Wenn nun die Kirche wen könnte, so würde ja die Verheißung Christi selber zu Schanden; aber das ist nicht mög lich; dmn Himmel und Erde werden vergehen» hat Christus ge- sagt, aber meine Worte werden nicht vergehen. — Seht , also hat die heil, katholische Kirche den Glauben Jesu Christi unver. sehrt bewahrt, kein Strichlein kommt dazu, kein Sirichlcin kommt davon, kein Körnlein wird anders; wie JesuS Christus heute und gestern derselbe ist, so bleibt in der heil, katholischen Kirche skine Lehre unversehrt

dieselbe. 2. Wer also bei der Lehre der katholischen Kirche bleibt, der hat unzweifelhaft den wahren Glauben. Nun haben aber die seligen Oberhirten unsers BisthumS ihre Heerde immer in der Lehre der katholischen Kirche erhalten, wie wir nun in einigen Zügen betrachten wollen. So groß die Zahl der dahingeschiedenen Kirchenhirten von der ersten Gründung bis auf den heutigen Tag auch ist --- kein ein ziger ist darunter, der nicht den unvergänglichen Ruhm hätte, Übst immer das Licht des wahren katholischen

6
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 212 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
Erster Theil. Ich habe gesagt, jedes geweihte Gotteshaus sei ein Ab bild der streitenden Kirche; es muß also der streitenden Kirche ähnlich sein Diese Achnlichkeit besteht in zwei Stücken: das Gotteshaus ist der streitenden Kirche ähnlich erstens in sei nem Bau, und zweitens in seinem Zwecke. l. Wir haben gehört, unter der streitenden Kirche verstehe man die Gemeinschaft der rechtgläubigen Christen auf' Erden. Diese Gemeinschaft bildet gleichsam ein großes Hans, welches über alle Thüle

, der Erde sich erstreckt; und zu diesem Hause ge hören alle Gläubigen, und mitten unter ihnen wohnt.der hl. Geist. Darum nennt der hl. Paulus diese Kirche auch ein „Hans des lebendigen Gottes.' (I. Tim. 3, 15.). Jedes Haus besteht aus drei Haupttheilen: einem Haupt- oder Eckstein , den Grund mauern und dann aus dem, was darauf gebaut ist. Auch der gcheimmßvölle Bau der Kirche besteht aus diesen drei Theilen; denn also schreibt der hl. Paulus an die EM sei : „Ihr seid auf gebaut auf das Fundament

der Apostel; der Eckstein ist Jesus Christus, auf dem der ganze Bau steht und sich erhebt zu einem heiligen Tempel Gottes. Jesus Christus hat die Kirche ge stiftet, und mit ihm sind alle Glaubigen durch die hl. Taufe le bendig verbunden; darum ist er der Hauptstein der Kirche. Die Apostel haben die Kirche ausgebreitet. und von ihnen haben wir die heil. Lehre und die hh. Sakramente uderkommen; daher sind sie die Grundmauer^. Alle Christen aber sind die lebendigen Bausteine, aus welchen dieser Tempel

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 217 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
2ì2 vom Herzen beten gelernt Hai: Wo Haft du denn deine angenehm sten Augenblicke gelebt? In der Kirche, beim festlichen Gottes dienste, wird mir manches Herz im Stillen antworten. Ja wahr lich , wer in der Kirche nie einen Vorgeschmack himmlischer Freude empfunden hat, der hat es im Christenthum noch nicht weit ge bracht. Freilich ist die Kirche nicht der Himmel selbst, aber ein Vorbild des Himmels; das wird Niemand läugnen, außer solche, denen um den Himmel eben so wenig ist als um die Kirche

