¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 5 - 8. 1889 - 1892
Page 84 of 298
Author:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place:
Innsbruck
Publisher:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description:
Getr. Zählung
Language:
Deutsch
Notations:
Abschlussaufnahme von: 1889,1-12 ; 1890,1-12 ; 1891,1-12 ; 1892,1-12
In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark:
III Z 294/N.F.,5-8(1889-92)
Intern ID:
483832
Hostie des Heils und vergegenwärtigt so das Mittleramt des Priesterthums in der Kirche Gottes. Auf einer Erhöhung der Mensa erscheint statt des Kreuzes Christus selber, als Centrum des BAdes, der Opserer und das Opfer zugleich, der ewige Hohepriester, einmal in das Heiligthum getreten, um immerwährende Erlösung zu erfinden in seinem Blute. Er ist dargestellt als der Heiland aller, mit der Dornenkrone auf dem Haupte, die da ist die Mitra des Hohenpriesters am Kreuze, die Rechte streckt
er zum Segen aus, den die Kirche empfängt, nm ihn den Gläubigen auf der Erde und im Fegefeuer zu vermitteln, mit der Linken hält er eine Krone über den Papst, zum Zeichen der Macht, die er seiner Kirche verliehen, der königlichen Gewalt, die im Ablasse auch der leidenden Kirche zu Hilfe und Trost geworden. Links, an die Mensa des Altares gelehnt, kniet eine Frauengestalt in inbrünstigem Gebete für die Abgeschiedenen, hinter ihr erscheint zur Vervollständigung der Idee ein Engel mit den Attributen der guten
Werke und der Lampe des Glaubens, die er gegen Christus emporhält. Damit wird hingewiesen auf das Credo, daß unser Erlöser lebt, und jeder, der an ihn glaubt wird nicht sterben in Ewigkeit, auf den Stand der Gnade, in dem wir beten sollen, damit es für die armen Seelen verdienstlich sei, auf die guten Werke, die aus dem Glauben hervorgehen und besonders werthvoll sind für die leidende Kirche im Fegefeuer. Christus selber aber, mit Alba und Stola angethan, weist hin auf das höchste Mittleramt
, das er durch seine Kirche fortsetzt bis zum Zeitenende. Er ist zu denken na cd den Worten des Apostels: „So ist Christus eines neuen Testamentes Mittler, auf daß nach eingetretenem Tode die zur ewigen Erbschaft Berufenen die Verheißung empfangen.' ein Hsdr. 9. 15.) Die armen Seelen haben bereits das Anrecht auf die Erbschaft unum stößlich erworben, können sie aber noch nicht antreten, bis ihre Schuld nicht auf Heller und Pfennig bezahlt ist. Der gläubige Besucher des Friedhofes aber wird durch dieses Bild
an seine Pflicht erinnert, „für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden erlöst werden.' Machab. II. 46.) und die Mittel der Kirche zu gebrauchen, um ihnen zu Hilfe zu kommen. 2. Die triumphierende Kirche in Verbindung mit den armen Seelen. Wir legen diesem Bilde den ersten Theil des Osfertoriums der Todtenmesse zu Grunde: „Herr Jesu Christe, König der Herrlichkeit! erlöse die Seelen aller verstorbenen Gläubigen von den Strafen der Hölle und dem tiefen Abgrund! es führe sie der heilige Michael