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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.10.1899
Physical description: 8
Str. SS« Die Clary-Aldringen. „ Durch die Ernennung des Grafen Clary-Aldringen zum Minister ist das Interesse für die Familie dieses Namens wohl so rege, daß einige Daten über sie nicht unwillkommen sein dürften. Die Clary stammen aus dem Florentinischen, von wo Bernhard von Clary nach Oester reich kam und von Carl IV. das Jndigenat des König reiches Böhmen und der übrigen Erblände erhielt/ Seine Nachkommen brachten die Stadt und Herrschast Teplitz an sich. Franz Clary

dieses Kriegsmannes dessen riesiges Vermögen geerbt Hatte,' er erhielt dann die Er laubniß, den Namen Aldringen neben seinem zu führen. Sein Sohn, Johann Marcus Clary-Aldringen, war Ge heimer Rath und Gesandter. Von den späteren Clary- Aldringen ist vornehmlich Leopold Caspar, geboren am 2. Jänner 1726, gestorben 23. November 1800, hervor zuheben, der Präsident der obersten Justizstelle, Staats und Conferenzminister und Präsident der Gesetzgebungs- Hoscommission war, ferner Franz Wenzel, ein Enkel des Johann

Marcus, der von Kaiser Joseph II. am 2. Februar 1767 die Reichsfürstenwürde erhielt. Er ist der Stifter des Majorats Teplitz. Sem Sohn Johann Nepomuk, geboren 17. December 1753, gestorben 3. Juni 1826, war General-Hofbaudirector) dessen Sohn Carl Joseph, geboren 12. December 1777, gestorben 3t. Mai 1831, hat eine der kostbarsten Privat bibliotheken und eine reiche Collection von Kupferstichen und Handzeichnungen gesammelt. Carl Joseph Clary- Aldringen war auch ein Enkel des berühmten ebenso geist

reichen, als wahrhaft vornehmen Prinzen de Ligne. Die Besitzungen der Clary-Aldringen, sind die Fideicommißherv- schaft Teplitz, 88 Quadratkilometer, ^reupen, 25 Quadrat kilometer, und die Herrschaft Binsdorf. Fürst Edmund Moriz Clary-Aldringen, geboren 3. Februar 1813, war wiederholt vom verfassungstreuen Großgrundbesitz m den böhmischen Landtag entsendet und gehörte als Mitglied des Herrenhauses der verfassungstreuen Linken an. Er starb am 21. Juni 1894. Von seinen Söhnen ist Fürst Carlor, geboren

am 3. April 1844 in Wien, Chef des Hauses, Graf Manfred, dessen Biographie das „N. W. Tagbl.' bereits veröffentlichte, der „neue Mann.' Das Palais Clary in der Herrengasse in Wien ist seit 1770 im Besitze der Familie. Vorher besaßen die Familien Mollard, Muschniger und Eytzing Häuser an dieser Stelle. Eine Unterredung mit Karon Dipauli. Der in Wien weilende Herausgeber einer Berliner Korrespondenz, Herr Arthur Kirchhofs, hatte vorgestern mit dem scheidenden Handelsminister Baron Dipauli eine Umerredung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 17.11.1899
Physical description: 14
, weiter aber das Ministerium Clary, sobald es nur geht, schmerzlos umge bracht 'werden. Graf Clary hat erklärt, er werde sich in Bezug auf den Z 14 genau an die Bestimmungen der Verfassung halten, d. h. er werde den § 14 nicht gebrauchen, außer in wirklichen Nöthfällen. Aus dieser Erklär ung soll der Strick gedreht werden, den man dem Grafen Clary um den Hals wirst. Die Majorität rechnet nämlich mit dem Budget- Provitorium, das'selbstverständlich das Mini sterium Clary in Anspruch nehmen muß, da' es unmöglich

Auskünftsmittel 'der' Regierungen 'war,' Kreiiag, den 17. Wovemöer 1899. «.-^5. 59, ohne ihrem Versprechen, das Graf Clary, wenn auch nur sehr verhüllt, in der Debatte über den § 14 gegeben hat, untreu zn werden. Hilft sich aber die Regierung des Grasen Clary dennoch damit, daß sie diese unklare Erklärung dahin deutet, daß es ihm doch noch möglich ist, den H 14 für das Budgetproviso rium anzuwenden, dann hat die Majorität nicht nur das gewonnen, daß sie diese Regie rung der Unaufrichtigkeit zeihen

kann, sondern auch daß das Vorgehen der Ministerien Badeni und Thun, welches in der jetzigen Majorität ihre Stütze fand, eine Art nachträg liche Rechtfertigung erhält. Die Majorität wird dann darauf hinwei sen, daß der Z 14 absolut nicht zu umgehen war, daß ja auch die neue Regierung nichts anderes zu thun vermag, als wieder zum H 14 zu greisen. Verschmäht aber die Regie rung des Grafen Clary den Z 14, dann hat sie kein Budget-Prooisorinm und muß zurück treten, die Rechte hat dann ihr Ziel erreicht, das Ministerium Clary

zu unterstützen, aber die Regierung thut nichts, um ihnen dies zu er leichtern. Damals freilich, als es sich um die Präsidentenwahl handelte, konnte man sagen, die Regierung des Grafen Clary wolle nicht gleich ansangen, ihren ganzen Einfluß spielen zü lassen. Schließlich sei die Besetzung des Präsidiums Sache des Hauses und nicht der Regierung. Jetzt aber handelt es sich di rekt um Sein oder Nichtsein der Regierung selbst, wir sehen sie noch immer nicht irgend wie eingreifen. Es ist nicht unsere Sachen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 26
Date: 24.12.1899
Physical description: 26
und deS Ackerbaues provisorisch besetzt werden, ist nichts zu sagen, als daß es Beamte sind, die sich dem Wunsche der Krone und dem Willen des Seniorministers fügen werden und keinerlei Interesse erwecken. Von Herrn v. Witte! verlautet, daß er es gar nicht erwarten könne, die Tschechen mit der tschechischen Dienstsprache zu beruhigen, und daß er in dieser Angelegenheit nicht so skrupulös sei, wie G^af Clary. Allerdings war Herr v. Wittek auch im Kabinet Thun für die Aufhebung der Sprachenverordnungen