. Also haben wir gesehen, meine Lieben ! was ein christliches Gotteshaus ist: ein Abbild der streitenden Kirche, ein Ort des Trostes für die leidende Kirche, ein Vorbild der triumphirenden Kirche. — Was sollen wir nun aus dieser Betrachtung lernen? Vornehmlich drei Stücke: Erstens der Christ soll eine Freude an seinem Gotteshause haben. Es gibt keinen würdigern und schönern Platz in der gan- zen Welt skr den wahren Christen, als das Haus seines Got tes. »»Wie lieblich ist deine Wohnung, o Herr', ruft der Psal mist

aus, meine Seele sehnet sich und schmachtet nach den Vor« Höfen des Herrn.' (Ps. 83.). So soll auch der Christ denken. Das Kirchengehen soll ihm keine Plage, sondern eine Lust sein; er soll gerne kommen, er soll oft kommen. Wo man in de« Kirche viele leere Plätze sieht, ist es ein Zeichen, daß Viele in der Gemeinde keine wahren-, sondern halbe Christen sind. Zweitens sollen wir daraus lernen: Ehrfurcht im Hause GotteS selbst. Zieh deine Schuhe aus , denn dieser Ort ist hei- lig! rief GM der Herr dem Moses

8
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 144 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
— man kann sie nicht zahlen. Alle diese Glau bigen zusammen mit ihrem Oberhaupts. dem römische Papste, heißt man die christkatholische Kirche. Aber wartet, die katholi sche Kirche zählt noch mehrere Kinder. Vor 100 Iahren lebten andere Millionen von Rechtgläubigen — auch diese gehören zur Kirche, und vor 200 Iahren wieder andere, und vor WW Iah. ren wieder andere — olle diese gehören zur Kirche. Aber noch nicht fertig; schauet hinauf in Gedanken in den hohen Himmel, wie viele Hunderttausende hh. Martircr. gottseliger

Bekenner und reiner Jungfrauen sind schon eingegangen in die Verklä rung ! Und nun blicket noch in Gedanken in die Zukunft; wir wissen nicht, wie lange die Welt noch stehen wird, aber wie viele Millionen und Millionen Rechtgläubige mSgen bis zum jüngsten Tage noch die Erde bewohnen und die katholische Kirche bevölkern! Seht nun, meine Lieben! nicht eine todte Sckrist, sondern diese ungeheuer zahlreiche katholische Kirche, die alle Zei- ten und alle Orte umfaßt; ist das lebendige Zeugniß

, das der hl. Geist von Jesus und der Wahrheit seiner heil. Religion ab legt. Kann es ein herrlicheres Zeugniß geben vor den Augen der ganzen Welt? — Aber kommt denn die katholische Kirche w» P. Miste her? Ja. Denn durch den hl. Meist ist sie ge- gründet und ausgebreitet worden, durch den hl. Geist wird sie er h a l ten u n d regier t. Eilf armen Fischern hin« ter ließ Jesus bei seiner Himmelfahrt den kostbaren Schatz seiner himmlischen Wahrheiten und unendlichen Verdienste; sie sollten diesen Schatz in die ganze

9
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 147 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
Eben so wenig kann auch das heilige christliche Lebe» in der Kirche aufhören, denn der hl. Geist ist eS ja, der die Kirche le bendig macht wie die Seele den Leib. Deßwegm sehen wir von den ersten Zeiten bis auf den heutigen Tag in der hl. Kirche so herrliche Tugenden blühen- wir sehen so viele treue Nachfolger Jesu Christi; wir sehen so viele Heilige und Selige Gottes, die von der Erde zum Himmel hinübergegangen find und immer noch hinübergeh'n. So also hat der hl. Geist die Kirche Jesu Christi

frisch und jung erhalten bis auf den heutigen Tag, so wird er sie herrlich und blühend erhalten bis an's Ende der Welt. Alle Reiche der Welt stürzen über kurz oder lang Zusammen; alle Jrrthümer und Ketzereien vertrocknen und verschwinden, wie magere Bächlein im Sande; die Kirche aber steht mitten unter den Trümmern als die unerschütterliche Säule und Gmndfeste der Wahrheit, wie die hl. Schrift sie nennt. *). Sie ist jener lebendige Strom, den der Prophet Ezechiel (47. Kap.) sah, der nie vertrocknet

hat! freuen wir uns, daß wir einen so unaus sprechlich großen Beweis von der Wahrheit unserer Religion ha ben ! Halten wir aber mit Freuden fest an unserer Kirche; helfen auch wir mit, den Namen Jesu zu verherrlichen; beten wir end- lich für unsere Brüder, welche noch im Jrrthum und im Schat ten des Todes sitzen, auf daß auch sie das Zeugniß des hl. Gei- st es erkennen und in unsere Kirche zurückkehren. — Aber wei ter: Der hl. Geist gibt nicht bloß vor den Augen der ganzen *) I. Timolh. 5

