Ritter Jürg von Frundsberg : Herr von Mindelheim der Landsknechtvater ; ein Lebensbild aus der letzten Ritterzeit
Wann die Stammburg der Frundsberger ge baut wurde, missen wir nicht; gewiß ist, daß sie im Unterinnthale und im Grenzgebiete Baiern schon frühzeitig ausgedehnte Besitzungen besaßen. Wahrscheinlich füllt der Zeitpunkt des Baues in das 12. Jahrhundert, denn von 1180—1187 finden wir nacheinander Gebhard, Conrad, Griffo, Heinrich und Ruprecht von Frundsberg am Hofe des Markgrafen Berthold, Herzogs von Meran. Wie schon gesagt, hatten sie früh Ansehen und Reichthum erworben, ihre Güter lagen
im Unterinnthale, an der Isar, Ammer und Salza; Schloß Freundsberg selbst war bis zum Jahre 1319 ihr freies Eigenthum, dann aber nahm Ritter Berchthold das Stammhaus von König Heinrich von Böhmen, in seiner Eigenschaft als Graf von Tirol, zum Lehen, und nun schwang sich Macht und Ansehen der Frundsberger zu einem solchen Glanze empor, daß man dieselben bald unter die ersten tirolischen Adelsgeschlechter zählte. Margaretha Maultasche, Herzogin von Tirol, wählte nach dem Tode ihres Sohnes Meinhard den Ritter