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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1859
Mythen und Bräuche des Volkes in Oesterreich : als Beitrag zur deutschen Mythologie, Volksdichtung und Sittenkunde
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Page 138 of 399
Author: Vernaleken, Theodor / von Theodor Vernaleken
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: VIII, 386 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; s.Volkskunde ; <br />g.Österreich ; s.Sage
Location mark: II 93.277
Intern ID: 464074
ihr etwas zu essen und zu trinken und hernach legte sich das Mädchen schlafen. Die Frau war aber schon um ein hübsches Stückchen weißer geworden. Des andern Tages trug die Frau dem Mädchen wieder etwas anderes auf. Sie sagte ihr: im Garten des Schlosses stehen sieben Weichselbäume, an jedem lehnt eine Leiter; da müsse sie um eilf Uhr in der Nacht hinaufsteigen, und so von allen sieben Bäumen das Laub zählen. Um Zwölf Uhr müsse sie fertig sein. Es werden wieder die wilden Thiers kommen

, um die Bäume herum schleichen und auf sie losgehen wollen. Sie dürfe sich aber nicht irre machen lassen und auch nicht fürchten, denn sonst würden sie die wilden Thier e zerreißen. Das Mädchen that genau wieder, was ihr die Frau ge heißen; und als es zwölf Uhr geschlagen hatte, war sie mit dem zählen fertig, und die wilden Thiers verschwanden. Darauf erschien die Frau wieder und brachte ihr zu essen und zu trinken, worauf sich das Mädchen schlafen legte. Dießmal war die Frau schon zur Hälfte weiß

. Am folgenden Tage trat die Frau zum Mädchen und sagte: heute werde sie das härteste zu überstehen haben, sie solle aber nur ausharren und sich nicht fürchten, es werde ihr nichts geschehen. Sie führte das Mädchen in einen großen Keller; da stunden sehr viele und ungeheure Fässer. Diese müsse sie von eilf bis zwölf Uhr in der Nacht zählen, sagte die Frau; es werden wieder allerhand feurige wilde Thiers hervorkommen, heulen und brüllen und auf sie losstürmen; sie solle sich aber nur nicht irre machen lassen

, geschehen könne ihr nichts. Das Mädchen that wieder genau alles, und um Wölf Uhr war sie fertig und aller Spuk verschwunden. Run erschien die Frau ganz schneeweiß und 'sagte zum Mädchen, sie solle mit ihr gehen. Sie führte es jetzt in einen andern Keller, da stunden drei Fässer: eines voll Kupfer geld, eines voll Silbergeld, und eines voll Papiergeld. Da fagte die Frau, das Kupfergeld solle sie den Armen geben, das Silber- und Papiergeld aber, sowie das ganze Schloß

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1859
Mythen und Bräuche des Volkes in Oesterreich : als Beitrag zur deutschen Mythologie, Volksdichtung und Sittenkunde
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Page 20 of 399
Author: Vernaleken, Theodor / von Theodor Vernaleken
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: VIII, 386 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; s.Volkskunde ; <br />g.Österreich ; s.Sage
Location mark: II 93.277
Intern ID: 464074
sohn Karl im Kriege der Braut untreu geworden und daß bann beide von der Mutter samt dem Schlosse verwünscht seien. Agnes wandelt umher, allen wohlchmnd, Karl als wilder Jäger, als Reiter zc. K. Nach einer anderen Sage fällte der alte Köhler jenen Baum darum nicht, weil er noch so schön war. Da trat eine weiß gekleidete Frau zu ihm und sagte: Weil du mich verschont hast, so werde ich dir dankbar sein; geh' jetzt nach Hause und was dir sonderbares auf dem Wege begegnet, das nimm mit. Darauf

verschwand die weiße Frau, und kaum war er zehn Schritte gegangen, so vernahm er im Gebüsche das schreien eines Kindes. Er nahm es und eilte nach Haus. In der Nacht erschien ihm im Traume die weiße Frau und beschied ihn zu jenem Baume im Walde. Da die Frau denselben Traum ge habt hatte, so machten sie sich beide des Morgens auf den Weg. und nahmen das Kind samt ihrem Karl mit. Dort erfuhren sie von der weißen Frau, daß das Kind Agnes heiße, und sie bat. man möge es sorgfältig erziehen

