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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 19.06.1901
Physical description: 8
. Diese Volksvertretung, welche nicht, wie ge sagtwurde, völlig der Ohnmacht verfallen ist, sondern im Gegentheile die mächtige Lebenskraft zur wirt schaftlichen Wiederaufrichtung des Reiches fand, wird sich hoffentlich auch den Ruhm nicht ent gehen lassen, die politische Ordnung wieder her gestellt zn haben. Die kleinen Streitigkeiten des Tages können dann die Einkehr des heißersehnten Friedens nicht verzögern, und die Regierung hat keine höhere Pflicht, als ihm diesen Weg zu bahnen. Ztellmgnilhmt des deutschen

Volksuereines in 6op M Antonoiniesragc. Donnerstag, den 13. Juni, abends berief der deutsche Volksverein eine Versammlung im dorti gen Bürgersaale ein, um zu der für die deutschen Tirols so wichtigen Autonomie-Frage Stellung zu nehmen. Zu dieser Versammlung, welche sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte, fanden sich auch eine Anzahl christlichsocialer Parteimitglieder ein. Herr Dr. Kinsele begrüßte die Versammlung und hielt eine längere Rede über die genannte Frage, in welcher er in sachlicher, ruhiger

Weise diese Frage behandelte und zwar von vier ver schiedenen Gesichtspunkten aus: vom politischen, financiellen, wirtschaftlichen und nationalen. Aus den vortrefflichen Ausführungen des Referenten musste man die Ueberzeugung gewinnen, dass, wenn der v. Grabmayrsche Entwurf Gesetzes kraft erlangen würde, d. h. wenn den Wülsch- tirolern ihre in jenem Entwürfe niedergelegten Wünsche erfüllt würden, dies für Tirol ein großes Unglück bedeutete, besonders aber'für das obere Etschland und die deutschen

zu zwingen. Herr Dr. Kinsele hob rühmend hervor, dass die Abgeordneten Dr. Schöpfer, Dr. Schorn und Dr. v. Gug- g e n b e r g sich im Landtage sehr warm der Fasfathaler angenommen haben. Dies alles würde von den Wälschen durchgeführt werden, auf Kosten der Deutschen Tirols und auf Staats kosten. Herr Dr. Kinsele fand für seine hoch interessanten Ausführungen, die den gründlichen Kenner der Hintergedanken der Wälschen, sowie der ganzen Sachlage überhaupt verrathen haben, lebhaften Beifall. Wir Hütten

nur gewünscht, dass der Bürgersaal bis aufs letzte Plätzchen von deutschen Bürgern Bozens besetzt gewesen wäre. Kaufmann Amon stellte die Anfrage, ob Herr v. Grabmayr, der B a d e n i Tirols, nicht zu dieser Versammlung eingeladen worden sei. Es sprach sodann Herr Heinrich Lun, welcher ausführte, dass der Landtag nicht über die Köpfe der deutschen Wählerschaft hin diese Frage lösen dürfe; es sollte diese Frage über haupt von der Tagesordnung des Landtages abgesetzt und deren Verhandlung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.08.1900
Physical description: 6
herrscht bei denselben ja eine außerordentlich große Uebereinstimmung. Der clericale Journalist ist da so unwissend, um nicht zu sagen dumm, wie der christlichsociale und der liberale, wie der deutschnationale oder umgekehrt. Und damit Niemand sage, wir thun der bürger lichen Journalistik Unrecht, so führen wir auch so fort den Beweis: „Am 2. September findet be kanntlich in Graz der Parteitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich statt. Die Be kanntmachung davon — ca. 100 Zeilen

— war das erstemal am 1ü.Juli in der„Arbeiter-Zeitung" ; sammt der Tagesordnung und den auf den Partei-! tag Bezug habenden Bestimmungen aus dem Or- | ganisationsstatut enthalten. Am 24. Juli e r st aber bringt die bürgerliche Presse, auch das „Tiro-! ler Tagblatt" und die „Innsbrucker Nachrichten",! gar unter der Sammelrubrik: „Privattelegramme der Innsbrucker Nachrichten", folgendes aufre gende Telegramm: „Graz, 24. Juli. Im September findet hier ein Parteitag der deutschen Social demokratie Oesterreichs statt

. Also vor vier Jahren schon und diese „Trennung in nationale Fractionen" ist damals von der g e s a m m t e n s o c i a l d e m o- kratischenPresse Oesterreichs, ja sogar des Auslandes insbesondere aber, von der „Arbeiter- Zeitung" in Wien sehr eingehend besprochen wor den. Seit dieser Zeit, hat bereits der e r st e Par teitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich an den Pfingstseiertagen und die fol genden Tage des Jahres 1898 in L i n z stattgefun den und der Parteitag derczechoslavischen Partei

gemeiner, boshafter Verdreher der Wahrheit. Also noch ein-, mal! Nicht ein internationaler Partei tag ist es, der in Graz am 2. September tagen wird, sondern der Parteitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich, also eines Theiles der internationalen Social- deniokratie inOesterreich — und nicht von derPar- teivertretung der internationalen Social demokratie in Oesterreich wird dieser Parteitag einberusen, sondern von der Parteivertretung der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich

; es ist daher logisch, daß auf einem deutschen Parteitag nur deutsch gesprochen wird. Der letzte (sechste) internationale (oder auch Gesammt-) Parteitag der österreichischen Social demokratie aber fand vom 24.—29. September 1899 in Brünn statt und faßte, wie bekannt, die hochwichtigen Beschlüsse und Resolutionen be züglich der Nationalitätenfrage; der nächste (sie bente) internationale Parteitag der oster, reichischen Socialdemokratie findet nächstes Jahr in Krakau statt. Sonst muß man bloß

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 07.05.1898
Physical description: 18
Der sehnlichste Wunsch und der Leitstern der Politik der Jungczechen und der czechischen Groß grundbesitzer ist die Wiederherstellung des böhmischen Staatsrechtes, welches die Deutschen zurück weisen. weil sie sich nicht amputiren lassen wollen von dem übrigen Oesterreich und weil sie sich nicht der Majorisirung im eigenen Lande preisgeben wollen. Sie hoffen, daß die jetzige Krise durch eine absolu tistische Uebergangsperiode zur föderalistischen Ge staltung des Reiches führen muß

