Blumen aus Tirol : ein Büchlein zur Erbauung und Unterhaltung
auf das Schloß. Als die armen Leute hör ten, Nothbmga sei wieder auf dem Schlosse, und werde von dem Herrn Grafen Heinrich, dessen Sinn sich gewendet habe, in hohen Heil. Nothbmga, Dienstmagd. 23 Ehren gehalten, da war ihre Freude über die Maßen groß, und sie gingen wieder schaaren- weise Röttenburg zu, und wurden nicht mehr wie vordem abgewiesen. Alsbald nahm Graf Heinrich die Margaretha von Hoheneck zur GeMahM/ und' diese war desgleichen eine milde und gute Frau, und that mit Nothbmga den Armen viel Gutes
. Es währte nicht lange, so kehrte auch der Segen Gottes wie der auf dem Schlosse zu Rottenburg ein, und es erwiesen sich die Worte Jesu als klar und wahr: „Was ihr einem der Geringsten eurer „Brüder gethan, daß habt ihr Mit gethan.' Der liebe Gott schenkte dem Herrn Grafen Heinrich drei Söhnlein, Heinrich, Gebhard und Nikolaus, und zwei Mägdlein, Elisa-- bech und Jutta, welche Vater und Mutter viele Freude machten. Es gab wieder Korn und Wein vollauf, und der Feind kam nicht mehr, ja in der Folge ward
Graf Heinrich von Rottenbmg zum Burggrafen von Tirol und zum königlichen Hofineister, und zum Landeshauptmann an der Etsch ernannt. Rothbnrya lebte indeß noch geraume Zeit auf dem Schlosse, blieb aber immer wie zu vor eine Dienstmagd, und verschmähte alle weltliche Freude und Ehre. Am liebsten ging