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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 03.07.1940
Physical description: 4
wir von den Schicksalen, den Verzweigungen und Verästelungen dieses kleinen bißchen Lebens? Können wir uns auch nur ausdenken, welche Schicksale und Geheimnisse ein einziger der Züge im Dunkel birgt? An unser Ohr klingt nur von fern das Geräusch der Räder, das der Wind von den Bahn dämmen herträgt, und manches Mal ein warnender, jubelnder oder trauriger Pfiff. Wir träumen von diesen Rufen der Ferne und möchten manches Mal dabei sein. yttmen+tämct+ßmel Deutsche Jugen'dmeisferschaff im Wasserball Für die deutsche

gereist, er kam aus Hannover. Hier aus Hannover ... „Den 21. Mai 1938. Liebe Anneliese, ich habe diesen Zug natürlich verpaßt. Es war eine alte Taxe, sie lief geradeaus noch ganz gut, über diese alten Motore haben keine Beschleunigung. Wenn sie mal in einer Kurve oder var einer Kreuzung aus dem Zug kommen, dauert es eine halbe Militärzeit, ehe sie wieder Schwung haben. Der Zug war längst weg, auf dem Bahnsteig roch es nicht mal mehr nach seiner Lokomotive. Das war viel Pech, denn schließlich

! Der alte Dessauer hatte auch einen, der Mettler hieß, den ließ er abends wecken, damit er morgens wenigstens nicht im Hemd auf den Hof kam! Was war denn los mit Ihnen, was? Zug verpaßt? Was heißt hier Zug verpaßt, junger Mann? Haben Sie schon mal gehört, Hitler hätte einen Zug verpaßt? Aber Sie können sich das leisten, glauben Sie, was! Machen Sie nicht ein so dummes Gesicht, Mettler! Ich rede hier zu Ihnen wie zu einem kranken Pferd, aber ich merke schon, Sie ahnen gar nicht, wenn es einer gut

mit Ihnen meint, Sie traurige Figur! Kommen gerade erst aus dem Urwald und statt dem ersten Menschen um den Hals zu fallen, von dem Sie was lernen können, stehen Sie hier herum und jammern mich mit Ihren Schmachtaugen an. Na, trösten Sie sich, Mettler! Wir werden trotzdem versuchen, aus Ihnen einen Menschen zu machen, so hoffnungslos der Fall bei Ihnen auch aussieht! Darf ich mich vielleicht nach Ihren diesbezüglichen Wünschen erkundigen, Sie Wunder knabe? Haben Sie schon mal Ihre Schuhe alleine geputzt

, Mettler? Wie oft weckt Sie daheim denn die gute Mutti, bis Sie wirklich aufstehen, Sie merkwürdiger Herr! Grinsen Sie bloß nicht, Mettler! Ich bin die Gutmütigkeit selber, aber ich kann nun mal kein dummes Gesicht leiden! Wollen Sie viel leicht mal provisorisch versuchen, den Kopf gerade zu halten, oder schlafen Sie vielleicht immer noch, Mettler? Wahrhaftig, der Kerl träumt . . ." Und dann steht man da, die Ansprache scheint kein Ende zu nehmen, man reißt die Ohren auf, denn so herzhaft, derb

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 28.08.1933
Physical description: 8
nicht abgewöhnst?" — Schüler: „Reichspropagandaminister!" Göbbels ist in München, will abends zur Feldherrn halle. Hält einen Taxi an. Gibt ihm das Ziel seiner Fahrt. Worauf der Chauffeur erwidert: „Hören Sie mal, jetzt ist es 9.15 Uhr, um 9.30 Uhr spricht der Führer, da muß jeder anständige nationalgesinnte Mensch zu Hause am Radio die Rede hören. Ich fahre Sie nur so lange, als ich noch Zeit habe, um nach Hause zu kommen. Dann muß ich Sie ab setzen." Göbbels, innerlich erfreut über die gute Gesinnung

des Taxichauffeurs, willigt ein. Sie fahren los. Es ist 9.25 Uhr, die Taxi hält, der Chauffeur will umkehren, nach Hause. Göbbels ist sehr zufrieden und gibt dem Taximann 10 Mark. Worauf der Taxiführer ihn ansieht und sagt: „Hören Sie mal. Sie sind noch ein anständiger Jud, laßen wir den verruchten Hitler quatschen, ist. doch Blödsinn. Ich fahre Sie zur Feldherrnhalle." — Und tat's!. Der arme Josef Göbbels hat Pech: die Schnauze ist ganz bestimmt aus Berlin, aber das Gesicht, das Gesicht . . . weiß der Kuckuck

