1,543 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1938/25_08_1938/NEUEZ_1938_08_25_3_object_8183717.png
Page 3 of 6
Date: 25.08.1938
Physical description: 6
Einzelverhöre durch tschecho-slowakifche Offiziere. sNachoruck verboten.) 18 Der Etappenhase Von Bunje-Cortan „Ach..entgegenete Jochen Bötters, „das denkst du man bloß jetzt! Ich denk', der Krieg hört überhaupt nich aus! Ich kann mir nich vorstellen, daß... daß ich wieder mal in der Heide bin!" „Du bist verrückt, Jochen!" schrie Otto wütend. „Natürlich muß er aufhören! Bald, hörst du! Sieh dir doch unsere Re serven an...!" „Tscha... Otto! Das ist man drüben auch nich besser!" „Die haben noch die Amerikaner

in Jenin schwer verwundet wurde, ist am Donnerstag im Krankenhaus von Haifa gestorben. Mehrere bei den unweit von Haifa gefangen genommenen Freischärlern wurden vom Kriegsgericht zum Tode ver urteilt. Bei einem Zusammenstoß in Jaffa sind zwei Araber durch Schüsse schwer verletzt worden. „War doch mein Bauer, Hinnerk! Das mußt du denken! Mein Bauer!" „Tschä... Jochen, das is nu mal nich anders! Da kannst nix machen. Wenn's dich oder mich ... oder den Otto erwischt... denn is auch alles vorbei

!" „Ja ... schon, Hinnerk... aber denk' doch ... an den Hof! Sind alle eingezogen! Die Bäurin hat niemand mehr! Der Paul... der ist doch erfi vierzehn Jahre! Der Hannes ist auch eingezogen! Was soll denn aus dem Hofe werden? Gibt ja keine Leute nich! Was soll aus dem Hofe werden?" Hinnerk Pott zuckte stumm die Achseln. „Geht viel kaputt, Jochen... das ist nun mal so, da kannst nix tun! Und geht eben auch mal... in der Heimat was kaputt!" Aber da begehrte Jochen auf: „Der Hof... der Sprocke mannhof

... von meinem Bauern... nee, nee, der darf nicht kaputt gehen! Hörst du, Hinnerk! Der darf das nicht! Mußt denken... vierhundert Jahr schon sitzen die Sprockemanns auf dem Hofe! Vierhundert Jahr! Und da... da... das soll vielleicht mal... mal zu Ende sein, daß ein anderer... nee, nee, Hinnerk, das kann nich fein!" „Hat alles mal ein Ende, Jochen! Mit dem Leben is das nich anders!" „Aber mit dem Hofe nich! Du... mit dem Hofe von mein' Bauern nich! Du, der muß bleiben! Un'... un' wenn Früh jahr is ... denn laß

1
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/04_03_1933/ZDB-3077641-7_1933_03_04_5_object_8455626.png
Page 5 of 8
Date: 04.03.1933
Physical description: 8
. „Das ist fein' Wann wollen! Sn kommen?" „Am 20. Jrrni, Vater!" „Schön, mein Junge! Jetzt wollen wir eine tüch tige Reklame für die Tagung entfalten! Du bist doch ein gewitzter Kopf. Arbeite ein bißchen ein Programm aus. Mir müssen den Leuten was bieten!" „Mache 'ich, Vater! Wollen mal Pulkenau zeigen, daß wir im „Ochsen" keine Ochsen sind!" „Richtig, sehr richtig! Du, sprich mit Onkel Otto, der muß uns helfen, muß was Besonderes bieten!. Der kann doch so allerlei." „Sicher, Vater! Ich werde mal überlegen

werde. Er habe bis zum 20. Juni zu räumen. Man sei bereit, ihm für eine neu zu errichtende Wirt schaft, zehn Meter zurück, die Konzession zu geben und ihm den Gmnd und Boden billig zur Verfügung zu stellen. Peter Lenz bleibt ganz ruhig. „20. Juni. . . hm. . . das wäre gerade der Tag, da der Heimatschutz-Tag bei uns ist!" „Jawoll, Vater!" „Denn sollen sie man kommen! Aber ich will doch mal rüber zu unserem alten Justizrat springen und Flammen der Bedrückten Roman von Erich A. Mayer 31. Fortsetzung „Milan

Worten den Kopf sinken lassen und sieht mit feuchten Augen vor sich! hin. den mal fragen, was ich machen muß." „Das wird gescheit sein!" Nach acht Tagen Aufenthalt spannt der Neffe Theo dor auch den Onkel Otto mit zun: Arbeiten a>L „Ein bißchen auf dem Bau soll er helfen!" Onkel nickt gutmütig, zieht die dreckige Kluft an und tritt an. Das bißchen Helfen entpuppt sich als schwerste Arbeit. Er soll Steine tragen, Sand usw» Theodor hat den Polier entsprechend unterrichtet und zieht

vor, sich zu verduften. Der Polier kratzt sich hinterm Ohr. „Det paßt mich nich, Orje!" sagt er zu einem Mau rer. „Der alte Onkel vom Chef, der doch jut und jerne mitte Sechzig ist, der soll die schwere Arbeet machen!" „Ja, der Alte hats gesagt, Karl!" „Det jeht aber nicht! Ick werd mit ihm mal reden!" Er geht zu Otto und erzählt ihm, was er arbeiten soll. Onkel lacht und s chüttelt den Kopf. „Ein bißchen helfen, hat mein Neffe gesagt!" „Ja, ja, was ein 'bißchen bei dem Chef ist, det wissen wir schon, Herr

mit allen verfügbares Booten. An alle Fischer ist der Befehl ergangen, ihre Boote fahrbereit zu halten. Sie wollen eine Kette bilden und das ganze Schilfland durchstreifen, alle In seln einkreisen. rrnd mit Hunden durchsuchen, bis im ganzen Land kein Fleck mehr ist, wo sich eine Ratte aufhalten könnte." 1 fein bedienen^ Onkel. Ich binde mir eine weiße Schürze um, du sollst mal sehen, daß ich wie die leibhaftige Käthi aus Alt-Heidelberg ausschaue." „Haha...großartig! Aber einen Erbprinzen kann ich dir nicht schaffen