gewesen, ohne irgend etwas zu erreichen. Auf das Vertrauen, welches Clary und Koerber durch ihre gradsinnige und gradlinige Politik sich bei den Deutschen erwarben, dürfen die neuen Männer nicht zählen; was sie erwarten dürfen, daS ist eine neutrale zuwartende Haltung der deutschen Abgeordneten. Vor Allem wird ei an Herrn v. Stummer sein, zu zeigen, ob er sich von den politischen Ueberlieferungen seines Gönners Setze b Thun freizumachen vermag. Der neue Minister des Innern kennt Böhmen und das Terrain des Prager

derselben von einem Ministerium Tpens zur parlamentarischen Lösung gebracht werden wird. Bis dahin wird das bloße NichtVorhandensein eines von BilinSki und Dipauli dirigierten Parlaments als eine wahre Wohlthat empfunden werden. Wien, 23. Dez. Der Kaiser nahm vorgestern die vom Ministerium Clary erbetene Demission an, ernannte mit Handschreiben vom 22. d. den Geheim rath v. Wittek neuerlich zum Eisenbahnminister, betraute denselben provisorisch mit dem Vorsitze im Ministerrathe; ferner ernannte der Kaiser den Feld

v.Bernd mit der Leitung deS Ministeriums für Kultus und Unterricht. Die amtliche Publikation deS kaiserlichen Handschreibens erfolgte heute morgrn. Wien, 23. Dez. Das Handschreiben an Clary hat folgenden Wortlaut: „Lieber Graf Clary! Unter Verhältnissen, welche sich zu ganz besonders schwierigen gestaltet hatten» sind Sie. meinem Rufe getreulich folgend, an die Spitze Meines Ministe riums getreten. In unausgesetzter aufopfernder Arbeit waren Sie bestrebt, den betrübenden poli tischen Wirren

Handschreiben an die abtretenden Minister und jene an das neue Kabinet. Wien, 23. Dez. Das neugebildete Ministerium hielt gestern die erste Ministerrathssitzung ab. Wien, 23. Dez. Eine kaiserliche Entschließung, welche heute im nichtamtlichen Theile der Wiener- Zeitung veröffentlicht sein wird, spricht die Vertagung des Reichsrathes au». Wien, 23. Dez. Der heutige Leitartikel des „Fremdenbl' ist ein in den wärmsten Ausdrücken gehaltener Abschicdsartikel an Clary und schließt mit den Worten : Das Kabinet

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 22.01.1891
Physical description: 10
gewesen sein, in Irland hatte ihn die himmelschreiende Gewaltherrschaft auf eine gefährliche Bahn geworfen. „Clary!' rief Nelly aus, den jungen Mann erkennend. »In Euch setze ich Vertrauen. Ihr werdet Tomy retten!' Der Gebirgler neigte sich zu dem Mädchen und fragte leise: „Ist er Euer Verlobter?' „Nein,' erwiderte Nelly erröthend. „Und um von uns einen solchen Handstreich zu verlangen seid Ihr hieher gekommen?' fragte ein Mann, der der Chef der Bande zu sein schien. „Ja,' erwiderte Nelly. „Wir haben zu viel Arbeit

und eine lebhafte Flamme beleuchtete diese Szene, die des Pinsels eines Rembrandt würdig gewesen wäre. Die alte Frau, auf einem Holzklotze am Feuer fitzeud, die drei Banditen in den verschiedensten Haltungen: der älteste nnt zurückgeworfenem Hute, blickte stirnrunzelnd zu Boden, der zweite- hatte sich wieder niedergelaffen und trank, ohne ein Wort zu der Affaire zu sprechen, maller Gemüthsruhe seinen Whiskey; Clary endlich, ernst und träumerisch, betrachtete schweigend daS-junge Mädchen, das gerade

im günstigsten Lichte stand. Nelly ^war groß und schlank; sie hatte ihren Mantel abgelegt und ihre Köperformen erschienen in natürlicher Schön heit; die blonden Haare fielen in schweren Flechten über die Schultern herab. Das Gesicht, sonst so frisch, war heute außer ordentlich blaß; die großen schönrnÄugen standen in Thränen und die. feinen harmonischen Züge vollendeten das Blld echt weiblicher Schönheit. Clary betrachtete sie in stummer Bewunderung, und Jack konnte nicht begreifen, wie man seiner Freundin

.' Das Gesicht des jungen Mädchens überzog sich mit tiefer Röthe. „Laßt Euch durch meine Worte nicht ärgern, Niemand denkt daran, Euer Jntereffe an dem unglücklichen Tomy zu tadeln; man könnte ihn fast um sein Los beneiden — nicht wahr, Clary?' neckte der Bandit, sich zu dem jungen Manne wendend, besten Augen unverwandt auf Nelly gerichtet waren. Diese erwiderte schnell: „Als ich noch ein Kind war, hat Tomy mir das Leben gerettet; was er damals für mich gethan, wünsche ich ihm heute zu vergelten. Etwa

hundert Schritte von hier habe ich seinen Vater und seine Brüder zurückgelassen, die ihn um jeden Preis dem Henker streitig machen wollen.' „Wir werden ihnen helfen.' sagte Clary bestimmt. „Du willst ihnen helfen? Das ist Deine Sache; aber wer heißt Dich denn, im Namen der Anderen zu sprechen?' bemerkte der Chef. „O,' erwiderte Clary, „ich werde in den Bergen sicher ein Dutzend Leute finden, die Herz genug haben, mit mir zu gehen und Einen der Unseligen vom Galgen zu retten. Sind wir nicht Kinder