, von woher das Gesicht ist. Da sollte also ein mal Göbbels im Berliner Sportpalast eine Rede halten. Da sich Frau Magda, Josef Göbbels' Gattin, den bekannten blauen Mercedeswagen ihres Mannes gerade für diesen Abend ausgeborgt hatte, mußte er sich ein Taxi nehmen. Beim Sportpalast angekommen, entlohnt Göbbels den Chauffeur und gibt zwei Mark Trinkgeld. Von dieser Noblesse sichtlich gerührt, meint da warnend der Chauffeur: „Geben Se acht, Männeken! In den Sportpalast gehn Se heute lieber nicht hinein

, da spricht doch Jöbbels. Juden ist der Eintritt verboten!" „Göbbels, du siehst aus wie Apoll . . — „Ich fühle mich sehr geschmeichelt durch dieses Kompliment." — „Du hast mich nicht ausreden lassen, du siehst aus wie a p o l nisch Jüdel." Der nicht sehr germanisch aussehende Doktor Göbbels ist zufällig unerkannter Zeuge einer SA.-Razzia. Plötzlich zupft ihn jemand verstohlen am Rocke und flüstert: „Mensch, f Jude, mach' Beene; hier ist dicke Lust!" — Darauf entrüstet sich Göbbels: „Erlauben Sie mal

, ich bin Dr. Joses Göb bels!" — Da sängt der andere zu lachen an: „Det is doch zu doll! Eben hat die SA. einen anderen Juden lausen lassen, der sich für Göbbels ausgab." In Düffeldorf feierte man die Gleichschaltung der staat lich geprüften Hebammen. Natürlich brauchte man dazu auch einen Trommler, und wie die Düsseldorfer schon mal sind, irgendein hergelaufener Kommissar oder Untergaüsaf genügte ihnen nicht, da mußte schon 'n richtiger Tambur- major her. Also Göbbels. Der Herr Propagandaminister schulterte

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 6
Date: 06.02.1937
Physical description: 6
an es so wunderhübsch, daß wir mit allem zufrieden sind." Man wurde sich dann schnell einig. „Aber wie ist es mit dem Wein?" forschte Costa. „Haben Sie etwas An ständiges, Besonderes da?" Der Wirt schnalzte mit der Zunge: „Das will ich meinen! Einen ganz prachtvollen Einundzwanziger Markobrun ner zum Beispiel. Wirklich ein Prachtstück, Herr! Sie werden bestimmt zufrieden sein." „Schön. Also dann mal los!" Sie ließen sich das einfache Essen und den Wein, der in der Tat ein Glanzstück war, vortrefflich schmecken

Birkner war allmählich verstummt, eine weiche, träumerische Stimmung hatte von ihr Besitz ergriffen. In ihren Augen war ein sehnsüchtiger Glanz, der dem Funkeln der Sterne nichts nachgab. Costa erhob sich plötzlich und trat langsam und wie unabsichtlich zu ihr he ran. Er sah durch die Büsche über das Wasser hin. „Ach, sehen Sie nur mal dort —", deutete er mit der Hand hinüber. Sie wandte sich gespannt zur Seite. Da beugte er sich plötzlich zu ihr herab und umschlang ihren Kopf. Sie war über rascht

. Und wenn schon — es sind ja auch nur Liebesleute, die habm schon Verständnis dafür." Ehe sie es sich versah, hatte er sie ein zweites Mal umfaßt und geküßt. Und dies mal trank sie in durstigen Zügen seinen Kuß in sich hinein. Er ließ sie wieder los und zog seinen Stuhl an ihre Seite. Sie duldete es nur zu gern, daß er seinm Arm um ihre Schultern legte. Plötzlich lachte sie leise in sich hinein. „Wenn das unsere gute Mia Wüßte! Wenn Sie wüßte, daß ihr getreuer Costa auf Abwegen wandelt