2
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/18_01_1933/ZDB-3077641-7_1933_01_18_4_object_8455551.png
Page 4 of 4
Date: 18.01.1933
Physical description: 4
Blick mit seinem Sohne. „Nanu, Lina! Schön willkommm! Un mit dem Kof fer hier?" Lina schiebt ihre Kürassiergestalt heran. „Jawoll, ick habe jekündigt! Vater Lenz. . . habm Sie man für mich nicht een Zimmer frei... uff een paar Tage?" Peter Lmz hörts erstaunt, dann schlagt seine Hand kla tschend auf dm Tisch. „Donner und Doria! Kommen Sie doch ein bißchen nä her, liebe Lina! Rudi, laß für Lina mal ein großes Hel les ein." Peter Lmz erhebt sich und geht Lina entgegm, nimmt ihr dm Koffer ab und zwingt

sie in dm Stuhl. „So. . . mir auch eins, Rudi! Und jetzt erzählm Sie mir mal. . . was ist denn dort drüben passiert?" Lina sieht ihn mit ein paar dicken Tränen in den Augm an, dann stößt sie grimmig hervor: „Onkel Otto soll HauS- dimer drüben werden!" „Was?" Die Männer, beide, haben eS überrascht geftagt. „Jawoll! Detwejen bin ick doch wej, weil ick der Madam ordmtlich Bescheid jestoßen habe. Wat sagen Sie, Vater Lenz... der jute, olle Onkel Otto, der jut jenug war und hat dem Frank die 8000 Dollar jepumpt

, der soll uff seine alten Tage vor det bißken Vapflegung noch arbeeten. Als Hausdimer! Js det nich eene Schande! Mitn Wagen soll er jedm Tag drei-, viermal nach dem Bahnhof tip peln! Det is doch nich zu glauben! Die Madam wills!" Peter Lenz schlägt mit der Faust auf den Tisch „Der Teufel wills! Da werden wir mal ein wenig auft mucken. Lina, da ist Peter Lenz n cht stille. Da werd ich dem Hanswurst von Frank mal Bescheid stoßen, daß die Wand wackelt! Onkel drüben als Hausdiener? Daß ich nicht lache

lächelnd den .Kbps. „Nein, nein, Peter! Noch nicht! Erst mache ich etnnM das ganze Theater mit! Weißt du, es gibt mir Spaß, ck* mal als vernünftiger Mensch unter lauter Clowns zu seüh" Peter begreift ihn nicht. „Aber Otto, das geht doch einfach nicht, du als Haus» dimer!" „Was willst du, ich bin jetzt kein Millionär mehr, Jet* dern ein armer Teufel, und ein armer Tmfel muß beiten. So ,jsts auf der Welt. Du bist ein seelenguter Ksrfi Peter, aber. . . über irdische Schätze verfügst du auch nicht. Hast

4
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1935/23_11_1935/NEUEZ_1935_11_23_3_object_8174577.png
Page 3 of 6
Date: 23.11.1935
Physical description: 6
meiner Frau, wir stammen aus Holland . . ." „Ach, Holland! Dort gibt es doch die Diamantenschleife reien!" „Ja, in Amsterdam. War mal dort, wegen eines Diaman ten." „Also, dann stimmt die Sache!" unterbrach ihn Herr Fox, der jetzt plötzlich ganz ruhig und hart geworden war. „Ich hoffe, daß ich Sie wegen des Finderlohnes . . ." „Na, ich denke, meine Frau sollte besser aufpassen! Mir ist es ja ganz gleich, ist ja ihre Kette! Also gut, was wollen Sie haben, Mister Fox?" Herr Fox überlegte nicht lange

. „Es ist eine wundervolle und teure Kette. Man könnte sie unter Freunden auf fünf tausend Dollars schätzen. „Möglich, möglich, aber die Zeiten sind schlecht, das wissen Sie!" „Ganz genau, Mister Slomly. Aber wenn Ihnen die Sache nichts weiter bedeutet, glaub ich, wird es besser sein, ich ginge damit zun . . ." „Ach, das wäre gelacht. Wissen Sie, unter uns, ich zieh die Sache schon mal ab vom Wirtschaftsgeld, oder wenn ein neuer Wagen kommen soll oder so . . . Also, hier! Einverstanden?" fragte Slomly und blätterte

an der Be lohnung kommen. Sie können also beschwören, daß der Sander Ihnen gegenüber behauptet hat, diese Gifttabletten einem, wie er sagt, hübschen Mädchen ausgehändigt zu haben?" „Jawohl, einem hübschen Mädchen, ich habe es nicht ver gessen," sagte die Frau finster, „und beschwören will ich es auch. Vielleicht hilft das seinem Gedächtnis etwas nach," schloß sie gehässig, während sie sich erhob. „Ja, lieber Dillmann, nun müssen wir uns den Sander wohl noch mal vornehmen." „Und das sofort," sagte Dillmann

, „ich habe ordnungsgemäß verkauft, und Sie sollen mir erst mal was beweisen, ehe Sie mich hier dauernd beschuldigen." Er hatte recht, verdammt noch mal, der Kerl war mit allen Wassern gewaschen. Bewiesen war ihm nichts, als daß er eine Tablette, die nach dem Gistbuch vorschriftsmäßig hergestellt war — auf den Namen Müller einem jungen Mädchen ausgehän digt hatte; das war sehr wenig. Aber es konnte viel sein, wenn man wußte, wer dieses junge Mädchen war. Sander schwieg, als Witt plötzlich fragte: „Würden Sie das junge

