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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 23.12.1948
Physical description: 16
Ein einziges Mal in jedem Jahr Erscheint eine Nacht ganz munüarbar! Da ist der Himmel geheimnisvoll offen. Da kannst du alles dir erhoffen Da hört sich auf der Menschen Not Und allen Schrecken verliert der Tod . . . Die Sterne stehen in ihrem Lauf! Und alles schaut sehnend zum Himmel auf. Zur Kirche gehen dann die Leut, Von jedem Hofe, nahe und weit. Sie kommen her von jeglichem Haus Zur Mette in dis Nacht hinaus. Man hört die Glocken klingen und leuten Durch alle geheimnisvollen Weiten

. . .? O — heilig! Heilig ist diese Nacht Von Wundern voll und von tiefer Macht. Am Himmel droben die Sterne glitzen. Die Berge leuchten hoch an den Spitzen Man sieht den Kamelstern leuchten und sprühen und taufende Funken dahinter glühen, Als war er gerade vom Himmel gekommen Und hätte uns Menschen den Zweifel genommen Noch viele andere Wunder geschehen, Die doch kein Mensch kann wirklich sehen. Die ganze Nacht ist ja wie ein Wunder, kam doch Gott selbst zur Erde herunter. Kein Menschenherz kann das verstehen

, Der Glaube nur kann tiefer sehen. M Drum gehen zur Mette alle Leut H Es jubelt der Glocken herrlich Geläut xz Und das Gebet dringt zum Himmel empor $ Und mischt sich dort mit der Engel Chor. fr Die heute dort singen, wie es einst war, R Inmitten der gläubigen Hirtcnschar! Die Nacht ist so dunkel $ Voll Sterngesunkel, fr* Als ginge ein Traum U Durch den nächtlichen Raum. f! Der Himmel ist offen, $ Die Erde voll Hoffen! fr 0 Heilige Nacht — H Voll Wunder und Pracht! (Stimmungsbild aus einem heimatlichen

und fühlte sich wie im Himmel. Der Vater aber wollte das nit gerne sehen. Einmal hat er ihn mit auf die Alm genommen. An einer Stelle, wo man hinunter sah auf die Fel der des Hofes und hinauf auf bas Joch am Hüh- nerspiel, da ist der Vater stehen geblieben — ganz überkommen von Freude, da hat er seine Arme ausgebreitet und zu seinem Sohn gesagt „Siehst du — das alles gehört mein!» Der Heinrich aber ist dabei g'standen und hat sich nit gerührt und hat keine Freude empfinden

hatten sich über Äcker und Wälder gelegt. Sie hin gen wie weiße Leintücher über das Gedach der Höfe, sie türmten sich auf den Brunnensäulen und Heiligenfiguren, sie stülpten sich über Zäune und Bäume wie ein wallender Königsmantel aus Her melin. Fern im Hintergrund hoben sich die him melragenden Berge des Tribulaun wie ein weißes eisiges Märchenschloß gerade in den Himmel hin ein. Blau, ganz blendend blau spannte sich der Himmel darüber und die Sonne glitzerte tausend fach so stark im Spiegel der blendenden Schnee

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Tiroler Post
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Page 6 of 12
Date: 06.04.1917
Physical description: 12
weg vom Bereiche der Heimat. Mit einem Moale war all der Streit im Schifflein verstummt. Wie Brüder halfen in Not die Drei nun zusammen und jeder griff fest in die Ruder. Doch innner ärger heulte der Wind und die Wellen hoben sich. Ohnmächtig begann der Redner von vorhin zum Himmel zu blicken. Sah er aus zu Gott oder zu den Göttern? — Wütend stemmte ge gen das wodende Wasser die Ruder der Wilde — umsonst — Götter halfen ihm nicht. — Mit riesiger Kraft führte der Dritte das Ruder — er fühlt in sich immer neue