. Das ist gerade etwas für mich, darin könnte ich mich rettungslos verlieben." Sie lachte leise auf. „Bei dauernder Beschäftigung damit würde Ihnen vielleicht sehr bald der Appe tit vergehen. Es sei denn. Sie wären wirk lich ein Mann, d er ab und zu die mied Men Krallen spüren muß, wenn er sich richtig wohl fühlen soll. Aber ich sehe natürlich ganz deutlich, daß Sie im stillen darauf brennen, zu hören, was es mit Ihrer Mia auf sich hat. Und das sollte mich eigentlich veranlassen, mich schnell mal

wieder an ders zu besinnen." Er zuckte gleichmütig die Achseln. „Wie Sie denken. Daß ich ein bißchen neugierig geworden bin. ist doch mal klar, aber es stört mich durchaus nicht, wenn Sie es nun doch wieder vorziehen, Ihre kleinen Geheimnisse für sich zu behalten!" „Gang hübsche kleine Geheimnisse!" lachte sie erneut mit dunklen Blicken. Dann wandte sie sich ihm zu. „Also, Sie sollen wissen, was los ist. Ich habe natürlich Ihr Wort, daß Sie mich unter keinen Umständen verraten werden?" „Selbstverständlich

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 04.08.1934
Physical description: 6
wird der Sarg aufgebahrt. Um 11 Uhr beginnt die Trauerfeier, bei der Reichskanzler Hitler eine Trauer ansprache hält. Dann wird der Sarg in den Feldherr n- turm des Tannenbergdenkmals überführt. Sowohl die Trauerfeier im Reichstag als auch die am Tannen bergdenkmal wird im Rundfunk über alle Sender über tragen. Während der nationalen Trauerfeier im Tannenberg-Denk mal am Dienstag, den 7. August, tritt um 11.45 Uhr in ganz Deutschland eine Verkehrspause von einer Minute zum Zeichen des stillen Gedenkens

an den dahingeschiedenen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall ein. Alle Ver kehrsmittel und alle Fußgänger bleiben um diese Zeit für eine Minute stehen. Zum Zeichen des Beginnes dieser allgemeinen Verkehrspause werden in ganz Deutschland die Glocken geläutet. Das Glockenläuten dauert eine Viertelstunde. Zu gleicher Zeit mit der Trauerfeier im Tannenberg-Denk- mal finden in ganz Deutschland Trauerfeierlichkeiten statt, die von der Wehrmacht, den Parteistellen, den Behörden sowie von Organisationen und Verbänden

in der Erscheinungen Flucht. In einer herben und männlichen Pflichtauffassung stellte er sich in schwerster Schicksalsstunde dem deutschen Volke wiederum zur Ver fügung und führte die Armeen in die Heimat zurück. Noch ein mal erging der Ruf des Volkes an den fast Achtzigjährigen und der pflichtgetreue Soldat des großen Krieges versagte sich auch diesem Rufe nicht. Zweimal wurde er zum Präsidenten des Deutschen Reiches gewählt. In all den Wirren der Nach kriegszeit stand er immer da über der Parteien Haß und Gun

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.02.1934
Physical description: 8
werden." Unklarheiten und schlimme Versäumnisse Jagd im Kreise Kriminalroman von John Spencer 8 Copyright by Wilhelm Goldmann. Verlag Leipzig, durch Dr. Präger. Pressedienst. Wien Roland mußte über diese burschikose Aurede unwill kürlich lachen und warf ihr dabei einen wohlgefälligen Blick zu. Aber sie erwiderte diesen Blick so leidenschaftlich, daß er darüber in Verlegenheit geriet. „Na also", sagte sie dann mit ihrer früheren Gemäch lichkeit. „Dun drehen Sie sich mal ein bißchen zur Seite, und lassen