6
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/26_08_1933/ZDB-3077641-7_1933_08_26_4_object_8455851.png
Page 4 of 12
Date: 26.08.1933
Physical description: 12
in ihrem Leben. Sie ist unsicher geworden- findet sich in allem nicht mehr zurecht. Ihre seelische Robustheit hat sie ver loren, allmählich ist ihr das Unterscheiden von Gut- und Böse, Falsch und Richtig möglich geworden. Was ist nur aus ihrem Leben geworden? Die Türe geht auf. Sie schrickt empor. Im Rahmen der Tür erscheint Lina, die einstige, so tüchtige Köchin. „Guten Tag, Madam!" „Guten Tag, Lina!" spricht Frau Antonie ganz freundlich. „Finden Sie den Weg auch mal zu mir?" „Nanu, det klingt

, als ob Sie versessen haben, wie ick mal mit Sie ins Jericht gegangen bin!" „Vergessm nicht, Lina, aber verstanden und begrif fen. Ach, es hat sich soviel geändert. Die Geschäfte gehen ruhig, sehr ruhig. Da hat man Zeit, mal nach zudenken. Kommen Sie, setzen Sie sich, Lina, und dann erzählen Sie mir mal — was treibt Sie hier herüber?" „Madam — eben hat sich die Dixi mit dem Rudi verlobt." Frau Antonies hartes Gesicht wird ganz weich und Tränen steigen in ihre Augen. „Tiie — Dixi — hat sich verlobt? Und — ich weiß

nichts davon? Soweit — sind sie schon von mir fort?" „Ganz weit, Madam — und wenn Sie jetzt nicht mal tüchtig aus schreiten, denn kriegen Sie sie nich mehr in. Janz plötzlich kam det mit die Valobung. Und ick habe nu jedacht, eene Mutter — Sie haben doch die Dixi uffjezogen und lieb gehabt, det weeß ick doch — eine Mutta, die muß an dem Glückstage bei die Tochter sin. Nich wahr, det vastehn Sie?" „Ich — sott — mit nach drübm kommen?" „Det sollen Sie, Madam!" „Ich — kann nicht, Lina. Ich brings nicht fertig

7
Newspapers & Magazines
Wörgler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077771-9/1933/04_03_1933/ZDB-3077771-9_1933_03_04_4_object_8436704.png
Page 4 of 6
Date: 04.03.1933
Physical description: 6
, und alle si'mf Jahre kehrt also die alte Rede wieder. Wort ftir Wort würgt er sich durch Rede Nr. 3, und alles mimt andächtiges Lauschen. Plötzlich erschrickt alles. Man sieht, wie Meterlang das Gesicht verzieht und sich krümmt. Mit Mühe kann er weitersprechen. Plötzlich, mitten im Satz, sagt er: „Verzeihung, Kameraden!" und läuft, haste, was kaunste, aus dem Saale. Was ist mit einem Mal mit der Gesellschaft los? Die verziehen ja auch die Gesichter und halten sich den Leib. Einer nach dem andern steht

— an. Dann klopft er Theodor auf die Schulter. „Ist nicht anders, lieber Neffe. Wenn man ver armt ist, dann muß man arbeiten. Das geht nicht anders. Sie haben mich so lange durchgefuttert, lgß sie man, es ist ihr gutes Recht, daß ich alter Kerl ein bißchen arbeite." „Fällt es dir denn nicht schwer, Onkel? Ein Mann wie du! Einst so reich...!" „Und jetzt nur ein Notpfennig! Verdammt wenig zum Leben, lieber Neffe, meine 2000 Mark. Sinds nicht mal mehr ganz. Du weißt doch- ich rauche gern, und das muß

... aber .... das i st schön.... das ist schön., wir., hup., wir müssen einen heben. Onkel grinst niederträchtig. „Machen wir, lieber Neffe! Die Geschäfte gehen wohl gut? ,,Jch... hupp... viel Arbeit, Onkelchen.. hupp.:.. viel Arbeit! Heute... erhole ich mir mal. — Hupp ...das...muß man doch..." „Das muß man," stimmt der Onkel treuherzig zu. „Warte mal ein'n Momang, lieber Neffe! Ich muß mal kieken, ob ich was erwische!" „Gemeinheit... hupp... Schweinerei... hupp ..... daß dich der Frank... zum Hausdiener... gemacht

8
Newspapers & Magazines
Wörgler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077771-9/1933/26_08_1933/ZDB-3077771-9_1933_08_26_4_object_8436858.png
Page 4 of 6
Date: 26.08.1933
Physical description: 6
in ihrem Leben. Sie ist unsicher geworden, findet sich in allem nicht mehr zurecht. Ihre seelische Robustheit hat sie ver loren, allmählich ist ihr das Unterscheiden von Gut- und Böse, Falsch und Richtig möglüh geworden. Was ist nur aus ihrem Leben geworden? Die Türe gcht auf. Sie schrickt empor. Im Rahmen der Tür erscheint Lina, die einstige, so tüchtige Köchin. „Guten Tag, Madam!" „Guten Tag, Lina!" spricht Frau Antonie ganz freundlich. „Finden Sie dm Weg auch mal zu mir?" „Nanu, det klingt

, als ob Sie vergessen haben, wie ick mal mit Sie rns Jericht gegangen bin!" „Vergefsm nicht, Lina, aber verstanden und begrift ftn. Ach, es hat sich soviel geändert. Die Geschäfte gehm ruhig, sehr ruhrg. Da hat man Zeit, mal nach zudenken. Kommen Ae, setzen Sie sich, Lina, und dann erzählen Sie mir mal — was treibt Sie hier herüber?" „Madam — eben hat sich die Dixi mit dem Rudi verlobt." Frau Anto-nies hartes Gesicht wird ganz weich und Tränen steigen in ihre Augen. „'Die — Dixi — hat sich verlobt? Und — ich weiß

nichts davon? Soweit — sind sie schon von mir fort?" „Ganz weit, Madam — und wenn Sie jetzt nicht mal tüchtig ausschreitm, denn kriegm Sie sie nich mehr in. Janz plötzlich kam det mit die Verlobung. Und ick habe nu jedacht, eene Mutter — Sie haben doch die Dixi uffjezogen und lieb gchM, det weeß ick doch — eine Mutta, die muß an dem Glückstage bei die Tochter sin. Rich wahr, det vaftchn Sie?" „Ich — soU — mit nach drübm kommen?" „Del sollen Sie, Madam!" „Ich — kann nicht, Lina. Ich brintzö nicht fettig