10
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 77 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
ss mit der Speise der Engel — dem Leibe und Blute Jesu Christi im àrheiligsten Altarssakramente, hier werden ihm die übrigen heiligen Sakramente gespendet. Ja noch im Tode verlaßt diese Mutter ihre Kinder nicht, die Diener der Kirche stehen am Ster« bàtte und segnen die ausfahrende'Seele in hie Ewigkeit bin, scher; ja das Gebet der Kirche nicht noch über das Grab. Und so ist die Kirchs eine liebende Mutter, die Keinen Roth und Hunger leiden läßt an seiner Seele, sondern Alle Zum Leben führt

. — Diese unsre liebe Mutter, deren sichtbares Haupt der Papst, deren Arme und Hände die Bischöfe und Priester, deren reinen Leib alle Rechtgläubigen bilden — ist nun beschimpft, beraubt, mißhandelt, sie ist ein Bild des Jammers geworden. Sie fitzt gleichsam trauernd in Sack und Asche, und auch ihr Herz ist wie mit einem Schwerte durchbohrt. Damit ihr aber nicht glaubet, ich übertreibe die Sache, so lasset uns jetzt fra ßen: Welches find denn die Leiden und Schmerzen, von Ml- chen die heil, katholische Kirche

niedergebeugt ist? Diese find zweifach. Es sind solche, die ihr ihre Feinde, uà solche, die ihr die eigenen Kinder anthun. Zuerst wollen wir nun aber sehen, welches die Feinde der Kirche find. Die Guten sind ihre Feinde nicht, denn sie ist ja selbst eine wohlthZtige Anstalt Gottes zum Heile der Menschen. Also wer find ihre Feinde? Erstens der Fürst der Fin sterni ß und sei« Engel oder die Pforten der Hölle, wie Christus sie nennt. Zweitens seine Ge sandten. die Ungläubigen, die Feinde Gottes

und alles Rechtes und all« Ordnung. Endlich in der Rege! alle schlechten und sittenlosen Leute hoch und nieder. Das ist das schwarze Heer ihrer Feinde, die bald mit offener Gewalt austreten. wie wir eS ja in Wcilschland und in andern Orten erlebt haben; bald aber heimlich und versteckt kriechen wie die Schlangen. Wenn wir nun aber sài, wie sie der Kirche zu schaden suchen , so suchen sie die Kirche überall schwach zu machen und zu berauben. W find habsüchtige räu berische Geier darunter

, da nun können sie es nicht leiden, wenn die Kirche das besitzt, was sie vor Gott und Menschen mit Recht erworben hat — ja manchen dieser ei-

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 105 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
t 00 herrschet über eine weit entlegene Provinz. Nein! er ist mit der Menschheit in einem unaussprechlich innigen Lebensverband geblieben. Der Apostel Paulus drückt sich über dieses geheim- nißvolle Verhältnis; also ans: Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt und hat ihn gesetzt über Alles, der Kirche zum Haupte, und sie ist.sein Leib und die Fülle Dessen, der Alles in Allem erfüllet' *). Das Verhältnis; also, das in der sichtbaren Welt das Haupt zum Leibe hat . hat Christus im geistigen Sinne

zu seiner Kirche. Im Haupte wohnt die belebende Seele, wohnen die bewegenden. Menden und erhaltenden Kräfte und strömen von dort ans durch den Dienst der Nerven in den ganzen Leib. So strömt auch vom Haupte Christus in die Kirche sein Geist , der sie lebendig macht; so kommen von ihm die nährenden und erhaltenden Kräfte ; denn Er nähret und pfleget sie,, wie Paulus ausdrücklich bemerkt (EPH. 5. 2S. Das Leben der Kirche iß also wahrhastig nicht ihr eigenes, sondern Christi; Er lebt in ihr unsterblich und immer

