Nr. 4 Unterhallungsbialt zur ,,Tiroler Land-Zeitung". 1910 Im 6irtenhau?e Eine oberfränkische Dorfgeschichte von Heinrich Schanmberger. (Fortsetzung.) „Für uns gibt es keine Hilfe," schluchzte Margelies am Hals ihres Mannes. „Ach Gott, mit wie wenigem wäre uns geholfen; dem Ottensmärt kostete es gar nichts, nur ein Wort, ein wenig Vertrauen und Geduld, — und die Schande, das Elend wär' uns erspart! Aber ich will nicht klagen, Lorenz, will dir das Herz nicht schwer machen! Wer weiß, vielleicht
, mit den Ottensleuten tauschen? Ja, es ist traurig, daß bei allem Leid noch obendrein ein erbitterter Feind auf unser Unglück sinnt, aber den Kirchbauer fürchte ich nicht, weiß selber nicht, wie das ist, ich kann mich nicht vor ihm fürchten! — Und was den Ottensmärt betrifft, der ist wirklich zu bedauern; wir dürfen es ihm wahrlich nicht allzu sehr verübeln, daß er nicht das Herz hat, uns zu helfen; feine Alte ist auch gar zu schlimm. — Da, hör' nur, jetzt geht's drüben schon wieder los!" Richtig erhob sich eben
so, 's drückt dir sonst das Herz ab," sagte.Lorenz und strich sanft über ihr weißes Haar. „Mir geht's nicht besser als dir, möchte am liebsten selber mit machen! Aber vergiß nicht, der alte Gott lebt noch, und ist die Not am größten, ist seine Hilfe am nächsten! Das Schwerste ist nun überstanden, ich ahn's, es wird nun besser! Der Boden sieht freilich noch wüst aus, aber laß dich's nicht kümmern, die Ritzen vernagle ich, die Lücken in den Ziegeln verstopfen wir mit Stroh, - du wirst sehen, wir wohnen gar