. Der Absolutismus aber gehört einer verschwundenen Zeit an. Die Krise wird, meine ich. einen viel prosaischeren und un dramatischeren Verlauf nehmen. Heute übers Jahr, meine Herren, sind die Sprachenverordnungen ab- geschafst und vergessen. Mögen die Herren von den Czechenbänken thun. was sie nicht lassen können. Mögen sie sich aber klar darüber sein, daß die Ge rechtigkeit und die Verständigung mit dem deutschen Volke in Böhmen die einzige wirkliche Garantie ihrer eigenen Zukunft sei. Prinz Liechtenstein

schloß seine Rede mit den Worten: Wir werden getreu unserem Worte an der deutschen Gemeinbürgschaft festhalten. Eine weitere höchst markante Rede in der Sprachen debatte war die des Tiroler Abgeordneten und vor maligen Obmannes der katholischen Volkspartei, des Baron Dipauli. Auch sie hat bei allen Parteien berechtigterweise großes Aufsehen hervorgerufen und dürfte nicht verfehlen, auf die Gestaltung der Dinge in der Sprachenangelegenheit Einfluß zu nehmen. Im Verlauf seiner Ausführungen gerieth

ohne Gesetz zugiebt. so unter liegt es keinem Zweifel, daß die Verordnungen fallen können. Redner polemisirte dann gegen das Verlangen nach der deutschen Staatssprache. Da der Staat kein anderes Interesse an der Sprache haben kann, als das der Verständigung und des Verkehres, so kann unser Staat kein Interesse daran haben, einen Geßlerhut aufzustecken, wenn er dieselbe For derung in viel praktischerer und einfacherer Weise finden kann. Ich will nicht leugnen, daß uns viel leicht viele Kämpfe erspart

lich in seiner Gefechtsrelation vom 6. Mai 1848; „Es gereicht mir zu einem besonderen Vergnügen, melden zu können, daß Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Franz Josef Sich mehrmals im heftigsten Redner reagirte sodann auf die Kritik, welche das Verhalten seiner Partei in der Presse und bei den anderen Parteien gefunden habe. Die Majorität wisse schon lange, daß die katholische Volks partei in der Sprachenfrage auf Seite der Deutschen stehe. Sie habe die gröbsten Angriffe, die kräftigsten Insulten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 10.08.1900
Physical description: 6
vom September 1848 bis Mai 1849 in Haft, nahm an der neuen Erhebung für die Reichsverfassung in Baden theil, saß dann wieder, und flüchtete nach deren Unterdrückung nach der Schweiz. In Genf wurde Liebknecht 1869 Präsident des deutschen Ar beitervereines. Als solcher schlug er eine Verbin dung mit den ailderen deutschen Arbeitervereinen in der Schweiz vor. Ein Congreß sollte die Ver bindung herbeiführen, doch verhafteten die Be hörden sämmtliche Delegirten vor Eröffnung des Congresses. Nun wurde Liebknecht

zu drei Monaten Arrest verur- theilt. 1867 wurde er in den norddeutschen Reichs rag gewählt, redigirte seit 1. Januar 1868 das „Denwkratische Wochenblatt", Organ der Volks partei und des Verbandes deutscher Arbeiterver eine. Liebknecht im Verein mit Bebel (1869) setzten auf deni Allgenieinen Arbeitercongreß in Eisenach neben deni bereits bestehenden Allgemei nen deutschen Arbeiterverein die Gründung einer Socialdmokratischen Arbeiterpartei, welche auf dem Programm der Internationale fußte

, durch. Im Jahre 1875 aus dem Congreß zu Gotha wurde jedoch zwischen dein Allgemeinen deutschen Arbei terverein und der Socialdemokratischen Arbeiter partei Frieden geschlossen und die Vereinigung zwischen beiden zur socialdemokratischen Arbei terpartei vollzogen. 1872 wurde er angeblich we gen Hochverrates mit Bebel zusammen zu zwei Jahren Festung verurtheilt, die er auf Hubertus burg abbüßte. Während seiner Haft wurde er 1874 im Wahlkreis Stollberg-Schneeberg im Kö nigreich Sachsen in den deutschen Reichstag

ge wählt, welchem er bis jetzt angehörte. 1879 wurde er auch in die sächsische Zweite Kammer gewählt. Mit Hasenclever redigirte er den „Vorwärts". in Leipzig, das Ccntralorgan der deutschen Social demokratie. 1886 besuchte er Nordamerika, wel chem Besuche sein Werk „Ein Blick in die Neue Welt" seine Entstehung verdankt. Weitere Werke Liebknechts find: Zur Grund- und Bodenfrage; Zu Schutz und Trutz (6. Auflage); Wissen ist Macht, Macht ist Wissen; Ueber die politische Stel lung der Socialdemokratie

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.11.1897
Physical description: 4
Ar.251 »Bozner Zeitung' (Südtiröler Tagblytt) Mittwoch, den 3. November 1397. allergrößten Zähigkeit weiterführen, denn wir haben es nicht mehr nothwendig unsere Agitationskräste in BHh- tnen zu zeigen, wo alle Deutschen einig sind; wir werden unsere^volle agitatorische Kraft auf Wien und die kleri kalen Bezirke werfen. Warum sollte es nicht gelingen, in den Alpenländern, wo der Kerti des Volkes noch un verfälscht ist und noch die konservative Zähigkeit des deutschen Volkes, zu finden

ist, nationale Begeisterung hineinzulegen wie oben in den Sudetenländern. Wir werden nicht mehr in die alten Fehler verfallen, um zwischen den aufgeklärten Sudetenländern und den mehr konservativen Alpenprovinzen eine tiefe Klnft bestehen lassen, wir werden trachten diese Kluft zu überbrücken, wir werden trachten 'alle Deutsche in Oesterreich, zu einigen, zu einer herrlichen, kraftvollen, deutschen Wo lkspartei! Man sagt, daß Badeni sich dadurch aus der Ver legenheit helfen werde, daß er zur Hausauflösung

schreiten wird. Wenn er dies thun sollte, dann möge er sich das neue Haus anschauen. Wolf schloß unter donernden Beifallssalven mit einem warmen, zur nationalen Kinder erziehung mahnenden Apell an die Frauen. Abgeordneter Böheim trat in sehr warmer Weife für die Kräftigung des Genierte- und Bauernstandes aus nationale Basis ein, was nur geschehen könne, wenn sich die deutschen Gewerbetreibenden und Bauern der heutigen nationalen Bewegung anschließen. (Lebhafter Beifall.) Der Vorsitzende Abgeordneter

Paul Welponer richtete am Schlüsse der Versammlung noch zur Einig keit mahnende Worte an die Versammelten, ersuchte um Unterstützung der nationalen Bewegung in den Alpen ländern, dankte den Abgeordneten sür ihre Opserwillig- keit Und dem Bozner Turnverein für die Ueberlassnng der Turnhalle und schloß den deutschen Volkstag mit einem »Heil dem deutschen Volk!' Bevor die Versam melten euseincmdergingen, wurde die Wacht am Rhein gesungen. Der Fest-Kommers, der Abends in den Bürger sälen stattfand

Komposition ihres Dirigenten Dr. Eich born vortrug, eröffnete den Kominers mit beifälligst aufgenommenen Musikstücken, worauf der Bürgermeister Dr. Jul. Perathoner als Vorsitzender dem Abgeord neten Bendel das Wort ertheilte, der den Versammel ten einen „schönen Gruß aus Deutsch-Böhmen^ über mittelte. Die deutschböhmischen Abgeordneten seien aus doppelten Gründen nach Südtirol gekommen, um hier ihre Noth zu klagen und um den Deutschen des Landes zu danken für den Anschluß und die Unterstützung

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 23.01.1901
Physical description: 8
des preußischen Königthums gefeiert. ^Es ist ein gewaltiges Stück Weltgeschichte, das da vor un seren Augen vorüberzieht, gedenkt man der acht preußischen Könige, die sich hoch oben im Nord- weften Deutschlands in wirksamer Arbeit allmühlig zur ersten Beacht des gewaltigen Reiches auf schwangen. Bezeichnender Weise war gerade die Armee die Grundlage der Geschichte Branden burgs und Preußens; die Armee bildete auch das Hauptwerkzeug zur Schmiedung der deutschen Kaiserkrone, die sich Wilhelm I. vor den Thoren