9
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/12_03_1940/NEUEZ_1940_03_12_3_object_8175050.png
Page 3 of 4
Date: 12.03.1940
Physical description: 4
. So ist es auch in der Kriegsmarinestadt Kiel. Eiskalt, er- barmungslos pfeift der Wind über den Kieler Hafen. An den vielen Brücken haben kleine Schiffe festgemacht Lange Eis zapfen hängen von Brücken und Tauwerk herab, hohe Schnee- masten haben sich an Deck angehäuft. Sieh, dort liegt so ein kleiner Zosse an der Brücke; wollen doch mal sehen, was die Männer jetzt machen. Der Schnee klirrt und singt unter unseren Füßen, als wir über die Brücke schreiten. Mehr rutschend als kletternd gelangen wir auf das Deck, schliddern

ist es- daß wir die Zähne jeden Abend vor dem Schlafengehen gründlich und gewissenhaft reinigen. (Nachdruck verboten.) 19 Cm Mädchen geht an Land Roman von Eva Leidmann Nur zur Aufbewahrung nimmt Jonny den Apparat mit. Es wäre ihm sehr lieb, wenn Erna mit niemandem über seine Geschäftsangelegenheiten redete, auch nicht mit Amanda, falls die mal was fragen sollte. Es konnte doch angehen. Warum ist Erna so aufgeregt, wenn der Name Amanda fällt? Wegen der Person braucht ihr Herz doch nicht lauter zu pochen

, ob alles in rdnung sei zum Empfang der Schwiegertochter. Ein Bote käme mit Spielzeug für Henriette-Hannelore, und vom Wäsche- haur würde ein Paket für Frau Stülcken gebracht. — Erna will noch Blumen aus dem „Garten Eden" holen und die Wohnung schmücken. Der Tapezierer ist mit den Gardinen noch nicht fertig. Malerspuren zeigen sich immer wieder auf dem Parkett. — Wenn Ionny wenigstens gefragt hätte, ob Erna am Sonn tagabend eine Viertelstunde herunterkommen könnte — oder wenn er gesagt hätte: „Erna, sieh mal

so zwischen sieben und Viertel nach sieben zum Fenster herunter, ich geh vorbei. Wenn du einen Augenblick Zeit hast, kommst du mal schnell „Guten Tag" sagen. Ich erzähl dir dann, wie es mit Frau Iuhl aus gegangen ist" das wäre eine schöne Unterbrechung gewesen. — Oder wenn es ihm wenigstens in den Augen lerd getan hätte. Sein „schade" ist aber auch zu papieren gewesen. Daß Ionny inzwischen Elfriede kennengelernt hat, macht ihn nachlässig in seinem „Geschäft". Er hat seinen Kopf schon bei dem flotten Mädchen

: „Sammeln!" Unterwegs schnappe ich mir das Gewehr des hartnäckigen, aber tapferen Gegners. 400 Meter freies Gelände müssen wir zurück in einem Sprung nehmen. Verdammt — im ersten Drittel liegt schon französisches SMG.-Feuer. Wir schmeißen uns hin. Da rattert unser SMG.-Zug los. Dreimal so schnell hört sich die Schuß folge an. Abgerissen ist die französische Garbe. Dankbare Freude erfüllt uns gegen unsere brave SMG.-Kompanie. Auf Wenn sie nun mal was vergißt, gleich gibt Lisa Stülcken dem Freund, Herrn

10
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/06_03_1940/NEUEZ_1940_03_06_3_object_8175442.png
Page 3 of 4
Date: 06.03.1940
Physical description: 4
, unbewußt mit der Rückschau zu gleich auch ein Zukunftsbild der britischen Propagandamethoden der Jahre 1939/40 entworfen. Wieder bezichtigt England das Deutsche Reich der Schuld am Kriegsausbruch, obwohl es selbst die Pulverfaß-Atmosphäre in Osteuropa schuf. Wiederum wird das deutsche Volk aufgefordert, sein politisches Regime zu be seitigen, damit ein „gerechter und sofortiger Friede" möglich sei. Die Herren an der Themse irren sich jedoch, wenn sie glau ben, daß das deutsche Volk ein zweites Mal

ihr einen Strauß Blumen. Ein Kriminalbeamter kommt, von der Versicherung besuchen sie zwei Herren. — So ist es, wenn man erst mal in der Zeitung steht. Gewiß ist, daß Ionny Hasenbein ohne diesen Artikel Ern-a Quandt „nicht mehr auf Rechnung aehabt" hätte, wie Frau Kienast sich ausdrücken würde. — Und da glauben manche Leute, es gibt keine Zufälle. Elftes Kapitel Die UeberfaMgen Durch die Zeitung sind nun so viele Menschen über die Heldin Erna Quandt im Bilde, daß sie selbst in einer verbor- enen Ecke

nur noch bei außer gewöhnlichen Angelegenheiten an Jonny, und das sind Ein bruch und Zeitungsartikel ja nun einmal gewesen. „Mal so" sieht Erna bei Frau Kienast ein. Sie soll ihr helfen, den Malerdreck wegzunehmen. Deswegen ist Erna eigentlich nur gekommen. — „Aber ein bißchen nachgucken wollen wir doch auch", meint Frau Kienast lachend und mischt schon die Karten. Also geht's los mit der Zukunft. — Deckt — schreckt nicht entgeht nicht entgehen tut dir der Herzensmann, Erna, und ein großer, freudiger Schrecken

mit der Gewißheit über einen kurzen Weg -." Frau Kienast sieht fragend in Ernas Gesicht: „Deern, du hast einen Liebsten oder bist kurz davor. — Nun misch noch mal gut und denk dabei. All die Jahre Hab ich dir den Herzensmann gelegt, ein mal muß es doch auch eintreffen." Erna braucht nicht zu erröten, Frau Kienast will nichts Näheres wissen. „Viel Wissen macht Kopfweh", meint sie. „Cs ist wirklich nichts", versichert Erna, und es fft ja auch wirklich nichts. Gediegen ist das. Wenn es wieder so trifft wie diesmal

