Denkbuch der zweiten Säkularfeier der Uebertragung des Gnadenbildes Mariahilf in die St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck im Jahre 1850
Die Mutter ist gleichsam die Seele der Familie, und hatte die Mutter das Gepräge Mariä an sich, so würde auch der Vater diesem Beispiele folgen; und an dem Tage, wo eine Mutter anfängt, Maria, als ihr Vorbild nachzuahmen, kann von der ganzen Familie gesagt wer den; Heute ist diesem Hause Heil wiederfahren. Endlich glaubet ihr nicht, geliebte Christen! wenn in jeder Fa milie dieser Stadt das Gnadenbild Maria-Hilf aufgestellt wäre; wenn Mägde uttb Tochter, und Mutter und mit ihnen Knechte
geschähe, jetzt von der ganzen Stadt, von dieser großen Familie Mariä, von diesem großeil Hause Mariä gesagt werden müßte: Heute, in diesen Tagen des Jubels, ist diesem ganzen, großen Hause Heil wiederfahren? Darum sinket !)in ans die Kmee, und rufet mit mir zu Maria, der Hilft der christlichen Familien: Maria hilf! denn steh, in der ganzen Stadt ist keine Familie, ist kein Glied einer Familie, ist keine Hand, ist keine Zunge, ist kein Herz, ist fein Einziges deiner Kinder, das in diesen Tagen
deiner Verherrlichung nicht wenigstens Etwas zu deiner Ehre aus Liebe zu dir beigetragen hatte. Must das dein Mutterherz nicht freuen, nicht rühren, nicht zur Hilft bewegen? Nun denn, um dieser Liebe deiner Kinder willen sei der ganzeil Stadt, sei dem ganzen Lande eine solche Hilft jeder christlichen Familie, und gib uns solche Mägde unto Diener, solche Töchter und Söhne, solche Mütter und Väter, solche Fami lien; Maria hilf! Amen.