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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.02.1880
Physical description: 10
zu festigen, an deren Rockschöße hängte.' Dem „Fremdenblatt' erscheint „zwischen jenem Kirchenstaate, welchen der böhmische Episkopat an strebt, und dem Laienstaate, 'den die Verfassung ge schaffen hat, ein Pakt im vorhinein undenkbar.' Das Blatt schöpft Beruhigung aus dem Verbleiben des Herrn v. Stremayr im Kabinet, welcher doch nicht an eine Erschütterung seines eigenen Werkes Hand anlegen könnte, und aus der Erkläruug des neuen Unterrichts- und Kultus-Ministers Baron Conrad vor seinen Beamten

wieder eine Sitzung abgehalten, welcher der Unterrichtsminister Baron Conrad beiwohnte. Aus der Verhandlung, die keiu besonderes Interesse bot, ist blos hervorzuheben, daß über die rechtliche Natur des Studienfonds eine längere Diskussion geführt wurde, in weicher vom Referenten Jireczek der Standpunkt vertreten wurde, daß der Studienfouds Stiftnngsvcrmögcn sei, und daß daher über deuselbeu Rechnung gelegt werde» müsse, während die verfassungstreuen Abgeordneten ans der Geschichte des Fonds nachwiesen

abzuwarten, worin dieselbe bestehen wird. In den Kreisen der mährischen Abgeordueten wird erzählt, Baron Possinger, der am 18. ds. in Wien eingetroffen ist, bewerbe sich um den Stätthalter posten in Wien. Falls er denselben erlange, soll Hr. v. Chlnmecky zu seinem Nachfolger in Mähren vorgeschlagen werden. Wenigstens glaubt mau iu Brünn, wie von dort telegraphisch gemeldet wird, allgemein, daß Hr. v. Chlninecky eventuell an die Stelle Baron Possinger's treten würde. ^ Mit der Leitung der Geschäfte

der nieder- österreichischen Statthalterei hat der Minister- Präsident Graf Taasfe als Leiter des Ministeriums des Juueru den Siatihalterei-Vizepräsidenten Ritter v. Kutschern betraut. Minister Baron Conrad wird sich morgen Mittags von den Beamten der »ieder- östcrreichrschen Statthalterei,. welche sich zn diesem Zwecke im großen Statthaltereisaale versammeln wer den, verabschieden. Bei der Verabschiedung werde» auch die i» der Umgebung Wiens amtirendeu Be- zirkshanptmänner anwesend sein. ^ Ans Prag

: Taaffe, Horst, Zieinialkowski, Falkenhayn, Prazak, Conrad, Kriegsan. Minister-Präsident Graf Taaffe stellt dem Hause die ernauntcn Minister vor. Ueber Antrag des Baron Hhe werden in den Staatsgerichts- hof gewählt die Herren: Landesgcrichts-Präsident Baron Weiß, Graf Mazzuchelli, Landgraf Josef Fürfteuberli, Professor Wahlberg, Sektionschef Baron Mitis, Präsident Farfoglia, Landeshauptmann Dr. Eigner. Dr. Frantz, Präsident Varo» Kemperle, Landeshauptmann Ritter v. Kaltenegger, Präsident Baron Streit

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 29.05.1880
Physical description: 12
nach zur Mittheilung gelangende Rede. Graf Leo Thun führt aus, daß die Rekurse ge gen Steuerbemessungen auf Grund des Pfründenbe steuerungsgesetzes in einem Falle vom Verwaltnngs- gerichtshofe zurückgewiesen wurden, weil die Steuer bemessung auf Grund eines Gesetzes erfolgt sei. Das Kapitel „Ministerium für Kultus und Unterricht' wird sodann eingestellt und der Nest des Budgets sowie das Finanzgesetz ohne weitere Debatte ange nommen. Es folgt die dritte Lesung des Militärtaxgesetzes. Baron Hye erstattet

den Bericht. Das Gesetz wird eii dloo angenommen. Das Gesetz, betreffend eine ' Aenderung der Neichsraths-Wahlordnnng (galizifche Landgemeinden) wird angenommen und der Aus weis über die Staatsvorschußkassen zur Kenntniß genommen. In die Delegation wurden gewählt als Mit glieder: Fürst Adolph Auersperg, Baron Ceschi, Fürst Czartoryski, Baron Engerth, Graf Falkenhayn, Landgraf Fürstenberg, Gögl, R. v. Höfler, Baron Hofmann, Baron Hübner, FürstKhevenhüller, Baron Königswärter. Fürst Friedrich Liechtenstein

, Josef Ritter v. Schmerling, Fürst Karl Schwarzenberg, Baron Tinti, Fürst Trauttmansdorff, Graf Trautt- mansdorss. Gras Oswald Thun, Dr. Unger. Als Ersatzmänner: Baron Roßbacher, Fürst Sapieha, Abt Karl, R. v. Waser, Fürst Windischgrätz, Fürst Rvsenberg, Baron Mayr, Graf Hoyos,' Baron Washington, Gras Friedrich Thun. Ministerpräsi dent Graf Taafse erklärt im a. h. Auftrage den Neichsrath für vertagt. — Schluß der Sitzung lim halb 3 Uhr. Aus Pest wird unterin 24. Mai gemeldet

, die gedachte Frage möglichst fördern zu wollen und wurde auch bereits von ' dem Minister des Aeußern, Baron Haymerle, an die Vertreter der Monarchie im Auslande ein Rundschreiben erlassen, um ein Einvernehmen der Mächte zu erzielen. ^ Der französische Minister des Innern er klärte den Pariser Abgeordneten, daß die Maßnah men vom letzten Sonntag im Ministerrath beschlossen wurden. Die Regierung vermag keine Kundgebung zu gestatten, welche öffentlich zu Unruhen aufreizen kann. Die Regierung zieht

vor, vorznsorgen, anstatt zu unterdrücken, sie gestattet nicht, daß Ausländer eine Kundgebung organistren, um die Regierung der Republik zu diskreditiren. ^ In Schweden ist nunmehr ein neuer Mi nister des Auswärtigen, Baron Hochschild ans Rn- der gelangt, welcher in einem Zirkulare an die Ver- ^ treter, die für Skandinavien an anderen Höfen be- i glanbigt sind, betont, daß es sein Bestreben sein ' werde, das bestehende freundschaftliche Verhältniß zu den übrigen Mächten aufrecht zu erhalten und speziell

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 17.10.1876
Physical description: 10
» s lÄ Uümte rwä keinsl xer ISO Lriekps.xikrs xer v LM-Louverts i»» mit?irillggruck IV00 8 Meine Mfltenlmrte. Humoreske von Ilr. K. v. Gcrstcnbcrg. (Fortsetzung.) habe die Ehre mit Herrn Baron Paul von KlStz —begann ich. „So ist mein Name,' cntgegnete der Angeredete, indem er sich erhob und dann hinzufügte: „Darf ich fragen, was mir die Ehre ihres Besuche» giebt?' „Mein Name ist Professor Schröter. Ich komme eigentlich nur, um mich zu erkundigen, waS Ihnen Veranlassung geben konnte, mich zu einem Duell

herauszufordern. Ich selbst kann mich nicht erinnern, jemals mit Ihnen irgend wo zusammenge troffen zu sein, geschweige Sie beleidigt zu haben.' „Hm, seltsam —' sagte der Baron, indem er mich vom Kopfe dis zu den Füßen anblickte. „Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals die Ehre gehabt zu haben — hm! Allerdings habe ich eine Herausforderung an einen Herrn Professor Schröter abgeschickt, aber der sind Sie doch nicht?' „Gewiß. E- gibt nur einen solchen dieses NamenS hier. Und auch die Adresse stimmt

