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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Page 258 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
Augen. Und nur wenige Wochen im Jahre sah er seine Heimath. Da war freilich die ganze Welt seine Heimath: er brauchte gar keine Religion mehr, denn um diese durste er nirgends fragen, Geld war seine Religion, und: Kaff, Kaff, gute Waare fein tägliches Gebet, und am Abende die Musterung seines Geldbeutels, seine tägliche Erforschung des Gewissens. Wohl gab es auch solche, die sich zusammenthaten, um etwa als wandernde Sänger mit ihren von Tirol mitgenommenen heimathlichen Klängen in der Zuhörer Brust

werde als hier. Mit schwerer Arbeit werde er sich anderswo sein Brod leichter verdienen. Tirol war für ihn verschlossen, er selbst hatte es sich hinter seinem Rücken abgeschlossen, und als Reuiger, als verlorner Sohn, wollte er doch nicht zurückkehren, das ließ sein Stolz nicht zu. Da dachte er nun an sein weiteres Vaterland, an das große Oesterreich, wären ja der Länder außer Tirol noch viele, die alle Raum genug böten, für einen ehemaligen Landessohn; von diesen würde er doch lieber gesehen

werden, als hier in diesem teilnahmslosen Lande. Und sie wandten ihre Blicke nach andern Kronländern Oesterreichs ; nach Steiermark und Siebenbürgen. Waren ja diese ihrem lieben, unvergeßlichen Tirol am ähnlichsten. Kaum hatte Einer diesen Gedanken ausgesprochen, so fand er da und dort Anklang. Bald wanderten Bittgesuche von NeuMerthal nach Wien zum gütigen Kaiser Ferdinand, er möchte doch gestatten, wenn auch nicht nach Tirol doch wenig stens in ein anderes Kronland zu wandern und ihre Religion ausüben zu dürfen. Da Steiermark

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Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 46 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
Augen. Und nur wenige Wochen im Jahre sah er seine Heimath. Da war freilich die ganze Welt seine Heimath: er brauchte gar keine Religion mehr, denn um diese durste er nirgends fragen, Geld war seine Religion, und: Kaff, Kaff, gute Waare fein tägliches Gebet, und am Abende die Musterung seines Geldbeutels, seine tägliche Erforschung des Gewissens. Wohl gab es auch solche, die sich zusammenthaten, um etwa als wandernde Sänger mit ihren von Tirol mitgenommenen heimathlichen Klängen in der Zuhörer Brust

werde als hier. Mit schwerer Arbeit werde er sich anderswo sein Brod leichter verdienen. Tirol war für ihn verschlossen, er selbst hatte es sich hinter seinem Rücken abgeschlossen, und als Reuiger, als verlorner Sohn, wollte er doch nicht zurückkehren, das ließ sein Stolz nicht zu. Da dachte er nun an sein weiteres Vaterland, an das große Oesterreich, wären ja der Länder außer Tirol noch viele, die alle Raum genug böten, für einen ehemaligen Landessohn; von diesen würde er doch lieber gesehen

werden, als hier in diesem teilnahmslosen Lande. Und sie wandten ihre Blicke nach andern Kronländern Oesterreichs ; nach Steiermark und Siebenbürgen. Waren ja diese ihrem lieben, unvergeßlichen Tirol am ähnlichsten. Kaum hatte Einer diesen Gedanken ausgesprochen, so fand er da und dort Anklang. Bald wanderten Bittgesuche von NeuMerthal nach Wien zum gütigen Kaiser Ferdinand, er möchte doch gestatten, wenn auch nicht nach Tirol doch wenig stens in ein anderes Kronland zu wandern und ihre Religion ausüben zu dürfen. Da Steiermark

2
Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Page 240 of 554
Author: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 210, 128 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Location mark: 2.230
Intern ID: 187200
den Kreuzwegstationen nach von Mairhofen den Hügel hinauf steigt. Eine Aufschrift erzählt diese ruchlose That der Nachwelt. ^ Wenn man an dieser Stelle Vorüberacht, so wird man von einem weh mütigen Gefühle ergriffen, kaum kann man es glauben, daß fo etwas in Tirol geschehen, und doch ist es geschehen — und die Ursache — war die neue Lehre, des unheim lichen Gastes, welche Völker beglücken soll und Licht, Aufklärung und Duldsamkeit predigt. Man sieht schon, die schlechte Parthei war rührig

