.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 29 - 30. 1984 - 1985)
hast, daß man zwei Menschen zugleich lieben kann,” (S. 19) Aus der Klinik entlassen, weil die Ana lysen keine Krankheit erkennen lie ßen, kehrt er in die früher gemeinsame Wohnung. Nichts „freut ihn”, Wien sieht er mit den Augen der Erinnerung. Und in diesem, Zustand erreicht ihn der Brief seiner jüngeren Schwester aus Meran, daß Mutter krank, sterbens krank, sei. Seinen vorher gefaßten Ent schluß nach Amerika zur älteren Schwe ster zu fahren, bestärkt er in Meran, for muliert ihn seiner Mutter
als Berufsreise, im Auftrag einer Zeitung. Seme Aufenthalte und Begegnungen de finieren sich von da ab durch die Abrei se, gegen Mena. „Bevor er wegfuhr aus dieser Heimat stadt, die ihm keine Heimat war, ...” (S. 71) und „Er hob die Flasche und feierte seine Hirnfreiheit, er glaubte, alles hinter sich und sich selbst wieder zur Verfügung zu haben, ..., ich werde dich nicht zurückholen, ich werde keinen Finger krümmen, ich werde fliegen, al lein, ohne dich, ...” (S. 45) In Amerika rechtfertigt
sich seine Ein samkeit durch das Neue und die Bezie- hungslosigkeit zu allem, zu seiner Schwester und zu den Örtlichkeiten. Sie bieten ihm keine direkte Erinnerungs möglichkeit an gemeinsam Gelebtes, kein „weißt du noch damals, hier”. Die Situationen werden beliebig aus wechselbar, das Kreuz und Quer Fahren bedeutet ihm sich durchsetzen gegen Vergangenheit und Beziehungen. Irgendwo in Amerika erfährt er, nach dem er von der älteren Schwester weg ist, die Nachricht vom Tod der Mutter und von der endgültigen Trennung