, früher bei Schlachter Hansen. — Sie aoen mich scheinbar schon vergessen. „Nee. Das nicht. Ich habe Ihre Stimme gleich erkannt." „Ich kann nichts verstehen. Sie müssen lauter sprechen, Fräu lein Erna." .Ja." „Ich wollte nur mal gratulieren. Sie sind ja eine Heldin! — Und das Nebengeräusch, die Belohnung meine ich, ist auch nicht von Pappe." „Da mach ich mir nichts aus." Während sie das aus spricht, ärgert sich Erna. Sie hätte Ionny lieber nach seinem Geschäft fragen sollen. „Sagen Sie das nicht! Geld

11
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/15_03_1940/NEUEZ_1940_03_15_3_object_8174677.png
Page 3 of 4
Date: 15.03.1940
Physical description: 4
. Wie die Zeit vergeht! Nun vertritt sie schon über ein Jahr Mutterstelle an den Temmler-Kindern. Wenn der Schwager an ihrem Geburts tag nichts dergleichen tut, muß sie ihn ein bißchen „auf den Pott" setzen, wie Frau Kienast sich ausdrücken würde. — Sie lväre mit den Nerven fertig und mühte auf Erholung fahren Zu Verwandten. Sie hätte übrigens schon mal dorthin heira ten können, sagt Tante Grete zu Friedrich Semmler. — Da ?r sie nicht von. der Reise abhält, fährt sie. — Kein Mensch iE sich für unersetzlich

halten. Semmlers fühlen sich vudel- Mvhl mal ohne Tante Grete. „Die alte Sabbeltante". sagt Fritzchen. Die Gören sind ja so selbständig! Können kochen, laschen, Geschirr spülen, und wenn's auch nicht so ganz ordentlich ist, so dürfen sie jetzt zu ihrer Arbeit pfeifen mt singen und boxen. Sogar Vater Semmler schwingt sich zu einem Gesumme auf. Den stört der Lärm seiner Kinder auch A wenn Tante Grete da ist. " Als von Schiffer Heini Quandt die Zusage kommt, den Temmler-Heini nach seiner Konfirmation

als Schiffsjungen uff „Johanna II" anzuheuern, fährt er sofort mit dem Fahr rad zu Stülcken und erzählt Erna sein Glück. — Cr verspricht ihr zwar nicht mehr die . Che, wie als kleiner Junge; aber er wird sparen und sie dann mal auf dem Hamburger Dom Zu Würstchen einladen. — Die zwei halten gute Freundschaft. Oft holt Heini Erna am Sonntag ab, begleitet sie, wenn zu fällig „Catharina Quandt" emgelaufen ist, zum Hafen hinun ter oder geht sonst mit ihr spazieren. Wie ein Liebhaber steht er unten vor der Haustür

mit dem kleinen Otto, den die Schwägerin ihr an vertraut hat. — „Kann sich die Deern mal austoben, wenn ich nicht bei bin", hat Inge gesagt. „Und schön verzogen hast mir den Bengel", schimpft sie scherzend auf Erna, als der Junge die Tante beint Abschied nicht loslassen will. Daß der kleine Otto noch viel süßer ist als Henriette-Hannelore, will Inge hören. Erna kommt sich ganz dummerhaftig vor, auf Ottos Frau so eifersüchtig gewesen zu sein. — Sie ist jetzt eine Quandt und gehört zum Schiff. — Wenn der Mensch

großspurig Heini. — „Ich weiß eine andere Mutter für uns.' — Nimm doch Tante (£rna.' r „??!! —- Die wird sich hüten", meint Semmler. — Tante Erna?? — — an sie hat Friedrich in diesem Zusammenhang nie gedacht. „Du kannst sie ja am Sonntag mal fragen, ob sie will", meint der Bengel. Kinder können Ettern manchmal in furchtbare Verlegen heit bringen. „Wir wollen mal Volksabstimmung halten, Vati." — Heini läßt seinen schrillen Hauspfiff ertönen, der „Sammeln" be deutet und der Tante Grete „verrückt" macht

12
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/19_02_1940/NEUEZ_1940_02_19_3_object_8175446.png
Page 3 of 4
Date: 19.02.1940
Physical description: 4
Kin der können nicht viel abgeben; darum nutzt Frau Krenast ihre Begabung aus. Sie versteht etwas von Handlinien, und aus den Karten springen ihr Schicksale entgegen. Es ist nicht viel zu verdienen bei dem Geschäft; die Leute, die zu ihr kommen, müssen ihre Groschen Zusammenhalten. Aber etwas ist es doch, und für den Mann im Rollwagen bringt die Kundschaft ein wenig Abwechslung. — Die Kienast ist ein anständiger Kerl, sie sieht auch mal umsonst nach, und für viele ist sie mehr Beichtmutter

als Wahrsagerin. Es ist nicht gesagt, daß Erna bedingungslos an die Kienast- schen Karten glaubt, wenngleich ihr das letzte Mal die Heirat prophezeit worden ist. Aber Frau Kienast kann so wunderbar reden. Ihre Worte hüllen ein, und ihre Hände haben eine bezaubernde Art, das Schicksal aus den Karten zu zaubern. „Im Hochsommer bist du zuletzt hiergewesen, Erna, nickt? — Richtig, da habe ich dir doch gesagt, ein Mann liegt neben dich. Stimmt's? Ich habe mich direkt gefreut, als mich deine Tante Mariechen