gang der Sache offen mitzutheilen. Sie werden da erfahren, wie ich dazu kam, den Brief an Sie abzusenden und vielleicht ist es Ihnen selbst dann auch möglich, auf die Spur dessen zu kom men, für den er eigentlich bestimmt war.' „Ich stehe ganz zu ihrer Disposition,' versetzte ich. „Ueber haupt werden Sie mich nur zu Dank verpflichten, wenn Sie mir auf die Spur dessen verhelfen, der meinen Namen und auch wohl mein Vertrauen so elend mißbrauchen konnte.' Der Baron klingelte, bestellte eine Flasche

nicht verhehlen, daß es der Wunsch der ganzen Gesellschaft ist, daß Sie diesen Saal sobald als möglich verlassen.' Diesen Worten folgte als Antwort der Ausruf: „Esel.' Jetzt war meine Geduld zu Ende. Ich forderte seine Karte und erklärte ihm, dzsz wir uns an einem andern Orte weiter sprechen würden. Gleich darauf holte er ein Täschchen hervor und überreichte mir dann die Karte, welche ihre Adresse trägt.' Der Baron ging nach diesen Worten an den Schreibtisch und legte mir zu meinem nicht geringen Erstaunen

eine meiner gewöhnlichen Visitenkarten vor. Das Auffälligste bei der Sache war, daß ich eben diese Karten erst vor ungefähr drei Wochen hatte fertige» lassen. Im Ganzen hatte ich davon noch keine zwölf Stück ausgegeben und merkwürdigerweise paßte auch die Beschreibung, welche der Baron von dem Helden entwarf, auf keinen einzigen meiner Freunde und Bekannten. Der Baron fuhr fort: „Es hätte mir eigentlich schon auf fällig erscheinen müssen, daß der Mensch in seinem Täschchen Karten von verschiedener Größe barg

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 12.09.1876
Physical description: 10
Ausslissuiiq und Darstellung ist !eich der heiligen Schiist gemäß, der Liberalismus dem geqea« in ganzes Ringen, wie >eia !>ngen nach Freiheit, nach nano- ll-clueller Freiheil uud stellt : Verlauf des Fortschritte», ebenfalls als ein BefreiungS- nua der Liberalismus diese» Tochter und als Sühne, daß tz fallen ließ, welche» ich um Todtenstille herrschte einig? hortense zu den Fügen ihre» selle de Barra» entdeckte, da war es zu ipät, ^jynen Herr Baron, eine Warnung zugehen zu lassen, denn es war wenige Tage

vor Ihrer Vermählung mit der letzteren, uud lassen Sie wich offen sein, ich wollte es auch nicht. Ich haßte in Ihnen den Adeligen, den Standesgenossen des Grafen Falkenburg. Hätte ich damals gewußt, wie schwer ein edles, reine» Wesen. Ihre Tochter, von Ihrer Verblendung betroffen ward, ich hätte Sie doch gewarnt.' „Was wissen Sie von Leontine?' unterbrach hier Ulrich den Erzähler. „Vitl,' antwortete dieser; „der Herr Baron hat mich selbst nach ihr gefragt.' Der Baron fuhr wie au» einem schweren Traume

auf. „Ich?' Sie fragte er. „Ich sehe Sie hier heute zum erste« Male.' ,, ,iDoch mcht. Erinnern Sie sich des alten Son derlings in irr Alexandrienstraße nicht?' „Griugmuth!' fuhr der Baron auf. ,Er steht vor Ihnen!' „Und Sie wissen von meiner Tochter, meiner armen schwer gekränkten Leontine!' rief der Baron, und in der ihr gelegten Falle, aber sie gerieth in Elend, stand an der Schwelle des Todes.'' „Mein Kind! Meine Leontine!' schrie der Baron „ich bin >hr Mörder!' Ulrich ließ nur ein dumpfes Stöhnen hören. »Beruhig

-n Sie sich, Herr Baron, Jh-e Tocht-r lebt, ist wohlbehalten, Sie sollen sie wiedersehen, oder nicht hier will ich Ihnen ihre weitereu Schicksale er zählen. Lassen Sie uns mit dem Schmerzlichen und Wiederwärtigen zu Ende kommen, dann folgt tie Freude.' .Ja, lasse», Sie uns zu Ende kommen.' „Ich habe nur noch wenig zu sagen. Wie man Sir emgesangen, wie man Sie durch falschen Schein, fasche Papiere, falsche Schönheit, Jugend und Un schuld getäuicht hat, wie man Sie plünderte, bestahl, hinterging, daß wissen Sir

selbst am Besten. Die Vergangenheit der Frau, die es wagte, Ihre Gemah lin zu werden, liegt klar vor Ihnen, mag sie mich der Lüge zeihen, wenn sie kann. Sie nnd ihre Gesellen sind in Ihren Händen, thun Sie mit Alle», wie Ihnen gut dünkt. Ich trete ihnen meine Rache »b .... . >hunq!' schluchzi: sie. Erst will ich aus D.ineui Munde da» Bekenntniß Deiner Schuld hören. Ist «s so. wie dieser Herr gesagi hal?' Sie zögerte. „Antwort!' mahnte der Baron. .Antwort!' herrschte Ehmig, Sie wand sich unter seinen Blicken

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.06.1878
Physical description: 8
.) > Da der Baron, welcher seinem Inspektor und dessen Schwester Bertha wohlwollte, in dem Mädchen einen re gen Geist und Talente entdeckte, so ließ er sie auf seine Kosten unterrichten; er sowohl, als seine Gattin, hattm das Kind deS Inspektors gern und freuten sich ihres Flei ßes und ihrer Fortschritte; sogar im Male?, wofür sie großes Talent zeigte, erhielt sie Unterricht. Auch bei den Spazierfahrten und Besuchen wurde Alice größtentheilS mitgenommen, und ihre Eitelkeit feierte große Siege

war, und daß, ihre witzigen Einfälle den Baron oft entzückten; darauf baute sie, die Achtzehnjährige, ihre Pläne. Er war Wittwer. war Ba ron, — war nach ihrer Meinung unermeßlich reich; — was sollte ihn hindern, sie zu lieben, — sie zur Frau zu nehmen? . Von diesen kühnen Hoffnungen getragen bot sie Alles auf. sich dem Baron angenehm und unentbehrlich zu ma chen. ohne aber Jemand ihre Absicht errathen zu lassen, oder sich dem Baron gegenüber eine Blöße zu geben, bis endlich dies ganze stolze Luftgebilde mit einem Male

zu sammenstürzte. Ein junger Förster hatt« um ihre Hand angehalten und war von ihr kalt zurückgewiesen worden, worüber Ba ter und Tante ihr Vorwürfe machten, da der junge Mann weit und breit als rechtschaffen und brav bekannt war. Sie zeigte sich empört darüber, daß man ihr zumuthen konnte, einen Förster zu beirathen, und in dieser Empö rung hielt sie den Zeitpunkt für geeignet, die ganze Sache dem Baron, der sich ja seit ihrer Kindheit so lebhaft für sie interessirt hatte, mitzutheilen; dadurch

wollte sie gleich zeitig seine Gesinnungen gegen sie erforschen. Sie that es mit möglichster Berechnung und zuletzt fragte sie ihn mit einer zum Herzen sprechenden Stimme, die so natürlich klang, daß der Baron sich davon bewegt fühlte: ob sie Unrecht gehandelt, den Förster abzuweisen. .Wenn Du ihn nicht lieben kannst, liebes Kind, ent- gegnete der Baron, „so mißbillige ich Deine Ablehnung nicht ^..aber wenn nur Dein Hochmuth ihn abweis't, dann ist DeH Betragen zu tadeln! und ich möchte Dir wohl rathen

