Briefe aus und über Tirol geschrieben in den Jahren 1843 bis 1845 : ein Beitrag zur näheren Charakteristik dieses Alpenlandes im Allgemeinen und der Meraner Gegend insbesondere
dem Gefrierpunkt, also eine Differenz von 6,2 Grad mit Meran. Für Innsbruck stellen sieh ziemlich dieselben Verhältnisse wie für Berlin heraus, jedoch sind hier die, durch den Scirocco und die eigentümliche Lage am Fufse der hohen Felswand der nördlichen Kalkalpen hervorgerufenen Centraste, stärker wie bei uns. Auffallend erscheint der, im Vergleich mit Meran geringere Temperaturstand der drei Frühlingsmonate in Venedig. Während in Meran das vierteljährliche Mittel 9 ,3 Grad R. beträgt
, ist dasselbe in Venedig nur . , . . 8,9 « « Es ist dies aber keinesweges im Jahre 1845 ausnahmsweise so gewesen. In den, mir aus Venedig vorliegenden Beobachtungen in den vier Jahren 1842 bis 1845, finde ich im Vergleich mit Ble- ran folgende monatliche Mittel: in Venedig in Meran Monat März, . . 5,9 . . . 6,e Grad R. « April . , 10 ,2 . , . 11 ,2 « « » Mai . . 13,o . . . 13,i « « daraus ergiebt sich das vierteljährliche Mittel für Venedig 9,7 Grad; für Meran 10,3 Grad R. Letzteres stimmt ziemlich genau
mit dem Normal-Mittel von 10 ,4 Grad R, Dasselbe Verhältnifs findet aber auch mit allen Orten im nörd lichen Italien statt. So ist z. B. das vierteljährliche Frühlings- Mittel für Padua nur ...... 9,7 Grad R. für Turin sogar nur .... 9,4 C « Ich fand daher, als ich in den letzten Tagen des April 1845 von Gries bei Bötzen aus, eine Reise nach Venedig machte, die Ve getation durchaus nicht gegen Gries und Meran vorgerückt; — selbst am Garda-See, namentlich an dem, so günstig gelegenen Felsen von Arco