Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 1. 1864
— 15 — wozu sie auch Meister Stefan Go dl und Maler Wolf gang-, Gilg Sesslschreibers Stiefsohn, beizuziehen befahlen. Hier be gegnet uns Meister Stefan Godl zum ersteninale. Wir müssen aber auch sogleich von diesem Meister, dem bei den Werken zum Kaisergrab noch eine grosse Rolle zu spielen Vorbehalten ist, berichten, da er schon seit einigen Jahren ebenfalls zu ilühlau , aber in bescheidener Zurückgezogenheit thätig gewesen ist. Schon im Jahre 4506 hat Kaiser Maximilian, an dessen Hofe
zu Innsbruck bereits mehrere Maler, Bildhauer, Plattner, Baumeister, Stempelschneider, Goldschmiede, „Tapessirer“ und Kristallschneider bleibende Anstellung oder Unterstützung ge funden hatten, "') den Beschluss gefasst, auch für die Kunst der Rothschmiede oder Erzgicsser eine Anstalt zu schaffen, die er ebenfalls nach Moldau zu verlegen gedachte. Zur Grün dung dieser Anstalt wollte er den ersten und berühm testen Rothschmied von Nürnberg, also wohl Peter Vischer, hieher ziehen. Kaiser Max schreibt
oder verdingen würden, zu giessen und die Roth- schmiederei dadurch aufzurichten und in Gang zu bringen und sich darum mit demselben Rothschmied um ein jährlich Provision *) Als Maler erscheinen hier: Gilg Sesslschreiber, Jörg Köldrer, Hans Knodcrer, (alle drei als Hofmaler), Tiefenbrunner, Kaspar Wirt, Lebenbacher ctc., als Bildhauer: der vorzügliche Meister Christof Geiger, als berühmte Plattner: die beiden Seuscnhofer, als Baumeister: M. Scheppach, Hans Schifer, Andre Grabl, als Stempel Schneider