Sie mich Ihr Profil sehen." Als sie seine Ueber- raschung bemerkte, fügte sie, schon wieder etwas ungedul diger. hinzu: „Ach. zieren Sie sich doch nicht so! Sie glau ben doch nicht etwa, ich bin in Sie verliebt? ... So ist es besser! Nun mal die andere Seite. Ganz einfach ist die Sache bei Ihrem Gesicht nicht zu machen! Aber wir werden es schon kriegen!" Sie holte einen Bleistift und einen klei nen Block herbei, machte ein paar Skizzen und strich sie wieder durch. Dann fuhr sie mit der Hand über sein Kinn

richtig, Connie! Sagen Sie mir nur. was ich zu tun habe." „Sie brauchen nichts weiter zu tun, als etwa eine Stunde lang mal ganz still zu halten. Wenn Sie dazu aufgelegt sind, können Sie meinetwegen sogar dabei schla fen. Manchmal wird es allerdings ein bißchen weh tun. aber nicht sehr." Sie ließ ihn seinen Kragen und die Krawatte ab- nehmen. dann trug sie auf Gesicht und Hals verschiedene Substanzen auf. Darauf bearbeitete sie sein Kinn mit einem elektrischen Vibrator, bedeckte das Gesicht

Sie mir mal. wie Sie sich sekber gefallen." - — Er stand auf und starrte erstaunt in den Spiegel. Er war wohl darauf vorbereitet, sich stark verändert zu fin den, und war nun fast erschreckt, daß er auf den ersten Blick überhaupt nicht verändert zu sein schien. Aber dieser Eindruck hielt nur für die erste Sekunde an. Im nächsten Moment schon kam es ihm so vor, als ob er in einen ganz anderen Menschen verwandelt sei. Zuerst einmal war er stark sonnenverbrannt. Doch das allein hätte noch kernen so großen

aus ist. Ihre sonnenverbrannte Haut haben Sie sich im Malaiischen Archipel geholt. Ihr Name ist Corstairs. und Sie sind im Gulverbury Hotel am Strand abgestiegen. Dort wimmelt es in der Hauptsache von lauter Süd afrikanern. die keine Ahnung von den Malaien haben — und so können Sie auch allen möglichen unbequemen Un terhaltungen aus dem Wege gehen. Einen Augenblick noch. Ich werde mal erst Ihre Sachen holen." Sie gmg hinaus zum Laden und kehrte mit einer läng lichen braunen Pappschachtel zurück. „Sie dürfen nicht ein Stück

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 6
Date: 06.02.1937
Physical description: 6
überhaupt nicht mehr an Ihre Mia. Verstehen Sie mich doch nur mal richtig — ich — Donnerwetter noch mal — ich kann Ihnen doch nicht aus heiterem Himmel eine Liebeserklärung machen!" Ihre Erregung schien unter seinen Worten wieder zurückzufluten. Sie schob sich eine Locke aus der Stirn. „Ist auch gar nicht notwendig", erwi derte sie und lieh sich wieder in den Stuhl zurücksinken. „Aber Sie dürfen sich wirklich nicht wundern. Uud Sie müssen zugeben, daß es kein sehr erhebender Gedanke ist, etwa

hat, der dem deutschen Volke die Gleichberechtigung nahm und es zu einem minderwertigen Volk „Na, da wollen wir die Mission mal auf uns nehmen." „Das ist schön. Das ist lieb von Ih nen, Fräulein Lore. Cs wird Ihnen doch auch gut tun, wenn Sie mal aus Ihren vier Wänden, herauskommen. Sie haben jetzt doch rein gar nichts vom Leben. Ihre Freundin amüsiert sich da draußen, und Sie sitzen hier wie ein Vogel im goldenen Käfig und dürfen sich die Welt nur von weitem ansehen." Sie hob die lebenshungrigen Augen

, die zu einer wirk- lichen Be friedung Europas führen könnten. MM— ■— Lore Birkner war schon bereit; sie hatte ihn kommen * sehen und kam mit leichten Schritten vom Hause her, als er eben ausgestiegen war. Sie sah mit sehnsüchtigen Augen in die Abendsonne. „Jetzt freue ich mich wirklich auch. Es ist doch schön, wenn man mal so frei und ungebunden ausschwirren kann. Die Welt ist ja schließlich auch für unserem en da." Costa preßte ihr die Hand und suchte ihre Augen. „So ist es recht", erwiderte er mit dunkler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 15 of 18
Date: 02.09.1933
Physical description: 18
so wie Paula. Die soll mal züfehen, daß Dr. Faustner nun ernst macht." ^„Dr. Faustner? — Der soll?" „Sei doch nicht so begriffsstützig! Heiraten soll der Doktor Paula! Das liegt doch auf der Hand! Was willst du denn! Ich werde der Schwiegersohn des reichen Fabri- ben-Stoll. Da paßt es ja famos, wenn Paula den Doktor heiratet. Das ist standesgemäß. Dann werden wir uns mal für dich umfehen. Paula hat es mir schon gesagt. Wir müs se« ein wenig Vorsehung für dich spielen. Du begehst sonst noch die schönste

