117 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_208_object_3930597.png
Page 208 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
202 J, ' S1 o k a r. und die Stadt ohne Widerstand einnahm. Daß aber seine Beziehungen zum Könige sich nicht besserten, beweist schon der Umstand, daß der Herzog während dieser Zeit, wo der König gegen Venedig Krieg führte, sich in fortwährenden Verhandlungen mit der Signorie befand, Verhandlungen, die dann erst im Juni 1412 ergebnislos endigten *). Kein Wunder, daß sich der König in seinen Zirkularschreiben än die Stände des Reiches vom 30. Jänner 1412 über die beiden Leopöldiner bitter

beklagt: „Wir werden teglich gewarnet, sy bede Bruder meinen Ynser obgn. folcke, das wir von des Bichs wegen in Frijaul haben rad vns in des Riehs sachen zu hindern vnd Venedigera zu helfen vnd sy stellen sich auch darzu als vaste sy megen' 2 ). Bald darauf schloß Herzog Ernst auch im Namen Herzog Fried richs mit König Wladislaw von Polen, gegen welchen sich Sigmund mit dem Deutschen Orden verbündet hatte s ), ein Bündnis (23. Febr. 1412) 4 ). Wie unangenehm dies für den König sein mußte, beweist

der Umstand, daß schon die bloße Annäherung der beiden Herzoge an Polen den König veranlaßt hatte, im genannten Zirkularschreiben darüber Klage zu führen und die Herzoge als Feinde des Reiches und der Christenheit zu bezeichnen. Nimmt man noch hinzu, daß die Feinde Herzog Friedrichs jede Gelegenheit benützten, um ihre Klagen vor den König zu bringen, so kann man sich leicht vorstellen, wie unfreundlich die Beziehungen Sigmunds zum Herzoge sich um diese Zeit gestalteten. Ja die gegen seitige Erbitterung

2
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_211_object_3930603.png
Page 211 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
Warum Herzog Friedrich v. Tirol i. J. 1415 von K. Sigmund geächtet etc. 205 So war der König hier mit allen verbissenen Feinden des Her zogs persönlich in Berührung gekommen und hatte sie nun aus drücklich in seinen Schutz genommen. Als letzte wichtige Tatsache zum Beweis, daß der König den Krieg gegen den Herzog nur auf geschoben hatte auf bessere Zeiten, will ich einen Punkt aus den Beziehungen des Königs zu den Eidgenossen hervorheben. Als Sigmund anfangs .Juli 1414 nach Bern kam, da bat

er die Berner um Hilfe iür den Fall, daß es zwischen ihm und dem Herzog von Österreich zum Kriege kommen sollte, wozu sich diese gerne bereit erklärten *). Damit hatte Sigmund einen Bundesgenossen gewonnen, der den Habsburgern schon öfters sehr gefährlich geworden war und bis zum 50 jährigen Frieden vom 28- Mai 1412 2 ) fast ein Jahrhundert lang in offener Feindschaft mit Österreich sich befunden hatte. So stand es mit den Beziehungen König Sigmunds zu Herzog Friedrich, als sich das Konzil zu Konstanz

versammelte. Düstere Wolken zogen sich am Horizonte zusammen und der Herzog konnte umsoweniger auf eine Besserung und Klärung durch das Konzil rechnen, als er wissen mußte, daß die Bischöfe von Trient, Brixen und Chur die Gelegenheit benützen werden, um ihre Klagen auch vor das geistliche Forum, eben die Kirchenversammlung, zu bringen. III. Am 6. August 1414 richtete König Sigmund von Mainz aus an Herzog Friedrich die Einladung, am 1. November zum Konzile nach Konstanz entweder persönlich zu kommen

oder seine Botschaft dahin zu senden, um über Reichsangelegenheiten zu beraten 3 ). Zu Weihnachten kam der König-selbst in Konstanz an, der Her zog jedoch war noch immer nicht erschienen. Da dieser nämlich gehört haben dürfte, daß seine alten Feinde noch nicht ruhten und daß der König sich anschickte, ihn nun wegen aller Klagen zur Ver- l ) Eidgen. Abschiede, L 143, Nr. 324: das sy denselben von Oesterreich zu kriegen gänzlich helfen wollen. Vgl. auch Aebi in Kopp, Geschieht,sbl. aus der Schweiz I. 192. ? ) Eidgen

