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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
[1922]
Bozens Bürgerhäuser.- (¬Die¬ Kunst in Tirol ; Bd. 5/6)
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Page 22 of 64
Author: Weingartner, Josef / von Josef Weingartner
Place: Wien
Publisher: Hölzel
Physical description: 38 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen;s.Bürgerhaus;f.Führer
Location mark: II A-16.353
Intern ID: 502412
ähnlich wie an den Erkern, die ja auch die gerade Regelmäßigkeit und Symmetrie der Häuserfronten unterbrechen und aus diesem Grunde im Süden niemals heimisch wurden. Hier wirkt in den Bozner Lauben immer noch ein Prinzip nach, das die ganze mittelalterliche Architektur des Nordens beherrscht: das Streben nach malerischer Belebung, nach stimmungsvollem Wechsel, wie es sich in besonders extremer Weise in unseren alten Burgen offenbart. Im übrigen aber reicht ihre heutige Form nur ausnahmsweise

bis ins Mittelalter zurück, denn die Bozner Laubenhäuser wurden fast alle bald nach 1600 umgebaut und können sich daher an altertümlichem Charakter mit den Bürgerhäusern in Klausen, Brixen und Sterzing nicht messen. Das zeigt sich auch an den Lauben selber, die nur mehr in wenigen Fällen strenge Spitzbogenöffnungen, Sterngratgewölbe oder ähnliche gotische Stilelemente aufweisen. Einmal, bei Nr. 49, erhielt der Laubenbogen eine ausgesprochene Renaissanceform, nämlich einen Rundbogen über toskanischen Säulen

, in etlichen Fällen, z. B. beim Menzhause (Nr. 66) und am Merkantilgebäude wurde die Wöl bung im 18. Jahrhundert mit Stuckleisten verziert. Eine andere, künstlerisch weit bedauerlichere Umgestaltung mußten sich zahlreiche Lauben in unserer Zeit gefallen lassen, . indem sie statt der Wölbung eine nüchterne flache Decke erhielten. Aus allerjüngster Zeit aber wären auch etliche erfreuliche Gegen beispiele anzuführen, wo über dem praktischen Bedürfnis auch die Interessen der Kunst und des Heimatschutzes

nicht vergessen wurden. Die Lauben finden sich in Bozen außerhalb der nach ihnen benannten Laubengasse nur an wenigen Stellen und auch dort nur in bescheideneren Ansätzen. Der Erker dagegen ist in allen Gassen vertreten und ebenso die fast ausnahmslos gerade, giebellose Dachlinie. Außerdem sind in erster Linie für die Läubengasse, in weiterem Abstand aber auch für die ganze Altstadt charakteristisch die mit einfachen Steingesimsen gerahmten Viereck fenster, die in regelmäßigen Reihen, vielfach zu zweien

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