Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
242 Von der Haltung der Sonn- und Festtage. 1. Rath und wünscht die Kirche ernstlich, daß man an Sonn- und Festtagen dem feierlichen, öffentlichen Gottesdienste sowohl Vor- als Nachmittag beiwohne. Denn da ist die ganze Gemeinde versammelt, Groß und Klein, Reich und Arm, alle im gemeinschaftlichen Gebethe. 2. Soll dieses, wo möglich in der eigenen Seel sorgskirche geschehen, und die Kirche mißbilliget es sehr ernstlich, wenn man ohne erhebliche Gründe in frem de Seelsorgskirchen geht, und dabei
den Gottesdienst in der eigenen Kirche vernachläßigt. Es finden' sich nämlich dabei sehr häufig unerlaubte Zusammenkünfte, Unmäßigkeit im Essen und Trinken, Raufhändel, spä tes Nachhausegehen, Unfrieden und noch viele andere traurige Folgen, und jenes sind in der Regel die schlechtesten Gemeinden, wo dieses Auslaufen an Sonn- und Festtagen im Schwünge ist. 3. Wünscht die katholische Kirche, daß man an Sonn- und Festtagen wo möglich auch der Predig und Christenlehre beiwohne. In früheren Zeiten wur
nicht auch öfters an Sonntagen eine Nahrung gönnen, nämlich den Leib Jefu Christi, jene Speise, um welche uns die Engel beneiden? Ein guter Christ schiebt die heil. Kommu nion gewiß nie über vier Wochen auf. Leute, die schweren Versuchungen ausgesetzt sind, sollen noch öf ter gehen zum Tische des Herrn. 5. Auch außerhalb der Kirche sollen wir uns an Sonn- und Festtagen einer besondern Andacht des Herzens befleißen, geistliche Bücher lesen, gute Werke ausüben, Kranke besuchen. Betrübte trösten, fromme
, ausgelassenem Spiel und Tanz, beson ders wenn dieses unter dem Gottesdienste geschieht; zìi Streit und Zank und Schlägereien. Mancher Mensch, der während der Woche bei der Arbeit ganz ordentllch lebte, sucht an Sonntagen statt der Kirche das Wirths- Haus, statt des Gebethes das Spiel auf, und verschwen det am Sonntage das, was er in lechs Tagen sich hart verdient hat. Sein Feiertag ist dann häufig der Mon tag, wo er vor lauter Abgeschlagenheit nicht arbeite» kann. O wie wird Gott mit solchen Leuten
. Was hat man an abgebrachten Feiertagen > zu thun? An abgebrachten Feiertagen darf man arbeiten, und fo ll man arbeiten. Denn da sie von der kathv' tischen Kirche abgeschaffen sind, so ist es zugleich der Wille der katholischen Kirche, daß man an diesen N- .gen arbeite. Am besten ist es wohl, wenn die Lente ìan solchen Tagen dem Gottesdienste beiwohnen; sie ausüben, Kranke besuchen, Veiruv^ Gespräche führen, heilige Betrachtungen anstellen. Es sind aber dazu mcht' eigentllch verpflicbtet - ch ,m- schr lMich. Sitt