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 29.12.1899
Physical description: 7
besondere Beachtung finden und nicht ohne tiefen Eindruck bleiben. Es bringt eine unmittelbare Kundgebung der Krone über die liinere Lage. Se. Majestät spricht daselbst vnn den „betrü benden politischen Wirren', die Graf Clary Zum Abschlüsse zu bringen ben-üht gewesen. „Leider' — beißl es in dem kaiserlichen Hand schreiben des Weiteren — „ist es derzeit nicht möglich gewesen, dieses ersehnte Ziel zu er reichen.' Die Hoffnung, die angestrebte Ord nung unter anderen Umständen doch zu finden

, spricht aus den kaiserlichen Worten. Das Fehlschlagen des Ministeriums Clary wird nur als momentaner Zwischenfall angesehen, der das Reich nicht behindern wird, auch fernerbin das Allen vorschwebende Ziel anzustreben. Die Worle des Allerhöchsten Handschreibens be kundn, wie nahe die inneren Verhältnisse den Monarchen selbst berühren und wie sehr eine friedliche Beilegung des parlamentarischen Zwistes seinem Herzen entsprochen hätte. Der Kaiser hat den Grafen Clary mit dem Großkreuz deS Leopoldordens

airsgezeichnet. Die Wiener Blätter besprechen den voll« zogenen Kabinetswechsel. Die „Neue Freie Presse' rühmt dem Grafen Clary Redlichkeit des Willens, Achtung vor dem Recht, Selbst- losigkeit und Zuverlässigkeit nach und sagt, Graf Clary habe sich den Ruhm eines recht schaffenen Mannes uud aufrichtigen Patrioten begründet. Das Ministerium Wittek habe nun eine noch begrenzter? Aufgabe. Man dürfe also euch von ihm nicht verlangen, daß es Etwas schaffe, wozu die Mitwirkung des Parlaments nöthig sei

, noch weniger, daß es parlamentarische Zustände schasse. — Das „Fremdenblatt' sagt, Graf Clary verlasse in ausrechter Haltung den Schauplatz seiner kurz bemessenen Thätigkeit. Männer, die so scheiden, pflege,» zu gehen, um wiederzukommen. — Das „Neue Wiener Tag- Iblatt' weist auf die Aufgabe des Ministeriums Wittek hin, die Staatsnothwendigkeiten mit dem S 14 zu vollbringen und sagt, die Uebernahme der Regierung gestalte sich^unter solchen Um ständen zu einem Akt treuer Pflichterfüllung gegenüber der Krone

und dem Staate. — Das Vaterland' sagt, alle Persönlichkeiten des neuen Kabinets, obenan Wittek, genießen den Ruf tüchtiger, pflichteifriger und erfahrener Beamten. Man dürfte also beruhigt sein, daß das Ka binet die laufenden Geschäfte in aller Ordnung weiter führen wird. — Die ..Deutsche Zeitung' hebt bezüglich des Grafen Clary hervor, daß er sich die allgemeine Achtung und das Ver trauen der deutschen Parteien erworben und ein gutes Andenken hinterlasse. Wie die „Sonn- uud Montagszeinmg' zu melden weiß

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 06.10.1899
Physical description: 8
, Dr. Lueger) zu sich kommen. Der Kaiser versicherte, dass die erste That des neuen Ministeriums die Aufhebung der Sprachenverordnungen sein werde, und dass an ihre Stelle ein Sprachengesetz treten solle, das dem Parlamente sofort vorgelegt wird. -- Nachdem schon sicher war, dass ein Beamten ministerium kommen werde, wurde außer dem Grafen Clary auch derVorgängerThuns, v. Gautsch, als Chef desselben genannt. Man hat aber von ihm abgesehen, weil die radicale Opposition ihn entschieden ablehnte

, da er bei' der Schaffung der Badenischen Sprachenverordnungen mitgewirkt und später dieselben zwar durch neue, aber nicht bessere ersetzt hatte. Es wäre wohl auch etwas schwer von ihm zu verlangen gewesen, dass er seine eigenen Verordnungen widerrufe. So ist Graf Clary, der trotz seiner konser vativen Gesinnung auch bei den Obstructions- parteien als politisch unbescholten gilt, der Leiter der neuen Regierung geworden. Seine College» sind sämmtlich Beamte; vom früheren Ministerium Thun verbleiben nur Eisenbahnminister

v. Wittek und Landesvertheidigungstninister v.Welsersheimb. — Als Aufgabe des:?eiÄr Cabinets wird be zeichnet: dieAufhebung der Sprachenverordnungen und die Wahl der Delegationen. Dann soll es durch ein anderes, parlamentarisches Ministerium abgelöst werden; es soll demnach Nur ein Ueber gangs- oder, wie man auch sagt, Verlegenheits ministerium sein. Ohne ein Parteien- oderCoali-- tionsministerium glaubt mau in Oesterreich einmal nicht regieren zu können. Um dem Grafen Clary die Arbeit zu erleichtern

und dann abzutreten. — Ueber den Grafen Clary schreibt sie: „Der Vater des neuen Ministerpräsidenten war im Herrevhause ein eifriges Mitglied der (liberalen) Verfassungspartei. Der älteste Bruder des Cabinetschefs, Fürst Carlos Clary, ist da gegen ein eifriger Parteigänger der Clericalen und präsidierte wiederholt clericalen Veran staltungen. Graf Manfred Clary selbst ist bis her politisch nur wenig hervorgetreten. Im all gemeinen gilt er nur als gemäßigt-clerical, jedoch von „deutscher' Gesinnung.' Die „Narodni