Kraft, schier unendliche Kraft — hundertmal fleht er zum Himmel um Kraft, Gott gibt sie, und hundertmal ruft er im Sturmgebrcms „Deo gratias! Gott im Himmel fei Dank!" — Die anderen Zwei sehen den Deo- gratias-Riesen, sie hören sein Flehen, sie mer ken die Hilfe von oben, sie flehen gläubig mit ihm: zum unbekannten Gott noch der eine — zu Gott, den er wiedergefunden, der andere. Lange dauert die bange Sturmesnacht. Doch im Beten und Ringen retten fie's Schiff und nahen im werdenden Morgen

sie aus Du- berls Scheitel zitternd ihre Hand: „Fidel,, du hast in den Himmel nei gfchartt, ja, s' Vaterl riesen mit diesen Ruf und winkten den Leuten der anderen zwei Inseln zum Kommen aus die Deogratiasinsel. Alle kamen herüber auf hundert und vielen Schissen und hörten, wie in Sturrn und Not ge rettet, gesiegt hat nur der Glaube an Gott. Und jetzt glaubte die ganze Welt der drei Inseln cm Gott, den Einen, den Wahren, den allmächtigen Helfer. Ja, wie e i n Siegesruf, wie e r n Iu- belschrei

, wie e i n Treueschwur, wie e i n Glau bensbekenntnis drang es an jenem Ostermor gen zum Himmel: Deo gratias! Alleluja! Alleluja! — Das Märchen ist aus. Hast du's verstanden?! Die drei Inseln kennst du gewiß. Halte sie heilig und lieb die Deogratiasinsel. dein Heimatland! Lange ließ Gott dem Schisslem der streitenden Weltan schauung, dir oft zum Schmerze, spielende Fahrt. Nun kam der Sturrn, der Wellsturm. Ins dritte Jahr wütet er schon. Doch ungebrochene Riesenkraft wahrr sich der Gottesglaube — ver traue und bete

. Eine Osterspende Papst Benedikt XV. an die öfterreichich-ungarifchen Gefangenen in Italien. Nach der „Reichspöst" hat Papst Benedikt XV. die Anordnung getroffen, daß in seinen: Auftrag, nach seiner Anweisung und auf seine Kosten den ist im Himmel oben und in Serbien blühen rote Rosen, ich aber bin allein bei Euch!" . . . Und sie sagte es ohne Tränen, sie sagte es mit herbem Lächeln. Erst als sie allein war, da hat sie gweint und betet und es kenn ein Trost über sie. Es war ihr, als fühlte sie eines Seligen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 6 of 12
Date: 07.04.1917
Physical description: 12
weg vom Bereiche der Heimat. ' Mit einem Boale war all der Streit im Schisstein verstummt. Wie Brüder halfen in Rot die Drei nun zusammen und jeder griff fest in die Ruder. Doch immer ärger heulte der Wind und die Wellen hoben sich. Ohnmächtig begann der Redner von vorhin Zum Himmel zu blicken. Sah er was zu Gott obh M den Göttern? — Wütend stemmte ge gen das wod-endr Wasser die Ruder der Wilde — umsonst — Götter halsen ihm nicht.—Mit riesiger Kraft führte der Dritte das Ruder — er fühlt in sich immer neue

Kraft, schier unendliche L .raft — hundertmal fleht er zum Himmel um Kraft, Gott gibt sie, und hundertmal ruft er im Sturmgebraus „Deo gratias! Gott im Himmel fei Tank!" — Die anderen Zwei sehen den Deo- gratias-Rresen, sie hören sein Flehen, sie mer ken die Hilfe, von oben, sie flehen gläubig mit ihm: zum unbekannten Gott noch der eine — ZU Gott, den er wiedergesunden, der andere. Lange dauert die bange Sturmesnacht. Doch im Beten und Ringen retten fie's Schiff und nahen im werdenden Morgen

zucken, legt sie auf Bu- eberls Scheitel zitternd ihre Hand: „Fidel, d-u hast in den Himmel nei gschaut, ja, s' Vaterl riesen mit diesen Ruf und winkten den Leuten der anderen zwei Inseln zum Kommen auf die Deogratiasinsel. Alle kamen herüber aus hundert und vielen Schiffen und hörten, wie in Sturm und Not ge rettet, gesiegt hat nur der Glaube an Gott. Und jetzt glaubte die ganze Welt der drei Inseln an Gott, den Emen, den Wahren, den allmächtigen Helfer. Ja, wie e i n Siegesruf