. „Ich bin doch alt genug, selbst —" „Sei schon still! Du und am Ende selbständig. ~ Nee, da laß mal die Hände davon. — Uebrigens, hast du Paula in den letzten Tagen getroffen?" „Heute. Ich weiß aber gar nicht, was mit ihr war. Sie kam mir so erregt vor, und verabschiedete sich auch gleich wieder von mir." „Wer weiß. Hat auch ihre Launen. — Du, rate mal, was hier drin ist." Er deutete aus die Mappe unter seinem Arm. „Wie soll ich bas erraten?" - „Ja, du kommst doch nicht darauf. Pläne sind darin! Für meine Villa

sein. Sie muß dir nützen und nicht anderen. — So, jetzt habe ich dir er zählt, was zu erzählen war. Nun kannst du hetmgehen. Bleibst du abends >daheim? Hältst du das aus?" „Warum denn nicht? Ich bilde mich in Sprachen wei ter. Ab und zu unterhalte ich mich auch mal mit meinen Wirtsleuten." „Das wird eine glänzende Unterhaltung sein. Also laß es dir gut gehen bis zum Sonntag. Ich rufe dich vor her nochmals telephonisch an. Aus Wiedersehen!" Heinrich Knogge schritt der Altstadt zu. DeS Bruders Verlobung

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 26.07.1940
Physical description: 4
gerne aus. Die Frau Krawutke wollte nämlich doch mal sehen, ob die Frau Krawutke nicht mal sehen würde, wie die Frau Krawutke jo in Wirklichkeit ist . . . Da das hier eine sehr unerwartete, sehr ernsthafte und eilige Sache war, machte sie nicht lange Federlesens mit dem An ziehen. Sie bano ihre Schürze hoch und nahm den leichten Gabardinmantel über. Einen Hut setzte sie freilich nicht erst auf, steckte das Ding da in die Handtasche, nahm das Port- monnaie aus dem Küchenspind. Wohnung Zuschließen

! Nun schnell gehen! Und jetzt wird natürlich die Schmiedersche in der Zwischen zeit heruntergekommen und den Waschküchenschlüssel holen wollen! Na, ich gehe dann nachher schnell und trage ihr den hin! Ich laufe hier ja nicht einfach so weg, ohne an Frau Schmieders zu denken, die morgen waschen und heute eilt» weichen will! Ich habe ja dran gedacht! Ich wollte nur eilig mal zu der jungen Frau Mettler, man kann ja nicht wissen: vielleicht — ist etwas — passiert . . . Natürlich keine Straßenbahn. Da ganz

hinten, sozusagen noch in Buchholz, da scheint solch Stück Linie acht zu kommen. Läßt sich aber mächtig viel Zeit! Die Autos fegen ja mal wieder nicht schlecht. Und das ist immer eine Angst: man weiß nicht, ob man überhaupt auf den Fahr- damm treten kann, wenn man es gerade müßte, weil die Bahn schon fast da ist und man einsteiaen soll. Die Frau Krawutke winkte also dem Straßenbahnführer zur Sicherheit mit der Handtasche. Und dann war sie wenigstens sckon unterwegs. Sie sah gleich beim Anfahren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.09.1933
Physical description: 8
die Mutter herbei. Packte aus und strahlte. «Er kauft mir, was ich will. Nun sollen die Nachbars frauen die Augen ausreißen!" Die Mutter schüttelte den Kops. „Da hast du ihm ja ein schönes Stück Geld abgenom- mon. Ein Kleid hätte auch genügt." «Willst du ihm am Ende noch den Rat geben, daß er mir nichts mehr kaufen soll?" „Vielleicht braucht er das Geld noch mal nötiger. Ich hätte jetzt nicht so viel gekauft." «Nein, du nicht! Du hättest mir am liebsten wieder selbst ein Kleid zusammengenäht

da unten, der Streit, so einer hat dich —" «Mußt du immer wieder davon anfangen? Ich dächte, wir ließen das nun schon mal endgültig beiseite. Vorbei ist vorbei." «Der freche Kerl grüßt mich auch noch, wenn er mich trifft. Ich schaue ihn ja gar nicht an. Nur Angst habe ich, daß noch einmal etwas an den Tag kommt." «Du zauberst mit deiner Angst schließlich noch ein Un- j glück herbei. Schäme dich! Was soll denn an den Tag kom men?" „Du weißt das besser als ich. Es wäre aber gut, wenn das Kind nicht erst

