diesen Apostel der Sklaven in Amerika besonders in unserer Zeit verherrlichen wolle; denn es erfolgen durch die Auflegung seiner Reliquien sehr viele Heilungen. Ich predigte in der Kathedrale am St. Patrick's Tage, der hier von den Jrläudern höchst feierlich begangen wird. Von da ging ich nach Chicago, um die Festpredigt bei der Einweihung der neuen St. Josephs-Kirche zu halten, welche die Väter Benediktiner von St. Vincent hier erbauten. Chicago ist jene Stadt in Amerika, die sich zumeist seit
meiner Ankunft erhoben. Es war vor 18 Jahren ein kleiner schmntz'ger Marktflecken, und ist nun eine Stadt, die in Amerika den Beinamen „die Stadt der Paläste' führt und die mit New-Uork rivalisirt. ^ie zählt bereits 200,000 Einwohner. Sie liegt am See Michigan und steht mit Europa durch Schifffahrt in Verbindung, «so eben kam ein Schiff von Norwegen daselbst direkt an, und doch liegt Illinois gleichsam in der Mitte der amerikanischen Sta>ten des Nordens. Leider ist Chicago seiner Moral wegen verrufen
, wie denn große Seestädte gewöhnlich es sind. Man erzählt sich deshalb, den Chicago-Bürgern zum Spott, die Anekdote, der hl. Petrus habe Einem, der in Chicago starb und an dasHimmels- pförtlein klopfte, die Himmelspforte mit den Worten eröffnet: „Er sei der Erste, der von Chicago komme.' Es ist unglaublich, wie sehr auch hier die Zahl der Katholiken sich vermehrte. Das zeigte sich so recht bei dieser Feierlichkeit. Es gibt in Amerika bei jeder Gemeinde verschiedene Bruderschaften und Associationen
, die bei solchen Festlich keiten mit ihren Bannern nnd Musikbanden die Prozession begleiten, die den Bischof von seiner Residenz in die Kirche geleiten. Endlos waren die Reihen dieser Züge und die Amerikaner fühlen bei solch einer Demonstration die Stärke des katholischen Elementes in Amerika, mich in politischer Beziehung. (Schluß folgt.) Frauenbildung und Frauen-Cmancipation. Ist die häusliche Erziehung der Gegenwart so, wie sie sein soll? Ist zwischen allen Familiengliedern das Band der Zusammen geHörigkeit