.' Diese ruhige, salbungsvolle Rede, wie Alice sie später selbst nannte, machte sie im ersten Moment fast starr vor Schrecken und Demüthigung, denn sie bewies ihr, daß sie dem Baron weiter nichts war, als die Tochter seines In spektors; — ihre Hoffnung, die Gattin des BaronS zu werden mußte sie jetzt für immer aufgeben. Ohne dem Baron eine Antwort zu geben, verließ sie ihn, warf sich noch zur selben Stunde auf ein Pferd und jagte in voller Carriere durch das Dorf. Reiten, sich mit einem Pferde herumtummeln

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.01.1877
Physical description: 4
war ja in großer Einförmigkeit verflossen, und doch hörte der Fremde mit größter Aufmerksamkeit zu und bat ihn immer aus's Neue, ihm von seinem Pflege vater Doctor Geßler zu erzählen, dem der Jüngling gern nachkam, denn von wem sprach er lieber, als von seinem väterlichen Freunde, von seinem Wohlthäter. So kam er auch darauf zu sprechen, daß sein Pflegevater seinethalben an einen Baron von Holm geschrieben, daß dies die letzte Thätigkeit gewesen, daß dieser Brief aber noch unabgesen- det und versiegelt

auf dem Schreibpult des DoetorL liege. Plaudernd waren sie in das Thal herabgestiegen und bei der Wohnung des DoctorS angekommen. Der Fremde bat. den Brief, welchen Doctor Geßler zuletzt geschrieben, ihm zu übergeben, da auch er ein Baron von Holm fei und das Schreiben möglicherweise an ihn selbst gerichtet sein könnte. OttZ eilte fort und holte den Brief. Der Baron »ahm ihn an und erbroch ihn ; als er den Inhalt gclcscn, sagte er, dem Jüngling lange in die Augen sehend: „Otto, wollen Sie mich als denjenigen

betrachten, wel cher das, was Dr. Geßler. den ich kannte und schätzte, begonnen hat, fortführen darf; — wollen Sie sich unter meine Leitung stellen und mir das Recht einräumen, für Ihre Zukunft zu sorgen?' „Ich will Ihnen in Allem folgen! Baron Holm ist mir lein Fremder, er ist der Freund meiner Familie.' Der Baron unterdrückte eine Antwort. Eine lange Pause entstand, al- sich Otto endlich erinnerte, daß Su» sänne den Tisch gedeckt habe; er lud seinen Gast ehrer bietig ein, sein einfaches Mahl

mit ihm zu theilen. Dieser folgte fogleich, aber indem er den Speisen wacker zusprach, suchte er das Gespräch auf Otto's Kenntnisse zu lenken, und hier erst fand er Gelegenheit, den reichen Geist des Jünglings klar zu erkennen. Stunden waren so vergangen. Erst als die Sonne sich gegen Abend neigte, brach der Baron auf. Vergeblich bat Otto, daß er bei ihm zur Nacht bleiben solle, er lehnte es mit Festigkeit ab, indem er angab, seine Gesell- schaft müsse sich ohnehin seinetwegen schon in Angst befin

den ; aber er nahm Otto's Begleitung bereitwillig an, der ihn bis zur Stelle führen wollte, wo er den Weg nicht mehr verfehlen könne. Ms Beide bis dort gekommen oder vielmehr bis dahin, wo der Baron sicher zu sein glaubte, er könne sich im Wege nicht mehr irren, blieb er stehen und umarmte den Jüngling mit väterlicher Zärtlichkeit. Grad erreicht, der einer Krisis gleichkommt. Die gesell schaftlichen Zustände sind so verwirrt, wie Kaiser Alexander es in den zwanzig Jahren seiner Herrschast nicht erlebt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.04.1873
Physical description: 4
ich Euch. Um von St. Pierre fortzukommen, gehört nicht allein ein Heller Tag und Wegkunde; der liegt mit zerschmetterten Gliedern jm Abgrunde, wenn er sich zu weit und verwegen auf die Sprünge gemacht haben sollte.' „Aber was nun?' fragte der Baron mit zitternder Stimme, denn die Worte des Wärters rangen ihm ein leichtes Grauen ab. „Jetzt lägt sich durchaus nicht daS Mindeste machen, Herr Baron', sagte Dr. Leonard. „JarqmS hat Recht. Selbst für einen Menschen mit genauer OrlS» kenutniß ist St. Pierre'S Umgegend

eine außergewöhn- lich gefährliche, wie viel mehr für einen Fremden, eS ist geradezu eine Unmöglichkeit, hier zu entkommen.' „Aber wenn er die Landstraße entlang gelaufen wäre!' rief der Baron aus. „DaS läßt sich schwer annehmen, Herr Baron', tröstete Dr. Läonard. „Ich setze vielmehr voraus, daß er sich in das Tannendlckicht geflüchtet hat und Der weitere Inhalt der Sitzung bestand iu der trocknen geschäftsmäßigen Erledigung zahlreicher Gesetz entwürfe, bezüglich deren die Berichterstattung kaum in «twaS

, 24. April. Die Ernennung ZiemialkowSki'S zum Minister ohne Portefeuille ist erfolgt. Die «N. Fr. Pr.' bemerkt hiezu: Mag der Ernannte ein Minister für oder ein dort werdm wir ihn morgen finden. Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Baron, verweilen Sie die Nacht hier und überzeugen Sie sich morgen von der Grundlosigkeit Ihrer Befürchtungen. Bah, Ihr Neffe müßte der Erste fein, der lebendig vou St. Pierre zurückkäme.' „Aber todt! todt!' rief der Barou zähne klappernd aus. „Ich glaube nicht', sagte

Dr. Löonard kaltblütig. „Er wird vorsichtig genug eineu Weg suchen, wird bald das Vergebliche eines solchen Beginnens ein sehen. Jm Uebrigen Herr Baron', fügte er fromm hinzu, „dürsten Sie über eine solche sichtliche Schickung de« Himmels nicht klagen.' Der Wärter hatte mittlerweile dagestanden und scheinbar überlegt. Er war Menschenkenner genug, um zu sehen, wie ungelegen dem Baron diese Frist war. Ebenso bedürfte eö keines besonderen Scharf sinne», um mit einem Blick auf die elegante Equipage

Ihnen zweihundert Francs, wenn Sie mir den Entflohenen heute Abend zur Stelle schaffen', unterbrach ihn der Baron , förmlich erleichtert auf« athmend, als er die Möglichkeit sah, vielleicht bald aus dieser quälenden Unruhe befreit zu werden. „Wollen Sie eS versuchen?' Zweihundert Francs! Die Worte klangen gar za verlockend. Allein der Wärter kannte seine Leute, er sah sofort, daß zweihundert Francs für den Mana eine Lappalie sei. „Zweihundert Francs, Herr?' fragte er, anscheinend stark enttäuscht. »Man sieht

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.05.1878
Physical description: 8
des Credits, verwendet haben dürfte, in der Erwartung, für diese Art der Verwendung spater die Indemnität nachzusuchen. Nach dieser Erklärung des Freiherrn v. Pretis wurde der Bericht des Referenten unverändert angenommen. Das Gesetz, betreffend den Sechzig - Millionencredit dürste schon diese Woche im Abgeordnetenhause zur >»» ! , !!! »»«»«>»»» 5. Kapitel. Der Baron empfing beide Frauen mit sanften Vor- würsen, in so später Stunde noch spazieren gewesen zu sein; aber leine Miene, kein Blick verrieth

