nicht, aber Mädel erschrecken doch vor so was Nassem, Kaltem." Wieder lächelte Ines; diesmal nachdenklich. Dann sagte sie: „Du, da muß ich dir mal was aus Rußland erzählen, aber komm, wir wollen erst den armen Frosch befreien und ihn zusammen in den Garten tragen. Dabei erzähle ich dir meine Geschichte." Robert war beschämt, aber er wagte nicht zu wider sprechen, — lieber hätte er es gehabt, Ines wäre ihm grob geworden oder hätte gedroht, ihn den Eltern zu verraten. Aber dieser freundliche Gleichmut entwasf
, das einen lebendigen Fxosch anfaßte, war ihm noch nicht vorgekommen. Mit großen Augen starrte er sie an. ,;Gib, bitte, mal oie Schachtel her, Robert", sagte Ines als sei nichts geschehen, — „wir wollen ihn da wieder hineintun; in meiner Hand wird er sich kaum wohl- sühlen." Mechanisch gehorchte er, sie setzte den Frosch vorsich tig in den Behälter und stülpte rasch den Deckel dar über. „Komm, nun laufen wir in den Garten", sagte sie. Im Korridor begegneten sie dem Vater. Der fragte, erstaunt, Ines mit dem Bruder
zusam men zu sehen, was eigentlich nie geschah, freundlich und interessiert, indem er auf die Schachtel zeigte: „Was tragt Ihr denn da so vorsichtig?" Der Junge wurde feuerrot im Gesicht, aber Ines sagte: .Liobert hat einen Frosch für mich gefangen, um ihn mir mal zu zeigen, und nun wollen wir ihn wieder ins Freie setzen." Sie hob ein wenig den Deckel in die Höhe, um den Vater in die Schachtel gucken zu lasten. Pflichtschuldig blickte der hinein, dann sagte er: „Nun lauft aber rasch
, was deiner Ansicht nach nicht ganz recht war?" Der Junge überlegte einen Augenblick „Ich glaube nicht", sagte er dann, „aber Jungen denken darin auch anständiger, wie Mädel." „Ich glaube, da irrst du dich aber", sagte Ines lä chelnd, „siehst du, hier auf dieses Beet wollen wir ihn hüpfen lasten. Der wird froh sein, aus dem Gefängnis herauszukommen." Sie kauerte sich nieder und öffnete den Deckel. „Willst du ihn noch mal sehen?" fragte sie, zu ihm aufblickend. Aber Robert hatte alles Intereste an dem Frosch ver
ein Leben." Der Junge nahm ihr den kleinen Pappkarton aus der Hand, aber er zerdrückte ihn und warf chn wenige Schritte weiter weg über den Zaun. „Ach, ich brauche chn gar nicht mehr", sagte er ye- ringschätzig. Und plötzlich hakte er sich bei Ines em. „Nun erzähl mal die Geschichte aus Rußland, von der du sprachst", bat er. Ines sah versonnen drein. „Ach, die fiel mir nur so ein, als du sagtest, Mädel erschräken vor so was wie einem Frosch. Als ich ungfähr so alt war wie du, da mußten wir uns mal