und immer sich erneuernd fort, sie ist Fleisch von seinem Fleische, wie Paulus sagt (id. v. 30.) Wenn aber Christus in der Kirche' lebt, so müßen wir ihn wohl auch erkennen. Wohlan denn.. wo sehen wir die Spuren des verklärten Gottessöhms? Wir brauchen allerdings nicht angst, lich zu suchen, denn dem betrachtenden Auge dringt ein Strah- lenglanz entgegen, eher geeignet zu blenden , als im Dunkeln zulassen. Christus der Prophet redet durch den Mund der Arche. Sein ist der Schatz himmlischer Wahrheit

und Weis- heit. den die Kirche, wie einen heiligen Quell in ewiger Frische hütet, und von dem sie allen Durstenden mittheilt. Sem Wort ist es, das die Lehrer der Kirche auf ihrem Lehrstuhle reden; Sein die Predigt, die über Länder und Meere erschollen ist und Völker und Weltthnle gläubig und gesittet gemacht hat. Und dieses nämliche Wort, das wie ein Geistessturm die Welt er obert hat, verschmäht es nicht, wie ein sanftes erquickendes Säu« seln an das Ohr des Sünders, um die heiße Stirne des Kran

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 18 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
H wichtiges' GkschW. «ber was wichtig ist. da» soll ms» auch gut lmmt. Darum möchte ich heute «nt euch «ne kurze Vc« trachtung anstellen , wie der K«che«bef»ch wahrhaft gut und SM wohlgeWig und uas nützlich werden könne. Den» leihe? Hut man oft mit dem Kirchmbesuche gar so wenig GuteS und hat davon gar so wenig Nutzen — und die Schuld liegt gewiß nicht an Gott und der Kirche, sondern nur an uns selbst. Es kommt einmal schon viel daravf an, wie es im Herzen ausschaut, Wenn ma» in die Kirche

GevchnhÄ mach», oft und oft in die Kirche zu ge hen. Es gibt fw»me Christen. denen den ganzen Tag etwas ghgßht cs scheint ihnen so kalt und fremd, wenn sie in der Arßhe die Kirche nicht besucht hadeu. ES ist dieß ein schönes Bedürft,iß und Wtt allen Chnfteu zu wünschen. Wer gar kn- «n Unterschied mehr mnkt zwischen einem Tag. da er die Kirche besucht, und einem, wo xr nicht darin war. der hat schon wohl eine dicke Haut überS Herz und muß Acht geben, daß sie sich nicht gar in Stein verwanpM. — Man muß

àr in die Kirche Vicht gehen, wi, zum Rachbar. svndem wie in das Haus eineS gar hohen Herrn, und mit ftp also ftÄher vorbe rei ten. Die Dmbmiàkg fängt aber nicht eH unter der Airchchm an. son- hen schon viel früher. Deßwegen. meine Christen! läßt man es euch Hm früher ansagen, wann ihr in die Kirche gehen

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/116897/116897_194_object_4346802.png
Page 194 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
Hölle, die falsche Lehren und schlechte Sitten verbreiten, die Ketzer, Irrlehre? und Ungläubigen. Unzähligemal seit achtzehn hundert Jahren hat die Schlange der Ketzerei ihr Haupt wider die Kirche erhoben und mit giftigen Wirbeln sie umstrickt, um sie zu erdrücken. Nicht selten schien die Lüge über die Wahr heit, das Reich des Satans über Gottes Reich zu siegen; die Frommen trauerten; die Hölle jauchzte. Aber was geschah? Aus jeder dieser Prüfungen, ging die Kirche schöner und stärker hervor

, während die stolzen Gebäude des Jrrthums in Trümmer zerfielen. Und wem schreibt die. Kirche alle diese Siege zu? Nächst Gott ihrem höchsten Beschützer Niemand anderem, als ihrer mächtigen Mutter und Schutzfrau Maria. Sie bekennt es laut in, ihren Lobgesängen, indem sie der Himmelskönigin zu ruft: Freue dich. Maria! denn alle Ketzereien in der ganzen Welt hast-du allein vernichtet. — Daneben hat es aber auch nie an äußern Feinden gefehlt, die mit Druck und Verfol gung, mit Feuer und Schwert die Kirche überfielen

