¬Johann Andreas Schmeller's¬ sogenanntes Cimbrisches Wörterbuch : das ist Deutsches Idiotikon der VII. und XIII. Comuni in den venetianischen Alpen
Ohre völlig als p erscheint, wird im Cimbrischen, wie in den ältesten und in späteren oberdeutschen, dem wirklichen Laute noch getreu folgenden Sprachdenkmälern, mit p geschrieben, als: pai, pasa, purk, p 1 int, pluut, prant, proat, prucka, p rudar u. s. w. 34. Am Wort-Ende wird b wie in der älteren deutschen Sprache zup, als: lóp, dat. lobe (mhd. loup, louhe, foglio), grap, dat. grabe, baip, dat. baibe (wip, wibe). 35. In der Mitte des Wortes und vor einem Vocal hat b einen weichen, ziemlich
mit unserem w zusammenfüllenden Laut, welchen der Cimbre durch b bezeichnet, als : g eb a n s I e b a n, ne bei, neben oder neven, pube, Bube; doch schreibt man taupa, Taube, colomba. 36. Weiter, da das italienische Alphabet kein w hat, und da das italienische v von dem Cimbern für seinen, unserem deutschen f entsprechenden Laut verwendet wird, so bezeichnet er unser w mit diesem b, als: halt, baz, b a zzar, Wald, was, Wasser, ber, wer (chi), ber, Wehr, Gewehr ; b e r k, Werk, b e r f a n, werfen, betten
. 39. bb erhält eine etwas schärfere Aussprache: b ab ben, üb b e 1, hübb e s c h. 40. f bei den Cimbern sowohl im Sprechen als im Schreiben entspricht dem deutschen f, das aus dem alten p entstanden ist, wo dieses dem gothisehen, angelsächsischen, altsächsischen, isländischen p gleichsteht: auf (üp), dorf (tliorp), sla afe n (släpan), loofen (hlöpan), koofen (köpian). 41. Es entspricht also auch dem im Deutschen aus dem p obiger Sprachen entstandenen, besonders am Anfänge der Wörter, wie gewöhnlich