, daß dieser Spaziergang ihm Verdacht eingeflößt hatte. In der Thcestunde hatte sich Hedwig wieder ganz ge süßt benommen, weil der Baron in der unbefangensten Weise erzählte, daß er den Freund, den er besuchen wollte, unterwegs angetroffen hätte, und da diesen eine wichtige Angelegenheit nach Dresden führte, so sei er denn wieder umgekehrt und direkt nach dem Schlosse zurückgeritten. Der Abend verlies für alle Theile ruhig und auch an den folgenden Tagen erreignete sich nichts, was geeignet gewesen wäre, Hedwig

Besorgniß einzuflößen. Auf diese Weise vergingen Monate im Schlosse. Alles schien wie früher seinen regelmäßigen Gang zu gehen; der Baron entwarf Baupläne zu Aenderungen in einem Theile Schlosses, und seine Musestunden verbrachte er meist in der Gesellschaft des alten Lenz. Der Alte mußte mit ihm überlegen und berathen, was am vortheilhaftesten sei; ja der Baron zog ihn selbst in seinen Familienkreis, und dann mußte Hedwig spielen und singen. — Musik liebte der Blinde über Alles, und be sonders that

^rioni zur Armirung des Forts erster Classe „Tegetthoss' überführt. Der seit zwei Tagen hier verweilende Landes-Ar- tillerieinjpector Generalmajor Vetter von der Lilie be sichtigt an der Spitze einer Commission die in vier Bezirke getheilten Seebesesttgungen. Heute wird der commandirende General FZM. Baron Kühn mit dem Postzuge hier eintreffen und die Kasernen und militärischen Etablissements besich tigen. Deutsches Reich. Das Attentat Hödel's wird so manche Consequenzen nach sich ziehen

in bangen Nächten unter heißen Thränen, — da sie sich Mutter fühlte. Noch hatte sie Niemanden diesen ihren tiefen Kummer mitgetheilt, noch hatte sie es nicht gewagt, selbst ihre müt terliche Freundin davon in Kenntniß zu setzen. Endlich konnte sie Bertha nicht länger verbergen, wie sehr eine Entfernung nothwendig für sie werde. Die treue, sorgsame Bertha hatte aber schon vorher daian gedacht und dafür ihre Vorkehrungen getroffen. Es konnte dem Baron unmöglich entgehen, daß Hed' wig's Aussehen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.11.1878
Physical description: 4
— die Regierung hat nicht die Absicht, den Reichs- rath zu vertagen.' Fux zieht in Folge dessen seinen Antrag zurück und das Haus nimmt die Wahlen vor. Als gewählt erscheinen: für Böhmen Dr. Herbst, v. Streeruwitz, Dr. Klier, Dr. Schier, Dr. Ruß, v. Scharschmidt, Dr. Bareuther, Dr. Stöhr, Dr. Nitsche und v. Oppenheim. (Abg. Baron Kotz erklärt, daß er sich der Wahl deshalb enthalte, weil sich die Abgeordneten dahin ge einigt haben, nur solche zu wählen. welche daS Pro gramm Mcbst annehmen.) Hr Dylmatien

: Dr^' Ktaic. Für Galizien : v. Gro- ; cholski, Ha^ovslii v. Czerkawski, Dr. Dunajewski, Ja- worski. Kabat' und Smarczewski. Bei der Wahl für Niederösterreich erklären die Mit glieder des Demokraten-Clubs. nicht zu wählen, bis der Berliner Vertrag vorgelegt ist Gewählt werden: Dr. Kuranda, v. Pirquet und Dumba Für Ober-Oesterreich: Dr. Schaup und Dehne. Für Salzburg: Lienbacher. Für Steiermark: Baron Wal terskirchen und Dr, Foregger. Vor der Wahl erklären die Abgeordneten der Land gemeinden. sich der Wahl

zu enthalten, da man ihnen eine Vertretung in der Delegation verweigert. Für Kärnten: Abg. v. Ritter. Für Krain: Lan ger. Für die Bukowina : v. Kochanowski. Für Mäh ren : Dr. Giskra. Neuwirlh, Dr. Sturm, Baron Max Kübeck. Die czechischen Abgeordneten aus Mähren erklären in einer Zuschrift, sich der Wahl zu enthalten. Für Schlesien: Dr. v. Demel. Für Tirol: Dr. Blaas; für die zweite Stelle wurde keine absolute Majorität erzielt und findet eine Nachwahl statt. Für Vorarlberg: v. Oelz. Für Jstrien: Stradi

der Mitglieder für die Delegation geschritten. Es erscheinen gewählt: Freiherr v. Ceschi, Fürst Czartoryski. Baron Hackel» berg, Abt HelserSdorfer, Fürst Jablonowski. Baron Kellner, Baron Koller, Fürst Khevenhüller. v. Latour. Fürst Friedrich Lichtenstein. Fürst Rosenberg. Altgraf Salm, Ritter v. Scrinci. Graf Oswald Thun, Graf LadiSlaus Thun. Graf Georg Thurn. Fürst Thurn und Taxis, Graf Trauttmannsdorf, Graf Waldstein, Graf Widmann. Als Ersatzmänner erscheinen gewählt: GrafHoyos, Graf Wilczek. Graf

Falkenhain. Gögl. Graf Mladota, Baron Felder. Fürst Trauttmannsdorf, Baron Wehli. Graf Koudenhove. Graf Josef Auersperg. Der Tag der nächsten Sitzung wird im schriftlichen Wege bekannt gegeben werden. Ktgeordnetenhavs. Auf der Ministerbank: Freiherr v. Pretis, Dr. v. Stremayr, Dr. Glaser, v. Chlumecky und Dr. Zie- mialkowski. Graf Brandis und Genossen interpelliren den Ju- Mminister Dr. Glaser in Betreff der unterlassenen Ausschließung der Oeffentlichkeit von der gegen Katha- Das geschah schon lange

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.08.1878
Physical description: 4
marschirende 52. Infanterie-Regiment Franz Carl ent wickelte sich unter Commando des Obersten Polz süd lich von Mosevacki aus der Marsch, in die Gefechts formation. Ebenfalls südwärts von Mosevacki ließ der F.-Z.-M. Baron Philippovich auf den Abhängen der Höhe 2 Gebirgs-Batterien und 1 achtcentimetrige Re serve Batterie auffahren. Um.4 Uhr Nachmittags harrte die Mittelcolonne zum Angriffe auf Maglaj nur des Sign i S. In Maglaj selbst indessen konnte nur auf Widn^tand seitens der wehrfähigen

Bevölkerung mit höchs- >» 8—400 Fruergcwehren gerechnet werden. Da für lagerten südwärts nächst Maglaj, auf der Ebene am linken Bosna llfcr, etwa 5—6V0 Bewaffnete mit niehreren Fahncn. Dieselben waren gerade im Abmärsche begriffen. Vorposten schien der Gegner keine ausgestellt, noch irgend welche Sichrrheitsmaßregeln getroffen zu haben Weder während des Debouchirens, noch wäh rend des Aufmärsche« der unicr Oberleitung des F.-Z. M. Baron Philippovich manövrirenden Truppen war die geringste Bewegung

, noch auch sonst ein An zeichen wahrzunelnnkn. daß die Bande den ihr drohen den Angriff bemerkt hätte. Der Ober-Commandireiide wartete selbst nach vollzogenem Aufmarsche zu. Es ge. schah dies aus dein Grunde, um den beiden leiten- colonnen Zeit zu lassen, in die Action einzugreifen. Wenige Minuten nach 4 Uhr üörte man auch rich tig von den Berghöhrn am rechten Bosna - User die ersten Schöffe. Die Seilen - Colonne unter Führung des Oberstlieutenants Baron Pittel mußte also ihren Angriff auf Maglaj eröffnet haben. Bald darauf

