Musica : Archiv für Wissenschaft, Geschichte, Aesthetik und Literatur der heiligen und profanen Tonkunst;; 1. 1866
siodori, vnderschidener modorimi oder Art der Music, dort sich die alten gebraucht die affect dess Gemiiths, dardurcl zu bewegen: als der- modus Dorius, ward gebraucht ziu Bewegung zur ■ Keuschheit ; Phrygius zum Streyt; Jasius zum Verstand und Spitzfinnigkeit ; Lydius zur recreation Erquick- vnd Belustigung, etc. Augustinus bekennet, dass die Music jhn dermassen afficiert, dass jhm melirmahlen die Augen vbergangen. Theodoricus der Gothen König schreibet an Boèthium : Er solte jhm
ein Citharisten zuschicken, welcher mit lieblichem Schlagen, die wilde Hertzen der Heiden ermiltern könte. Eben der Yrsachen auch Ninna Pompi li us von den Göttern vnd deren thaten, besondere Yerss gemacht, vnd solche bey jhrem Götzendienst singen soll haben lassen, dadurch er das wild Heydnisch Volck, zu ehrlichen Sitten bewogen. Die Instrumental Music erwecket 1. den Geist der Weissagung. Da Elisa der Prophet, dem König Jorain Weissagen solt, begehret er einen Spielman, vnd da der Spielman atiff der Saiten
spielete, kam die Hand dess Herren auff den Propheten, dass er anfielig zu verkündigen, wie es mit dem König ablauffen werde, 2. König. 3. 15. 16. Instrumental Musik ermundert 2. das Geinüth dess Menschen, erwecket darinn Christliche devotion vnd Andacht, Wann David sein Hertz und Gemütli, zu Gott auffmunteren wolt, da hiess es bei ihm, wache auff Psalter vnd Harpfe, Psalm. 57. 9. Spilete auch für der Lade dess Bunds, mit seiner Karpfen auff, sein Gemitth zur devotion und Andacht dadurch zu bewegen