Walther von der Vogelweide : ein altdeutscher Dichter
55 sehr entgegengesetzt, als daß jemals ein gutes Vernch men in die Dauer bestanden hatte. Die von Otto vor- genvmmene Herstellung der Reichsrechte in Italien war der Anlaß, daß sein bisheriges Einverstandnkß mit Jnnocenz sich in heftige Zwistigkeiten auflöste. Weil Otto befürchten mußte, daß der Pabst ihm in dem jungen Friedrich von Sicilien einen Gegenkönig auf stellen würde, brach er mit Heeresmacht in Apulien ein. Dagegen 'warf Jnnocenz auf ihn dm Bannstral und. erweckte in Deutschland
durch den Erzbischof von Mainz eine Partei für den sicilischen Friedrich. Der König von Böhmen, die Herzoge von Oesterreich und von Baiem, der Landgraf von Thüringen und viele Andre erklärten den für den rechten König, dem man einst Treue geschworen, als er noch in der Wiege lag. Es wurden Boten abgeschickt, um Friedrichen nach Deutsch land einzuladen. ' ' Otto, der in Apulien große Fortschritte gemacht hatte, sah sich jetzt genöthigt, nach Deutschland zu rückzukehren. Er beschleunigte seine Vermahlung mit Beatrix
, aber diese starb am vierten Tage nach der Hochzeit, und mm verließen auch die schwäbischen und bairischen Vasallen sein Heer. v ‘ Während er in Thüringen den.Laudgrafm, seinen vormaligen Anhänger, bekriegte, im Sommer 1212, kam Friedrich, jetzt fünfzehn Jahre alt, vom Segen des Pabstes begleitet , nach Ueberstehnng großer Ge fahren und Mühseligkeiten, über das unwegsamste \s -