— Gott, daß du nicht selbst daran denkst! Verheimlichen läßt es sich nun nicht vor Heinrich. Da mußtest du schon erst mal fort. Und wohin denn? — Aber — es kann doch mal ein Unfall — na, und dabei — du weißt schon." Berta sann nach. „Daran hübe ich auch schon gedacht. Nicht deshalb, daß Heinrich später etwa auf den Gedanken kommen könnte, daß — da würde ich ihn schon nicht so weit denken lassen. — Aber sowieso. Den ganzen Tag das Kind warten. — Mir wäre es schon am liebsten, wenn es gar nicht so weit

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.09.1938
Physical description: 6
haben." „Natürlich habe ich schon Anschluß gefunden", erklärte sie, etwas versöhnlicher gestimmt, „aber... die können doch den Mann nicht ersetzen. Was sind denn das schon... diese zufällig gemachten Bekanntschaften? Ein junges Ehepaar, das nur Augen für sich hat, daß man beinahe neidisch werden könnte, und ein paar Herren, die mir den Hof zu machen sich bemüßigt Wen, weil ich hier allein auftauche. Na, was ist das schon? — Sage mal, Walter, bist du eigentlich gar nicht eifersüchtig?" Walter sah seine Frau

der alte Brügmann, als sie auf der Bank vor dem Haufe Platz genom men hatten. „Natürlich wär's mir lieber, ich könnte noch wie früher auf meinen geliebten Gaul steigen, aber... was nicht ist, ist eben nicht, basta! Dafür gibt's eben andere Freuden, die uns beiden bisher unbekannt geblieben sind. Es ist doch auch ganz schön, nach all den Jahren der Plackerei und Arbeit mal ein so ganz anderes Leben zu führen. Ich hab's doch recht oft gefühlt, daß die alten Knochen müde geworden sind. Vierzig Jahre

hat man nun auf der Klitsche gesessen, davon fünfundreihig mit dir zusammen —- da sehnt man sich doch nach ein bißchen Ruhe für seinen Lebensabend. Das junge Volk will doch auch mal ran. — Ob's Horst auch so zusammen hält wie wir, Alte?" fügte er sinnend hinzu. „Warum nicht, Klaus?" erwiderte Katharina und streichelte die Hand ihres Mannes. „Er ist doch ein Landwirt durch und durch." Der alte Brügmann sah eine Weile in die Ferne, dann sagte er: „Ja, gewiß... er versteht was von der Landwirtschaft... aber manchmal wünsche

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 12.05.1933
Physical description: 12
, daß ein Merk mal des guten Katholiken der unbedingte Ge horsam gegen seine kirchl. Vorgesetzten, bes. auch gegen seine Bischöfe ist. Für uns Katholi ken in Oesterreich liegt die Lage vorderhand noch ganz anders als im Neich, wo die Bi schöfe nur erklärt haben, daß sie das Ver trauen hegen, daß die Warnungen jetzt nicht mehr angewenöet werden müssen. Der Katho lizismus ist der gleiche, aber die Lage ist eine andere. Und aus dieser Lage heraus haben die Bischöfe von Linz, Graz und Salzburg

wild über Bischöfe und Prie ster her. Dann sollen sich kirchliche Führer von solchen Leuten über die kath. Lehren aufklären lassen, die erst dann zum Taufscheinkatholiken wurden, als sie bereits längst in der Seelsorge standen. Wir können die Herren versichern: Ans selbst würde nichts mehr freuen, als wenn ein mal der Augenblick kommen würde, da Papst und Bischöfe den Nationalsozialismus emp fehlen würden. Jeder gute Katholik würde daraus die Konsequenzen ziehen. Denn das würde bedeuten

