Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
40 Oestreich außer dem Besitze der Kaiserwürde. Zeit: 1330—1437. fielen über Friedrichs Besitzungen her; da verlor Oestreich alles, was es in der Schweiz besaß; seit jener Zeit liegt die alte HaLsburg in Trümmern. In wenig Tagen sagten 409 Herren und Städte Friedrichen Fehde an. So viel Unglück beugte ihn. Er unterwarf sich dem Kaiser, kniete vor ihm nieder, hielt eine demüthige Rede, und stellte einen Brief aus, in dem er Sigmund Alles überließ was er inne hatte, nichts ausgenommen, ferner
versprach er in dem Briefe, als Geißel in Kostnitz zu bleiben, bis alle seine Lande und Leute dem Kaiser gehuldigt und geschworen haben würben Sig mund so lange zu gehorsamen, bis Friedrich sein Versprechen erfüllt haben, und der Papst zurück gekommen sein würde. Sollte Friedrich diesen Brief nicht halten, so verfallen alle seine Länder und Unterthanen Sigmund als ihrem rechten, ordentlichen, natürlichen Herrn. Die Tiroler hatten den Brief nicht angenommen, und dem Kaiser die Huldigung versagt. Sobald
sich schnell. Bon Bürgern und Bauern in Tirol mit Jubel ausgenommen, verglich er sich mit Ernst dem Eisernen, und dieser trat nun eisern für ihn gegen Sigmund aufl Der Kaiser versöhnte sich mit Friedrich, belehnte ihn wieder mit Tirol, gab ihm das Recht, den Elsaß, Sundgau und Breisgau zurück zu losen; aber Vieles blieb für immer verloren. Bald war Friedrich einer der reichsten Fürsten seiner Zeit, die Bergwerke Tirols waren ergiebig wie nie, und das vergoldete Dach eines Erkers am JnSprucker Schloß
war die Antwort auf den Spottnamen: Friedrich mit der leeren Tasche. Die Unterstützung, die der Fürst in der Roth bei den Tiroler Bauern gefunden hatte, vergalt er dadurch, daß er sie als vierten Stand anerkannte, und in den Landtag aufnahm. Albrecht V. war indessen herangereift; Sigmund gab ihm seine Tochter Elisabeth zur Gemalin (1421,28. Sept.). Der Kaiser und Albrecht verbanden sich gegen die Hussiten, und Sigmund überließ Mahren dem Herzog Albrecht zur Bestreitung der Kriegskosten.