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Author:
Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place:
Dresden
Publisher:
Baensch-Stiftung
Physical description:
S. 699 - 736, 109 - 144
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Historische Vierteljahrschrift ; 28/29
Subject heading:
g.Tirol ; s.Bauer ; s.Landstände
Location mark:
II 268.078
Intern ID:
495642
Die Landstandschaft der Bauern in Tirol 729 arm und reich in dem Gebirge'. Hier könnte man noch eine 'be stimmtere Erwähnung der Vertreter der Landgemeinden wün schen. In der Urkunde vom 26. Januar 1363, mit der die Erb- gräfin Margareta dem Herzog Rudolf von Österreich und dessen Bruder das Fürstentum Tirol vermacht, und bereits ihnen des sen Regierung übergibt, beruft sie sich auf Verhandlungen, die sie mit den „edlen Landherren und Ratgeben von wegen aller anderen, Geistlichen und Weltlichen
, Edlen und Unedlen, Armen und Reichen, in den Städten und auf dem Lande, die zum Fürstentum Tirol gehören', geführt habe. Auch die For mel „Landherren, Bürger und Landsassen' kommt in dieser Ur kunde ebenfalls mit Bezug auf die Gesamtheit der Landstände vor 71 . Der Ausdruck „auf dem Lande' neben „in den Städten' kann nur im Gegensatz oder als Ergänzung hierzu eben auf die Landgemeinden gedeutet werden, auch „Landsassen' im Ver hältnis zu „Bürger' auf die Landbewohner. Mit der Urkunde
vom 11. September 1363 bestätigt die Landschaft, daß Margareta die Grafschaft Tirol den österreichischen Herzogen ganz über eignet habe und bezeichnet sich hierbei als Aussteller der Ur kunde zuerst mit namentlicher Anführung von 24 Landherren und im unmittelbaren Anschlüsse daran als „die Landschaft gemeinlich, edel und unedel, arm und reich, die zur Herrschaft von Tirol gehören'. Bas ist die erste schriftliche Ver wendung des Ausdruckes „Landschaft', die für Tirol überliefert ist. Daß sich diese damals