— niemals . . . Wir wollen nicht noch ein mal die Heimat verlieren". Bischofsworte auf der Konferenz. Weihbischof Dr. Filzer überbrachte die Grüße des erkrankten Fürstbischofes Dr. Nieder und erklärte in seinem Namen: „Ich bringe heute nicht nur den Gruß des Erzbischofs, sondern auch des Legalen des Apostolischen Stuhles und Primas von Deutschland. Denn es gibt nur einen Primas und dieser ist in Salzburg. So vereinigt auch die Partei, die wir heute begriisten, römisch-katholischen Glauben und deutsches

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 30.01.1934
Physical description: 6
" durch die Tatbestandsaufnahme als hin- fällig. Das Blatt bezeichnet Muxel als bedauernswertes Opfer einer durch den Anschlag verursachten Panik. Der deutsch-polnische Vertrag. Berlin, 28. Jänner. Als Reichskanzler Hitler in seiner großen Friedensrede vor dem Deutschen Reichstag im vorigen Jahre zum ersten Mal jene denkwürdigen Worte über die gegenseitige Achtung über die Grenze nach Polen hinüber sprach, horchte der ganze deutsche Osten, horchte aber auch ganz Polen auf: denn seit 15 Jahren hatte noch kein leiten

nicht nur im d e u t s ch- polnischen Verhältnis, sondern in der europäischen Politik schlechthin bedeutet. Zum ersten Mal seit 14 Jahren G e n f e r P o l i t i k ent schließen sich zwei Staaten, die autoritär regiert wer den, in einer neuen Form ihre beiderseitigen Angelegenheiten miteinander zu regeln. Sie verzichten dabei bewußt auf jene wundersamen juristischen Ausarbeitungen, Pakte usw., die 14 Jahre lang zwischen den Staaten der Welt abgeschlossen wurden und nur den Erfolg hatten, den Frieden immer wie- k aufs neue

, Kompli kationen, Klauseln in früheren Nichtangriffspakten — m-koree-Pakte — zurück. Jeder Deutsche -wird es als einen Gewinn ansehen, daß in dem neuen Abkommen nicht ein einziges Mal das Wort Genf vorkommt. Auch darin unter scheidet sich das Schriftstück von allen bisher Unterzeichneten Abkommen zwischen zwei Staaten. Es spricht für die außerordentliche Kühnheit, zugleich aber auch für das tiefe Vertrauen des Marschalls P i l f u d s k i zu Hitler und umgekehrt, wenn sich beide Staaten bereit

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.10.1933
Physical description: 6
in Berlin. Am 24. März trat der Reichstag zusammen, um die Regie rungserklärung entgegenzunehmen. Das Programm der Re gierung Hitler wurde zur Abstimmung gestellt. Sie ergab eine Mehrheit von 441 gegen 94 Stimmen, die von den sozial demokratischen Abgeordneten abgegeben wurden. Zum dritten mal versammelte sich der Reichstag am 17. Mai. Der Reichs kanzler gab die Erklärung zur Außenpolitik ab, die man die Friedensrede genannt hat. In ihr fiel das Wort: „Kein neuer europäischer Krieg wäre in der Lage

. Die Richter beim Staatssekretär sür Justiz. Wien, 16. Oktober. Eine Abordnung der Vereinigung der österreichischen Richter unter Führung des Präsidenten Dr. P e u t l s ch m i d sprach beim Staatssekretär für Justiz, Oberlandesgerichtspräsidenten Dr. Franz Glas vor, um ihm die dringenden Wünsche und Forderungen der Richterschaft vorzutragen. Präsident Doktor Peutlschmid beglückwünschte zunächst den Staatssekretär zu seiner Ernennung und betonte hiebei, es sei das dritte Mal seit Bestand der Republik

, daß ein Richter an die Spitze der Justizverwaltung berufen wurde, aber das erste Mal, daß ein Richter mit ausschließlich richterlicher Laufbahn an diese Stelle tritt. Es müsse geradezu als eine Fügung der Vorsehung be trachtet werden, daß dieses Ereignis in einen Zeitpunkt falle, in dem ein neues Fundament des Staates, eine neue Ver- faffungsurkunde geschaffen werden soll. Das sei die Schaffung jener Grundlagen, die den Staat als Rechtsstaat erhalten. Dazu gehöre vor allem eine nur den beschworenen Gesetzen

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