. Da halfen plötzlich eingetretene Umstände mit. Die spanische Erbfolgefrage rückte am Horizont auf. Kaiser Leopold brauchte gegen Frankreich dringend Hilfe, und so gestattete er dem Kurfürsten von Brandenburg die Annahme des Königstitels unter den drückendsten Beding ungen. Doch sollte sich Friedrich König in Preußen nennen, zum Zeichen, dass Friedrich, obwohl souveräner König in einem rechtlich nicht zum deutschen Reiche gehörenden Lande, auf dem deutschen Reichsboden

, denn wir sind mit dem Hause Oesterreich wohlgefahren," und ein anderes Mal: „Das muss ein Cujon sein, der es mit Frank reich gegen das Kaiserhaus hält und ich selbst müsste auch einer sein, wenn ich es thäte." Die sogenannte „göttliche Mission Preußens", Oesterreich als erste Macht aus Deutschland zu verdrängen, datiert erst seit dem völkerrechtswidri gen Einbruch Friedrich II. in Schlesien, dessen Eroberung einen neuen preußischen Staat schuf, der im vollendeten Gegensatz zu Oester reich und den deutschen Interessen

mit den Feinden Deutschlands schlossen und die deutschen Interessen nach Ost und West, nach Nord und Süd verriethen. Die Feuilleton. 5. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Ans dem KargschreimrhMje. Roman von Hans Dahlen. Aber das war nur so ein Gedanke, über dem er im nächsten Augenblicke lachte. Es war das Hohn lachen des Bösen in ihm über das darniederliegende Gute, das sich vergeblich ans dem Staube aufznringen bemühte. Wie Schuh und Voll höhnen würden, wenn sie um seine Gedanken wüssten! Er erröthete

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 16.09.1900
Physical description: 16
eine erh.bliche Reihe von Jahren mehr als ihr am 14. August 1876 geborener Gemahl. Auf Grund der Vermählung legte der frühere König Milan das Oberkommando der serbiscben Armee, zu dem er 1898 von seinem Sohne berufen worden war, nieder, und das gesammte Ministerium reichte seine Entlassung ein, indessen gelang es dem König Alexander sofort, ein neues Ministerium zu bilden, vn. ZÄnrnrn von Schwarzenstein. Als Nachfolger des ermordeten Herrn von Ketteler wurde zum deutschen Geschäftsträger in China der Geh

er zum Ge sandten in Luxemburg ernannt, erhielt jedoch bald die Aufgabe, in außerordentlicher Mission den deutschen Botschafter in Washington, Dr. von Hvlleben, zu vertreten. Dies geschah gerade zur Zeit der samoanischen Wirren, an deren glücklicher Lösung dem deutschen Diplomaten ein rühmlicher Antheil zugeschrieben wird. Enthüllung des Denümats des Großen Kurfürsten auf dem Sparrenöerge Sei Aielefefd. In Gegenwart des deutschen Kaiserpaares fand am 6. August die feierliche Enthüllung des Denkmals des Großen

Kur fürsten auf dem Sparrenberge statt. Dasselbe hat in dem romantischen Burghofe der alten Feste Sparrenburg auf dem gleich namigen Berge in unmittelbarer Nähe der Stadt Bielefeld Auf stellung gefunden. Der Schöpfer des prächtigen Denkmales, das im Auftrag des deutschen Kaisers hergeslellt wurde, ist Professor Fritz Schaper, der am 31. Juli 1841 in Alsleben an der Saale ge boren wurde. Schon im Jahre 1859 ging Schaper an die Akademie nach Berlin und erhielt besonders in dem Atelier des Bildhauers

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.01.1899
Physical description: 10
Mustapha belagerte 1683 Wien, das nur den zur Hilfe herbeieilenden Deutschen und Polen seine Rettung zu danken hatte. Nachdem dann die Siege seiner Feldherren dem Kaiser ganz Ungarn unterworfen hatten verwandelte er es 1687 in ein Erbreich und vereinigte damit Siebenbürgen. Auch mußte die vom Prinzen Eugen bezwungene Pforte im Karlowitzer Frieden von 1699 das Land nörd lich von der Save und Donau bis auf das Banat und den östlichen Theil Slavoniens zurückgeben und im Passarowitzer Frieden von 1718

in den letzten zwei Dezennien gelten und beschäftigt sich eingehend mit den parlamentarischen Ereignissen. Er gedenkt der Ausgleichskonferenzen vom Jahre 1890 und der Geschichte der Wahlreform, schildert die Entwicklung der „Koalition" und schließt: „Die interne Geschichte der ganzen Kiisis und meines Austrittes aus dem Abgeordnetenhaus zu schildern, halte ich heute den Zeitpunkt für noch nicht gekommen. Seither hat sich die Lage der Deutschen nicht gebessert, noch haben sich die staatlichen Verhältnisse

konsolidirt. In der gegen wärtigen schweren Krisis zeigen sich von manchen Seiten wieder Ansätze und Tendenzen zu einer An näherung der gemäßigten Deutschen verschiedener Richtung, welche den Grundgedanken der Koalition gebildet hatte. Das, was damals in Trümmer ging, kann vielleicht wieder aufleben, wenn aus dem Wirrsal der letzten zwei Jahre sich die klare Erkenntniß erhebt von der Nothwendigkeit des Zusammenschlusses aller Elemente, denen die Wiedergeburt des Vater landes am Herzen liegt

." Das sind die Worte eines ehemaligen Führers der deutschliberalen Partei, der anfangs ebenso vergöttert wurde, wie man ihn — später nicht genug schmähen konnte, als er seinen gemäßigten Anschauungen Ausdruck geben wollte. Die Bemerkung, daß sich seither die Lage der Deutschen nicht gebessert hat, klingt wie ein Vorwurf, dessen Lpitze sich gegen Plener's eigene Partei richtet, und die Wünsche, welche Plener bezüglich des Koalitionsgedankens aller gemäßigten Deutschen äußerst, zeigen, wie abhold er jenen radikalen

Bestrebungen ist, die sich theilweise auch in der heutigen liberalen Partei zeigen, jedoch durchaus nicht die „Wiedergeburt des Vaterlandes" anstreben. Die Deutschradikalen werden denn Herrn v. Plener's Rückblicke sicherlich mit feindseligen Glossen begleiten. Kaiser Wilhelm üöer die auswärtige Po litik. Die „Neuesten Nachrichten" in Elberfeld bringen einen eingehenden Bericht über die Antrittsaudienz des neuen deutschen Reichstags-Prä sidiums beim Kaiser. Von besonderem Interesse sind die Mittheilungen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 21.04.1893
Physical description: 12
zeden Dienitag, Donnerstag und SamStag, Abend» V,« Uhr. Nr. 48. Freitag, den ZI. April s»^3 27. Jahrgang. Die KeMsadgttiiMg i» Köhme». Mit Genugthuung können die Deutschen in Böhmen die Vorlagen begrüßen, welche die Ne gierung in der laufenden Landtagssession in Be- liess der Bezirksabgrenzung eingebracht hat; denn hiedurch ist der erste durchgreifende Schritt ge schehen. um die seit fast einem Decennium von d.'n Deutschen stets erneuert aufgestellten Forderungen, die Gerichtsorganisation