, wie e i n Iu- belfchrei, wie e i n Treuefchwur, wie e i n Glau bensbekenntnis drang es an jenem Ostermor- gen zum Himmel: Deo gratias! Alleluja! Alleluja! — Das Märchen ist aus. Hast du's verstanden?! Die drei Inseln kennst du gewiß. Halte sie heilig und lieb die Deogratiasinsel. dein Heimatland! Lange ließ Gott dem Schifslein der streitenden Weltan schauung, dir oft zum Schmerze, spielende Fahrt. Nun kam - der Sturm, der Weltsturm. Ins dritte Jahr wütet er schon. Doch ungebrochene Riesenkraft wahrt

Der Mutterliebe reiches Ebbe an. Eine Tat der Ktebe. Eine Osterspende Papst Benedikt XV. an die österreichich-nngarischen Gefangenen in Italien. Nach der „Reichspost" hat Papst Benedikt XV. die Anordnung gettofsen, daß in seinem Auftrag, nach seiner Anweisung und auf seine Kosten den ist im Himmel oben und in Serbien blühen rote Rosen, ich aber bin allein bei Euch!" . . . Und sie sagte es ohne Tränen, sie sagte es mit herbem Lächeln. Erst als sie allein war, da hat sie gweint und betet und es kam ein Trost

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 10.08.1923
Physical description: 12
der Graf seine Burg erblicken. Als er aus den Burgsee hinabschaute, sah er zu seiuenr Entsetzen seine beiden Söhne im kleinen Kahn, den die Wellen gewaltig auf und nieder schleuderten. Friedrich ließ die Ruder aus deu Händen fallen und hob die gefalteten Hände zum Himmel empor, wobei er flehentlich rief: „Mein Unge horsam verdient Strafe, nur den lieben Heinrich rette!" Er wollte wieder die Ruder ergreifen und mit Mannes mut helfen, was in seinen Kräften lag, als plötzlich eine mächtige Welle

, Um das ewige Leben zu ererben? (Lk. 10, 25.) Aus dem Sonnlagsevangelium. Lieber Lesei:! Wenn der Gesetzesgelehrte, von dem das heutige Evangelium erzählt, wirklich im Ernst die Frage gestellt hätte) die ich da oben hingeschrieben habe, so hätte er recht gut den göttlichen Heiland gefragt. Mer er hat den Herrn nur versuchet: und in Verlegen heit Bringen wollen und hat die Frage nicht gestellt, weil ihm Errtst gewesen wäre und er in den Himmel kommet: hat wollen. Du jedoch muszt dir die Frage im vollen

Ernste stellen. Es ist die wichtigste Frage für dich, ja die einzige. Davon, daß du die richtige Antwort auf diese Frage weißt, hängt alles ab. Meister, was muß ich tun, um das elvige Leben zu ererben? Wozu bist du auf der Welt? Wohin gehst du? Dü bist auf der Welt, dir deu Hitumel zu verdienen. Du mußt deu Weg gehen, der zum Himmel führt. Wenn du auf einet: Berg gehst, so ist es vielfach ziemlich gleichgültig, welcher: Weg du wählst. Aber auf manche Berge gibt es nur einen einzigen

ab. Derselbe mußte sich verpflichten, „uns ein Mauer (zu) fürn und machen auf sein aygen Kost itttb 1 Lon von den türm, der ob dem ^genannten Nidern Haus liegt, uutz herab an den pach, der aus den: See geht". Die Ruine des alten Turntes steht heute noch, von dem sich die Mauerreste bis herab gegen dm See ziehen, über dem jetzigen Schloß Fernstem (Herge suchen i:nd finden wollen, statt den alten, erprobten, siche ren zu gehen. Zum Himmel gibt es für dich nur einen Weg. Gehst du ihn nicht, willst du einett