, dann werde es ihr Glück sein. . . Als Karl erwachst» war, erschien ihm die weiße Frau und sagte: Mein Karl, du must nach Wien und zwar morgen schon; die Stadt ist belagert und du sollst zu ihrer Rettung beitragen. Dann übergab ihm die weiße Frau ein Pferd, Schwert und Rüstung. Als er auf Wien zuritt, begegneten ihm ZW andere Reiter, die er mit nahm. Räch vielen ritterlichen Thaten kehrten sie nach Sivering zurück, aber vor dem Dorfe verschwanden plötzlich seine Gefährten. Karl aber ritt in den Wald, legte Schwert

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Year:
1859
¬Das¬ Fegefeuer zum dritten und letztenmal.- (Spiegel-Kalender ; 4. 1859)
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Page 36 of 64
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Physical description: 60 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.909/4(1859)
Intern ID: 220714
Frau Summons - sei todt, ermordet von ihrem Manne. Zwei Rächte vor dieser sei Symmons spät nach Mitternacht und berauscht, wie gewöhnlich, nach Hause gekommen. Die Frau saß am Tische, nähte etwas und l^s aus ihrem Gebet buche. Als er sein Weib noch wach fand, wankte er zum Tische, bei dem sie saß und rief mit heißerer Stimme in der Raserei seiner Leidenschaft: „Was zum T— bist du'noch wach und vergeudest Feuer und Licht? Gott và— mich, wenn ich solche Verschwendung leide. Aha, die Frau Symmons

,.oder bei allen T— in der Hölle, ich morde dich. ' Was mm folgte ist beinahe zu schrecklich zu erzählen. ES genüge sagen, daß Frau Symmons vor Schwäche und Schmerz fast ohnmächtig auf einen Sessel sank. Ein Thàenstrom erleichterte ihr'vom Gram erfülltes Herz. Der Satan in Menschengestalt stand vor ihr, heulte wie ein wildes Thier-, sprang auf sie zu, riß sie vom Stuhle herab und schleuderte sie aus den Fußboden; dann stampfte er mit seinen eisenbeschlägenen Stiefeln auf ihr herum und vollendete sàe un menschliche Barbarei

damit, daß er auf ihre Brust trat und hernach sich fort flüchtete. ' . . . ' Die Nachbarn, welche SymmonS Rohheit kannten , hatten nicht gewagt, in s Zimmer zu treten, bis er fort war. Nun fanden sie die Frau wie leblos auf dem Boden liegen, Blut strömte aus Mund und Nase. Der gerufene Wund arzt ließ ihr zu Ader und untersuchte sie; er fand zahlreiche Verletzungen, manche. Halb vernarbt, ein Zeichen, wie viel sie stets zu leiden hatte, manche frisch, drei Rippen waren zerbrochen, die rechte Seite und Brust jämmerlich

Tritten die Stiege heraufkommen , leise öffnete sich die Thüre und herein starrte das gespenstige Gesicht deS Trunkenboldes, noch schrecklicher aussehend wegen der Todesangst, die darauf ausgeprägt war. „Frau!' fragte er mit leiser zischender Stimme, .„wo ist mein Weib?'

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Books
Year:
1859
¬Das¬ Fegefeuer zum dritten und letztenmal.- (Spiegel-Kalender ; 4. 1859)
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Page 12 of 64
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Physical description: 60 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.909/4(1859)
Intern ID: 220714
Allerorten schlugen fie ihren Schauplatz auf und ließen die Leute daS Spektakel sehn. Neugierig drängte sich das Volk vor ven Glaskasten und beguckte mit verwun dernden Augen das buntgezierte Ding in demselben. Hen- Stolz und Frau Eitelkeit waren aber nicht trag, mit dem eindringlichsten Sermon den Leuten zu bedeuten, daß jederman, wessen Standes und Geschlechtes er'auch immer sein möge, jederman, der etwas sein, etwas heißen, etwas bedeuten, etwas gelten und vorstellen wolle, jederman