, um sie zu zerstören. Auch sie haben oftmals gemeint endlich mit der Ver haßten fertig zu sein; aber «uch sie haben nichts anders bewirkt, als daß die Kirche Gottes stärker aus dem Kampfe hervorging, und auch diese Siege wurden von den Gläubigen stets der Mut ter des Herrn zugeschrieben. Vernehmet darüber ein Paar Bei spiele. Die Mohren hatten Spanien erobert und die Christen heit war bedroht, .aber als die Gefahr am größten war, kam Hilft vom Himmel, die Christen gewannen Sieg auf Sieg und vertrieben die Feinde

. Wem sie den Sieg zugeschrieben, das be weisen die Kirchen von Toledo, Cordova und Granà, die der Mutter Gottes geweiht wurden. Darauf kamen die Türken, überschwemmten die Länder mit ihren Kriegsheeren und be. deckten die Meere mit ihren Schiffen. Zweimal standen sie vor Wien, und die, Christenheit schien verloren. Aber sie wurden gedemüthigt und ihre Macht gebrochen. Maria war es wieder um, der die Kirche den Sieg Zuschrieb, und zur dankbaren Er innerung wurde das -Rosenkranz-Fest eingesetzt

14
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/116897/116897_225_object_4346894.png
Page 225 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
ZZO den Gottesacker im Lichte der Religion betrachtet. Diese haben gelebt und gelitten, geglaubt und gehofft und geliebt. Wie ihr — Viele auch gesündigt, wie ihr. Nun sind sie zunächst am Hause Gottes begraben. Wie schön und tröstlich ist das für die Guten! Hier schlummern sie, nehmen Theil an den Gebeten, Opfern, Gnaden dieser Kirche — hier harren sie der glorreichen Auferstehung. Aber es sind gewiß such Manche darunter, de nen alles nichts mehr nützt, weil sie ewig verloren sind. So oft

du über den Gottesacker schreitest, bedenke , daß dieser — wer weiß, wie bald? auch deine Heimath sein wird. Frage dich: Werde ich sanft when und selig erwachen — oder unselig? Das denke bei Zeiten und unterlaß es nie, für die Verstorbenen we nigst ein andächtiges „Herr gib ihnen die ewige Ruhe!« zu be ten. — Im weitern Umkreise der Kirche aber breiten sich eure Häuser und Höft,. Gärten und Felder aus — da ist die Ge meinde der Lebendigen. Wenn in der Mitte die Kirche ist und um sie herum die Wohnungen der Menschen

, so deutet das an. daß. es eine christliche Gemeinde ist. Dieß ist nun geWitz eine sehr schöne, aber auch eine sehr ernste Sache. Es ist schön, wenn die Kirche über den Häusern wacht, wie eine Mutter über ihren Kindern; wenn'sie gleichsam die Häuser unter ihren Schutz nimmt, wie eine Henne die Jungen unter ihre Flügel. Gewiß geht von der Kirche tausendfacher zeitlicher und ewiger Segen über eure Wohnungen aus! — Aber auch eine ernste Sache. Eine Gemeinde, in deren Mitte das Haus Gottes steht

, daß es eine christliche Kirche im Kleinen ist. Sonst würde die Nähe des Hauses Gottes euch nicht Segen, sondern

15
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 153 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
stsch'en. So steht es im Gebiete der Staaten aus. Der fried liche Oelzweig der Religion und Kirche gedeiht - ohnehin schiecht unter den Stürmen des Aufruhrs und auf dem blutgetränkten Boden des Krieges; aber selten ist die Verschwörung der Reli gions feinde zu solcher Kraft und Keckheit gelangen wie eben jetzt, und Wen hat die katholische Kirche aus so vielen Wunden ge blutet. Uàrall wird Glaube und Sittlichkeit untergraben. Apo stel der Hölle wühlen alle schlechten Leidenschaften auf und ver