es denn für ein unendlicher Schaben, wetm du den Weg zum Himntel nicht fändest. Durch alle Ewigkeit wäre der Schaden mcht mehr gut zu machen. Wenn du vom Berge «Würzest t:t:d dir Rumpf und Rippen brichst, glaubst du, daß du dann noch ein zweitesmal auf den Gipfel kommst? Den Weg zum .Hitnmel darfst dt: auf keine Weise verfehlen. Du könntest den Irrtum nie, nie mehr gut machen. Es' gibt nur zwei Wege für dich, einen hinauf zum Himmel, in den Ort etviger Freuden, den zweiten hinab zur Hölle, in den Ort ewiger Qualen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.07.1900
Physical description: 6
selbst. Wir werden denselben Wort für Wort abdrucken und dazu sagen, was wir zu sa gen haben. „Genuß, Befriedigung der niederen Leiden schaften, das ist das Ziel', dem dec sinnliche Mensch zustrebt und nachjagt. Wer dem sinnlichen Men schen Genuß bietet, wer chm Genuß verspricht ohne großeAnstrengung, der hat ihn, dem rennt er nach. Daraus ist auch zu erklären, daß die Socialdemo kraten so zahlreichen Mhang gewinnen. — Die rothen Führer versprechen ihren Anhängern den unbeschränktesten Genuß, einen Himmel

auf Er den, der ohne viel Mühe zu erlangen sei und nicht Gewalt koste wie der überirdische Himmel." Zuerst eine Bemerkung. Daß die Erreichung des überiridischen Himmels Gewalt koste, haben wir bis heute noch nicht gewußt. Wir haben immer geglaubt, daß man durch Demuth und Frömmig keit in den Himmel komme. Das ist also nicht der Fall. Jetzt können wir auch begreifen, warum die katholische Kirche noch jederzeit darauf bedacht war, sich irdische Macht zu erwerben. Nun begrei fen wir auch,warum die christlicheKirche dieWorte

ist das Re sultat dieser Entwicklung. Die heutigen Produc- tionsverhältnisse schaffen die Anhänger der So cialdemokratie und nicht die sinnliche Genußsucht. Freilich, Worte wie wirthschaftliche Entwickelung sind spanische Dörfer für die Zusammenstoppler, wie Leser des „Volksboten". Doch weiter. „Diesen Himmel auf Erden wol len sie bekanntlich aufbauen in ibrem Zukunfts staat. Wenn sie einmal in allen Ländern so zahl reich sind, daß sie sich über ihre Gegner hinaus sehen, dann wollen sie die gegenwärtige Ordnung

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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 24.01.1913
Physical description: 20
. Er hat das Terrain unten am Meierhof angekauft und beabsichtigt dort eine Fabrik zu bauen." Etwas unsicher blickt er zur Baronin hinüber, die ihn wie in fassungslosem Erstaunen anstarrt. „Himmel! Einen Fabrikmenschen in der Rosenvilla? Walter, wenn das deine Mutter wüßte, sie hätte im Grabe keine Ruhe. Und gar eine Fabrik willst du hier in dieser friedlichen - Gegend bauen lassen? Ich begreife dich nicht, Walter, in deinen Adern fließt doch auch Echteringsches Blut. Wie kannst du nur unter deinen Standesgenossen

ausgeträumt, als der Ruf -des Kuckucks verhallt und der Himmelsschlüssel längst sein silbernes Geläute einge stellt, da dringt vom Tage her ein anderes Geräusch herauf bis an die Tore der Echteringschen Burg, das Summen und Surren der Räder in der Siegfriedschen Maschinenfabrik. Schwarze Rauchwolken trüben den sattblauen Sommer himmel und legen sich wie riesige, unheimliche Schatten auf das blühende Gelände. Leonhard Siegfried schreitet an der Seite eines hochge- wachsenen, blonden Mannes

durch die Fabrikräume. Ein befriedigtes und doch schalkhaftes Lächeln liegt auf seinem hübschen, intelligenten Gesicht. „Denke dir, Heinz," lacht er, „dein Lchwesterlein hat mich ausgezankt, daß ich diesem schönen Erdenfleck all seine Poesie genommen. Du lieber Himmel! Als ob der Mensch von der Poesie allein leben könnte." Der Blonde lacht. „Ja, die Tita macht nicht viel Federlesens. Tie nimmt, wie man so zu sagen pflegt, kein Blatt vor den Mund. Wie. gefällt dir denn im übrigen meine Familie, Leo