erzählte, du hättest dir verlobt. — Ich seh' dir immer noch als Schulkind vor unserm Haus mit meinen Jun- gens spielen. — Gott, nein, eine tuttge Deern bist du nun ein mal gewesen! Oh, was haben wir manchmal gelacht, wenn du so über den ,großen Onkel' gelaufen und dann hingeplumpst bist. — Geschadet hat es dir ja nicht!" Frau Kienast mischt das abgegriffene Kartenspiel mit den symbolischen, mysteriösen Bildern, läßt Erna dreimal abheben, mit der linken Hand nach dem Herzen, fragt inzwischen nach Vater

nicht gut liegen." „Das sagst du man so", meint Frau Kienast. Ernas Gesicht ist kalkweiß, und ihre Sommersprossen leuch ten wie aufgesetzte Tupfen, die nichts mit der Haut zu tun haben wollen. „Ne, Erna Ouandt, dein Geld laß man stecken. Bei dir mach ich das aus Freundschaft. Tante Mariechen bringt uns so oft Gemüse. Das nächste Mal mußt du besser mitdenken. Du warst woanders mit deinen Gedanken." „Dummerhaftigen Kram", brummt Erna vor sich hin, als sie mit Riesenschritten die Straße zum Hafen

Hoffnung' ?" „Nichts Genaues weiß man nicht." Während Otto rudert, reden die Geschwister kein Wort mehr. Schiffer Groterjahn ist ertrunken. Keiner der vier Ouandts rührt die Milchsuppe an, die Erna gekocht hat. Männer mit ernsten Gesichtern stehen auf den Schiffen herum, — jeden von ihnen kann's mal treffen. Neptun, der Bordhund, liegt freudlos mit eingekniffenem Schwanz neben dem Kombüsen eingang. Erna sitzt unten in der Kombüse und sttert vor sich bin. Das große, derbe Mädchen kann nicht weinen

13
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1937/20_02_1937/ZDB-3062661-4_1937_02_20_1_object_8236895.png
Page 1 of 4
Date: 20.02.1937
Physical description: 4
wieder zu hören. Nein, man durfte nicht müde wer den. solange noch ein Hoffnungsschimmer, solange Günter dieser Frau nicht endgültig wieder verfallen war! Dieser Frau, die sein Unglück werden mußte, wenn man vorzeitig schwach wurde und den Kamps aufgab. Wie aus weiter Ferne hörte sie jetzt Mias laute Stimme plötzlich heranspringen: „Denke nur mal. Günter, was mir vorhin passiert ist! Ich habe mich ganz entsetzlich verplappert — vor der Frau Senator, und Fräulein Fahrenkamp hat Samstag, 20. Feber 193V Staaten

sie seinen fragenden Blick. „Wenn du willst, können wir ja mal mitfahren." Er schien nur schwer zu einem Entschluß zu kommen. „Ja — aber wann?" sagte er über legend. „Es müßte ja bald sein, und am Sonntag wollen wir doch mit den Eltern fort. Höchstens — ja — ich wollte schon lange ein paar Tage ausspannen, habe es aber immer verschoben: aber von Montag ab habe ich noch mal Urlaub. Wir könw- ten vielleicht — wenn es euch recht ist, könnten wir gleich am Montag fahren." „Aber natürlich — so lange hat es schon

wollte. Da wären wir also nun wirklich so weit! Am liebsten würde ich mir den Jungen mal gehörig vorneh men, aber ich fürchte, das macht die Sw- che nur noch schlimmer. Das ist doch keine Frau für ihn! Er rennt bestimmt in sein Unglück, wenn er sie wirklich nimmt. Und Annelies — es ist rein zum Verrücktwer den —." Sie schwiegen beide und sannen vor sich hin. „Wenn ich nun noch mal mit der

14
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/19_08_1933/ZDB-3077641-7_1933_08_19_4_object_8455841.png
Page 4 of 10
Date: 19.08.1933
Physical description: 10
Zeit pas send, aber die Menschen haben dafür doch kein Ver ständnis, und was noch schlimmer, die meisten nur ein indifferentes Gelächter . . . lein im letzten Monat 32 000 Dollar gebracht. Gut fünf Millionen Dollar, sage ich! Sie — wir — ich die Gesellschaft hat keine Schulden mehr, sie hat ein Bankkapital von rund 700000 Dollar daliegen." Onkel schüttelt dauernd den Kopf. „Moment, John — jetzt muß ich erst mal einen Kognak trinken!" „Bringen Sie mir auch einen, und Anne einen Li kör mit!" Anne sah

— ich sage nicht nein!" „Er nimmt dich, Mädel, verlaß dich drauf!" Eine Stunde später nimmt er Rudl beiseite und erzählt ihm von seinem neuen Reichtum. Rudi freut sich ehrlich Er schüttelt ihm em um das andere Mal die Hände. „Um dich — dir gönn ichs so von Herzen, Onkel." „Höre mal, Junge, wie ist es denn mit der Dixi?" Rudi wird rot und sagt lachend: „Warum nicht — wenn sie mich mag — gern habe ich sie," „Höre zu! Ich schenke dir zu deiner Hochzeit 500000 Mark — wenn du die Dixl heiratest!" „Aber Onkel

, das ist doch unnötig!" „500000 Mark! Ich bin ein alter Kerl, und es bleibt noch soviel übrig. Was ich gesagt habe: 500000 Mark bei Lebzeiten, wenn du die Dixl heiratest!" „Wenn sie mich nur mag, Onkel!" lacht Rudi. Verschmitzt lächelnd sagt ihm Onkel ins Ohr: „Im Vertrauen — ich habe sie vorhin gefragt — sie hat dich rasend lieb." „Wirklich? Hat sie dir das anvertraut?" „Ja, aber nicht weitersagen!" „Allsgeschlossen, Onkel! Also morgen — morgen trinke ich mir mal Mut an, und dann riskiere ichs! Ver flixte Sache