- führen das leichtgläubige Volk, daß tausend und tausend unsterb liche Seelen auf ewig verloren gehen. Ein Hauytsturm ist auf den Felsen der Kirche geschehen .— ihr wißt es, ja, der Boden der Hauptstadt der Christenheit ist durch Blub und gottlose Fre vel befleckt; der heil. Vater, der Statthalter Christi lebt als ein armer Verbannter im fremden Lande, von seinen eigenen Kin dern hinausgeworfen. Und wie es in Rom hergieng , so sollte es nach dem Wave der Hölle überall geschehen — bald

sollte die AM kommen, wo man der katholischen Kirche die Sterbglocke läuten kann. Averdings wissen 'wir , daß die Pforten der .Hölle, die Kirche Christi nicht überwältigen werden — allein wie viele Millionen .unglücklicher Menschen in allen diesen Stürmen zeit lich und ewig zu Grunde gehen , das wissen wir nicht. — Wer kann da Helsen? hilft da. das Geld? hilft da das Geschrei nach Freiheit? Hilst da die spannenlange Weisheit der Menschen? Rem uà wieder nein! Nur Eines hilft : wenn der Herr feinen hl. Geist

in reichlicher Fülle herab gießt , auf daß Ne Kraft des bö se« Geistes überwunden werde. Darum lasset uns bitten! laßt v»s bitten, daß er vo r allem and e r n den Geist der Kraft und Weisheit herabsende 'über unsem heil. Bater Pius/ damit er das SchiWn Petri, d. i. die. Mrche GsÜeS glücklich durch diese Stürme führe. Laßt uns beten, daß er ihn ausgieße über un sere Bischöfe. die jetzt in Wien über das M der katholischen Kirche Österreichs berathen, auf daß sie weise und kraftvolle Beschlüsse fassen. Laßt

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/116897/116897_215_object_4346864.png
Page 215 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
sie darbringen. Und gerade das Gotteshaus ist wieder der Mit' ielpunkt, durch den wir mit dm leidenden Seelen verbunden sind. Seht , wir verbrennen unsere Todten nicht, sondern wir bringen sie zur Kirche; rund um das Gotteshaus breitet sich der Gottes acker aus; hier ruhen unsere Lieben in geweihter Erde, sie bil den gleichsam die stille Wacht um die heiligen Mauern. O wie tröstlich ist es neben der Kirche zu ruhen! Seht, hier empfangen sie den Seg-m und die Gebete der Gläubigen; hier warten

— und was haben diese den Verstorbenen genützt? einige hundert Jahre lang haben sie ihre Namen im Andenken erhalten — ach was ist das Nichtiges gegen das, was unsere ! kleinen Kirchlein den Abgeschiedenen geben können! — Seht'/ so ist eine christliche Kirche wahrhaft eine Stätte des Trostes für die leidende Kirche. — ' . Aber nun haben wir noch das Allerschönste zu betrachten: - das geweihte Gotteshaus ist nicht bloß ein Abbild der streiten- ! den Kirche und ein Trostort für die leidende, sondern auch ein Vorbild der trìumphirenden

Kirche. ' Dritter Theil. Dem hl. Apostel Johannes wurde in der geheimen Offen barung die himmlische Stadt Jerusalem auf einem hohen Berge gezeigt, und sie hatte eine hohe Mauer, und die Mauer hatte 12^Grundsteinc, und auf diesen standen die Namen.der zwölf Apostel. Die Auserwählten aller Völker, wohnten darin, und in ì der Mitte thronte Gott. (Apoe. 2!.) Fällt euch da die Aehn

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 168 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
was haben wir ihr zu verdanken? so lautet die Antwort: . Sie ist etwas ungemein 'Großes und .Herrliches in den Augen Gottes und der Menschen ; sie ist die reine, mackellose Braut Jesu Christi und wir verdanken ihr alles, was wir Jesu selbst verdanken^ denn der Kirche hat er alle seine Gnaden geschenkt, um sie an die Menschheit auszufeilen , und hat ihr alle seine Macht ver liehen , damit sie sein Erlösungswerk bis au 's Ende der Welt fortsetzen kann. Nun wisset ihr wohl, wie Jesus Christus