3
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_209_object_3930599.png
Page 209 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
Warum Herzog Friedrich y . Tirol i. J. 1415 von K. Sigmund geächtet etc. 203 sich der König aller Feinde des Herzogs angenommen und schickte sich schon jetzt an, den Herzog zu strafen. Schon jetzt schließt er mit den genannten Reichsfürsten ein Bündnis, wobei gegenseitige Hilfe gegen Herzog Friedrich vereinbart wird. Die Herzoge von Baiern und die Grafen von Görz sollen unter dem Reichsbanner gegen den Herzog Krieg führen, ihm seine Länder abgewinnen und im Namen des Reiches einnehmen

; Was sie von Herzog Friedrichs Ländern einnehmen würden, das will ihnen der König, nachdem sie sich zuerst darüber geeinigt, als Reichslehen verleihen. Wenn sich aber die Herzoge von Baiern mit den Grafen von Görz darüber nicht einigen können würden, dann soll das ganze Übereinkommen die Gültigkeit verlieren. Kein Teil soll ohne Wissen des anderen und, ohne vorher sich mit dem anderen darüber verständigt zu haben, mit Herzog Friedrich Frieden schließen. Sobald das Land Tirol ein genommen ist, soll dem Bischöfe

von Trient und allen anderen ge nannten Klägern das Ihrige zurückgegeben werden. Die Herzoge von Baiern und die Grafen von Görz sollen dann dem Könige und seinen Nachfolgern im Reiche freien und ungehinderten Durchzug durch diese Länder gestatten *). Nicht vergebens hatten sich also alle Feinde des gewalttätigen Herzogs an den König gewendet. Von dieser Zeit an zieht sich durch lange Jahre hindurch, noch bis über das Ende des Konstanzer Konzils hinaus, durch die Beziehungen zwischen dem Könige und Herzog

Friedrich wie ein roter Faden der Nachklang der Konflikte des Herzogs mit den Bischöfen und mit dem Adel seines Landes. Für den Herzog sollte gerade dieses sein gewalttätiges und rück sichtsloses, nur auf die Ausgestaltung seiner landesfürstlichen Gewalt abzielendes Vorgehen die weittragendsten Folgen nach sich ziehen. Jetzt hatte König Sigmund noch nicht die Macht, um gegen ihn auf zutreten, und nicht das Ansehen, um die Nachbarn gegen ihn mit Erfolg aufzurufen. Der Versuch, den er jetzt unternahm

, scheiterte deshalb vollständig, obwohl er schon die Führung des Krieges dem Pfalzgrafen Ludwig übertragen und am 16. Mai eine Aufforderung an die Mitglieder des Drachenordens gerichtet hatte, sich an dem Kriege zu beteiligen, mit dem Versprechen, die Orte, welche sie dem Herzog abnehmen würden, ihnen für eine vom Pfalzgrafen festzustellende Summe zu verpfänden 2 ). Schon hier versuchte König Sigmund jenes Lockmittel, welches ihm später, nach der Ächtung des Herzogs, dazu ') Anhang, Beilage 1 ; Altmann

4
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_216_object_3930613.png
Page 216 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
210 J. Slokar. Katharina von Burgund, habe er ebenfalls ihre Schlösser und Güter mit Gewalt entwehrt und noch viele andere Untertanen des Reiches „verunrechtet'. , ; Von allen diesen sei er [der, König] seit der Zeit, da er zum König gewählt worden, fortwährend angerufen worden, ihnen zu Ge richt und Recht zu verhelfen. Der Herzog habe nun zwar bei seiner Ankunft in Konstanz versprochen, allen Klägern und Klägerinnen Recht widerfahren zu lassen, sei aber nun ohne sein, des Königs, Wissen