16
Newspapers & Magazines
Wörgler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077771-9/1933/06_05_1933/ZDB-3077771-9_1933_05_06_4_object_8436758.png
Page 4 of 6
Date: 06.05.1933
Physical description: 6
und daß ihm ein- Betrag von 60 000 Mark dafür ausge zahlt werde. Er habe bis zum 20. Juni zu räumen. Man sei bereit, ihm für eine neuzuerrichtende Wirt schaft, zehn Meter zurück, die Konzession zu geben und ihm den Grund und Boden billig zur Verfü gung zu stellen. Peter Lenz bleibt ganz ruhig. „20. Juni... hm. . . das wäre gerade der Tag, da der Heimatschutz-Tag bei uns ist!" „Jawohl, Vater !" „Denn- sollen sie man kommen! Aber ich will doch mal rüber zu unserem alten Justizrat springen und den mal fragen

Onkel vom Chef, der doch jut und ferne mitte 60 ist, der soll die schwere Arbött machen!" „Ja, der Alte hats gesagt, Karl!" „Det jeht aber nicht! Ick werd mit ihm mal reden!" Er geht zu Otto und erzählt ihm, was er arbeiten soll. Onkel lacht und schüttelt den Kopf. „Ein bißchen helfen, hat mein Neffe gesagt!" „Ja, ja, was ein- bißchen! bei dem Chef ist, det wissen wir schon, Herr. . .!" „Otto! Nennen Sie mich ruhig Otto!" „Na, schüneken, also Otto, was machen^ wir denn Flammen der Bedrückten Roman

, bildhübscher Kerl mit Hellen, lustigen! Augen und dicken braunen Zöpfen. Vom ersten! Augenblick an ist ein prächtiges Ver stehen!. Auch Papa Lenz freut sich und- fragt: „Hoffentlich bleibst du länger, Mädel!" „Ja, sehr, sehr lange, wenn ich bei euch! nützlich sein kann!" „Kannst du, soviel du willst! Jetzt geht doch Be trieb bei uns los! Da- bist du uns willkommen!" .„Ich mache alles! Ich kann kochen-, ich kann auch fein bedienen, Onkel. Ich binde mir eine weiße Schür ze um, du sollst mal sehen

17
Newspapers & Magazines
Wörgler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077771-9/1933/19_08_1933/ZDB-3077771-9_1933_08_19_4_object_8436852.png
Page 4 of 6
Date: 19.08.1933
Physical description: 6
, aber die Menschen haben dafür doch kein Ver ständnis, und was noch schlimmer, die meisten nur ein indifferentes Gelächter. . . lein im letzten Monat 32 000 Dollar gebracht. Gut fünf Millionen Dollar, sage ich! Sie — wir — ich die Gesellschaft hat keine Schulden mehr, sie hat ein Bankkapital von rund 700000 Dollar daliegen." Onkel schüttelt dauernd den Kopf. „Moment, John jetzt muß ich erst mal einen Kognak trinken!" „Bringen Sie mir auch einen, und Anne einen! Li kör mit!" Anne sah ihn schelmisch-streng

— ich sage nicht nein!" „Er nimmt dich) Mädel, verlaß dich drauf!" Eine Stunde später nimmt er Rudi beiseite und erzählt ihm von seinem neuen Reichtum. Rudi freut sich ehrlich. Er schüttelt ihm ein um das andere Mal die Hände. „Um dich — dir gönn ichs so von Herzen, Onkel." „Höre mal, Junge, wie ist es denn mit der Dixi?" Rudi wird rot und sagt lachend: „Warum nicht wenn sie mich mag — gern habe ich sie," „Höre zu! Ich schenke dir zu deiner Hochzeit 500000 Mark — wenn du die Dixi heiratest!" „Aber Onkel

, das ist doch unnötig!" „500000 Mark! Ich bin ein alter Kerl, und es bleibt noch soviel übrig. Was ich gesagt habe: 500000 Mark bei Lebzeiten, wenn , du dk Dixi heiratest!" „Wenn sie mich nur mag, Onkel!" lacht Rudi. Verschmitzt lächelnd sagt ihm Onkel ins Ohr: „Im Verttauen — ich habe sie vorhin gefragt — sie hat dich rasend lieb." „Wirklich? Hat sie dir das anvertraut?" „Ja, aber nicht weitersagen!" „Ausgeschlossen, Onkel! 'Also motzen — morgen trinke ich mir mal Mut an, und dann riskiere ichs! Ver flixte Sache

18
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/04_01_1933/ZDB-3077641-7_1933_01_04_4_object_8455527.png
Page 4 of 4
Date: 04.01.1933
Physical description: 4
, in der Pension! Na meinetwegen kann sie selig werden!" „Un ick hcnve jedacht, det Sie crnd die Dixi mal een Paar werden?" „Um Gottes willen, Mütterchm! Meine Frau, das muß eine lustige Frau sein, nicht so eine hochnäsige Dame, die sich wunder was einbildet! Kommt gar nicht kn Frage!" Geschäftshaus in Kitzbühel, auf nur gutem Posten, 8 30. — 80.000, zu kaufen gesucht Unter „Lebensmittelbranche bevorzugt" an die Ver waltung der Kitzbüheler Nachrichten 7 Qualitäts-Ski garantiert norwegergleich (kneissl) Fabriks

