einer geographisch-politisch zu definie renden Einheit entspricht, welche stets Grenzen hat, und bestimmte Leute, z.B. Drittstaatsangehörige, Nicht- EU- Bürgerlnnen, ausschließt. Diese Identität hat so etwas wie eine quasi objektive Referenz, eine juristisch- politische Basis, auf welche sie sich bezieht. Aber ,Europa' wurde bis jetzt auch über eine kulturelle Identität definiert: diese kulturelle Definition bezog sich auf das historische Abendland, das Christentum, jenseits der Differenzen
, die ja innerhalb Europas auch histo risch bestehen. Also abgesehen von konfessionellen, ethnischen oder politi schen Differenzen, abgesehen von Minderheitenproblemen, absehend von klassen- und genderbezogenen Problemen wird eine europäische Identität entworfen. Diese europäische Identität schließt natürlich bestimmte Identitäten aus, hat aber auch Verbündete, etwa die amerikanische Identität. Genauso gibt es aber auch Definitionen von Europa über Eigenschaften wie den Rechtsstaat, die liberale Demokratien
, die Menschenrechte etc. ja, dabei handelt es sich um ,kulturali- sierte' politische Eigenschaften, die idealisiert, stilisiert werden und ,so' nir gends existieren, die aber als charakte ristisch für Europa angesehen werden, d.h. possessiv gebraucht werden. Gegen was grenzt sich diese ,globale' Identität ab, was schließt sie aus? Vielleicht kann man wirklich sagen, al les, was politisch instabil ist, was noch religiös geprägt, aber nicht christlich ist, was nicht ökonomisch entwickelt ist, fungiert
als das konstitutive Außen die ser „vergrößerten" Identitäten wie etwa ,Europa', ,Asien' etc. Und ich glaube, dass „globale Identitäten" als eine Fusion, jedenfalls als ein Netz die ser vergrößerten Identitätsbasen be trachtet werden. Aber ein Netz, das erst aufgrund der größer w/erdenden Identitäten im Westen oder Norden Konturen bekommt. Der Nationalstaat mag ausgedient haben, aber nicht auf der ganzen Welt, sondern bloß im Nor den bzw. Westen. Dadurch wird allerdings auch offenkun dig, dass die Globalisierung