die Menschen erlöst hat; er war der Lehrer der Menschen und hat ihnen die Wahrheiten des hl. Glaubens vom Himmel gebracht; er war der Hohepriester der Menschen und hat dem himmli schen Vater sich selbst am Kreuze als. Sühnopfer für die Mensch heit dargebracht und ^die-hh. Sakramente zu unserer Heiligung eingesetzt; er-war endlich der gute Hirt'der Menschen, der die verlornen Schäflein gesucht und alle, die seine Stimme hören , zu einem heiligen Reiche Gottes. gesammelt hat. Und so übet auch die Kirche

aus Erden ein dreifaches Amt unter den Men- schen: das heil. Lehramt, das heil. Priesteramt und das heil. Hirtenamt; und hierin besteht auch ihre'Schönheit, Herrlichkeit und Vorirefflichkeit. Dieß wollen wir nun zum Gegenstand un serer Betrachtung machen, und zwar wollen wir betrachten: I. Die DoàWchkeii des heil.. Lehramt es in der katho lischen Kirche, - IZ. die Bortrefflichkeit des.heil. Priesteramtes, und III. die VortreWchkeit. des heil. Hirtenamtes. Das soll unsere Anhänglichkeit an die Kirche

erneuern und starken, an jene Kirche, die zu verbreiten, ihr, o hh. Apostel, so vieles ausgestanden, ja euer Leben hingegeben habt. So bit tet nun für uns! - - Erster Theil. Erstens betrachten wir -die Vortrefflichkeit des heil. Lehr amtes in der katholischen Kirche. Eige ntlich gibt es freilich nur Einen Lehrmeister, der ist Jesus Christus ; und es ist uns gc- 11*

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 1
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Page 312 of 435
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 423 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/1
Intern ID: 116896
ob der Menge der zeitlichen Strafen, die er durch sein sündhaf tes Leben verdient hat? Wer begreift die Größe einer Beleidi gung Gottes? Wer ist im Stande, die Tiefe der göttlichen Ge. rechtigkeit zu messen, die vom Menschen alles fordern kann und muß, was er Zu leisten im Stande ist? Streng warm die Strafen der alten Kirche, aber gewiß nicht strenger, als die Gerechtigkeit Gottes, denn sie kann nicht irren. Wenn nun die Kirche heutzutage keine so strengen Strafen mehr auferlegt, ist darum

auch die Schuldigkeit, sie vor Gott zu büßen, aufgeregt ben ? Keineswegs. Wenn nun Jemand eine Sünde begangen hat, die in der alten Kirche so und so lange gestraft wurde, und wenn er vielleicht diese Sünde nicht nur Einmal, sondern 10°, Idvmal, ja alle Tage begangen hat, muß er da nicht ein entsetzliches Maß zeitlicher Strafen befürchten? Muß er da nicht vor der Buße erzittern?. Und wenn er, selbst nach auf richtiger Buße, mit einem sündhaften Leben hinter sich, auf dem Todbette liegt — muß er nicht die Gluthen

des Fegfeuers fürchten, und muß ihm nicht weit mehr Angst sein, als jenem Berbttche?, dem zwar das Leben geschenkt ist, der aber die Tage seines Lebens im finster» Kerker zubringen muß? Wie tröstlich klingen da die Worte Jesu: Was ihr auf Erden lö set, Wird auch im Himmel gelöst sein! Schenkt ihm die Kirche seine ganze Straft, so ist sie ihm auch im Himmel geschenkt; Henkt sie ihm einen Theil, so wird er im Himmel abgerechnet. Gibt es nun etwas Tröstlicheres im Leben, als ein solches Ge schenk, und gibt

es etwas Freudigeres auf dem Todbette, als eine solche Begnadigung? Wahrhaftig nur derjenige kann ge gen die große Wchlthat der Mäße blind sein, der Geld und Gut für das Höchste hält — nur derjenige , der so auf der Welt herumspazirt , als oh er nichts wäre, als lauter Fleisch, und hätte keine unsterbliche Seele. Ja wenn die Kirche auch nur ein einziges Mal im ganzen Leben ihre milde Hand öff nete, uns diese Wohlthat zu erweisen, so müßten wir dankbar sein und froh ihre Güte benutzen. Aber die Kirche