-Niederlage Sporthaus Hahnenkamm Kitzbühel „Iottenee, alles aus?" „Alles aus! Jetzt, wo sie noch den reichen Erbonkel aus Amerika im .Hause haben, da ftcigtS ihr gleich ganz und gar in den Kopf. Die tut es unter einein Millionär nicht mehr! Ab dafür! Ein Mann nruß ein Mann sein!" „Det hat mein Seliger ooch inrmer jesagt, und denn haß er mir vaprüjelt!" „So ist eS ja nicht von mir gemeint, Mütterchen!" „Det weeß ick doch, Herr Lenz! Det weeß ick doch, Rudi! Ick sage, wer Sie mal kriegt, der macht

sein Glück, jawoll!" „Na, na!" „Jawoll, det is meine tiefheiligste UebazeujuNg! Wissen Sie, Rudi, ick möchte mir bei Sie mal ecn .Kuppelpelz vadienen! Ick habe ne Braut for Ihnen!" „Was Sie nicht sagen, Mütterchen!" lacht Rudi. „Sie machen mich neugierig!" „Jawoll, eme Braut! Momang . ... na, was solls denn Iutes sind, Frau Hkckel?" Frau Hiekel wählt einm Blumenkohl aus und geht weiter. „Also eene Braut aus unserm Dorfe! Der Iroßbauer, der Hilfe, der hat dm Jasthof und hat em Iut, det 200 Morjen groß

19
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/16_10_1935/ZDB-3059567-8_1935_10_16_4_object_8061451.png
Page 4 of 8
Date: 16.10.1935
Physical description: 8
4 Mittwoch. 16. Oktober 1935 Nr. 288 gnnafcmcftw» St. Johann i. T. einen Besuch abzustatten. In St. Johann wurde die lange Kolonne von den Behörden und der Musikkapelle erwartet. Nach kurzer Begrü ßung fand eine kurze Heldenehvung am Kriegerdenk- mal statt. Ein lebendiges Bild entwickelte sich dann, als die einzelnen Jung-Vaterlandortsgruppen nach dem Vor beimarsch abgetreten waren und singend und plau dernd durch den Ort zogen. Ueberall sah man lustige Gruppen von Buben und Mädeln

und fragt: „Verstehst du was von Sternen, Thea?" „Von Sternen? Den großen Bären, sonst nichts." „Erinnerst du dich, daß ich dich mal nach Tag rmd Stunde deiner Geburt gefragt habe?" „Ja", sagt Thea. „Und was soll das?" Sie gehen weiter, die Stadt entlang. Zu ihrer Rech ten ist der Himmel rötlich, als ob er krank sei, und zu ihrer Linken ist alles weiß und voll Frieden. Hel lina hat Thea das Horoskop stellen lassen. Man braucht ja nicht daran glauben; aber man braucht nur lange in die Sterne zu sehen

, um gläubig zu werden, sagt die Hellina. Thea nimmt den Arm ihrer Freundin und läßt sich führen. Sie schaut vor sich hin in den Schnee. „Und was sagen die Sterne?" „Du hast eine Glückszeit wie noch nie. Alle Kon stellationen sind aufs Beste erfüllt. Glück im Geschäft, Glück in der Politik und Glück in der Liebe. Die Venus steht dir günstig." „Wo ist die Venus?" „Heute ist ja alles voller Wolken!" Thea lacht. „Siehst du! Ich glaube nicht an die Venus. Ich habe mal Glück gehabt, Lisa, mit der Stellung

geben S« M ein Buch? Mr liegt doch daran, diese Dramatisierung kennenzulernen und meinem Namenskollegen un Dichter mal auf die Finger zu klopfen!" „Also den Namen und den Stoff « (Fortsetzung folgt.)

20
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1932/24_12_1932/ZDB-3077641-7_1932_12_24_9_object_8455508.png
Page 9 of 12
Date: 24.12.1932
Physical description: 12
ONKEL OTTO £n fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 2 . „Das muß er schon sein. Die drüben haben mal eine Auskunft eingeholt, und die hat gesagt, daß man ihn auf einen Mann von einer Million Dollar schätzt, es könnten aber auch noch mehr sein!" „Mit was hat er denn das viele Geld verdient?" spricht Seyder ruhig weiter. Ihn macht die Sum me nicht erregt. Er ist alt und sehnt sich nicht nach Reichtum. „Da fragst du mich zuviel! Onkel Otto

gesehen! Drei mal nur!" „Und was wirst du jetzt tun?" „Ich?" fragt Peter erstaunt. „Was soll ich tun! Daß er mir immer willkommen ist, das weiß er!" „Willst du ihn denn in den Händen deiner lieben Verwandten lassen?" Peter winkt ab. „Laß, Seyder! Nicht darüber sprechen! Ich weiß ja, daß ihnen allen am Onkel nur eins lieb und wert ist. Sein Geld! Nur sein Geld! Aber ich denke mir, ein Mann wie Dnkel Otto... der hat offene Augen, der wird den Leuten ins Herz sehen können und wird sich danach richten

." „Es langt schon noch, Vater! Und wenn das Jahr ein Stück hin ist, dann wirds auch besser!" „Sicher wirds besser werden!" Eine Weile ist Schweigen. „Schenk mir noch ein Bier ein, Rudi!" bittet der Vater. .„Mir ist heute so schön friedlich zumute." Der Sohn schnellt hoch und bringt das Bier. Be dächtig trinkt es Peter Lenz, zündet sich eine Zigarre an. „Du, Rudi, zwischen dir und der Dixi... da war doch mal was?" (Fortsetzung folgt.) Ein trotziger Ausdruck kommt in des Sohnes Gesicht. „Das lange her

„sie" aus seinen Träumen: Seine Elftiede gab es nur einmal, und die ser Eineil hatte «er seine ganze Seele geschenkt. Nun nicht mehr gut genug! Na, du kannst dir denken, wie ich ihr Bescheid gesagt habe!" Peter Lenz lacht dröhnend auf. „Kann! mirs schjon denken. Sie hat gewisse Be dingungen gestellt?" „Hat sie! Wir sollten endlich mal unseren Bauern gasthof der Neuzeit anpassen! Ein Mann, der mit im Bauern zusammensitzt und lacht und... der in einem Lokale singt, wie ichs manchmal ttre. . . der ist kein Mann

21