Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
und seine Bücher dem Feuer übergeben; zugleich schickte man eine Abschrift von den Akten des ConeilS an den heiligen Papst Sylvester nach Rom, der sie gut hieß und mit seinem apostolischen Ansehen bestätigte. Der Kaiser gab allen Bischöfen, ehe sie auseinander gingen, reiche Geschenke mit, und empfahl sich ihren Gebethen. Das war der Schluß dieser be rühmten Versammlung, deren Andenken in der Kirche stets in Verehrung geblieben ist. Besonders nennt sie der heilige Augustin das Concil des Weltalls
, dessen Beschlüsse.himmlischen Gebothen gleich sind. Kaum waren einige fünfzig Jahre verstrichen, als sich die Kirche schon wieder genöthiget sah, sich zu vereinigen, um einen neuen Sektenstifter fammt seiner Lehre zu' überwinden. Dieser Mann war Mac edo ni us, Patriarch von Konstantinopel; schon angesteckt von der arianischen Ketzerei lehrte er, daß der .hei lige Geist nicht Gott sei. Eine wachsame Schild wache, Athanasius, der noch lebte, stieß in die Lärm trompete und widerlegte siegreich die neue Ketzerei. Gleichwohl nahm
. angegriffen haben, deutlich und gründlich auseinander setzte. Kaum hatten ihn die Väter ver nommen, so riefen sie mit Einer Stimme: „Er ist vom heil. Geiste dikt^rt worden: Petrus hat durch den Mund Leo's gesprochen; er muß der ganzen Kirche als Richtschnur dienen/' In dem Synodalbriefe, den die Väter von Chalcedon nach gehaltenem Concile an den heil. Leo richteten, bathen sie ihn, ihre Entscheidungen zu bestätigen. Der heil. Papst bestätigte alle Beschlüsse über die Gegenstände des Glaubens
, und sie wurden von der ganzen Kirche mit der größten Ehrfurcht angenommen. Das Concil von Chalcedon ist das vierte allgemeine. In der Mitte des sechsten Jahrhunderts erhob sich in Äegrpten wieder die Partei der Eutychianer, und- verübte große Gewalttaten. Diese Sektirer gaben sich alle mögliche Mühe, die Giltigkeit des ConeilS von Chalcedon aufzuheben, das sie dadürch verdammte, daß es zwei Naturen in unferm Herrn festsetzte. Man versammelte dagegen zu Konstantinopel das fünfte allgemeine Concil von i5i
Bischöfen, und ver dammte da drei Werke, worauf sich die Ketzer stützten: die Schriften des Theodoret, gegen den heil. Cyrill, den Brief des Ibas, Bifchofs von Edessa, und die Schriften Theodors, Bischofs von Mopsveste. Die vier ersten allgemeinen Concilien wurden bestätiget (im I. 555). Hier zeigt sich ein merkwürdiges Beispiel von der Macht, welche die Kirche hat, Schriften zu verdammen, ftch über den Inhalt der Bücher auszu sprechen, und zu verlangen, daß die Gläubigen sich ihrem Urtheile unterwerfen