Tirol und der baierisch-französische Einfall im Jahre 1703
M denMcher ansprechen zu dürfen, als die Ausgaben ja wirt lich auf den Durchmarsch verwendet worden waren. Im Sommer 1701 ging daher, wie ich schon früher erwähnte, eine Gesandtschaft nach Wien. Sie erhielt vom Kaiser die trostvolle Zusicherung einer Geldsendung von 100,000 fl. auf Abschlag, nebst einigen andern nicht weniger hülfrei-. chen Vertröstungen. Nun »ließ sich die Landschaft die Liqui- dirung des Rechnungs - Geschäftes nach Kräften angelegen scyn , es wurden zu diesem Zwecke zwei
Znsammenkünste im September 1701 zu Sterzing, und im Februar 1702 zu Bötzen gehalten, und die Stände sendeten die Rechnungen der beiden Stifte und sämmtlicher Gerichte, so gut sie die selben zusammenbringen konnten, nach Wien mit der Bitte an den Kaiser um theilweise oder volle Vergütung der Aus lagen. Aber nun stieß man auf Hindernisse, die Niemand er- . wartete, und welche das seiner Erledigung, wie es schien, nahe Geschäft zum größten Verdruße der Landschaft und zur Entrüstung des nach Ersatz seufzenden
Volkes in weite Kerne hinausrückte. Die Hofkammer in Wien protestine gegen Abschlagszahlungen, und stellte als leitenden Grundsatz auf, daß sie den Forderungen der tirolischen Landschaft nur dann entsprechen werde, wenn diese die Rechnungen i » jener Form und mit jenen Belegen einseNden. werde, die sie, die Hofeammer, erst jetzt näher bezeichnete. Diese Erklärung war für Tirol ein nieder schmetternder Donnerschlag. Boll Aerger stellten nun auch die tirolischen Stände der Regierung den Grundsatz entge