, aber auch die Seelsorger und Gutgesinnten schliefen nicht. Das kecke herrische, übermüthige, verhöhnende Ve nehmen der Sektirer, ihre Umtriebe konnte man doch nicht mehr so hinnehmen. Das Landgericht berichtete, die angesehendsten Gemeindemänner begaben sich in Person nach Innsbruck, um bei dem Landtage und dem Gubernium die Sache anhängig zu machen. Man verlangte entweder die Rückkehr der Sektirer zur Religivn der Väter, oder aber ihre gänzliche Ausweisung aus dem Lande Tirol. Was Ausweisung, wegen der Religion

. Kein Wunder also, daß er seiner Freunde sich so sehr annahm. Und welchen Lärm erhob erst das Ausland über das entsetzliche Tirol! Man wüthete besonders in Norddeutschland! Und der unheimliche Gast? Er hatte sich aus dem Staube gemacht, als er Wind bekam, daß von Seite der Behörde gegen ihn etwas im Zuge sei, auch fürchtete er, daß über Nacht er einmal einen Besuch von den Schwarzen bekommen könnte, die ihm dann ein etwas unliebsames Geleite durch das Thal hinaus geben könnten, Er war fort

; denn schon hatte dieser Krebs stark um sich gefressen. Wehe that dieser Schnitt dem ganzen Tirol, ein Schmer- zensschrei, ein Gefühl der Wehmuth durchzuckte das gauze Land, denn mehr als 3W seiner ehemaligen Kinder sollte es nun in die weite Welt hinausstoßen, aber wer gibt nicht gerne eins seiner faulen Glieder her, wenn er sieht, daß sonst bald der ganze Leib faul und morsch würbe. Der Auswanderer. 8 ^

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Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 28 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
den Kreuzwegstationen nach von Mairhofen den Hügel hinauf steigt. Eine Aufschrift erzählt diese ruchlose That der Nachwelt. ^ Wenn man an dieser Stelle Vorüberacht, so wird man von einem weh mütigen Gefühle ergriffen, kaum kann man es glauben, daß fo etwas in Tirol geschehen, und doch ist es geschehen — und die Ursache — war die neue Lehre, des unheim lichen Gastes, welche Völker beglücken soll und Licht, Aufklärung und Duldsamkeit predigt. Man sieht schon, die schlechte Parthei war rührig

, aber auch die Seelsorger und Gutgesinnten schliefen nicht. Das kecke herrische, übermüthige, verhöhnende Ve nehmen der Sektirer, ihre Umtriebe konnte man doch nicht mehr so hinnehmen. Das Landgericht berichtete, die angesehendsten Gemeindemänner begaben sich in Person nach Innsbruck, um bei dem Landtage und dem Gubernium die Sache anhängig zu machen. Man verlangte entweder die Rückkehr der Sektirer zur Religivn der Väter, oder aber ihre gänzliche Ausweisung aus dem Lande Tirol. Was Ausweisung, wegen der Religion

. Kein Wunder also, daß er seiner Freunde sich so sehr annahm. Und welchen Lärm erhob erst das Ausland über das entsetzliche Tirol! Man wüthete besonders in Norddeutschland! Und der unheimliche Gast? Er hatte sich aus dem Staube gemacht, als er Wind bekam, daß von Seite der Behörde gegen ihn etwas im Zuge sei, auch fürchtete er, daß über Nacht er einmal einen Besuch von den Schwarzen bekommen könnte, die ihm dann ein etwas unliebsames Geleite durch das Thal hinaus geben könnten, Er war fort

; denn schon hatte dieser Krebs stark um sich gefressen. Wehe that dieser Schnitt dem ganzen Tirol, ein Schmer- zensschrei, ein Gefühl der Wehmuth durchzuckte das gauze Land, denn mehr als 3W seiner ehemaligen Kinder sollte es nun in die weite Welt hinausstoßen, aber wer gibt nicht gerne eins seiner faulen Glieder her, wenn er sieht, daß sonst bald der ganze Leib faul und morsch würbe. Der Auswanderer. 8 ^

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