auf die Kreditverhältnisse nicht ohne Rückwirkung bleibt. Eine Besserung dieser Verhältnisse ist lin unab- „Wenn Dein Argwohn nach dieser Seite geht, so könnte man ja noch etwas versuchen für Dein Glück!' rief Frau Vitti in ihrem Eifer, der schwer- getrvffenen Tochter zu helfen. „Ich werde an Carlo schreiben, jener Brachmann muß ja seine Adresse wissen. Ich werde Carlo auffordern mir zu sagen, wessen man Dich beschuldigt!' „Nein, nimmermehr!' sagte Sulamita mit einer stolzen, fast wilden Geberde. „Nimmermehr
würde ich einen Mann, der mich um eines Verdachtes wil len verlieb, zu mir zurückrufen. Lieber sterben!' „Nein, Du hast mich nicht verstanden, Mutter!' setzte sie nach einer Pause in weicherem Tone hinzu. „Nicht an die unwürdige Hoffnung, Carlo wieder zu gewinnen, .wollte ich mich klammern; damit ist's vorbei für ewig. Nur entschuldigen möchte ich ihn, »ur nicht verdammen kann ich ihn höreu. Nur die Liebe die ich ihm widmete, muß ich mir erhalten, wenn ich unter der Last meines SchmerzenS nicht zu sammenbrechen
soll. Ich habe diese Liebe zu der Stütze meines Lebens, zu meiner einzigen Freude zu meiner' Religion gemacht, ich kann sie nicht ver missen. Ich muß mir Carlo als zwar verirrt, aber edel und würdig denken, sonst ertrage ich das Leben nicht mehr. Verstehst Du mich nun, Mutter, und wirst Du daS Ideal iu meiner Brust nicht mehr durch schmähende Worte wankend zu machen versuchen?' „Es sei — die Aufgabe ist schwer für das em pörte Mutterherz, aber eL sei, da Du es so willst,' murmelte Frau Vitti erschüttert. „Gott segne
verhehlter Kälte aufnahm. Eines Morgens betrat er wieder das Haus der Goldschmiedswittwe, aber mit höher erhobenem Kopfe und mit triumphiereuder Miene. „Ich muß Fräulein Sulamita sprechen!' sagte er zu Frau Vitti. „Ich habe ihr versprochen die Beweise zu bringen, daß Carlo Foutarini sie verließ, weit es ihn reute, ihr seinen glänzenden Namen zum Opfer gebracht zu haben. Diese Beweise sind nun in meinen Händen, und Fräulein Sulamita, die mich zieullich unverhohlen als einen Verleumder bezeich- einer fixen
Sie mein Kind mit neuen Aufregungen, sie hat schon zu viel gelitteu!' sagte Frau Vitti ängstlich. „Sie hat kaum ange fangen, sich wieder in das Leben zu finden, warum wollen Sie die Arme noch einmal an ihr ganzes Elend erinnern?' „Well ich Sulamita's Arzt sein will, well ich ihr He>? von dem giftigen Widerhaken dieser Liebe befreien möchte, der da drinnen stecken geblieben ist!' rief Brachmann eifrig. „Wenn Sulamita es mit Augen sieht, mit HSuden greift, daß Carlo nicht nur ein Feiger