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Außferner Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 25.01.1913
Physical description: 20
, sie haben sich auch erst seit ein paar Tagen in der Rosenvilla angesiedelt. Es ist ein Groß industrieller mit seiner Familie, namens Siegfried. Er hat das Terrain unten am Meierhof angekanft und beabsichtigt dort eine Fabrik zu bauen." Etwas unsicher blickt er zur Baronin hinüber, die ihn wie in fassungslosem Erstaunen anstarrt. „Himmel! Einen Fabrikmenschen in der Rosenvilla? Walter, wenn das deine Mutter wüßte, sie hätte im Grabe keine Ruhe. Und gar eine Fabrik willst du hier in dieser friedlichen Gegend bauen

der Frost nachläßt, wird rüstig mit dem Bau der Fabrik begonnen. Viel fleißige Hände schaffen bald ein Ganzes. Als der Frühling seinen blumenreichen Traum ausgeträumt, als der Ruf des Kuckucks verhallt und der Himmelsschlüssel längst sein silbernes Geläute einge stellt, da dringt vom Tage her ein anderes Geräusch herauf bis an die Tore der Echteringschen Burg, das Summen und. Surren der Räder in der Siegfriedschen Maschinenfabrik. Schwarze Rauchwolken trüben den sattblauen Sommer himmel und legen

sich wie riesige, unheimliche Schatten auf das blühende Gelände. Leonhard Siegfried schreitet an der Seite eines hochge- wachsenen, blonden Mannes durch die Fabrikräume. Ein befriedigtes und doch schalkhaftes Lächeln liegt auf seinem hübschen, intelligenten Gesicht. „Denke dir, Heinz," lacht er, „dein Schwesterlein hat mich ausgezankt, daß ich diesem schönen Erdensleck all seine Poesie genommen. Du lieber Himmel! Als ob der Mensch von der Poesie allein leben könnte." Der Blond? lacht. „Ja, die Tita macht

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Volksbote
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Page 2 of 6
Date: 14.08.1924
Physical description: 6
von deinem Sohn'. Und also schied er von ihr. In derselben Stunde predigte Sankt Jo hannes zu Ephesus dem Bolke. Da erhallte ein Donner mit einem Blitz vom Himmel gar schnell, und es kam eine schöne weiße Wolke, die trug Sankt Johannes empor vor des Volkes Augen und setzte ihn nieder vor Unserer Frauen Türe. Cr ging in das Haus und grüßt« sie. Da ward sie froh und sprach: „Johannes, mein lieber Sohn, mein Kind hat mich geladen zu den elyigen Freuden, und diese Palme, die soll man vor meiner Bahre tragen

sie ihr und grüßten sie und sprachen: „Du bist gesegnet ob allen Frauen von deinem Sohn, der Himmel und Erde erschaffen hat.' Und sie fielen vor ihr nieder und weinten gar sehr. Sie sprach: „Gottes Segen sei über euch, und ihr sollt bei mir bleiben, bis ich verscheide.' Das taten sie mit Fleiß. Hernach an dem dritten Tag, als es schon spät war, und sie miteinander von Gott redeten, kam unser Herr zu ihnen in einem großen Licht und mit allem himm lischen Heer und mit einem süßen Schall. Da fielen die heiligen

, und sie fuhren gen Himmel in unsäglicher Klarheit.,, Darnach legten die Zwölfboten Unserer lieben Frauen heiligen Leichnam auf eine Bahre. Und Sankt Johannes ging vor der Bahre her und trug den Palmzweig, und die Zwölfboten trugen die Bahre mit bren nenden Kerzen. Es sangen aber die Engel in den Lüften einen neuen Gesang. So trugen sie unsere Frau zu dem neuen Grab und legten sie darein. Und sie lobten Gott und blieben daselbst bis an den dritten Tag. Da kam unser Herr vom Himmel herab mit seinen himmlischen