, nordwärts von Cajskopolje in die Ebene vor Maglaj am linken BoSna-Ufer debouchirt und im Vorrücken gegen Flanke und Rücken der bewaffneten Bande begriffen. Am rech ten Flügel entwickelte sich sobald ein außerordentlich intensives Plänklerfeuer. Ein Theil der Bande hatte sich nämlich inzwischen gegen da? Reserve > Regiment Härtung gewendet. Jetzt gab auch der F.-Z. M. Baron Philippovich den Befehl zum Vorrücken der Mittelcolonne. Im selben Augenblicke aber, als die 16 Geschütze von Mosevacki ihr Feuer

eröffnen sollten, meldete Oberstlieutenant Baron Pittel mittelst des optischen Telegraphen von den Zinnen der Burgveste von Maglaj: „Maglaj ge nommen. Castcll besetzt.' Gleichzeitig hatte das rasche Vorrücken des Reserve- Regiments Härtung von Süden die Bande zum Rück züge gezwungen. Derselbe artete bald in wilde Flucht aus. Die Bande wurde durch das außerordentlich leb hafte und präcise Feuer von Härtung-Infanterie deci- mirt. Der Feuerkampf des Gegners erstarb wie auf hatte nicht einmal den Fremden

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 12.09.1876
Physical description: 10
;u den Füßen ihre« selle de Barra« entdeckte, da war eS zu spät, Ihnen Herr Baron, eiue Warnung zugehen zu lsffen, den» eS war wenige Tage vor Ihrer Vermählung mit d-r letzteren, und lassen Sie wich offen sein, ich wollte lS auch nicht. Ich haßte in Ihnen den Adeligen, den StandeSgenofsen des Grafen Falkeoburg. Hätte ich damals gewußt, wie schwer ein edles, reine« Wesen. Ihre Tochter, von Ihrer Verblendung betroffen ward, ich hätte Sie doch gewarnt.' „Was wissen Sie von Leootine?' unterbrach hier Ulrich

den Erzähler. „Vitl,' antwortete dieser; „der Herr Baro» hat mich selbst nach ihr gefragt.' Der Baron fuhr wie aus einem schweren Traume auf. „Ich?' Sie fragte er. „Ich sehe Sie hier heute zum ersten Male.' „Doch nicht. Erinnern Sie sich deS alten Son derlings in der Alezcandrienstraße nicht?' „Griugmuth l' fuhr der Baron auf. »Er steht vor Ihnen!' „Und Sie wissen von meiner Tochter, meiner armen schwer gekränkten Leootine!' rief der Baron, und in «ino oer «scyanoe zu uv-Niesern. Leonttne entfloh

der ihr gelegten Falle, aber sie gerieth in Elend, stand an der Schwelle des Todes!' „Mein K>nd! Meine Leonline!' schrie der Baron „ich bin ihr Mörder!' Ulrich ließ nur ein dumpfes Stöhnen hören. »Beruhigen Sie sich, Herr Barou, Ih;e Tochter leb», ist wohlbehalten, Sie sollen sie wiedersehen, aber nicht hier will ich Ihnen ihre weiteren Schicksale er zählen. 8ass-n Sie uns mit dem Schmerzlichen und Widerwärtigen zu Ende kommen, dann folgt die Freude.' »Ja, lassen, Sie uns zu Ende kommen

!' schluchzt? sie. Erst will ich aus L inem Munde da» Bekenntniß Deiner Schuld hören. Ist -s so. wie dieser Herr gesagt hac?' Sie zögerte. „Antwort!' mahnte der Baron. .Antwort!' herrschte Ehmig, Sie wand sich unter feinen Blicken. „ES ist so!' flüsterie sie. ,So verzeihe Dir Gott!' rief der Baron, »ich kaun Dir das schnöde Spiel, das Du mit mei ner Liebe, meiner Ehre, meinem Vertrauen, mit Allem, was mir hoch und heilig ist, gelri-ben haft, nicht vergeben. Aber ich habe Dich geliebt. Du warst mein Weib

, Du hast meinen Namen gelragen, das schützt Dich vor dem Arme der w-Ulichen Gerechtigkeit, ich mag Dich ihr nicht überliefern. Geh', nimm mit, was ch Dir geschenkt habe, verbirg Dich mit Deiner saubern Tante am Eude ver Weit, lag mich Detu Antlitz nicht wieder sehen. Deinen N^men nicht wie der hören.' Er wandte der noch immer Knieenden den Rücken. „Sie sind ein milder Richter. H-rr Baron', sagte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.08.1878
Physical description: 4
gegen die Occupation zu Ein armes Weib. Roman von GH. AI ma r. (57. Fortsetzung.) Bertha nahm Alice's Brief aus den Händen des Barons und sah hinein; doch kaum hatte sie die Ueberschrift ge lesen. als sie zu zittem begann, und der Brief ihren Händen entfiel. Victor sah gespannt auf jede ihrer Bewegungen. Dieser so heftige Schreck kam ihm unerwartet; denn wenn Bertha auch die Handschrift ihrer Nichte erkannte, so konnte sie doch nicht wissen, daß sich damit eine schlechte Handlung derselben verbände. Der Baron

des P ! ü > i ^Heimen Beseht bekommen, der aus- Doch der Baron kam ihr zuvor und steckte das Papier zn sich- „Liebe Bertha.' sagte er freundlich, «den Brief zu lesen, ist nicht der Mühe werth, er enthalt nichts von Bedeutung. Wie ich Ihnen sagte, handelt es sich nur um die Handschrift der Frau von Londa; Sie haben keinen Grund, sich darüber Unruhe zu machen.' „Ich bin aber sehr unruhig und bitte um die Erlaub niß, den Brief lesen zu dürfen. Ich will nicht von der Verwandtschaft mit meiner Nichte sprechen

, — sondern das Recht, das Ihre Freundschaft, meine Herren, mir zuertheilt, läßt mich diese Bitte wagen.' Bertha sprach die letzten Worte mit so vieler Würde, daß beide Männer unwillkürlich bedeutungsvolle Blicke wechselten, — was ihr nicht entging. „Jetzt nicht, liebe Bertha,' sprach der Baron; „in einer Stunde wissen «ir vielleicht mehr, — dann sollen Sie Alles erfahren. — Denken Sie an mein Wort und gehen Sie ganz beruhigt zu Hedwlg zurück, ich bitte Sie darum.' Er faßte ihre Hand und führte sie sanft zur Thür

. „Jetzt schnell, Bittor!' rief der Baron; „nehmen Sie das Kästchen, ich habe den Brief; wir dürfen keine Zeit verlieren.' „Wohin wollen Sie?' fragte Victor. „Welche Frage? Zu Frau von Londa, und Bertha darf uns nicht zuvorkommen, um Alles zu verderben.- .Wie?' rief Victor, „ich soll dieser Frau die Ehre memeS Besuches schenken!?' „Aber guter, lieber Sohn.' sagte der Baron in ein- dringlichem Tone, »es handelt sich ja hier um mehr! Wir mWu iZccnl überraschen, sie zum Geständniß bringen, wie sic A»lband

gekommen, und wer ihr jenes Biw >)ut. — Da aber diese Frau sehr schlau ist, so mu^n !t>ii mn unserer Hut sein.' „Ad wt.ce cs nicht besser, erst mit Hedwig zu sprechen? Das Annliuud kann ja dem Goldschmied entwendet sein!' sagte Vieles. „T 6 -m.üm wir Alles bei der Londa erfahren! Kom men I ! .' e iigegnete der Baron und zog den jungen Mann i>») joit, der ihm nur ungern zu folgen schien. Als ? ^ ins der Straße nachdenkend fortschritten, hattcn »>' bemerkt, daß Bertha. in einer Ecke gelehnt