Listy', das verbreitetste Jung- czechenblatt, sind natürlich voll Wuth und Grimm über die sicher bevorstehende Aufhebung der Sprachenverordnungen und wurden auch schon wegen ihrer Kritik der neuen Regierung kon fisciert. —^ Sie nennen die Einsetzung eines Beamtenministeriums unter Clary eine Öhrfeige für das czechische Volk, die nur mit rücksichtslosester Opposition beantwortet werden könne. Die staats rechtliche Bewegung werde jetzt umso mächtiger werden; Oesterreich werde keine Ruhe haben, solange

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 26
Date: 24.12.1899
Physical description: 26
Str. 154 Me»«»er Iett»»A. Seite» politische Nachrilhtttt. Meran, 23. Dezember. Der Kaiser hat 'vorgestern seine Zustimmung zu einem Regierungswechsel dadurch ge geben, daß er den bisherigen Eisenbahnminister Dr. Wittek als designierten Ministerpräsidenten mit der Kabinetsbildung betraute, das während der Vertagung des Reichsrathes d' Staatsnothwendig keiten mit dem ß 14 erledigen, eine Berständigung in der Sprachenfrage nach Möglichkeit herbei führen, den Cours Clary fortsetze

.: und bei Wieder, eröffnung des Reichsrathes einem dritten Bcamten- ministerium Platz machen soll, dessen Aufgabe es sein wird, ein parlamentarisches öder annähernd parlamentarisches Regime im Sinne der von der Krone angestrebten Koalition vorzubereiten. — Das Kabinet Clary wurde vorgestern Vormittag vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen. Graf Clary erhielt das Großkreuz des Leopold-Ordens. Blättermeldungen zufolge verabschiedete sich Graf Clary am 20. von allen Parteien des Abgeordnetenhauses. Die Verabschiedung trug

über all, auch bei den Tschechen, den herzlichsten Charakter. Während das „Fremdenblatt' eine Lösung der Ministerkrisis nach Weihnachten für wahrscheinlich hält, kündigen andere Blätter sie für heu,e an. — Das klerikale „Linz er Volks blatt' bedauert, daß das Ministerium Clary, welches gewiß nicht seine Unterstützung gefunden hat, der Obstruktion der Jungtfchechen weichen muß. Uns, meint das Blatt, wäre eS viel lieber gewesen, wenn eS in Folge einer parlamentarischen Nieder lage aus dem Amte geschieden

wäre, denn wir glauben, daß jeder Erfolg der Obstruktion eine neue Schwächung des Parlaments bedeute. Das „Linzer Volksblatt' ist wenigstens ehrlich, oder will es doch zu sein scheinen, doch unser „Burggräfkr' leistet — für eine solche Frechheit giebt eS keinen parlamentarische» Ausdruck, der stark genug wäre — sich folgend! Behauptungen, über die aber Jeder nur lachen kann: »DaS Ministerium Clary hat das „letzte auf d<,c Mühle'. Von der Linken und ihren Blätter seinerzeit sc ldig begrüßt

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 01.10.1899
Physical description: 20
< hier eingetroffenen Statihalter Grafen Clary, serner den ehemaligen Minister v. Körber und die Abgeordneten Dr. Funke, Pergelt, Hochenburger und Lueger, sowie von der Rechten Povsche und Palffy. Die Führer der Linken er hielten vom Kaiser die Mittheilung, daß die Sprachenverordnungen aufgehoben werden. Sie sind über den huldvollen Empfang sehr befriedigt und gewannen den Eindruck, daß die Rückkehr zu einem deutschfeindlichen System nicht beabsichtigt ist, daß vielmehr die Bildung einer neu?n Majorität

mit Einschluß der Deutschen versucht werden wird. Wien, 29. Sept. Die Abendblätter bezeichnen einmüihig die Bildung eines Beamtenministeriums als sichergestellt und zwar höchstwahrscheinlich durch den Statthalter Grafen Clary. Wien, 3V. Sept. AuZ parlamentarischen Kreisen wird über die Audienzen der Führer der deutschen Opposition berichtet: Hochenbrrger verblieb ungefähr V» Stunde im Audienzzimmer. Der Empfang Pergelts dauerte 40 Min., der Luegers 20 Min. Die Herren hatten sich eines ausge zeichneten

Clary; Inneres Körber; Finanz Böhm-Bawerk; Landesvertheidigung Witte!; Unterricht Hartel; Justiz Klein; Handel Stibral; Ackerbau Blumfeld. Andererseits hieß es, Clary wird außer dem Präsidium auch den Ackerbau inne haben. Auch wurde als Leiter des Justizministeriums der Oberlandesgerichtspräsident in Trieft, Kindinger und als Leiter des Handelsministeriums Weigelsbcrg genannt. Wie», 30. Sept.*) Graf Clary Aldrin gen wurde gestern mit der Kabinetsbildung betraut. Vorläufig wurde für das Ministerium

des Innern Körber auSerfehen. WelferShcimb und Wittek be halten Ihre Portefeuilles. Die Intention des Monarchen ist, ein neutrales Beamtenministerium zu bilden. Der Kaiser hat gestern an die erschienenen politischen Persönlichkeiten das dringende Ersuchen gestellt, ein neues Ministerium zu unterstützen und den Parteistandpunkt dem allgemeinen Interesse unterzuordnen. Wien, 30. Sept. Graf Clary übernimmt provisorisch die Leitung deS Ministeriums und des Ackerbaues, Wittek und Wels ersheimb bleiben

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 22.11.1899
Physical description: 16
weilen, in engem Zusammenhang mit den Wünschen deS Monarchen über eine Einigung über die Quote. Da» politische Moment der Audienz dieser beiden Politiker wird aber in Dem zu suchen sein, was der Kaiser über die Pflichten staatserhaltender Parteien und über die vom Kabinet Clary unter allen Umständen zu ersüllmden Aufgaben geäußert haben soll. Es wird nicht wohl möglich sein, diese Audienz des Obmannes des Polenklubs als ein kaiserliches Vertrauensvotum hinzustellen. Nachdem die Rechte trotz

der ihren Wortführern vom Kabinets- ches Grafen Clary gegebenen Aufklärungen über seine ihnen bereits in den letzten Septembertagen vom Kaiser auseinandergesetzte Mission eine immer intransigentere Haltung annahm, wäre für den Grafen Clary selbst jedes an die Rechte ver schwendete Wort deplaziert gewesen. ES blieben nur zwei Wege zur Wiederflottmachung des von der scheinheiligen Obstruktion der Rechten blokierten Hauses: die Auflösung des Reichsrathes oder eine neuerliche Intervention der Krone

