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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
(1902/1905)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Page 244 of 594
Author: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place: Innsbruck
Publisher: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12 In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark: III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
Intern ID: 483812
frei, wo der Verwurf abgefallen ist und die Ziegel bloß liegen. Wir sehen, Meister M. R. stand ganz auf dem Boden seiner Zeit 'und versetzte die heiligen Personen mitten in die Wirklichkeit des Alltags. Was seine Typen anlangt, sind sie durchaus ernst und würdevoll, meist kräftig durchgebildete.Charakterköpfe. Durchschnittlich scheinen ihm alte Gesichter besser zu gelingen als jugendliche. Bei seiner Anbetung der Könige ist besonders die in sehr blanen, kalten Tönen gehaltene, aber mit großem Fleiß

gemalte Landschaft zu beachten. Diese von Bnrgen und turmreichen Städtchen belebten Hintergründe mit den starren wie gemeißelt aussehenden Felsgruppen mahnen entfernt an Montegna; so auch der Faltenwurf der Gewänder, der großzügig, rund oder vielmehr geschweift, doch nicht immer von glück lichster Erfindung ist. Wir sehen, auch Meister M. R. steht — ein echter Tiroler — wieder zwischen dentfch und welsch. Ganz unter deutschem und zwar speziell schwäbischem Einfluß stehen vier große Bilder

, welche das Ursulinenkloster zu Brun eck der Ausstellung überlassen hat (Kat. 27—30). Wie dieselben laut Anmerkung im Katalog einst Michel Pacher zugeschrieben werden konnten, ist uns unerfindlich. Sie haben wohl kaum einen Zug, der nur von fern dem Meister des Sankt Wolfgang-Altares und der „Vermählung der hl. Katharina' verwandt wäre. Breite, runde, ehrliche Schwabengesichter, nicht trivial, aber weder tief sinnend, mit jenem Abglanz mystischen Schauens, der Pachers Heilige verklärt, noch von so ausgeprägter

Individualität wie diese rundliche Augen, breite, bisweilen etwas sonderbar geformte Köpfe mit stark gewölbter Stirn — Christus auf dem Auferstehnngsbild! — kurze, untersetzte Gestalten, eine starke Neigung zu perspektivischer Verkürzung — darin eher dem Friedrich Pacher ähnelnd —, das ist die Signatur dieser Bilder. Man untersuche, was Michel-Pachèr damit gemein hat! Viel näher liegt eiu anderer Meister: jener Frater Wilhelm von Schwaben, den wir aus dem Schweizer Kreuzgang kennen. Das Bild „CHristi

Paulus etwas modernisiert. Barbara, eiu feiner Kopf mit niedergeschlagenen Augen und echt deutschem Typus, gehört, will uns dünken, zu den Bildern, die man nicht leicht vergißt; sie' ist eben eine Persönlichkeit. Vielleicht ging sie.einmal als sittiges Malertöchterlein in dem Hanse aus und ein, wo unser leider un bekannter Meister seine Kunst erlernte und, vielleicht schwebte sie ihm von da an vor wie Simonetta Vespucci dem Botticelli?' -Ein ganz anderes Bild — wir möchten es nach Farbe, Auffassung

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