, der auf der Höhe der Zeit, der Bildung und des Fort schrittes stehen wolle, sich kleiden, schmücken, betragen, gestalten und gerieren müsse, Haar für Haar, genau wie das Muster und Erempe! im Glaskasten, ihr Töch terlein. Zuerst machten die Leute große Augen, lachten, schüttelten die Köpfe und sagten naserümpfend: „Waö doch diesen einfällt! ' Aber namentlich Frau Eitel keit ließ sich nicht einschüchtern, sie predigte um so lauter und kecker, daß kein Trost, Heil und Seligkeit, kein Glück im Himmel

und auf Erden für den und die übrig sei, so hartnäckig ihre Ohren verstopfen. Da 'waren es zuerst Kleider- fabrikanten und Näherinneil, die etwas bedachtlicher und mit hochweisen Mienen länger vor dem Schaukasten zu verweilen begannen, wohl auch mit dem Mm stab an der Musterfigur herumstöberten und herummaßen, bedeutungsvoll mit dem Kopf Mickten und sagten, es sei wirklich dem also, Herr Stolz und Frau Eitelkeit hätten in der That Recht, bisher hätten sie die Sache nicht gehörig genommeir, nun erst fang

und der Frau Eitelkeit Töchterlein bald normgebendes Muster im ganzen Lande. Aber was weiter? Sollte es bei diesem Muster bleiben, so war das Ge schäft auS, die Puppe ein überflüssiges Meubel. Die klugen Alten fanden leicht Rath, ste gestalteter' ihr Töchterleitt wieder um, all der alte Plunder mußte fort, anderes Zeug, anderer Schnitt tritt an die Stelle, und diesmal war alles noch weit mehr verzerrt und verkraust und verdreht, als das vorigemal. So began nen sie wieder den Rundzug im Là und sangen

auf ihre Mühle sei, und säumten nicht, vom ganzen Herzen beizustimmen und mitzuhalten und so hatten Herr Stolz und Frau Eitelkeit nur mehr die halbe Arbeit-

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1859
Mythen und Bräuche des Volkes in Oesterreich : als Beitrag zur deutschen Mythologie, Volksdichtung und Sittenkunde
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Page 248 of 399
Author: Vernaleken, Theodor / von Theodor Vernaleken
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: VIII, 386 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; s.Volkskunde ; <br />g.Österreich ; s.Sage
Location mark: II 93.277
Intern ID: 464074
in Ordnung. Das Mädchen, in der Meinung, die Frau müsse es gethan haben, war erstaunt darüber, daß diese schon so früh aufgestanden sein sollte und nahm sich vor, am folgenden Tage noch zeitlicher aufzustehen. Als die Frau erwachte, hatte sie große Freude über den Fleiß ihres Dienst boten, denn sie glaubte diese habe alles gemacht und nahm sich im stillen vor, das Mädchen dafür zu belohnen. Des andern Tages steht das Mädchen noch früher auf, findet jedoch abermals alles ganz so, wie sie es am Morgen

zuvor ge funden hatte. Auch am dritten Tage kam sie nicht zu dem erwünschten Aufschlüsse. Als nun an diesem Tage die Frau abermals so freundlich und zuvorkommend mit ihr war, und ihren Fleiß lobte, sagte sie ihr endlich, daß es sie außer ordentlich kränke, wenn die Frau alle Arbeiten selbst mache. Diese fragte befremdet, wie sie das meine. Beide kamen nun überein mehrere Nächte abwechselnd zu wachen, damit sie dann sicher den rätselhaften Helfer entdecken könnten. Schon in der ersten Nacht

zwischen 12—j Uhr sahen sie zwei winzige Hauskobolde, in der Gestalt eines Knaben und Mädchens hereinkommen. Beide arbeiteten mit einer solchen Schnelligkeit, daß in kurzer Zeit alles in Ordnung war. Verwundert be schlossen sie auch in der folgenden Nacht zu wachen und sie gewarten das gleiche. Die Kobolde erschienen, arbeiteten fleißig und giengen wieder ihres Weges. Besonders auffallend schien es ihnen, daß die armen Geister ganz nackt kamen. Mitleidig beschloß die Frau ihnen eine Freude zu machen und legte

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