Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
416 Katholische Glaubenslehre. immer mit der größten Treue und Sorgfalt aufbe wahrt, so wie sie dieselbe aus der Hand dee Apostel erhalten. 3. Ist die hl. Schrift an sehr vielen, und oft sehr wichtigen Stellen dunkel, und bedarf eines Aus legers. Wenn nun nicht der Geist Gottes, der in der Kirche ist, sie selbst auslegt und nur menschliche Ausleger sie erklären, so weiß man doch wieder nicht mit Bestimmtheit, ob man in der Wahrheit oder im Jrr- ihum sei. Der Apostel Petrus sagt ausdrücklich
der Apostel durch ihre Zuhörer und Nachfolger auf die Nachwelt gekommen ist, heißt man die mündliche Überlieferung, die einen überaus kostbaren Schatz in der katholischen Kirche bildet, dessen die getrennten Glaubensfekten entbehren. Diese mündliche Überlieferung wurde auch schon in den ältesten Zeiten von den Kirchenvätern aufge schrieben, und die Schriften derselben bilden einen Beweis, daß die mündliche Überlieferung in den Zei ten, die den Aposteln am nächsten standen, ganz so gelautet
hat, wie jetzt noch immerfort in der katholi schen Kirche. Wenn nun die lehrende Kirche ihre Entscheidun gen in Glaubens- oder Sittenlehren fällt; so nimmt sie dieselben etwa nicht aus ihrem eigenen Gutdünken, sondern stützt sich dabei immer entweder auf die ge schriebene oder ungeschriebene Lehre der Apostel, wie sie seit den apostolischen Zeiten theils in der heiligen Schrift, theils in den Schriften der heil. Väter, oder ^ ^ spiasi 41« ^ iSchnst, lyeus in vru , 'v' so daß fast ,o viele nn.u.v..'. mìe
. 10, 17. Durch Predigen wurde die Kirche gestiftet, und viele Hunderttausende hatten den Glau ben angenommen, ehe die Apostel etwas schrieben. Und was sollten nun jene Menschen und oft wilden Völker thnn, welche nicht lesen können? S. Endlich haben die Apostel nicht Alles aufge schrieben, was Jesus gethan und gelehrt hat. Der Apostel Johannes gesteht dieses ausdrücklich zu, indem er sagt: „Jesus hat zwar noch viele andere Zeichen ^ nx'svt in einen Ausspruch nach eigenem Belieben thut, son dern es sind hunderte
der -weisesten und gelehrtesten Männer der ganzen Kirche, so daß man schon aus diesem sieht, wie viel besser der Katholik daran ist wenn er den Aussprüchen der versammelten Kirchen« Vorsteher glaubt, als ein Ketzer, der sich entweder bloß auf das Gutdünken irgendeines einzelnen Sektenstifters oder gar nur auf seinen eigenen Kopf verläßt. gUl, UN, j'.lti'.t» Nachdem wir nun gesehen haben, wem wir glau ben müssen, um zur ewigen Seligkeit zu gelangen: nämlich den Aussprüchen der lehrenden Kirche; so kommen