19
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/116897/116897_106_object_4346541.png
Page 106 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
w I ken, in die zarte Seele des Kindes zu wehen — überall redet Christus der Prophet und Lehrer, der groß ist und doch so himmlisch mild. — Auch Christus der König ist nicht gestor ben, fondern lebt in seiner Kirche fort, allerdings nicht in jener schrecklichen Gestalt, wie der Prophet ihn zeichnet, wie er mit eisernem Scepter die Völker beherrscht und wie Töpfergtschirr sie zertrümmert (Ps, 2.); sondern er lebt in seiner Kirche fort in jener milden Gestalt, wie er sich selbst darstellt

, als der gute Hirt. Er ist es, der durch seinen Stellvertreter den Hirtenstab führt, um die Völker auf gute Weide zu leiten, daß sie das Le ben haben und daß sie es im Ueberflnsse haben. O dieser Hir- tmstab ist der Kirche nicht aus der Hand gefallen, noch weniger Zerbrochen und zerknickt? Wenn alle Scepter zersplittert sind, wird dieser Stab noch stark sein, denn er hat die Verheißung einst über eine Welt sich zu erstrecken, wo nur Eine Heerde und Ein Hirt sein wird. Ach möge jene Zeit näher und näher kom

« men! denn das ist sicher, daß die Convulsivnen und Revolutio nen der Menschheit nicht ersterben, bis nicht dieser Hirtenstab sein rechtes Maß erreicht hat.- — Und so ist endlich auch Chri stus der Hohepriester nicht unfern Augen entschwunden, son dern wir sehen und fühlen sein Wandeln und Wirken alle Tage. Wer bringt auf den tausend und taufend Altären der heiligen katholischen Kirche taglich das erhaben« Opfer der M. Messe dar? wer speiset Re Millionen mit dem Brode des ewigen Lebens

in seinen Kindern — ja noch viel mehr, viel lebendiger: er lebt wie das Haupt im Leibe. Und so ist alles Große, Erhabene und Herrliche, was die Kirche

20
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1859
Predigten ; 2
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Page 195 of 240
Author: Meßmer, Alois / von Alois Messmer
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 230 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 39.857/2
Intern ID: 116897
Pius VZS. nach Frankreich in die Gefangenschaft schleppte und nun meinte, die Kirche zügeln zu können wie sein Leibroh? Was war aber das-Ende? Napoleons Herrlichkeit sank, in Staub und die Kirche stand wieder auf, jugendlicher und kraftvoller als zuvor. Zum Andenken an diese Rettung setzte Pius Vis. das Fest „Mariahilf-« ein und bekannte feierlich, sie sei die Retterin des heil. Stuhles und der Kirche. O ich könnte noch viele Beispiele anführen, könnte an unser eigenes Vaterland erinnern, das oft

in Gefahr stand von Feinden der Religion und des Volkes erdrückt zu werden, aber stets durch den äugen- scheinlichen Beistand der Himmelskömgin gerettet wurde. Sol- chergestalt hat sich also die verherrlichte Mutter des Herrn als die Schutzfrau der Kirche bewahrt. Wenn es also auch heutzu tage an Feinden und Noch und Gefahren aller Art nicht fehlt, wenn kleinmüthige Seelen verzagen, o so denket: Unsere Köni gin lebt! Laßt uns vertrauen, beten hoffen; unter ihrem Schutz und Schirm kann uns die Hilft

nimmer fehlen. 2. Die Könige dieser Welt, auch wenn sie die besten sind . und väterlich für das Gemeinwohl sorgen, können doch unmög lich für jeden Einzelnen Sorge tragen. Anders ist es bei der Königin des Himmels; sie sorgt nicht bloß' für die ganze Kirche und ganze Völker und Reiche, sie erweist sich auch als eine Mutier und Helferin eines jeden, auch des geringsten ihrer Verehrer. Ich darf dafür nicht lange Beweise bringen, ich darf Jeden fragen: Wer, der sie in Roth, in Gefahren, in Versu chungen

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