, nach meinen früheren Darlegungen, keines Kommentars. Es sind im großen und ganzen dieselben Be schuldigungen gegen Friedrich, die der König schon in seinem Schreiben vom 6. Mai 1412 anführt, durch welches er die Herzoge von Baiern und die Grafen von Görz gegen den Herzog zu den Waffen rief. Damals war es ihm nicht gelungen, die Nachbarn Tirols zu bewegen, den Herzog mit Krieg zu überziehen. Diesmal hatte er das eine für sich, daß er sich für den Beschützer der Christenheit ausgeben konnte und tatsächlich

in den Augen der Mitwelt als ein solcher erscheinen mußte, da ja alle, ja sogar, wie wir noch sehen werden, Herzog Friedrich selbst, glaubten, es handle sich hauptsächlich darum, das Verbrechen der Entführung des Papstes zu sühnen. Der König aber erwähnt in der Achtserklärung die Flucht des Papstes nur mit allge meinen Ausdrücken, während er die anderen Gründe seines Vorgehens ■ausführlich darlegt. Darin möchte ich doch einèri Anhaltspunkt er blicken, daß es sich mit dem Geleite doch so verhalten

habe, daß es dem Papste auch die Freiheit garantierte, Konstanz zu verlassen. Andererseits erscheint auch die Behauptung Herzog Friedrichs, der König habe ihn zur Ausstellung des Geleitsbriefes aufgefordert, da durch wesentlich gestützt, Wie dem auch sei, jedenfalls kann man schon aus diesem Schriftstücke Sigmunds die wahren Gründe seines Vorgehens gegen Friedrich klar erkennen. Besonders interessant ist es, daß schon dem Chronisten Richental die Tatsache aufgefallen war, '.) Altmann. I. r. n, 1576; ganz abgedruckt

5
Books
Year:
(1911)
Tiroler Bauernkalender; 6. 1912)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/506124/506124_41_object_4901289.png
Page 41 of 234
Physical description: 176 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur;
Location mark: II Z 59/6(1912)
Intern ID: 506124
XXXVIl Genealogie des olìerreìchìsch-ungarischen Kerrscherhauses. Franz Josef der Erste (Karl!, Kaiser von Öster reich, OSiiia von Ungarn, Böhmen :c. >c., geb. zu Schönbrunn is. Aug, 18301 trat nach der Thronmtsagnng Seines Oheims, weit. Kaisers Ferdinand I. und nach der Thronfolge-Berzicht- leistung Seines Waters, weil. Erzherzogs Araiiz Karl am 2. Tez. 1818 die Rktzierung der Ssterr.-ung, Monarchie an, ze?rSn> alè König von Ungarn zu Ofen am 8. Juni 1S«7 Gemablm Elisabeth (Amalia, Eugenia

II. Dez, 182S, e) Maria Kle menti ne, geb. I. Mär; 1788. verin LS. Juli !«IK mit Leop, Pvinz v, Palermr (beid Sizilien), Wiiwe seit 10. März 1851, gest. 3, Sept. k) Josef, gkd, 17!»», gest. 1807. j) Karolina, ged. 8. Kpril ;kvi, verm. 7. Dil. ISIS, mit Friedrich August, König v. Sachsen, qcsi, Mai ISSS. ^) Maria Anna, geb. 180-t, gest, zu Hetzeudors Ik5ß I) Job ann Rep,, geb. 1305, gest, ISW. m) Amalia, geb. 6, April, gest. S, April 1807. Großeltern S. Ai. d. Kaisers ». KöwtgS. Franz der Erste, geb

des air. 1. März 17LZ verstorbenen Kaiser! Leopold II und der Kaiserir Maria Ludovica, geboren Z«, Nov 1745, gest IS, Mai I7SZ, des verst. Könia-: Karl Nj. v. Spanien Toàter - Maria Theresia, geb. 17Ü7, vcrm >787 m>i Anton König v. Sachsen -, gest. ISS7. LR. Ferdinand, Großberzog von Toscana ,c. ,c., geb. 17«9, gest, iSi-4, war verwählt mii.Llldv vicav. Sizil.. geb. 1773, gest. -80s und in zweiter Ehe niit Maria Anna v. Sachsen, geb 17S6, gest. ISSS. Kinder erster Ehe: Karo li na, geb. I7W, geft. iSi8