dem deutschen, beziehungs weise czechischen Sprachgebiete entsprechend zu ge stalten, zu verwirklichen. Diese Vorlagen beziehen sich auf die Aus scheidung der vorwiegend czechischen ^ ezirksgerichts- sprengel Laun, Libochowitz und Randwitz aus den Sprengeln der Kreisgerichte Brüx und Leitmeritz, ferner auf Errichtung neuer Bezirksgerichte in Jensdorf und Dittersbach, sowie neuer Kreisgerichte in Trautenau und Schlan. Durch die Ausscheidung der Gerichtsbezirke Laun, Libochowitz und Raudwitz werden die Kreis

gerichtssprengel Brüx und Leitmeritz des zwei sprachigen Characters entkleidet. Durch die Er richtung des Kreisgerichtes Trautenau werden die deutschen Gerichtsbezirke Arnau, Hohenelbe, Mar schendorf, Rochlitz, Schatzlar, Trautenau, Braunau »nd Wekelsdorf aus dem Sprengel des czechischen Kreisgerichtes Jitfchin, beziehungsweise Köüiggrätz ausgeschieden und zu einem deutschen Kreisgerichts sprengel vereinigt. Nach Durchführung dieser Maß regeln würden dann für das deutsche Gebiet in Böhmen rein deutsche

Kreisgerichte bestehen: in Eger, Brüx, Leipa, Leitmeritz, Reichenberg und Trautenau. Durch die Bildung neuer Bezirksge richte mit den Amtssitzen in Jensdorf und Ditters bach werden die deutschen Gemeinden aus den czechischen Bezirken Leitomischl, beziehungsweise Policka ausgeschieden und in selbständige deutsche Gerichtsbezirke vereint. Nicht weniger dringend ist aber die Bezirks- abgrenzuug an der westlichen nnd südlichen Seite Böhmens, wo die Deutschen in äußerst ungünstigen Bezirken sitnirt

sind. In letzterer Richtung habe ich seinerzeit vorgeschlagen, für jenen Theil des deutschen Sprachgebietes zwei neue Kreisgerichts sprengel, und zwar in Mies und Krnminau zu bilden, wodurch die Bezirksabgrenzung für das deutsche Sprachgebiet in Böhmen zum Abschluß ge bracht sein würde. Obwohl nun Aussicht vorhanden ist, daß diese vorerwähnten Regierungsvorlagen trotz der Gegner schaft der Czechen zum Beschlusse erhoben und dadurch die Bezirlscibgrcnzungen in den betreffenden Landestheilen zur Durchführung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.04.1901
Physical description: 6
. Das sind leider für jeden, der die Verhält nisse da drüben in Tirol kennt, rein utopische Hoffnungen. Die Italiener in Südtirol wer den zunächst die Deutschen und die Rhäto- romanen, die in dem autonomen Südtirol sitzen, italienisiren und dann den Kampf erst recht auf das angeblich durch die Autonomie geschützte Deutsch-Südtirol übertragen. Um gekehrt dagegen werden die Deutschen in dem autonomen Jtalienisch-Tirol sich sofort der Thatsache gegenübersehen, daß sür sie dort jegliche Möglichkeit aufhört

, das bestehende einheimische oder eingewanderte Deutschthum zu erhalten, geschweige denn irgend etwas von den in verflossenen Jahrhunderten dem Deutschthum verloren gegangenen Gebieten wieder zu erobern. ^ .. Und diese sind sehr beträchtlich> viel be trächtlicher, als gemeiniglich angenommen wird. Und dann die wackeren Deutschen von Lusarn (Luserna), der, wie die Volkszählung vom Emde vorigen Jahres ergab, wieder rein deutsch gewordenen Gemeinde am äußersten Südostende Tirols, die des Fersenthales

, das in seinem deutschen Theile gleichfalls wieder nahezu rein deutsch ist, sollen diese den Ita lienern preisgegeben werden? Der Grundirrthum aber, an dem alle Autonomievorschläge kranken, ist der, daß es in Tirol nur zwei Nationalitäten gebe, es find nämlich ihrer drei. In ganz Rhätien, also Graubünden und Tirol, haben von Be ginn der deutschen Besetzung drei Nationali täten bestanden, nämlich die deutsche, die italienische und die rhätoromanische. Und wenn man eine vernünftige Autonomie für Jtalienisch-Tirol

will, muß man absolut mit dieser Thatsache rechnen, die den Italienern allerdings sehr unbequem ist und daher von ihnen möglichst verschleiert wird. Das Rhäto romanische ist kein italienischer Dialekt, son dern eine eigene Tochtersprache des Lateini schen. Sie geht langsam zurück, und zwar fast durchaus zu Gunsten des Deutschen, wie denn auch die Rhätoromanen wirthschastlich, sowie ihren Sympathien nach den Deutschen zuneigen, mit denen sie auch politisch, in Graubünden wie in Tirol, stets verbunden

Germanisirung der Rhätoromanen, deren Sprache bekanntlich in der Schweiz die viert? anerkannte Landessprache ist. Zwang wurde nie von den Deutschen im Germanisirungs- sinne ausgeübt, wenigstens in Graubünden nicht; aber auch in Tirol scheint ein solcher nur nach der Reformation (Ende des XVI. Jahrhunderts) angewendet worden zu fein, als die Bündner größtentheils reformirt wur den und infolge dessen die noch romanischen Theile in Westtirol, speziell der zum Theile noch obere romanische Vintschgau, mit mehr

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.07.1900
Physical description: 10
Gilli in Meran zum GerichtSsecretär daselbst. Der Justizminister hat den GerichtSadjunclen AloiS Dordi in Borgo zum BezirkSrichter daselbst ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage» Die Wiener Blätter vom 19. dS. veröffentlichen die von der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen VolkSpartei in Mähren ausgehende Denkschrift über den Gesetzentwurf der Regierung betreffend die Rege lung der Sprachenverhältnisse bei den k. k. Behörden in Mähren. Das Schriftstück, welchei- den Titel führt

: „Bemerkungen zu dem Sprachengesetz-Entwurfe für Mähren', enthält nebst einem Rückblicke auf die histo rische Entwicklung der Sprachenverhältnisse bei de» do.tigen Behörden und einer Zusammenstellung der Abweichungen des NegierungSentwurfes von der Sprachcnverordnnng des Ministeriums Gautsch eine Kritik aller jener Bestimmungen der Sprachengefetz- Vorlage, welche den Deutschen in Mähren als mangel haft oder unannehmbar erscheinen. Es wird nach einer eingehenden Besprechung der betreffenden Paragraph

?, gegen die seitens der Deutschen specielle Bedenken er hoben werden, das Urtheil derselben dahin zufammen- gefafst, dass die Regierung in dem Bestreben, die Unzufriedenheit der Parteien möglichst zu verringern, den essentiellen Bestimmungen des Entwurfes über die innere Amtssprache eine Fassung gegeben habe, welche jeder Partei jene Auslegung ermöglicht, die dem eige- nen Standpunkte förderlich erscheine. Die Einführung der internen czechischen Amtssprache bedeute die unaus bleibliche Verdrängung des deutschen