. Man hat sich für die Letztere, als das m i l- dere Mittel entschieden. Der Monarch will den Polenklub und die Katholische Bolkspartei, zwei Gruppen, die sich berühmen, „kaiserliche Politik' zu machen, aus gütlichem Wge „zur Pflicht' zurückführen. Ist dies der Krone gelungen, was noch nicht sicher, aber nicht unwahrscheinlich ist, dann sind diese beiden Gruppen der Rechten von der alten „Majorität', deren Mittelpunkt die Tschechen bilden, abgesprengt. DaS Arbeitsprogramm des Ministeriums Clary wurde, obwohl seit sieben

der Linken vertretenen deutschen Parteien; die andere Anschauung geht dahin, daß nunmehr Pilenklub und Katholische Volkspartei eine Umstimmung der Ansichten der Tschechen versuchen werden, um die „Majorität' zum Zwecke allfälliger politischer Er pressungen intakt zu erhalten und die ungeminderte Regierungsfähigkeit der gesammten Rechten demon strieren zu können. Allgemein ist jedoch die Auf fassung, daß daS Kabinet Clary nunmehr Luft be kommen hat und die Opposition der Rechten so wenig zu fürchten

Auslassungen. „Das Kabinet Clary', erklärte er. „hat sich als Feind in die tschechische Familie eingeschlichen und da wir uns als Tschechen fühlen, Ein muMlischtt Edelstem. Zum ö. TodeSt-ge Anton v. Rubin st «ins f am 2V. November 133t. »,n »r. M. Lietzau. t»i«chd»lck »«rtiten.) »DaS Schicksal setzt den Hob«! an Und hobelt Alle gleich l' Welch troplose und doch ti-se. welch grausige und doch unerschütterliche Wahrheit liegt nicht in diesen fast komisch klingenden Versen I Der November de» Jahre» 1394 stand

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 14
Date: 06.10.1899
Physical description: 14
-Correspondenz). Wie«» 3. Oktober. Durch eine Reihe Allerhöchster Hand- schreiben, datirt von? 2. Oktober, hat Se. Majestät das Ministerium Thun enthoben und ein Beamtenministerium eingesetzt, in dem der bisherige Statt halter der Steiermark Graf Clary den Borsitz führen wird. Sprechen wir zuerst von den ab tretenden Ministern. Sie find unter schwierigen Verhältnissen seinerzeit - ins Amt berufen worden und^keme-wilsssal» oder politische Voreingenommenheit sollte verhindern, anzuerkennen, daß sie dem Staate

ein offenes Geheimniß, daß jener Staatsmann, der als die stärkste Stütze des provisorischen Beamten- Ministeriums gilt, der Minister des Inneren Dr. von Koerber berufen ist, auch später den Mittelpunkt und Träger des politischen Mi nisteriums zu bilden und so die Continuität aufrecht zu erhalten. Die Männer, die das neue Cabinet bilden, find durchwegs erfahrene und den Ruf hoher Thätigkeit genießende Beamte, speciell Graf Clary hat als Bezirks - hauptmanu in Wiener-Neustadt, als Regierungsrath

das neue sogenannte Beamten-Ministerium ernannt. Wir erhielten bereits Dienstag Vormittag fol gendes Original-Telegramm: „W ien, 3. October. Der Kaiser nahm in Gnaden die von dem Gesammtministerium Thun erbetene Demission an, ernannte Manfred Graf Clary und Aldringen zum Ackerbaumini« ster und betraute denselben provisorisch mit dem Vorfitz im Ministerrathe. Ernannt wurden ferner Graf Welserheimb zum Minister für Landesvertheidigung, Ritter v. Wittek zum Ei senbahnminister, v. Körber zum Minister

, v. Ruber, Graf Bylandt-Rheidt, Freih. v. Kast, Dr. Kaizl, R. v. Jedrzejowicz und Freih. v. Dipauli den Orden der eisernen Krone erster Klasse. Manfred Graf Clary und Aldringen ist zu Wien am 30.M^i 1852 als Sohn des Fürsten Edmund Moriz Clary und Aldringen geboren. Nach Beendigung seiner juridischen Studien an der Wiener Universität trat er zu Beginn der Achtziger-Jahre bei der Satthalterei in Nieder österreich in den Staatsdienst. In der letzten Session des steirischen Landtages hatte Graf Clary

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 19.11.1899
Physical description: 18
durch das Gesammtministerium binnen längstens 8 Tagen das Reichsgericht. Quotenfrage. Wien, 18. Nov. Von tschechischen Abgeord neten gestern Nachmittag im Parlamente verbreitete Gerüchte sagen, Clary hätte nach der Audienz Jaworski's dem Kaiser die Demission überreicht, Körber werde an die Spitze des Kabinets treten. Nach Informationen aus Budapest sind diese Gerüchte vollständig unbegründet. Wie«, 18. Nov. Nach anderer Version beträgt die Quotendifferenz 0.289, nämlich 34.24 und 34.52. Budapest, 17. Nov

bevorstehen. Budapest, 17. Nov. Der Kaiser berief vormittags anläßlich der Quotenverhandlungen die hier weilenden österreichischen Deputierten Jaworski und Dr. Kathrein zu sich. Man legt diesen Audienzen eine große Bedeutung bei und glaubt, baß sie den Zweck haben, dem Grafen Clary die Schwierigkeiten zu erleichtern. Es wird auch eine Umbildung deS KabinetS Clary für möglich gehalten. Budapest, 17. Nov. Heule vormittags hielten die beiden Siebener-Komites der Quotendeputationen Sitzung. Die Verhandlungen

erklärten, ihr Ultimatum laute 34'/t°/o. Anfangs lehnten die Oesterreicher diese Ziffer ab, sie erhielten aber von der Quotendeputation die Ermächtigung, diese Ziffer zu halbieren, also 34'/«<Vg zu fordern. Ungarn beharrte aber auf 34'/t°/g, so daß kein Resultat heraus kam. D'e meisten Mitglieder der österreichischen Deputation, sowie Clary und Kniaciolucki kehren nach Wien zurück. Clary referierte dem Kaiser vor dessen Abreise in der Hofburg, Szell im Bahnhof. NothstandSgesetz. Wie«, 18. Nov