6
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_218_object_3930617.png
Page 218 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
212 J. Slokar. sie der Meinung waren, es handle sich hauptsächlich darum, den Herzog wegen der Entführung des Papstes zu bestrafen. Sogar Herzog Friedrich selbst war anfangs dieser Meinung und mußte erst eines besseren belehrt werden. Es ist höchst interessant, in einem Schreiben des Herzogs an den König vom 7, April 1415 zu lesen, er, der Herzog* habe vernommen, es handle sich bei den Klagen des Königs gegen ihn nicht allein um den Papst, sondern der König

'habe mit ihm auch über anderes zu sprechen wegen der Ansprüche mehrerer Personen, weiche ihre Klagen vor den König gebracht hätten, Es handle sich um dieselben Klagen, welche ihm vormals, bevor er nach Konstanz gekommen war, vom Markgrafen Bernhard von Baden und vom Herzog Rudolf von Sachsen in Stein am Rhein schriftlich übergeben worden waren '). Nichts vermöchte so schlagend zu beweisen, daß beim Vorgehen Sigmunds nicht die Flucht des Papstes die Hauptrolle spielte, sondern vielmehr die früheren Verwickelungen des Herzogs in Tirol

nicht einmal erwähnt 2 ). Dasselbe begegnet uns in einend Schreiben des Herzogs vom 18. April 3 ). Der König forderte aber jetzt, da die Würfel einmal gefallen waren, unbedingte Unterwerfung. Um Sigmund in jeder Beziehung entgegenzukommen und ihn vielleicht versöhnlich zu stimmen, bittet nun der Herzog in einem Schreiben vom 19. April et episcopati! spolìaverat, episcopum Brixinensem depecuniaverat et episcopum Curiensem captivaverat et alia multa enormia coniiniserat. Richental 65 : Und lud mit den briefen

7
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_207_object_3930595.png
Page 207 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
Warum Herzog Friedrich v, Tirol i. J. 1415 von K, Sigmund geächtet etc. 201 plötzlich gefangen gesetzt und es scheint auch später die Spannung zwischen ihm und dem Herzog nicht gewichen zu sein 1 ), so daß auch von seiner Seite Klagen an den König gelangten. Daß die Beziehungen Herzog Friedrichs zum Adel seines Landes nicht die besten waren, zeigt schon die Gründung der Adelsbünde, des Elephanten- und Falkenbundes, wobei, namentlich bei der Grün dung des letzteren, Heinrich von Rottenburg

ein Unrecht zugefügt hatte, an den neugewählten König gewendet; und es gab deren nicht wenige, so daß es ganz den Anschein hat, daß bei allen diesen Reibungen und Konflikten doch die gewalttätige Natur des Herzogs den Ausschlag gegeben hat. Schon diese fortwährenden Klagen hätten nicht dazu beigetragen, um König Sigmund dem Herzog gewogen zu machen; nun kam aber noch anderes, viel gewichtigeres dazu. Zunächst hatte sich Herzog Friedrich in Gemeinschaft mit seinem Bruder Ernst in den Wirren

, welche sich daraus ergaben, daß sich in Aquileja drei Patriarchen die Herrschaft streitig machten, der Stadt Udine bemächtigt 3 ). Dies mußte für Sigmund um so unan genehmer sein, als eben damals seine Truppen durch Friaul gegen Venedig vorrückten, mit welchem er wegen Dalmatien in einen Krieg geraten war. In einem Schreiben forderte nun der König Herzog Friedrich auf, die Huldigung der Bürger von Udine wieder aufzusagen und dem Reiche zu helfen 4 ). Der Herzog tat dies zwar nicht, rührte aber auch keine Hand

