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Title A - Z
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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
-2002
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2002,1)
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Page 131 of 151
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 145 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/2002,1
Intern ID: 331956
. Da sich ihre Nähmaschinen in Europa so gut verkauften, beschloss die Firma im Jahre 1882 vom Exporthandel umzu steigen und in Glasgow ein formell selbständiges Tochterunternehmen zu gründen. Der eigentliche Boom begann aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg und führte dazu, dass heute weltweit ungefähr 20.000 Multis agieren, mit schätzungsweise 120.000 Töchtern und 44 Millionen Angestellten, 1 7 Mil lionen davon in den Industrieländern. Die Unternehmen haben verschieden ste rechtliche Organisationsformen. Stets finden

beherrscht. So hatte der Nestle-Konzern im Jahre 1981 600 Tochterfirmen, die British Pe trol sogar über 1200. Und gerade die Tatsache, dass es sich um formell selb ständige Gesellschaften mit unter schiedlichen „Staatsbürgerschaften" handelt, macht die Kontrolle so schwie rig. Bis in die 60er Jahre fanden sich die Mutterunternehmen hauptsächlich in den Vereinigten Staaten. Europa und Japan waren nach dem Weltkrieg nämlich weitgehend zerstört und damit auch die großen europäischen und ja panischen

Unternehmen. Die US- amerikanischen Unternehmen gingen aus dem Weltkrieg hingegen gestärkt hervor. Sie verfügten über Kapital und Know-How. Die neue liberale Wirt schaftsordnung sowie die Gelder, wel che im Rahmen des Marshallplans nach Europa flössen, ermöglichten ih nen daher, im großen Umfang in Eur opa zu investieren. Drei Fünftel des Investmentkapitals floss in jene Ge biete, die wir heute „Dritte-Welt- gerofcf silier Länder" nennen, nämlich in afrikanische, asiatische und latein amerikanische

Kolonien sowie in die gerade erst unabhängig gewordenen Staaten. Dies führte in Europa zum ersten Un mut gegen ausländische Groß konzerne. Aber auch die US-amerikanischen Gewerkschaften und Arbeiterinitiativen gingen aus Furcht vor Arbeitsplatzverlusten auf die Barrikaden und zwangen die amerika nische Regierung, Steuererleichterun gen für Auslandsinvestitionen zurückzunehmen. Die gerade erst unabhängig gewordenen Kolonien wollten hingegen auch wirtschaftlich selbständig werden und souverän

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
-2002
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2002,1)
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Page 76 of 151
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 145 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/2002,1
Intern ID: 331956
einer geographisch-politisch zu definie renden Einheit entspricht, welche stets Grenzen hat, und bestimmte Leute, z.B. Drittstaatsangehörige, Nicht- EU- Bürgerlnnen, ausschließt. Diese Identität hat so etwas wie eine quasi objektive Referenz, eine juristisch- politische Basis, auf welche sie sich bezieht. Aber ,Europa' wurde bis jetzt auch über eine kulturelle Identität definiert: diese kulturelle Definition bezog sich auf das historische Abendland, das Christentum, jenseits der Differenzen

, die ja innerhalb Europas auch histo risch bestehen. Also abgesehen von konfessionellen, ethnischen oder politi schen Differenzen, abgesehen von Minderheitenproblemen, absehend von klassen- und genderbezogenen Problemen wird eine europäische Identität entworfen. Diese europäische Identität schließt natürlich bestimmte Identitäten aus, hat aber auch Verbündete, etwa die amerikanische Identität. Genauso gibt es aber auch Definitionen von Europa über Eigenschaften wie den Rechtsstaat, die liberale Demokratien

, die Menschenrechte etc. ja, dabei handelt es sich um ,kulturali- sierte' politische Eigenschaften, die idealisiert, stilisiert werden und ,so' nir gends existieren, die aber als charakte ristisch für Europa angesehen werden, d.h. possessiv gebraucht werden. Gegen was grenzt sich diese ,globale' Identität ab, was schließt sie aus? Vielleicht kann man wirklich sagen, al les, was politisch instabil ist, was noch religiös geprägt, aber nicht christlich ist, was nicht ökonomisch entwickelt ist, fungiert

als das konstitutive Außen die ser „vergrößerten" Identitäten wie etwa ,Europa', ,Asien' etc. Und ich glaube, dass „globale Identitäten" als eine Fusion, jedenfalls als ein Netz die ser vergrößerten Identitätsbasen be trachtet werden. Aber ein Netz, das erst aufgrund der größer w/erdenden Identitäten im Westen oder Norden Konturen bekommt. Der Nationalstaat mag ausgedient haben, aber nicht auf der ganzen Welt, sondern bloß im Nor den bzw. Westen. Dadurch wird allerdings auch offenkun dig, dass die Globalisierung

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
-2002
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2002,1)
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Page 121 of 151
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 145 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/2002,1
Intern ID: 331956
aus beschäftigen ist jedoch nur die Ausnahme, die die eurozenristb sehe Regel bestätigt. Die Armut in großen Teilen der Welt garantiert uns schließlich unseren Reich tum. Dieser Reichtum ist aber auch in Europa nicht ungeteilt und die Kluft zwi schen Arm und Reich wird grö ßer. Zudem för dert eine industrialisierte Gesellschaft und die damit einher gehende Arbeitsteilung die Einsamkeit des Einzelnen. Bereits Adam Smith, vielzitierter Vater des Liberalismus, warnte davor, dass die Arbeitsteilung

, die nicht über den finanziellen Back ground verfügen. Dieser Städtebau beschäftigt sich mit den Menschen, die sich Luxus leisten können. Ebenso wird nur der Einfluß der Globalisierung auf Europa bedacht. Die Deregulierung und Globalisierung der Märkte, das Vordringen neuer Anbieterinnen nichteuropäischen Ländern, die wirt schaftlichen Entwicklungen innerhalb der europäischen Gemeinschaft und nicht zuletzt der technische Fortschritt führen zusätzlich zu einer rasanten Veränderung der Wettbe-werbs- verhältnisse in Europa

, wie gering die geistige Reichweite dieses Konzeptes ist. Hier scheitert ein vom Prinzip interessantes Konzept an der eurozentristischen Sichtweise ihrer Ent- wicklerlnnen. Nachdem sich Europa in einem Goldenen Käfig eingeschlossen hat, versuchen sich die zunehmend rei cher werdenden in eigenen Stadtinseln einzunischen. Dies bringt auch die

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