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 10.11.1899
Physical description: 14
bei H 14 auf der Tagesordnung. Fünf Redner: die Abgg. Dr. R. v. MilewSki, Noske, Röhling. Kissewetter und Dr. Straniky plaidierten vor einem leeren Hause dafür. In den überfüllten TouloirS und im Büffet ging eS um so lebhafter her. Man wußte, daß die Regierung eine Erklärung abgeben werde, und sensationssüchtige Parlamentarier und Reporter verbreiteten, daß Graf Clary „eine Bombe' ins HauS werfen werde, welche nach der einen oder anderen Seite hin explodieren und die nöthige Klärung herbeiführen werde. Thatsächlich

verzichtete jedoch der leitende Minister auf diesen Knalleffekt vnd begnügte sich mit einer sehr korrekten Aus legung des § 14, die auf der Linken lebhafte Zu stimmung fand. Clary sagte: '„Die Anträge, welche in Ver handlung stehen, betreffen eine wichtige Frage des geltenden StaatSrechteS, und ich erachte eS daher als geboten, schon in diesem Stadium den Stand punkt, welchen die Regierung diesen beiden An trägen gegenüber einnimmt, dem Hause kurz be kannt zu geben. Die Nothwendigkeit, die Befrie digung

unter der verworrenen und ver wirrenden Leitung des Präsidenten Dr. v. Fuchs einstimmig angenommen. Auch die Z 14-Minister Dr. Kaizl und Baron Dipauli erHoden sich zögernd dafür. Es muß anerkannt werden, daß in dieser Abstiiiimnngsdebatte die deutsche Volköpartei, die Schönererianer, Sozialdemokraten und — Jung« tschechen der Geschäftsordnung gerechter wurden, als dai Präsidium. Graf Clary über den § 14. Meran, 9. November. Die am Montag vom Grafen Clary im Ab geordnetenhaus? abgegebene Erklärung über die Natur

und begrenzte Anwendbarkeit des Z 14 deckt sich vollständig mit Dem, was wir hierüber vor wenigen Tagen berichtet haben. Der bessndere Nachdruck, welchen der KabinetSchef neuerlich auf die Tendenz der Regierung legte, „daß sie von dem ihr in den gesetzlichen Bestimmungen der Verfassung klar vor gezeichneten Wege uuter gar keinen Umständen je mals abweichen werde', rief auf der Link.-n leb hafte Genugthuung hervor. Die deutschen Abgeord neten wissen, daß Gras Clary zu dem in ordent lichen Gesetzgebung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 26.11.1899
Physical description: 20
Seite L M. 14» und noch sind. Darauf, daß Graf Clary aus M besserem Holze geschnitzt ist als sie und daß er auch ^ in,-dem Falle, wenn die offene Obstruktion der '-^-Tschechen die rechtzeitige Erledigung des Budget. Provisoriums, deS UeberweisungS- und QuotengesetzeS verhindern würde, zum § 14 nicht greisen würde, bauen sie ihre Hoffnungen, welche die nun für die StaatSnolhwendigkeiten gewonnenen Klerikalen, Polen und Slovenen theilen. Es paßt der Rechten und ihrem ehrenwerthen Präsidenten

müssen. Die Tschechen können ihn nicht aus den Angeln heben, — und die Geschichte der letzten fünfzig Jahre hat gezeigt, daß erst seit Taaffe daS öffentliche Leben in Oesterreich vergiftet, durch die Tschechen der Rassenhaß entfacht und die früheren k-nsolidierten politischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt worden sind. Wie im Reichsrathe verlautet, soll der Kaiser fest entschlossen sein, weder Clary noch den Justiz minister Kindinger der Obstruktion der Tschechen zum Opfer zu bringen. starkes

Stück Naivetät dazu, von den Beschimpften auch noch zu fordern, sie sollten seine Aktionen unterstützen, um ihn vor seinen Wählern heraus zuputzen! UebrigenS hat Schönerer ausdrücklich gesagt, er glaube nicht, daß Graf Clary mit § 14 vorgehen werde. DaS ist nun die Meinung der anderen Deutschen auch. Diese aber richten dem gemäß auch ihre Taktik darnach ein, was aber Schönerer nicht thut; er wollte doch gegen Clary Obstruktion gemacht wissen! Mußte er dämm gegen die anderen Deutschen

sollte hier nicht auftreten!' StojalowSki erwidert: „Sie sind ein Mein eidiger! Sie haben drei Meineide geschworen! Sie Spion!' Nach StojalowSki erklärt der Abg. Franz Hofmann, die deutsche VolkSpartei unterstütze nicht in allen Fällen das Ministerium Clary. Sie wolle es nur als neutrales Ministerium betrachten und ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Horiea sagt, das tschechische Volk sei bereit, alles für die Ehre der Nation einzusetzen. Redner schließt mit den Worten: „Entweder gibt eS einen Gott und ein Recht