Elementes aus der Rechtsprechung und öffentlichen Verwaltung, da sich infolge der herrschenden sprachenverhältnisse die Angehörigen der deutschen Nationalität bei der Be werbung um Beamtenposten in einer ungünstigeren Lage befänden als jene der czechischen Nationalität. Die Bestimmung über die nationale Abgrenzung erwecke bei den Deutschen Mährens das Misstrauen, als ob eS der Regierung mit der sprachlichen Abgrenzung in Mähren nicht ernst wäre, da ein bestimmter Termin fehle

, bis zu welchem die Abgrenzung so wie in Böh men durchgeführt werden müsse. Die Zweideutigkeit und Unklarheit der Fassung des Entwurfes fördere die Willkür in der Auslegung. Die Deutschen Mährens seien nach reiflicher Erwägung aller in Betracht kom menden Umstände zur Ueberzeugung gelangt, dass eine selbst nur theilweise Durchbrechung des Princips der internen deutschen Amtssprache für ihre nationale Existenz im Lande mit den ernstesten Nachtheilen ver bunden sei, und erachteten die gesetzliche Feststellung der deutschen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 19.12.1894
Physical description: 16
, Tonnerstag und Samstag, Abend» '/,g llhr. »«»»«>» Nr. M. Mittwoch, den 19. Dezember 1894. 28. Jahrgang. Schwehmscht« AtalMm. I. Vor kurzem hat Dr. I. Zemmrich eine Unter suchung über „Verbreitung und Bewegung der Deutschen in der französischen Schweiz'*) angestellt. DaS Ergebniß derselben saßt er in solgendm drei Sätzen zusammen: „Im Durchschnitt haben deutsche und französische Bevölkerung der französischen Schweiz im letzten Jahrzehnt gleichen Schritt in ihrer Vermehrung ge halten.' .Verschiebungen

der Sprachgrenze sind aus schließlich zum Vortheil des deutschen Sprachgebietes erfolgt.' „Auf letzterem finden sich Franzosen nur m wenigen Orten in bemerkenswerther Zahl.' Drei Sätze, drei Unwahrheiten!! l Wenn Zemm rich die Mittheilungen des Allgemeinen Deutschen EchulvereinS, Jahrgang 1890 und daS Lüstenödersche deutschnationale Jahrbuch für 1892 nachgelesen hätte, so würde er den von Professor Hunziker in Aarau geführten Beweis gefunden haben, daß von 1830 bis 1888 die Zahl der Deutschen in den 6 Kantonen

der Westschweiz um 0,44 pCt. abgenommen hat, und daß die Franzosen der Gesammtschweiz um 0,38 pCt. zugenommen haben. Dies Ergebniß der Volkszählung im Ganzen läßt sich, wie mir Herr Professor Hunziker schreibt, „durch örtlich begrenzte Zählungen nicht wegstreiten.' Daß der zweite Satz ZemmrichS falsch ist, läßt sich auS ZemmrichS eigenen Heften nachweisen. Er fetber erwähnt ja S. 395 den Rückgang deS Deutschen im oberen Wallis mit folgenden Worten: „Vorstehende Zahlen beweisen, daß in Wallis die Deutschen

selbst in den Orten, wo sie einst die Mehrheit besaßen, in beständigem Rückgang begriffen sind. Die Zahlenreihe für Sitten läßt vermuthen, *) Forschungen zur deutschen L-ndes- und Volkskunde, herausgegeben von Dr. Kirchhofs. VIl>. Band, S. Heft. — Im Hinblick aus einen gewissen ParalleliZmus innerhalb der Gemarkungen unseres eigenen HeimathlandeS diirsten die Ar tikel über schweizerisches Deutschtum, deren ersten wir un» heute vorzulegen gestatten, sür unsere tirolischen Leser nicht ohne Interesse

sein. Wir entnehmen den Artikel den in Berlin »rschemenden „Alldeutschen Blättern'. D. Red. daß die Stadt noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts überwiegend deutsch war. Mit Bremis ist auch der letzte Rest der ehemaligen, allerdings nur von zwei Orten gebildeten deutschen Sprachinsel der Romanisierung anheimgefallen.' Und 383 sagt Zemmnch weiter: „Endlich lehren uns ob'ge Zahlen, daß die Orte, welche gegenwärtig deutsche Mehr heiten besitzen, noch nicht als festgesicherter deutscher Besitzstand angesehen

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Newspapers & Magazines
Tiroler Post
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Page 5 of 12
Date: 07.06.1899
Physical description: 12
, dass Luther seine Bibel übersetzung im neuhochdeutschen Dialekt schrieb, folgert, dass derselbe deshalb der herrsch-, ende geworden ist. Weil diese Mundart bereits, insbesondere als Amtssprache der Behörden über die übrigen in den anderen deutschen Gegenden das U ebergewicht erlangt hatte, deshalb schrieb Luther in diesem Dialekt. Freilich, geivisse gelehrte Protestaliten, welche, wie ihr Lehrmeister Luther die Vernunft für eine schöne Metze ansehen, welche man fliehen müsse

, wie eine H. . ., behaupten das gerade Gegentheil. Professor v. Treitschke lehrte z. B. im November 1883 in einer Vorlesung, die er zu Darmstadt hielt: „Luther hat das Neuhochdeutsche erfunden, und zwar an einem Tage mit einem Schlage, er hat es erschaffen." Diesen Ausspruch widerlegen die streng lutherisch- orthodoxen „Hessischen Blätter" (Mitte Nov. 1883), indem sie schreiben: „Und solch' scheles Zeug wird dem wissenschaftlich gebildeten deutschen Volke geboten! Man sollte sich billiger Weise mindestens fragen

, des Dr. Eck u. s. w. Es ist eben das Deutsch kaiserlicher Kanzleien." In der Vorrede zum berühmten „Deutschen Wörterbuch" der Protestanten W. nnd I. Grimm, einem „Nationalwerk", heißt es Sp. XVIII.: „Die hochdeutsche Sprache zerfällt in drei Perioden. Zur althochdeutschen nehmen wir ihre frühesten Denkmäler, ungefähr vom siebenten bis zum elften Jahrhundert, zur mittelhochdeutschen die vom zwölften bis in die Mitte des fünfzehnten; es ist nothwendig, beide untereinander wie von der neuhochdeutschen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 07.02.1899
Physical description: 8
nach der erfolgten Vertagung desselben uns die Beschlüsse derselben, so des Polenclabs. der parlainen- tarischen Commission der Iiechlen :c. theilen wir der Vollständigkeit wegen noch Nachstehendes mit: Der Verband der deutschen volkspartei hielt am 3. ds. vormittags und abends Berathungen ab, in welchen die vom Vo»sitzcnden mitgetheilten Grundsätze für eine gemessn:»«,' Knndgedting der dentschcn sinken im wesentlichen gebilligt scwie eine besondere Kund» gebnng des Verbandes emstiminiz beschlossen wurde