8
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_28_object_3930229.png
Page 28 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
22 P, Schneller. 32 cm X 22 cm X 3 cm vereinigt. Im Folgenden seien diese drei Schreiben kurz mit S. 1, S. 2 und S. 3 bezeichnet. Aus ihnen ergibt sich, daß Graf Siegmund vom kaiserlichen Lager aus an König Ferdinand geheime *) Berichte über den jungen Erzherzog sandte, der damals dem Vater manche Sorge bereitete. Man kann mit Sicherheit aus dem Inhalte den Schriftenwechsel zwischen dem König und dem Grafen vom 14. August bis zum 24 September 1546 verfolgen und zwar: A. Schreiben Ferdinands

eine Woche, nachdem der Kaiser diese Festung ver lassen hatte. Während Maximilian in Landshut verweilte (vom 5. bis ungefähr 15. August), besuchte er zweimal 2 ) seine Schwester Anna in München und zwar unternahm er diese Ausflüge entweder ganz:, allein oder höchstens mit einer nur sehr geringen und für die dama lige gefährliche Zeit unzureichenden Anzahl von Begleitern. Wie man auch aus S. 1 und S. 2 ersehen kann, erfüllte dieser Mangel an ge botener Vorsicht den König Ferdinand mit großer Sorge

Klarheit aus S, l u. S. 2 und außerdem aus dem weiter unten öfters zu erwähnenden Briefe Ferdinands I. an Gamez vom 17. August 1546 (hg. von Druffel A. „Briefe und Akten z. Gesch. d. 16. Jahrh.' I. S. 15, 18). Hier schreibt der König an Gamez „. . . Aveys hecho rauy bien en advisarnos de la yda del principe Maximiliane mi hijo a Minich, de que avemos avido algun desplazer, y tenemos por cierto, que si huviera recebido nostra carta, en respuesta della que nog serivio haziendonos saber la yda prima, que

9
Books
Year:
(1911)
Tiroler Bauernkalender; 6. 1912)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/506124/506124_152_object_4901400.png
Page 152 of 234
Physical description: 176 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur;
Location mark: II Z 59/6(1912)
Intern ID: 506124
; aber kein Tag und kein Augen blick ist uns goldiger und tiefer ins Herz geschrieben als jener, an dem wir unseren guten Kaiser und König ge sehen. Als der Jubelruf durch Bosnien ging: „Der Kaiser kommt!', da hatten auch wir keinen sehnlicheren Wunsch, als unseren geliebten Landesvater zu sehen und zu begrüßen. Das hatte aber seine Schwierigkeiten. Zuerst sollten wir Travniker Stu denten mit einem Extrazuge nach Sara jewo fahren und dort an dem Huldi- gungszuge der Jugend teilnehmen. Doch die Bahnverwaltung

. Auch diese Nachricht genügte, um alle, den Größten wie den Kleinsten, mit Jubel zu erfüllen. Vom Studieren war keine Rede mehr. Wir sprachen von nichts anderem, als vom Glücke des morgigen Tages, von unserem Kaiser und König. Die verschiedensten Fragen wurden auf geworfen: Ob Se. Majestät Wohl schon mehr einem ehrwürdigen Greise gleiche oder ob er noch so ritterlich aus sehe . . . Einige behaupteten, sein Wag gon sei so fest gebaut, daß ihm keine Kanone etwas anhaben könne. Alle aber waren wir voll Sorgen

unseren Kaiser und König be grüßen und ihm wenigstens so unsere Liebe, Dankbarkeit und Ergebenheit be zeigen, da es uns nicht gegönnt war, dies mit dem lebendigen, herzwarmen Worte zu tun. Dann zogxn wir zum Travniker Bahnhof; da gab es viele Menschen. Aber niemandem leuchtete die Freude so hell aus den Augen, niemandem pochte das Herz lebhafter als uns. Als sich der Zug in Bewegung setzte, stimmten wir Musiker die Kaiser- hymne an und aus hundert Kehlen er scholl es begeistert: „Gott erhalte, Gott

