Denkbuch der zweiten Säkularfeier der Uebertragung des Gnadenbildes Mariahilf in die St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck im Jahre 1850
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Author:
Amberg, Johann ; Fischnaler, Konrad ; Katholischer Hauptverein von Tirol und Vorarlberg / hrsg. vom katholischen Haupt-Vereine von Tirol und Vorarlberg. [Amberg, Johann ; C. Fischnaler]
Place:
Innsbruck
Publisher:
Rauch
Physical description:
182 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Innsbruck / Dom ; p.Maria ; s.Gnadenbild ; z.Geschichte
Location mark:
II 59.016 ; 2.258
Intern ID:
187220
geerbte Bild ein kostbarer Schah, von dem er sich nie so trennen ent schlossen war. Jedoch gestattete er, daß gedachtes Bild bei den damals wegen des Schwedenkrieges herrschenden Drangsalen und Befürchtungen zuweilen öffentlich in der Kirche zur Verehrung allsgestellt wurde. Da durch wurde das Bild auch unter dem Volke mehr und mehr bekannt, l'.nd das kindliche Vertrauen auf die Hilfe Mariens wuchs von. Tag zu Tag. Natürlich entstand der Wunsch in den frommen Herzen der Stadt bewohner
, gedachtes Bild für immer der öffentlichen Verehrung ausgesetzt zu sehen. Es hatten so eben die Stände von Tirol im Jahre 1647 die Mariahilfkirche am linken Jnnufer gebaut, und bemühten sich, vom Erz herzoge das Gnadenbild zu erhalten; jedoch umsonst, da sich Ferdinand Karl zu schwer von dem geliebten Bilde trennen konnte, und die neue' Kirche, obwohl für den Besuch von frommen Wallfahrern sehr bequem au der Hauptstraße gelegen, von der fürstlichen Burg doch zu weit entfernt war, um nach beliebiger
Gelegenheit das heilige Bild in derselben besuchen zu können. Diese Kirche mußte sich daher mit einer getreuen Abbildung be gnügen, die auch bereitwillig gewährt wurde, und bis auf den heutigen Tag dort zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt ist. Glücklicher war Innsbruck in dieser Angelegenheit im Jahre 1650, in welchem sowohl geistliche, als auch weltliche Personen dem Erzherzoge unb seiner Gemahlin Anna, aus dem Hause Medicis, die unterthämgstc Bitte vorzutragen wagten, das geerbte Mariahilfbild
für sich und seine Nachkonmen vorbchielt, in allen das heilige Bild betreffenden Angelegenheiten eine entscheidende Stimme zu haben, so wie er auch ausdrücklich sich ausbedingte, wann und so oft er wolle, sei es auf einer Reise oder bei sonstigen Veranlassungen, dieses heilige Bild nach seinem Wohlgefallen zu sich nehmen, und darüber verfügen zu können;