Scharen und brachte die Seele wieder. Er grüßte seine Jünger und sprach: „Es wäre unziemlich, daß meine Mutter länger auf dem Erdreich wäre, ich will, daß sie eine Herrin sei über Himmel und Erde.' Und er gab die Seele dem Leich nam wieder und sprach: „Steh auf meine liebe Mutter! Du sollst nicht länger hier sein, du mußt mit mir fahren zu den ewigen Freuden.' Da stand Maria auf aus dem Grab und neigte sich vor ihrem Sohn. Und unser Herr gab seinen Jüngern seinen Segen und führte seine liebe Mutter

fröhlich in den Himmel mit allem himmlischen Heer in einem klaren Lichte, die sangen einen gar löblichen süßen Gesang. Da ward Maria erhöht über alle Chöre der Engel und über alle Heiligen und gekrönt zu einer Königin des Himmel- und Erdreichs. Ihr Sohn setzte sie auf den Thron seiner göttlichen Majestät und gab ihr Gewalt über Himmelreich und Erdreich und gab ihr den Schatz der Gnaden und die Schlüssel des Himmels, daß sie ewiglich mit ihm solle herrschen in ewiger Freude und Würde über alle Engel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 10.04.1915
Physical description: 8
für jeden Fuhr- werksverkebr und Viebtrieb gesperrt. Gedenkblatt an f Generalmajor v. Himmel. Mit Generalmajor Heinrich v. Himmel ist ein großer Mann ins Grab gesunken. Das ist das einstimmige Urteil aller jener, die ihn kannten, die Gelegenheit hatten, seine ersprieß liche Tätigkeit kennen zu lernen. Die folgen den Zeilen wollen in gedrängter Kürze ein Bild seines segensreichen Wirkens entwerfen, wobei wegen des beschränkten Raumes nur die wichtigsten Ereignisse dieses tatenreichen Le bens erwähnt

werden können. General v. Himmel war durch und durch Soldat. Mit 16 Iahren trat er in die k. k. Armee ein. Schon als junger Leutnant hatte er Gelegenheit, sich Lorbeeren zu holen: Im Feldzuge 1866 zeichnete er sich durch Tapferkeit aus und verdiente sich durch hervorragende Leistungen die allerhöchste Belobung. Er wurde sodann dem Generalstabe zugeteilt, wo er meh rere Jahre diente, fand in der höheren Adju- tantur Verwendung und arbeitete durch fünf Jahre an der Seite des berühmten Feldzeug meisters Grafen Hupn

. Die militärischen Un ternehmungen der Jahre 1878 und 1882 boten ihm neuerdings Gelegenheit, sich auszuzeichnen und Se. Majestät anerkannte zu wiederholten- malen seine hervorragenden militärischen Ver dienste. Wer Gelegenheit hatte, den Herrn General in seiner späteren Wirksamkeit als Organisator zu bewundern, erkannte sofort den auf den Schlachtfeldern erprobten Soldatengeist wieder, der alle seine Arbeiten beseelte. Den weiten Blick und die große Men schenkenntnis erwarb sich v. Himmel auf meh reren

bedeutenden Reisen. Nicht nur Oester reich-Ungarn und die europäischen Länder lernte er aus eigener Anschauung kennen, er brachte auch längere Zeit in überseeischen Län dern zu. Im Jahre 188l) finden wir ihn in Indien und China, 1883—1884 in Südamerika, dann in Nordafrika und schließlich unternahm er eine Reise in das hl. Land, die für sein späte res Leben richtunggebend wurde. Mit welch tiefem Verständnis und prak tischem Nutzen Hauptmann r>. Himmel seine Reisen machte, beweisen seine Veröffentlichun gen

Reiseschilderungen zeigen, daß sich General v. Himmel als Reiseschriftstel ler einen gefeierten Namen gemacht hat. Be- sonders wird in den Schilderungen die ideale Auffassung, die Feinheit der Beobachtung und die Eleganz des Stiles bewundert. Auch als Verfasser von wissenschaftlichen Aufsätzen hat sich v. Himmel einen Namen gemacht, in dem er eine Reihe von geographischen, religionsge schichtlichen und namentlich militärischen Bei trägen verschiedenen Zeitschriften lieferte. An der Seite Bogelsangs

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