12
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_214_object_3930609.png
Page 214 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
folgte und sie beide zu Schiff das österreichische Schaffhausen erreichten 2 ). 1st die obige Angabe des Herzogs über den Inhalt des Geleites richtig und hatte der König ihn tatsächlich zur Ausstellung des Geleites aufgefordert, so kann von einer Ent führung des Papstes gar nicht gesprochen werden. Aber dadurch, daß er sich selbst von Konstanz entfernt hatte, hatte der Herzog offen zu erkennen gegeben, daß er sein Versprechen, seinen Klägern zu Recht zu stehen, zu halten nicht gesonnen

war. Es scheint, daß ihm nicht so sehr um die Flucht des Papstes zu tun war, als daß er selbst aus Konstanz fliehen wollte, um nicht dem Könige wegen der Klagen der Bischöfe von Trient, Brixen und Chur, und aller anderen, welche sich in ihren Rechten verkürzt wähnten, Rede stehen zu müssen. Er hatte geglaubt, die ganze Angelegenheit damit wieder auf unbestimmte Zeit, vielleicht auf immer zu ver schieben. Doch Sigmund beschloß alles anders. IV, Jetzt glaubte König Sigmund einen genügend gegründeten Anlaß

zu haben, gegen seinen verhaßten Gegner mit aller Macht aufzutreten und auch alle anderen Feinde des Herzogs gegen ihn aufzurufen. Allen in die sonstigen Vorkommnisse nicht Eingeweihten erschien die Mitwirkung bei der Flucht des Papstes als das Verbrechen, um dessen Willen der König sich nun anschickte, den Herzog zu bestrafen. Die Mitwirkung bei der Flucht Johannes XXIII. war aber nicht die Ur sache, sondern nur die letzte Veranlassung der Verfolgung des Her- zogs-durch Sigmund. Jedenfalls war aber diese Flucht

17
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_32_object_3930237.png
Page 32 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
haben können? S. 3 bezieht sich hauptsächlich auf die von Maximilian so sehn lichst gewünschte baldige Rückreise nach Böhmen, Zunächst ist schon von Interesse, daß der Inhalt dieses Schreibens einen deutlichen Beweis für die Tatsache bildet, daß zur betreffenden Zeit von Seite des Erz herzogs und seiner Umgebung Versuche gemacht wurden, um den König Ferdinand zur Zurückberufung seines Sohnes nach Böhmen zu bestimmen. Bereits in S. 1 befindet sich eine Stelle, welche auf einen derartigen Versuch hinzudeuten scheint

Hier verbietet nämlich Fer dinand, daß der Sohn ohne Zustimmung Siegmunds, Fürstenbergs oder des Chantonnay mit dem Kaiser spreche, beziehungsweise sprechen lasse, Wollte also der König seinem Sohne jeden Verkehr mit Karl V. verbieten? Das ist doch nicht leicht denkbar. Der Zu satz „bezvv, sprechen lasse 14 zeigt übrigens deutlich, daß es ein be stimmter Gegenstand gewesen sein muß, worüber der Erzherzog nicht mit dem Kaiser verhandeln sollte und es ist sehr leicht möglich, daß es eben Maximilians Rückreise

verlange, sich mit seinem Vater wieder zu ver einigen ? Wenn das bisher Angedeutete nur den Wert einer sehr schwan kenden Vermutung besitzt, so ist aus dem Inhalte von S. 3 sicher zu schließen, daß der Graf von Lodron später dem König gegenüber von dem Wunsche Maximilians geschrieben haben muß, und zwar nicht so sehr im Berichte vom 28- August, sondern vielmehr in jenem vom 14. September. Denn der erstere wird von Ferdinand in S. 3 als bloßes Antwortschreiben auf S. 1 und S. 2 bezeichnet, auch ließ

