Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
Verschwörung in Oesterreich gegen K. Friedrich. 341 von Portugal, Richte des Königs Alfons V. von Aragonien, Neapel und Sicillm, über deren Schönheit und Edelsinn der Ruf nicht genug berichten konnte, und es ward ihm der Borzug vor dem Kronprinzen von Frankreich, für welchen ebenfalls um die Prinzessin geworben worden war. Er wollte, um die Handlung zu verherrlichen, die Vermälung mit feiner Kaiserkrönung zu Rom verbinden, und setzte daher in Wien, für die Dauer feiner Abwesen heit, Männer
dadurch nur den Hochmuch des rachsüchtigen Mannes, der jenes Anerbieten mit scheinbarer Uneigennützigkeit ausschlug, und das Volk besonders dadurch auf lärmte , daß der König den Ladislav, statt ihn in Wien zurückzulassen, mit sich nach Rom geführt hatte. Eyzmger sammelte alle Tage neue Anhänger, und veranstaltete zn Martperg an der mährischen Gräme eine Zusammenkunft vieler gleichge stimmten Edlen, welche sämmtlich beschworen, nicht eher zu ruhen, als bis Friedrich den Ladislav ausgeliefert
haben werde, und nöthigm Falls die Waffen wider den König zu ergreifen. Sie schickten dem Könige Abgeordnete nach Neustadt nach, die jene Forderung ihm ausdrücklich hinterbrachten. Als der König sie abschlägig beschied, hielten sie eine zweite Versammlung, und wiederholten ihre Forderung mit noch größerer Entschiedenheit. Die könig lichen Rathe schöpften Bcsorgniß, weil der Anhang der Verschwornen immer weiter griff, und sie baten den König, nach Wien zurück zu kehren, und durch seine Gegenwart die Gefahr
niederzuschlagen. Dies Hatte jedoch dem Konige unrühmlich bedünkt, und er setzte daher mit Ladislav seine Reise fort. Eyzin- ger und seine Helfer aber entwickelten eine immer größere Thätigkeit. Der König bekämpfte ihren Aufstand, statt mit Waffen, mit bloßen Erlassen und Ermahnungen, welche den Empörern nur die Ohnmacht ihres Gegners zeigten. Das Volk wurde von ihnen endlich für offene Gewaltftreiche bearbei tet, und der Magistrat von Wien mußte, nach längerem Widerstreben, zuletzt zur Berufung