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.09.1881
Physical description: 8
auS diesem Lande fernerhin weder Trauben noch Reben oder Rebenbestandtheile nach Tirol importirt werden dürfen.' Baron Dipauli, Graf Brandts, Graf Terlago, Gras Lodron, Baron Hippoliti, Dr. v. Riccabona. Auf diese Interpellation hab Se. Excellenz der Statthalter Freiherr von Widmann folgende Antwort: .Meine Herr»! Ich bin in der Lage, diese Interpellation mit einigen Mitthei« . lungen an den hohen Landtag sofort zu beant» ^Worten. Bereits am 13. August diese« Jahres ist mir eine Eingabe

zu informiren.' (Allseitiger lebhafter Bei lall.) Hierauf folgt Baron Dipauli mit einer kurzen Bemerkung: ,Jch erlaube mir namens der Abgeordneten, welche die Interpellation unter, fertigt haben, Sr.' Excellenz dem Herr» Stätt halter den wärmste» Dank für die Bemühungen auSzusprechen, die er sür unser Interesse ange- wendet hat und ihn zu bitten, mit ähnlicher Energie auch in Zukunft die Grenzen rücksicht lich dieser Angelegenheit überwachen zu lasien. (Bravo!) Der Landeshauptmann theilt daß Re» sultat

deS Skrutiniums über die Wahl deS Schul» die . -l.t CoinitöZ mit. Gewählt wurdi» folgende Herren: Fürstbischof von Trient und von Brixeo', Dr. Zoh. Rapp. B-ron Hippoliti, Baron Dipauli, Ziterer, Rector oraguus Dr. Pfaundler, Prof. N. von Wildauer. Dekan Glatz. Darauf folgt der Antrag deSBarovS. Hippoliti betreffend die Subveutionirung der hiesige« italienischen Se orge auS dem ReligionSfonde. Wird angenoa» men. Hierauf kam der Antrag deS Gemeinde ComitüS: der hohe Landtag wolle beschließen, eS sei der hohen

Regierung mitzutheilen, daß nach Ansicht deS tirolischen Landtages eine Be antwortung der gestellten Fragen insolange nicht möglich sei, als nicht die Anschauungen der hohen Regierung hinsichtlich einer allfälligea Aenderung deS politischen VerwaltungS-OrganismuS bekannt rnd, zur Debatte. An derselben belheiligten sich auf daS Lebhafteste Dr. BlaaS, Prof. Dr. Wildauer, Mons. Gieuter, sowie der Berichter statter Baron Dipauli und wurde der Antrag mit Stimmeneinhelligkeit angenommen. Sodann kommt

, als plötzlich in der Entfernung von etwa hundert,ünfzig Schritten ein Bauernbursche quer über die Schuß- bahn lief, dte Schußlinie durchschneidend. Der Kaiser schrak zusammen, legte aber rasch, ohne den Schuß abgefeuert zu haben, daS Gewehr entrüstet nieder, welches Baron Mondel auffing, und entfernte sich mit den Worten äuS dem Stande: ,DaS ist denn doch merkwürdig!' Ziemlich verstimmt verließ der Monarch bald darauf die Schützenhalle. Der Bauernbursche, s) Geschieden- Noväle von B. H. Malten. Da schlug

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.07.1878
Physical description: 8
zu treffen. Samih Pascha begab sich vorerst »ach der Wohnung des GonverncurL. worauf die mufel- mauischeu und christlichen Nolibleu des Oites eingeladen wurden, sich zu versammeln und die Nacbiicht zu vernehmen, daß die Insel so lange in euglijche» Besitz übergehe, „bis Rußland seine asiaiijchen Eroberungen herausgebe'. Gegen Abend lrat die Versammlung zusammen, worauf der Ferman verlesen und von den Anwesenden ge billigt wurde. Jetzt erst fand die Uebergabe der «Wollen der Herr Baron sich setzen? Gott

meiner Väter, waS Euer Gnaden für ein statt- licher Herr geworden sind. Kenne ich Sie doch jetzt schon mehrere Jahre, und waS mich der liehe Herr Baron besuchen, sind Sie schöner.' AiidiöRolli». denn dieser war es, warf seinen Hut auf den Tisch. «Wolf, icb brauche z hutausend Frank.' «Zehntausend Frank! Gott der Gerechte, eine hübsche Summe. Der Herr Baron wissen doch, daß Sie in einigen Wochen sind mündig?' «Gott sei Dank, so endlich, endlich!' Das Gesicht des Juden überflog ein teuflisches Lächelu

gefördert haben. Meran am L. Zuli Sie gewiß auf das sorgfältigste verwahrt haben, um mir dieselben am Tage meiner Mündigkeit zu präsentireu.' «Wo sollte auch sonst der arme Wolf finden sein Recht, wenn nicht lägen die Pavierchen sicher in seinem Kasten. Haben der Herr Baron mir geborgt, oder der Wolf dem gnädigen Herrn? Gott meiner Väter l die Zeiten sind schlecht, und was ich mache Geschäfte, nährt mich spärlich; oder finden der Herr Lieutenant, daß mein Haus ist ei» prachtvolles? Aber lassen

Sie uns sprechen von'S Geschäft, der Herr Baron wünschen zehn tausend Frank. Hier ein Papier, schreiben der Herr zwanzigtausend Frank, oder wollen der Herr Lieutenant fünf und schreiben zehn?' Andre Nollin stampfte ungeduldig mit dem Fuße. «Elender Wucherer, mit Recht nennt man Dich den Leckwols, denn wie ein wüthendes Raubthier beleckst Du Deine Beute, bis Du sie zuletzt mit Deinen schmutzigen Krallen zerreißt und ihr den letzten Tropfen Blut aussaugst. Ich brauche zehn tausend Frank.' «Geben der Herr

Lieutenant diese Beleidigun gen statt Zinsen ? Aber der Wolf ist nicht empfind lich ; hier schreiben der Herr Baron zwanziztau- send Frank.' Andre griff nach der Feder und mit raschem Zug setzte er Zahl und Namen auf den Wechsel. I87S. Der k. k. Statthaltereirath und Bezirks» hauptmann: A. Gs. Enzenberg. — (Primi z.) Donnerstag den 23. Juli wird der hochw. Hr. Jakob Schönafinger von Untermais in der hiesigen Pfarrkirche Gott dem Allmächtigen sein erstes bl. Meßopfer darbringen. — (Beerdigung

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 05.12.1876
Physical description: 8
war, wurden die gewisse Anzahl Tische aus dem Saale in das Probe zimmer und in die übrigen sich anreihenden Zim»ner geschaffen und ein belebter Tanz schloß den Abend. V e e « i f «h t e ». « Der Beamte des WeltauSstellungS-DemolirungS- KonsortiumS Baron Alfred La Röche in Wien hat am 3V. v. M. Nachmittags in seiner Wohnung in der Thiergartenstiaße sich und sein 2>/, Jahr alte« Töchterchen Valeiia erschossen. Baron La Röche war aus Mannheim gebürtig, hatte längere Zeit als Of^ fizier

i» der österreichischen Armee gedient, war unter Baron Schwarz Kanzleidirektor der Generaldirektion der Weltausstellung, wurde hierauf Beamter des orien talischen Museums, und nahm schließlich eine ihm vom Ritter v. Maurer angebotene Stelle an. Wenn diese auch nicht reichlich die Familie des Herrn Baron La Röche nährte, so bot sie ihr doch ein mäßiges Auskommen, durch das sie von den dringendsten Sorgen befreit war. Da Frau La Röche ans einer angesehenen nngaiischen Familie stammte, die für die beiden Kinder

der Baronin und für diese selbst Opfer zu bringen bereit war, mit dem Baron aber nicht im besten Einvernehmen lebte, so mochte es manch mal zu unangenehmen Erörterungen gekommen sein. Allein diese Zerwürfnisse können nicht als Motiv der That angesehen werden, die Baron La Röche heute beging. Gegen seine Gewohnheit hat er heute das Bureau nicht besucht. Nachdem seine Frau in die Stadt und sein älteres Töchterlein, die eilsjährige Eoeline, in die Schule gegangen waren, sendete er das Dienstmädchen

mit einem Briefe in das Ausfiel- lungSgebände, in dem sich die Bureaux des Konsor tium Maurer-Schaller befinden. Der Brief hatte keinen wesentlichen Inhalt; die Absenkung war blos ein Borwand, um das Dienstmädchen fortzuschaffen. Kaum war das Mädchen auf der Straße angelangt, da fielen rasch nacheinander drei Schüsse. Baron La Röche hatte nach Entfernung dcS Dienstmädchens sein Töchterlein Valerie auf den Arm genommen, mit demselben gespielt und während das Kind scherzte und lachte, setzte der Vater