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 22.11.1899
Physical description: 16
1 ' W S Seite L Mer««er Zeitung. «r. I4S t'!»' hat sich diese Regierung auch zwischen uns ein geschlichen. „Wir' bilden mit dem Tschechenvolke Eine Familie und werden diesen Feind gemeinsam vernichten. In welcher Weise wir vorgehen sollen, steht bereits fest'. Die Verschworenen sind also unter sich schon einig. Nun aber gilt dicS viel weniger dem Grafen Clary, der sich bekanntlich gesträubt hat, das zerfahrene Erbe des Vetters Schwarzenbergs anzutreten, als der Krone. Denn Graf Clary

ist ja doch nur dem an ihn ergongcnen Rufe der Krone gefolgt. Das nennt Schwarzen berg „eingeschlichen!' Und was Clary verfügt hat, ist mit ausdrücklichem Willen der Krone geschehen, welche daS den Deutschen zugefügte Unrecht be seitigt wissen wollte. Vielleicht beansprucht der Münchhausen von Mühlhausen als Vizekönig von Böhmen die Ernennung eines Ministerpräsidenten, den sich nur seine Herren Vettern und Brüder im StaatSrecht aussuchen dürfen. Sonst darf Niemand dazu etwas reden. Was man sonst in Oesterreich dazu sagen, was etwa

Mumienparlei, wenn sie nicht verhindern, daß in Böhmen der Friede einkehre. Allerdings kann das Kabinet Clary als Opfer fallen gegenüber der vereinigten Bosheit der „staats erhaltenden' Klerikalen und der vor dem Throne heuchelnden Millioneneinstreicher aus Galizien; denn der Minierarbeit draußen, wie sie von Schwarzen berg und den verrücktesten Jungtschechenhäuptlingen betrieben wird, entspricht die Ränkeschmiede in der Kommission für Staatsschulden und in der Quoten deputation. Allein die Regierung

s-V ersammlungen statt, woran die Obmänner der Bezirksvertretungen, die Bürger meister und Gemeindevorsteher theilnahmen. In allen Versammlungen wurde eine inhaltlich überein stimmende Resolution angenommen, worin in vier Punkten der bekannte staatsrechtliche Standpunkt der Tschechen ausgesprochen, ihr Standpunkt, betreffend der böhmischen Sprache dargelegt, gegen die Auf hebung der Sprachenverordnung protestiert und für das dem böhmischen Volke angethanene Unrecht, die Abberufung des Kabinets Clary

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 07.05.1891
Physical description: 10
Freunde aus dem Gebirge sich bei uns behaglich finden.' Während das junge Mädchen mit graziösem Lächeln so sprach, richtete es besonders seine Blicke auf Clary, der ihm ein alter Bekannter war. Dieser antwortete: „Die Stunden, die wir hier verleben, Lizzy, sind immer ein Fest für uns; wenn wir nur wüßten, wie wir Euch all' die Mühe vergelten könnten.' „Ach was, Mühe!' brummte der Alte; „macht nicht so viel Wesens von der Kleinigkeit. Jeder thut sein Bestes, das versteht sich von selbst. Bis das Schiff

, in verhältnißmäßig glänzenden Verhältniffen zu leben. Dabei brachten die Besuche der Schleichhändler eine angenehme Ab wechslung in sein einsames Leben, weshalb er sich stets erfreut zeigte, wenn er diese wiedersah. Das erwartete Schiff wurde erst am dritten Tage signalisirt. Gibs machte seine Barke flott und fuhr ihm ent gegen. Nachdem der Kapitän behufs der Sicherheit der Küste beruhigt war, ging er nahe dem Wrack vor Anker. Clary und seine Genoffen brachten schleunigst die Branntweinfäffer in Sicherheit

eine Zweite ihres Alters. An frühes Aufstehen gewöhnt, ging sie jeden Markttag in das nächste Städtchen ihre Fische verkaufen, half ihrer Mutter in der Küche, hielt des Vaters Netze im Stande und buk ein aner kannt ausgezeichnetes Brod. Tomy bewunderte den Ausdruck des Glückes, der auf allen Gesichtern lag. „Wie gern möchte ich auch so leben!' sagte er zu Clary. „Diese Leute haben Ruhe, Sicherheit und Ueberfluß, ihnen fehlt nichts.' „Dieser Traum ist nicht so gar schwer zu erfüllen,' erwiderte O'Warn

lächelnd. „Wie denn?' „Lizzy ist ein ehrbares Mädchen und eine tüchtige Wirth- schafterin; ihr zukünftiger Mann wird sich nicht zu be klagen haben.' „Scherzen wir nicht über diese Sache, Clary; Du weißt, daß mein Herz mir nicht mehr angehört; ich könnte kein anderes Weib lieben, als Nelly.' „Indes wirst Du auf diesen Wunsch doch verzichten müffen, denn in vierzehn Tagen ist sie William Pody's Frau.' „Ich werde trotzdem nie eine Andere lieben. Tomy stand eben in dem Alter, dem hochherzige Illusionen

so manchem in seiner H-imat unterdrückten Iren geblüht. Warum nicht auch dorthin gehen? Die Stimme Tomy's riß ihn aus seinem Grübeln. „Geoenkst Du immer im Gebirge zu leben, Clary?' „Ja, ich halte mich bereit für den Tag, wo Irland noch einmal versuchen wird, die Sklavenketten zu zerbrechen und seine Unabhängigkeit wieder zu erobern. Der Letzte der O'Warn schuldet sein Blut dem Vaterlande, er wird gegen diese Pflicht nicht fehlen. Aber Du, Tomy, der Du keine Traditionen eines großen Namens aufrecht zu erhalten hast