18
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_210_object_3930601.png
Page 210 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
204 J, Slokar. diente, um die Schweizer zum Vertragsbruch zu verführen und sie zu bewegen, die habsburgischen Lande mit Krieg, zu überziehen. Aber wenn der König dem Herzog jetzt noch nicht gefährlich werden konnte, so vergaß er nicht, alles auf eine spätere, günstigere Zeit zu verschieben. Denn daß er nicht gesonnen war, diejenigen, die er auf ihre Bitten in seinen Schutz genommen hatte, preiszugeben, ersieht man daraus, daß er am 25. Juni 1412 den Bischof Georg von Trient zu seinem Rate

vereinbart wurde 2 ). Es war die Not, die Sigmund dazu gezwungen hatte. Denn tatsächlich blieb er dem Herzog, wie wir noch sehen werden, feindlich gesinnt, obwohl er, um im Augenblicke, wo er sich anschickte, das Reich zu verlassen, den Explosivstoff in demselben zu vermindern, zwischen Herzog Friedrich einerseits, den Herzogen von Baiern und Venedig-andererseits einen Waffenstillstand vermittelte 3 ). Wie der König über den Herzog in Wirklichkeit dachte, ersieht man am besten aus seinem Verhalten

bei seiner Anwesenheit in Tirol. Schon daß der König das Bistum Chur in seinen und des Reiches besonderen Schutz nahm und die Reichsstädte am Bodensee aufforderte, so oft es verlangt würde, zum Schutze desselben aus zuziehen, dürfte den Herzog nicht gerade angenehm berührt haben 4 ). Was erst, wenn Sigmund am 8. August den Schutz des „hart bedrängten' Bistums Brixen dem Ritter Peter von Spaur, Hauptmann an der Etsch, übertrug; derselbe sollte über alle Bedränger des Bis tums zu Gericht sitzen 5 ). v \ Altmann

20
Books
Category:
History
Year:
(1911)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 8. 1911
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FMGTV_1911/FMGTV_1911_31_object_3930235.png
Page 31 of 367
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 359 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/8(1911)
Intern ID: 484880
dem Graten nicht vor dem 25. August antwortete, da er eben den ersten Bericht nicht ganz wahrheitsgetreu und erst den zweiten, kurz vor dem 25. August erhaltenen befriedi gend befunden hatte. Möglich ist ferner, daß der König inzwischen auch von anderer Seite Aufklärung gefordert und erhalten hatte, doch kann eine solche nicht nachgewiesen werden. Wenn aber Siegmund seinen zweiten Bericht absandte, nachdem Gamez die Antwort des Königs erhalten hatte, dann dürfte noch etwas anderes geschehen

sein. Der Spanier wurde durch das „que rio fuera està' im Briefe Ferdinands stutzig und warnte nun entweder den Erzherzog selbst oder doch dessen Umgebung und bot so dem Grafen von Lodron Gelegenheit, sich noch rasch in seinem zweiten Berichte vor dem König zu rechtfertigen. Uber die Frage, ob Maximilian in München einen bestimmten Zweck verfolgte, sind einige mehr oder minder zutreffende Ansichten l ) laut geworden; vielleicht ist es bei der damaligen Jugend und Charakter anlage des Prinzen gar nicht notwendig

Anordnungen, welche in S. 1 und S. 2 so klar angegeben werden, daß hier eine eingehende Behandlung der selben füglich unterbleiben darf. Ob der König, wie er anfangs be absichtigte 2 ), an den Sohn ein gesondertes Schreiben, das einen scharfen Verweis enthalten sollte, auch wirklich verfaßt hat, ist un bekannt. Wahrscheinlich hat er es aber nicht getan, da ja sonst nicht recht verständlich wäre, wie er S. 2 abfassen und absenden konnte. Daß er einem an sich so geringfügigen und noch dazu mit ') Vgl

21