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 29.05.1878
Physical description: 6
sind 2V Redner vorgemerkt. Freiherr v. Zschock er'lärt sich gegen die Vorlagen überhaupt. Das Beste wäre, wenn man jetzt ein Provisorium auf ein Paar Jahre abschlösse, und in der Zwischenzeit die Grundlagen eines wirklich definitiven Ein armes Weib. Roman von T y. A1 mar. (20. Fortsetzung.) Aber auch diese Frist, die dem Vaterherzen unendlich lang erschien, nahm zum Schrecken Beitha's ein Ende. Der Baron schrieb, ihm den Tag der Ankunft zu melden, da mit er die Frauen in Dresden am Bahnhof erwarten könne

auch schon der Baron an der Wagenthür und schloß die Tochter in seine Arme, deren blühende Gesundheit ihn überraschte und erfreute. Ohne sich auszuhalten, fuhren sie dann nach dem nach» sten Eisenbahnzuge, der sie zur Heimath führen sollte. An der großen Brücke mußte sie halten. Ein Herr ging vorüber. Kaum hatte er die im Wagen Sitzenden erkannt, so zog er in tiesster Ehrerbietung seinen Hut. Hedwig'S Blicke trafen ihn-, ein Zittern ihrer Hand, die sich un willkürlich auf Bertha's Arm lehnte

, eine plötzliche Gluth, die ihr Gesicht bedeckte, sagte dem Fremden, dessen Auge nicht von ihr abließ, daß er erkannt sei. Auch der Baron hatte dies bemerkt und lächelte befrie digt, indem er dem Kutscher zurief, er solle halten. „Guten Tag, Herr von der Marwitz, wohin so eilig?' rief er dem Fremden zu, ihm die Hand entgegenstreckend, die dieser herzlich drückte, aber ohne 'das Auge von Hed wig zu wenden. „Seien Sie willkommen, Herr Baron,' sagte er. „Mit Bedauern muß ich gerade heute noch die Heimath

verlassen/' „Wie. aber doch nicht auf lange Zeit?' fragte der Baron. „O. für mich jetzt eine Ewigkeit. — Ich muß auf zwei Monate zur Gesandtschaft nach Belgien.' „Nun. so reisen Sie glücklich ; aber ich rechne darauf, daß Ihr erster Besuch nach der Rückkehr mir gilt!' sagte der Baron mit bezüglichen Blicken. .Können Sie daran zweifeln. Herr Baron?' Wieder begegneten sich unwillkürlich Hedwig'S und Vic tor'S Augen; IHedwig senkte dieselben unter tiefem Errö- then. Man konnte, um den abfahrenden Zug

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.08.1878
Physical description: 4
, wenn Sie ihr das Armband übergeben. — Leben Sie wohl! Richten Sie strenge; aber denken Sie, daß em Herz sür Sie zu leben und zu sterben bereit ist.' Todtenbleich starrte Victor auf diese wenigen, aber doch so inhaltsschweren Zeilen. Victor von der Marwitz las den Brief zwei, drei Mal; dabei verfinsterten sich seine Züge so auffallend, daß der Baron, der erst nicht darauf geachtet hatte, daß Victor las, bis ihm das Schweigen zu lange währte, ihn ansah und erstaunt fragte: „Sie sind erregt? Haben Sie durch den Brief

unan genehme Nachrichten erhallen?' „Nicht unangenehme, sondern räthselhaste; der Brief ist anonym und enthält Beschuldigungen, die aber so eigen thümlicher Art sind, daß ich nicht einmal sagen kann, worin sie eigentlich liegen. Bitte, lesen Sie selbst! Ich will inzwischen das Kästchen öffnen!' Damit gab er dem Baron den Brief. Er selbst aber fuhr betroffen zurück, als er in dem Kästchen wirklich das Armband liegen sah. von dem Hed- wig gesagt, sie hätte es zum Goldschmied getragen. Inzwischen las

der Baron den Brief und war über den Inhalt eben so erstaunt, wie vorher Victor; ihm aber kam die Schrift bekannt vor, während ihm das ganze Ver hältniß mit dem Armband völlig unbekannt war. „Ja, was soll das Alles bedeuten?'' fragte er. „Wann haben Sie Hedwig ein Armband geschenkt? Und ist das. selbe dann verloren gegangen?' »Dies Armband schenkte ich meiner Frau am Ballabend. Es war die kleine Ueberraschung, die ich, — Sie erinnem sich wohl, — vor meinem Vater aus Scherz so geheim hielt,' sagte Victor

, indem- er dem Baron das Armband zeigte und dann erzählte, was damit nach Hedwig's Aus sage geschehen sein sollte. Der Baron hörte aufmerksam zu» blickte aber dabei un» verwandt in den Brief. „Das bleibt eben unverständlich!' sagte er, „denn hat Hedwig es zum Goldschmied getragen, und kommt der »im und der Herzegowina; die durch ein irregeleitetes Proletariat hervorgerufene Anarchie ist an ihre Steile getreten. Die Ereignisse in Mostar und Serajewo sprechen mehr als alle seit drei Jahren aus Bosnien

können, wenn sie wollen, in kaiserliche Dienste tre ten, oder ebenfalls Reisekosten erhalten. Die Haltung eigenthümliche Brief von diesem, dann müssen wir den frechen Menschen kommen lassen.' „Der Brief kann unmöglich von dem Goldschmied sein.' erwiderte Victor. „Um der Sache ein Ende zu machen, will ich sogleich Hedwig fragen, wohin sie das Armband getragen.' Er that hastig einige Schritte nach der Thür, um nach Hedwig's Zimmer zu gehen, als der Baron rief: „Sie haben recht! Der Brief ist von keinem Gold schmied; überhaupt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.05.1878
Physical description: 8
Dr. Eduard Such, Strudel und Dr. Hoffer ver theidigen das Präcipuum, während Baron Zschock und von Krzeczunowicz ihre Amendements aufrechterhalten, und Dr. Heilsberg den Antrag Zschock unterstützt. Bei der Abstimmung werden alle Amendements ab gelehnt und §. 7 in der Fassung des Ausschusses un verändert angenommen. Die §§. 9 bis 22 (Schluß) werden nach unwesent lichen Debatten, an denen Neuwirth, Regierungsver treter Hofrath Chertet. Hausner, Dr Czcrkawski, Freiherr von Scharschmidt

und R. v. Krzeczunowicz theilnehmen, gemäß der Ausschußvorlage beschlossen; nur bei Z. 12 wird das Amendement Hausner. daß bei einem gegründeten Rekurse binnen 60 Tagen eine neuerliche Bemessung vorzunehmen ist, und bei Z. 20 eine abgeänderte von Baron Scharschmidt vorgeschlagene Stylisirung angenommen. Die nächste Sitzung findet Samstag. 11. Mai, statt. Dokitikke Uebersicht. B^cn. 11. Mai. In den Abgcordnetenkreisen herrscht jetzt viel reges Leben. Vorgestern Abends versammelte sich der Klub der Linken

gefaßt, in welcher das Vorgehen des Präsidenten Dr. Rechbauer einer äußerst abfälligen Kritik unterzogen wurde. An dem Beschlusse, eine Adresse an die Krone zu richten, hält die Fortschrittspartei fest. Im Verlaufe der Sitzung wurden mit Führern der übrigen Klubs-Vorbesprechungen getroffen, ob sie „Wen, wen, Bethörte?' rief der Baron von einer fin stern Ahnung ersaßt. Hedwig zauderte, dann hauchte sie den Namen Arnold aus. Als hätte ihn mit Nennung dieses Namens der Biß einer Schlange getroffen