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 05.02.1891
Physical description: 10
das nationale Getränk. Mittlerweile näherte sich Clary dem jungen Podgey und Jagte: \ „Tomy, Ihr seid sicher müde; ich biete Euch ein Ob- Mch in meiner Hütte an.' J „Clary OWarne!' rief Vater Podgey überrascht aus; ^sitzt erkenne ich Euch wieder. Euer Vater junb ich waren Munde, und ich habe Euch aufwachsen sehen, seit Eurem Unglücke aber hörte ich nichts mehr von Euch.' „Ich habe hier eine Zuflucht gefunden.' „Das Asyl scheint mir aber nicht allzu sicher; eine Com- agnie Rothröcke würde leicht dieses Thal

lassen es nur, wenn uns der Broderwerb dazu zwingt.' Tomy war erschöpft von Anstrengung und innerer Be wegung; er trat deshalb in die Hütte, die ihm Clary als die seinige bezeichnet hatte. Der Boden war mit frischem Farrenkraut bedeckt, an den Wänden hingen Waffen und Kleidungsstücke, ein langer, platter Stein diente als Tisch, neben dem Herde standen und lagen einige plumpe Geschirre zur Bereitung der Mahlzeit, die gewöhnlich in Kartoffeln und Milchspeisen, manchmal auch in Wildpret bestand

. Der junge Mann ließ sich auf das dürre Stroh fallen und schlief rasch ein. „Der hat sicher in der vergangenen Nacht nicht geschlafen', meinte Clary lächelnd. Und uns ist eS nicht viel besser ergangen', sagte Willy Podgey; „das ist eine harte Prüfung, die wir seit einigen Tagen durchmachen!' „Ach', seufzte Clary, „wir Alle haben dasselbe oder Aehnliches erlebt!' „Das ist wahr, mein Freund, wir dürfen nicht vergessen, daß es noch viel unglücklichere Menschen gibt, als wir.' Die Gebirgler

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 26
Date: 06.01.1900
Physical description: 26
fen, die sich seitdem ereignet haben und auf die Ursachen, warum noch immer keine Wen dung zum Besseren eingetreten ist. Als Minister Graf Thun den Laufpaß bekommen hatte und Graf Clary an die Spitze der Regierung getreten war, da schien eine andere Luft zu wehen. Die Sprachen verordnungen wurden aufgehoben und damit die Hauptursache beseitiget, welche die tiefe Erschütterung des. Reiches herbeigeführt und die Lähmung des Parlamentarismus zur Folge gehabt hatte. Man mußte nun hoffen

, daß alle Parteien, welchen die Ordnung unserer Zustände am Herzen liegt, die Hand zur Un terstützung des Ministeriums Clary bieten würden. Die Deutschfortschrittlichen und die Deutsche Volkspartei waren die ersten, dem Grafen Clary Vertrauen entgegen zu brin- gen und sie haben bei einem Theile ihrer An hänger in Wählerkreisen Mißbilligung dafür geerntet; wie vielmehr mußte man annehmen, daß die Clericalen, die von Patriotismus und Loyalität triefenden Anhänger der Katholi schen Volkspartei, die Hand bieten

werden, um, das von Sr. Majestät zur Entwirrung der, Verhältnisse - berufene Ministerium Clary zu stützen. Allein was geschah? Schon als es sich um die Wahl des Präsidenten für das Abgeordnetenhaus nach Zusammentritt desselben zur letzten Tagung handelte, zeigte die clericale Partei der neuen Regierung ihre Krallen. Von der letzteren war ein deutsch nationaler Abgeordneter als Stellvertreter des Präsidenten in's Auge gefaßt worden, da mit die Handhabung der Geschäftsordnung und die Leitung der Verhandlungen vom Prä

Abgeordnete Eltz erklärte anläßlich der Ver handlung über die Aufhebung des Zeitungs stempels, daß die Kath. Volkspartei nicht früher rasten werde, bis das Ministerium Clary hinweggefegt sei. Nun ist dies geschehen und daß es ge schehen, daß der § 1,4 wieder seine Herr schaft angetreten hat, ist hauptsächlich das Verdienst der Haltung der Kath. Volkspartei! Oesterreich - Ungarn. Zur politischen Lage in Tirol schreiben die „M. N. N.' unterm 29. December: Zur Genugthuung aller deutschfreiheitlichen Elemente

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 12.11.1899
Physical description: 18
, ZöSmair :c. dagegen sprachen, ein Mißtrauensvotum für die Deutsche Volks partei wegen deren jüngster Haltung und drückte der Schönerergruppe den besten Dank aus. (Also wirklich lauter Freunde der Hemdärmelpolitik? D. Red) Ministerkonferenzen. Wien, 10. Nov. Die ungarischen Minister Szell und LukacS konferierten heute mit den öster reichischen Ministern Graf Clary und Kniaziolucki. Wien, I I. Nov. Graf Clary konferierte gestern abends mit Goluchvwski und hatte sodann eine Unterredung mit Szell

rechtfertigtet Der Minister des Innern führte aus, die Ausschreitungen in Mähren sind nicht durch die politischen Maßnahmen hervorgerufen worden, da die Regierung gleich nach ihrem Amtsantritt erklärte, daß sie den gegenwärtigen Stand der Sprachenfrage nicht als dauernd betrachte. Militär, Gendarmerie und die Behörden erfüllten ihre Pflicht. Die Gendarmerie brsand sich im Zustand der Nothwehr als sie die Waffen gebrauchte. Die Tschechen schrieen: „Mörder;' „Räuberl' „Gras Clary ist Schuld I' „Infame Lüge

und die Baluta- gesetze nur auf Grund des Z 14 publiziert wurden ohne Zustimmung deS ReichSraths. Wie«, 10. Nov. In der gestrigen Ablehnung der Staatsschulden-Kontrolskommission, der Regie rung das nöthige Gold auszufolgen, erblickt man allgemein eine von Dr. Kaizl inszenierte Intrigue der Rechten. — Die tschechischen Blätter jubeln über die Schwierigkeiten, die dadurch dem Kabinet Clary entstanden seien. Doch erwartet man, daß die Staatsschulden-Kommission ihren Beschluß reassumieren wird. Wien, 11. Nov

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