. In derseldcn heißt es einleitend, mit der neuerlichen Vertagung des Reichsrarlies habe die Herrschaft deS Z 14 wieder begonnen, ^'ic Wege des deutschen Volles und seiner Vertreter seien llar vorgezcichnet. Der durch Erlassung der Sprachenverordnnngen für Böhmen und Mähren, sowie dnrcl, eiue Reche sonstiger Maß regeln verübte Angriff auf d.ii n.'.tionalen Besitzstand der Deutschen bestimme nach wie vor die innerpolitischc Lage. Die Sprachenverordnungen, die d,is Ä)c,tlel zur Durchdrnckung des Zlusgleiäies

mit Un^ürn biloen sollten, uleiben bestehen; zu ihnen geselle sich die Ge fahr weiterer Beeinträchtigungen der Stellung der Deutschen. ,.Es gilt daher, heißt es weiter, unge beugten Muthes im Widerstände zu verharren, bis eine entscheidende Wendung zum Besseren eingetreten ist. DaS sich immer stärker abreitende und vertiefende Stammesbewnsetscin gibt wohl eine sichere Gewähr dafür, dass unser Volk die Kiaft hiezu und das er forderliche Selbstvertrauen finden wird. Weder über triebene Zuversicht

, noch entsagende Hoffnungslosigkeit dürfen platzgreife», soll uicht die deutsche Sache schweren Nachtheilen ausgesetzt sein. Die Rücksicht auf die In teressen unseres Volkes gebietet eS, dass in so ernster Zeit, wie es die gegenwärtige und unmittelbar bevor stehende ist, jedes kleinliche Gezänke schweige und dass sich alle Parteien, denen die Wohlfahrt des deutschen Volksstaiiiines am Herzen liegt, in der Vertheidignug der Reckte desselben zusammenfinden. Die deutsche Volkspartei wird jede nationale» Zwecken

dienende Einigungöbestrebniig stets nach Kreisten fördern und daher auch die Aufstellung der nationalpolitischen For derungen der Deutsche» niit Nachdruck betreiben. Möge der Ernst der Lage in allen Kreisen unseres Volkes die Ueberzeugung reifen, dass festes Zusammenhalten und unbeugsamer Widerstand beute mehr den je nöthig sind.' Endlich wurde die Stellungnahme der Mitglie der der deutschen Volkspartei in den einzelnen Land- tagen erörtert und zum Schluss dem Vorstände, ins besondere dem Obnianuc

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
haben, der die Erlassung eines Sprachengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Sprachenverordnungen bezweckte, daß die Katholische Volkspartsi in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es sei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage über den Anklageantrag der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grasen Falken- hayn gestimmt und daß Sie sich endlich in den letzten Tagen zwar solidarisch mit den Tschechen, Slovemn

und Polen erklärten, aber gleichzeitig eine Verständigung mit den Deutschen „in Vor behalt nahmen'! Ja wohl, das Alles mögen Sie gethan haben, Herr Baron! Und Sie haben keine Ursache darauf stolz zu sein l Alles hätten sie sich ersparen können, wenn die „Katholische Volkspartei,' deren Führer Sie ja sind, (unter Vorbehalt einer Verständigung mit den Majoritätsparteien in Fragen nicht natio naler Natur) von vornherein mit Energie für die Aufhebnng der Svrachenverordnungen eingetreten wäre

, wenn sich diese Partei in dieser Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stammesgenossen ge stellt und ihnen Kampfgenossenschaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seit dem Monate April d. I. alle Anträge der Deutschen niederstimmen geholfen, an der Seite der grimmigsten Feinde des deutschen Volkes gekämpft, gegen den Antrag auf sofortige Auf hebung der Sprachenverordnungen gestimmt und die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuß verlangt — bekanntlich das sicherste

Mittel, um einen der Mehrheit unbequemen An trag für immer zu begraben. Sie verlangten einen Ausschuß zur Prüfung dieses Antrages zu einer Zeit, als bereits die sicherste» Anzeichen dafür vor lagen, daß diese Verordnung die Deutschen zu einem Verzweiflungskampfe führen müsse. Kein Mensch muthete Jhnm zu, daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien «ganz anschließen' ! Aber nur das glaubte man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat, billiger Weife verlangen

zu können, das er seine deutschen Stammesgenossen in einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen Kampfe um ihre uationale Existenz nicht verlassen, daß er sich nicht um eines politischen Parteivortheils willen von seinen StammeSgenossen trennen w^rde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr Bozener Organ vor wenigen Wochen von Ihnen mit dürren Worten forderte: „Los von den Tschechen, los von den Polen, los von der Regierung.' Hätte sich die katholische Volks- partei, welche in dem gegenwärtigen nationalen

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 01.02.1898
Physical description: 12
<-»?»»« 2 »Tiroler Volksblatt' 1. Februar 1896. den Borwurf, der den Deutschen Vonseite ihrer Gegner gemacht werde, dass sie Vaterlandsverräther seien und stellte die Behauptung auf, dass gerade das deutsche Volk die mächtigste Stütze des Vaterlandes wäre. Dieser Vorwurf sei den Deutschen Südtirols erst jüngst von einem Redner anlässlich des in Brixen stattgehabten Venrauensmännerlages gemacht worden. An die Ver logenheit der Clericalen und ihrer Presse müssen wir uns gewöhnen. (Rufe: Hinaus

und Salurn, und brachte Dr. Budig zwei Anträge folgenden Inhaltes ein: an die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtage. Die am 28. HartungS (Jänner) 1898 in Bozen tagende, zahlreich besuchte, gründende Versammlung des deutschen Volksvereines für Südtirol fasst als erste Kundgebung der Vereinsthätigkeit folgende Beschlüsse: i. „Den deutschen Abgeordneten im böhmischen Land tage wird für ihr mannhaftes unerschrockenes und ziel- bewusstes Austreten im Kampfe um die heiligsten Güter unseres VolkStbums

der Dank ausgesprochen. Mögen diese wackeren Kämpfer sür deutsches Recht, deutsche Sprache, deutsche Sitte, die Versicherung entgegen nehmen, dass auch die deutsche Bevölkerung Süd tirols stets an der Gemeinbürgschast aller Deutschen der Ostmark und au der Wiederherstellung deS durch die Geschichte und durch die culturelle Stellung des deutschen Volksstammes verbürgten deutschen Grund charakters unseres Staates festhalten wird.' — Der Vorstand wird ermächtigt, diese Kundgebung der Parteileitung

der deutsche» Abgeordneten im böhmischen Landtage zu übermitteln. An den deutschen Akademikertag in Leitmeritz wird folgender Drahtgruß abgesendet: „Die am 28. Härtung» 1898 in Bozen abge haltene gründende Versammlung des deutschen Volks vereines für Südtirol beglückwünscht die am Akademiker tage in Leitmeritz versammelten deutschen Studenten auf das herzlichste zu ihrer schneidigen Stellungnahme gegenüber den jüngsten Verletzungen alt hergebrachten verbrieften Rechtes. Heil deutschem Ziem und Brauch