, mit solcher Heftigkeit riß der Baron seine Hände aus denen seiner Tochter, dann ging er einige Male im Zimmer aus und nieder, blieb hierauf am Fenster stehen, öffnete einen Flügel und lehnte sich weit hinaus, als sei ihm die Luft seines Zimmers drückend und schwül. Es ward ihm so beklommen, als fürchte er zu ersticken. Doch er schloß das Fenster bald wieder und blieb einige Minuten regungslos stehen. Dann blickte er Hedwig. die noch immer am Boden kniete, mit wiederge wonnener Ruhe an. „Das war also die neue Maske

ben ? Dein Ausruf vorhin, weßhalb ich ihn nicht für im mer unserm Hause fern gehalten, kam Dir aus dem In nersten Deiner Seele. Du hast fchon in jenem Augenblicke aufgehört, für ihn zu fühlen; der falsche Götze war von seinem Piedestal hernntergestürzt, und Du wandtest Dich mit Verachtung von ihm. Hedwig kämpfte einen schweren Kampf; sie stand noch nicht vom Boden auf, sie hob ihre Hände abermals fle hend zum Baron empor. „Vater, ich gestehe Dir mit blutendem Herzen, daß ich nach den Eröffnungen

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 01.02.1872
Physical description: 8
Steio- feld scherzend aus. .Ich zerstöre Ihnen Nichts, ich halte nur die Jä kel der Vernunft in das Reich derSchauerromantik,' srwiverte die Baronin, aus den Scherz eingehend. .Der alte Baron hatte auch wirklich für seinen Sohn «ine verwandte „Aldenhoven' als Frau bestimmt, und obwohl Edmund, aus angeerbter Schwermuth, sich Don d-m Glauben an den Fluch nicht völlig frei ma chen konnte, schien ihm doch auch mein Erklärungs» gründ des FamilieuuaglückS nicht ganz verwerflich, und er schauderte

vor einer solchen Verbindung zurück. Vergeblich suchte der alte Baron den Widerstand seines SohneS zu beugen ; je heftiger der alte Herr in Edmund drang, je mehr wuchs diesem die Kraft; sein Eigensinn trat in alter Zähigkeit hervor, und der Baron sah keinen andern Ausweg, als mein- Hülfe in Anspruch zu nehmen, denn er wußte, welch' bestimmenden Einfluß ich auf Edmund ausübe« konnte. Ich sah den alten Mann, der sonst an nichts Inter esse nahm, bleich und düster dort sitzen; gerade der Widerstand hatte 'ihn'gereizt

sein und sich von seinem Vater unterjochen lassen würde, und nun ich einmal das Herz Edmunds „mein' nannte, konnte ich nicht mehr zurück. Als daher der alte Baron noch einmal einen Sturm versucht und ohne auf den Widerspruch des SohneS weiter zu achten, der Tag der Verlobung festgesetzt und die Verwandten eingeladen hatte, da gab eS keinen andern Ausweg, als — die Flucht. — Strenge Moralisten mögen einen solchen Schritt verdammen und behaupten, daß eine Frau denselben niemals wagen dürfe,' sagte die Baronin und blickte

, als diese letzte wunder liche Ausflucht unglücklich Liebader! Der alte Baron würde in seinem Adelstolz niemals unsere Heira th zugegeben haben.' Nein, das hätte mein seliger Vetter, der Herr Baron, nie gethan,' sagte jetzt Tante Beate, die selbst durch den, ihre Zunge in Fesseln schlagenden Blick der Baronin von dieser höchst nichtigen Be merkung nicht abgehalten werden konnte. „Ich wußte eS, liebe Tante,' entgegnete die Baro nin fast höhnisch; „für diesen thörichten Hochmuth war jener alte ehrliche Schmied

ein bewährtes Mit» tel und ich benutzte es um so lieber, als eS ganz meiner romantischen Neigung entsprach. Bon Lon don aus machte ich dem alten Baron von unserem gewagten Schritte Mittheilung und bat um seine Ver» zeihung — seinen väterlichen Segen. Lange Zeit: blieben wir ohne Antwort und Edmund, dessen Geistes»' kraft förmlich nur bis hierher gereicht, war der Ver zweiflung nahe und wollte schon reumüthig zu seinen» Vater zurückkehren. Endlich kam ein Brief und, wie ich erwartet hatte, fand sich der alte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 23.06.1877
Physical description: 4
Feldmarschall Erzherzog Albrecht, in den ^ersten Tagen des nächsten Monats in Pest eintreffen, um die Truppen und Anstalten der dor tigen Garnison zu besichtigen. Es wird deßhalb auch der Landes - Commandirende Baron Edelsheim - Ghulai Ende dieses Monats von seiner Jnspicirungsreise zurück- kehr-'n und dieselbe erst nach der Abreise des Erzherzogs fortsetzen. Die juridische Commission des Herrenhauses hat die Berathung des WuchergesetzeS für Galizien beendet und den Entwurf des Abgeordnetenhauses angenommen

. >Es wurde in der Commission auch eine Resolution beschlossen, durch welche die Regierung aufgefordert wird, eine Re vision deS Gesetzes vom Jahre 1868, durch welches die Wuchergesetze und die Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches über den Wucher aufgehoben wurden, vor zunehmen. Deutsche» ReiÄ. Die Berliner „Nat.-Ztg' Äußert sich sehr drohend über die Dinge in Frankreich. Kaum hatte der Major den Baron verlassen, als Alice ins Zimmer trat und mit kindlicher Hingebung in seine Arme eilte

. Sie bemerlle sogleiäi. daß er verstimmt sei, und suchte durch Liebkosungen den Schatten von seiner Stirn zu verscheuchen. Wenn sie allein mit dem Baron war, zeigte sich stetS ihre wahre Natur: sie war dann ganz Liebe und Vertrauen. Sie sah den Baron, der so gütig und liebevoll gegen sie war, wie ihren Vater an, und noch nie war ihr ein anderer Gedanke gekommen, noch nie hatte sie ein Gefühl bejchlichen, welches da? Band reiner, selbstloser Zärtlichkeit, das diese beiden Seelen um schlang, zu lösen

zu dem Baron, und den Schatten aus dessen Gesicht bemerkend, fragte sie mit sanfter, theilnehmender Stimme: »Fehlt Ihnen etwas, Mylord? Sie sehen so betrübt aus.' Sie hatte sich nicht entschließen können, eine mehr fa miliäre Anrede sich anzugewöhnen, und der Baron, als cr sah. daß diese kalte Bezeichnung keinen Einfluß auf ihr sonstiges Wesen übte, ließ sie endlich gewähren. .Es ist nicht», mein Kind,' erwiderte er. .Ich bin nur ein wenig verstimmt in Folge einer Mittheilung, die mir Major Harding gemacht

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