!' Die Vorstehung wird ersucht, diesen Drahtgruß morgen aufzugeben. Jetzt meldete sich der „weise' Sprecher Herr Ge meinderath Lun zum Worte und beantragte die Ab wendung eines Begrüßungstelegrammes an den Abg. Wolf, „denn', behauptete der Herr, dieser Mann hat einen großenVerdienst!^ (Wahrscheinlich gelangte Herr Lun zur Kenntnis, dass dem Herrn Pultdeckel musikanten Wolf wieder einige Cassetten mit glänzen- zenden deutschen Goldmarken von „echten' Oester reichern zugekommen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 14
Date: 26.10.1900
Physical description: 14
«5 IS» Deutschen aggressiv auftreten? WoS, wenn z. B. der Steinwender'sche Antrag auf Einführung der deutschen Staatssprache wieder aufgenommen wird? Dann treten sie für den „faktischen (o. h. wohl: gegenwärtigen) Bestand der deutschen Vermiltlungs- sprache' ein. Sie dürsten doch wissen, daß das von Taasse geltende Gebiet dieser Sprache gegen wärtig ringsum beschnitten ist. Wenn den Herren der im Parlament ihnen hundertmal hingeschleuderte Vorwmf deS VolkSverratheS in den Ohren nicht mehr

nachklingt, so mögen sie doch jetzt auf den einstimmigen Ruf aller Deutschen hören: „Wir wollen ein einheitliches, starkes Vaterland. Ein solches ist unter der Diktatur der staatzerreißenden Slaven unmöglich und kann nur erstehen und er halten bleiben, wenn den Deutschen der ihnen nach Geschichte, Kultur und materiellen Leistungen ge bührende Einfluß gewahrt und dem einheitlichen Gebilde auch-eine einheitliche Staatssprache ge sichert wird. Darum Deutsche, seid einig, einig! Mögen die klerikalen

StaatSretter den eben er schienenen Aufruf der deutschen Fortschrittspartei lesen: „Der nationale Kampf wird nicht geführt um die Regelung der Amtssprache in einigen Ge bieten deS Reiches. Nein, der Kampf wird geführt um nicht? Kleineres als um den Fortbestand Oesterreichs.' Mögen die Herren Klerikalen, die viele Tausende von Deutschen im Parlament ver treten wollen, auf den Mahnruf der deutschen VolkS- Partei in Steiermark vom 8 dS. M. hören: „Et gibt nur eine Lösung: Vollständiger Bruch mit dem slavisch

-klerikalen Systeme, das den Staat in die Gefahr deS Zerfalle? gestürzt hat. Der Staat muß auf seine natürliche und geschicht liche Grundlage gestellt und der deutschen Sprache die Stellung als Staatssprache zuerkannt werden. Die Deutschen in Oesterreich sind in einem Ver- theidignngSzustande. So lange der slavische Feind vor den Mauern steht, so lange wir unS der Tücke und des Verrathet der klerikalen Volks genossen — gleichviel, welche Parteibezeichnung sie sühren — zu erwehren haben, gibt

Partei.) Bekannt dürfte wenigstens den Tiroler Klerikalen der Wahlaufruf der vereinigten deutsch-fortschrittlichen und deutsch- nationalen Partei in Innsbruck sein, in dem eS heißt: „Der Erbfeind im Lande ist derKleri- kaliSmuS. Die unheilvollen nationalen Kämpfe in Oesterreich können nür durch Feststellung der deutschen als Staatssprache und Einsetzung des deutschen Volkes in die ihm durch Geschichte und Kultur gebührenden Rechte zum Schweigen gebracht werden. Wir fordern von den künftigen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 05.12.1898
Physical description: 6
gemacht hat.' - „Unser Kind'. Eine klerikale Parodie auf das Lied „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein' verdient weitere Verbreitung. Wir entnehmen sie der „Kärnt. Zeitung', und zwar einer Rede des Paters Georg freund, der, gegen die Beschlüsse des Siebenten deutsch österreichischen Lehrertages polemisirend, mit folgenden Worten schloß: „Sie sollen sie nicht haben. Die Seel' von unserem Kind, Solange man in Oestreich Noch einen Oesl'reicher find't' Dabei müssen wir den Pater Freund

über den Abschluß eines Anlehens gescheitert seien. Wie weiter behauptet wird, sei die Ver mählung des Prinzen Jayme mit einer bayerischen Prinzessin beschlossene Sache. Gar kein Recht! Köstlicher als das Schlaglicht, welches eine unfreiwillig komische Aeußerung eines Vertreters der Regierung in Prag gelegentlich des Jubelfestes der Lese- und Redehalle deut scher Studenten über die Lage der Deutschen in Oesterreich gegenüber jener der Tschechen verbreitet, kann nicht leicht ein Ausspruch

, wenn die Deutschen der „Gleichbe rechtigung' wegen auch nur ein Postulat geltend machen möchten! Den Tschechen wird es nicht verübelt, wenn sie mit Verweigerung des Heeresbudgets drohen, falls man ihnen nicht nachgibt, bei den Deutschen gilt es schon als unerlaubte Maßlosigkeit, an's gute Recht zu erinnern! Eine solche Erinnerung versetzt die feudalen Obergötter wie jede Erinnerung an einen säumigen Zahler in gewitterschwüle Laune. Das Mäßiguugprcdigen an die Adresse der Deutschen gehört schon

so zu dem be liebten Sport der Offiziösen nnd anderer Re- gierungsdiener, daß man darüber gar nicht mehr daran denkt, wer denn eigentlich die ewigen Drängler und Forderer sind. Als nun Funke sorisuhr: „Unser gutes Recht ist es, von dem ich gesprochen habe und der Vertreter des deutschen Volkes kann, wenn er zur akademischen Jugend spricht, auch von dem deutschen Recht und den nationalen Forderungen des deutschen Volkes sprechen', da drohte das Regierungsorgan — wahr scheinlich ein Tscheche — mir der Auflösung

der Versammlung, wenn in diesem Smne weiter gesprochen werde. Auch der Abg. Dr. Zdenko Schücker war schon früher von dem selben „Organ des Gesetzes' ermahnt worden, da er es gewagt hatte, an die Brutalitäteu gegen die deutschen Studenten in Prag im Vorjahre zu erinnern. Das böse Gewissen stopft sich freilich überall gerne die Ohren zu, wenn es an alte Unterlassungssünden gemahnt wild. Man soll also in Prag sich deutscher seits gleichsam den Rücken reiben, wenn man Schläge bekommen hat, aber später nicht mehr

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 21.06.1901
Physical description: 12
Seite 2 während der Prager Kaiscrtage zur Spracht kam. In rein tschechischer Gegend wäre sie als Preis der Annahme der deutschen Forderungen und der deutschen Vermittlungssprache nicht undenkbar, als Tschechisiernngsanstalt in einer deutschen oder gemischtsprachigen Stadt darf keine tschechische Hoch schule ein Landes- oder Reichsbudget belasten. Herr Dr. Lueger, der politisch nothleidende „Herr von Wien', sieht die deutsch-tschechische Majorität bereit- fertig vor seinem geistigen Auge

, obgleich sie nicht vermochte, den hohen Zweck zu fördern, zu dem sie unternommen worden war. Wenn nicht Alles trügt, so hat sie auf die Deutschen informativer gewirkt, als auf Krone und Regierung. Was wir besorgten, hat sich erfüllt. Der tschechische Chauvinismus, der die selbst errichteten Potemkin'-- schen Bauten, hinter welchen sich der Mangel einer Wasserleitung nnd andere Prager Rückständigkeiten verbergen, sür echt nimmt, hat durch den Kaiser besuch einen neuen Antrieb erhalten. Der tschechische

. Daß die Berichte aus Prag in Deutschböhmen nicht gerade Entzücken hervorgerufen haben, ist begreiflich. Der thätliche Angriff auf die deutschen Farben in der Landeshauptstadt, in der der Monarch fünf Tage residierte, um ebensoviele Stunden im deutschen Sprachgebiete Böhmens ohne Inanspruchnahme der Gastfreundschaft einer deutschen Stadt zu verbringen, diese Umstände traten vor der richtigen Würdigung des Reisezwcckes zurück und vor der StaatStreue der deutschböhmischen Bevölkerung, die mit ihrem glanz vollen

und herzlichen Empfange deS selten gesehenen Monarchen ihre konstitutionelle Gesinnung zum Aus druck brachte, die unentwegt national und freiheitlich, der Krone keine Verantwortlichkeit aufbürdet für die Sünden und Mißgriffe verschiedener Regierungen. So ist der Kaiser im deutschen wie im tschechi» schen Theile seines blühendsten Landei als Trium- phator eingezogen und mit reichem politischen Gewinn trat er vorgestern die Rückreise an. Aber dieser Gewinn ist kein Gewinn für seine Regierung

, keiner für das Parlament und keiner für den Landesfrieden. Er ist rein dynastischer Natur und wird sich in der österreichischen Politik vielleicht nur in einer er starkten Stellung Zisleithaniens gegenüber dem H 14- AuSgleich mit Ungarn ausdrücken. Das Verhältniß zwischen Deutschen und Tschechen hat sich infolge der Kaiferreise eher verschlechtert als verbessert. Wir denken hiebe» nicht an einzelne Prager Episoden, die verstimmen, ohne die Haltung der Politiker zu beeinflussen. Wichtiger scheint uns daS Bestreben

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 30.03.1898
Physical description: 10
die endgiltige Regelung die Lebensfrage sür Oesterreich nur zwischen den Völkern selbst in freier Vereinigung gelöst werden kann (Zustimmung lmks.) Die Herren von der Linken, haben uns unsere Stellung nicht leicht gemacht. Wir hätten uns vielleicht zu einem Verständnisse leichter durchgerungen bei etwas mehr Wohlwollen Ihrerseits. Die Stellung der Deutschen in Böhmen be deutet eine Mischung von berechtigten nationalen, und von unberechtigten politischen Forderungen, eine Mischung, die eine gewisse

Hypertrophie der Vergangen heit mit der vollständig berechtigten Sorge für die Zukunft vereinigt. Eine Anzahl so hochachtbarer Ab geordneter, eine an Intelligenz und Bedeutung so enorm wichtige Minorität wie die Deutschen in Böhmen kann begreiflicher Weise nicht mit leichtem Herzen sehen, dass die von ihr hochgeachteten, freiheitlichen Rechte im Lande doch nur dazu führen können, ihre eigene nationale Präponderanz einfach lahm zu legen. Das ist ein Missverständnis, an welchem Sie seit den Zeiten

der Verfassungspartei laboriren und das heute die ganze Frage neuerlich erfüllt. Es tritt nun an die Deutschen in Böhmen die For derung der nationalen Gleichberechtigung in einem Mo mente heran, in welchem sie wohl berechtigte Suscepti- bilitäten und Wünsche äußern, und es tritt zugleich das böhmische Staatsrecht an sie heran. Ich muss sagen, ich begreise den Standpunkt der Deutschen in Böhmen, ich begreife die Sorge, die die Deutschen dort erfasst, wenn Sie thatsächlich das Zurückgehen ihrer nationalen

Stellungnahme in einzelnen Gemeinden erblicken, ich begreife ihre Sorge, wenn Sie das Vor dringen des slavischen Elementes beachten, und ich be greise, wie die Teutschen in den Sudetenländern, wie der Arzt mit dem Thermometer in der Hand seinem Patienten untersucht, mit Sorgsalt und peinlicher Ge nauigkeit den Rückgang des deutschen Elementes an verschiedenen Orten, wo dasselbe bisher mächtig und einflussreich war, controliren. In dieser Sorge erblicke ich das Hauptmotiv der großen Erregungen

und Befürchtungen der Deutschen. Nicht fo fehr die Gegenwart als die Zukunft ist es, die ihnen vor Allem den Streit aufdrängt. Es kommen hier auch Momente wirtschaftlicher Natur in Betracht, die sich der Schuld der Deutschen entziehen. Aber es gibt ethische Momente, an denen Ihnen die Schuld nicht ganz abgesprochen werden kann. Wenn sie heute in Böhmen an einem Mangel von deutschen Priestern leiden, so sind nicht wir, sondern Sie selbst Schuld daran. (Lebhafte Zustimmung bei der Katholischen Volkspartei

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 03.09.1899
Physical description: 16
Nr. l0S Mttimer Zel!«»g. Seit« S Prager Tschechen auch gegen die Reichszugehörigkeit, indem die städtischen Gebäude nur mit Fahnen in den böhmischen Landesfarben, weiß und roth, dekoriert und nur auf dem Bahnhof und dem Deutschen Theater schwarz-gelbe Fahnen ausgesteckt waren. Der Kaiser machte übrigens bei seinem Aufenthalt in Prag noch eine bemerkenswerthe Aeußerung. Als ihm unter den Direktoren der böhmischen Nordbahn, mit der er weiter reiste, der Bruder des verstorbenen Führers

der Deutschen in Böhmen, Franz Schmeykal, vorgestellt wurde, sagte der Kaiser: Das war ein ausgezeichneter Mann! Die Berufung Chlumecky 'S an das kaiser liche Hoflager in Jschl beschäftigt die Presse noch forldauernd. Sie steht sicher mit der Einberufung des Reichsrathes im Zusammenhang. Der „Pester Lloyd' dementiert jedoch in einer offiziösen Depesche aus Jschl die aus' diesem Anlaß in Umlauf ge setzten Gerüchte über eine KabinetSkrise. Die Be rufung ChlumeckyS soll im Gegentheil den Beginn

einer Verständigungsaktion bilden. Als Kompensation für die aufzuhebenden Sprachen- Verordnungen, welche die deutschen Parteien zum Aufgeben der Obstruktion bewegen sollen, soll den Tschechen das vom Rumpflandtage beschlossene Gesetz über den Sprachengebrauch bei den autonomen Behörden und die tschechische Technik in Brünn geboten werden. Nähere Auskunft dürfte der jung tschechische Abg. Dr. Herold geben können, der die Verhandlungen mit der Regierung in den letzten Tagen geführt hat. Er hat ihre Vorschläge lediglich

sä rekerenäum genommen; seine Partei hält es für opportun, im gegenwärtigen kritischen Augenblicke ein radikales Mäntelchen umzuhängen. Ob ihr Manöver durchschaut und ob die von den Freih. v. Braun und Chlumecky gegebenen Auf klärungen zu einem Ergebnisse führen, daS die politische Lage vollständig und zur Beruhigung der Deutschen umgestaltet, das wird sich sehr bald zeigen müssen. Ernste Politiker sind der Ansicht, daß der Versuch, in diesem Augenblick hochgradiger nationaler Erregung eine mehr

als äußerliche An näherung zwischen Deutschen und Slaven herbei zuführen, scheitern müsse, und daß die Krisis nur durch eine radikale Entscheidung: für die Deutschen oder für die Slaven, zu lösen sei. Man werde an leitender Stelle Muth haben müssen, die Oppo sition der Tschechen zu ertragen, nachdem man sich in die gewichtigere der Deutschen hineingefunden. In kritischer Zeit habe man — so meinen sie — mit den Tschechen noch niemals erfolgreich und zum Heile des Ganzen verhandelt. Es liegt

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